Heiligabend findet in diesem Jahr an einem Dienstag statt. Es ist somit kein Wochenende, welches…
Das Leben fragt nicht nach dem Kalender-Datum – Unser Wochenende in Bildern 30.11./01.12.
Samstag
Der Schock der vergangenen Woche sitzt noch sehr tief und somit beginnt ein nachdenkliches und ruhiges Wochenende in Bildern für mich.
Viel habe ich die letzten Tage nachgedacht.
Über Vergangenes, eigene Kindheitserinnerungen und auch Zukünftiges.
Sinnierte darüber, wie sich Wege von Menschen im Laufe der Jahre durch die verschiedensten Gegebenheiten trennen, sei es durch Krankheit oder viele, viele Babyjahre.
Und wie man dennoch wieder zueinander finden kann.
Erneut versuche ich in kleinen Alltagsdingen das große Glück zu finden.
Und es gelingt!
Denn schließlich geht unser Alltag weiter, er muss und soll dies sogar tun!
Hin und wieder scheint sogar fast alles normal, als wäre nie etwas gewesen.
Dann lache ich und albere mit den Kindern um die Wette.
Dann klatsche ich vor Begeisterung in die Hände (ich mach’ das wirklich andauernd, deshalb muss ich es hier immer wieder genau so schreiben 😉 ) und strecke demonstrativ die Zunge heraus.
Bis zu den Momenten.
Momente, in denen das wirklich Geschehene sich mir immer wieder in’s eigene Gedächtnis und Bewusstsein rufen will.
Momente, in denen ich mich antriebslos auf die Bettkante sacken lasse, verbunden mit dem Gedanken und der ernüchternden Erkenntnis:
“Scheiße! Jetzt ist es also wirklich passiert”
um es einmal ganz plump und ehrlich auszudrücken.
Dann sickern leise Tränchen und ich spüre, wie die Traurigkeit mich selbst wie ein leichter Schatten ummantelt.
Und auch das ist gut so! Das gehört dazu!
Das nennt man Trauer um einen lieben Menschen und möchte verarbeitet und ausgelebt werden.
Viel habe ich seit der Nachricht gegen die entmutigte Antriebslosigkeit angekämpft.
Habe allabendlich auf dem Cross-Trainer trainiert und so gut wie möglich, das was man unseren ganz eigenen Alltag nennt durchgezogen.
Der Zauber der kommenden Zeit
Zum Glück habe ich drei wundervolle Kinder, die alle – selbst das Größte davon – der Vorweihnachtszeit mehr als entgegen fiebern.
Die fragen und fordern!
Nach schimmernden Lichterketten und gut gefüllten Adventskalendern, nach Dekorationen und Plätzchen-Duft.
Die sich auf das alljährliche Basteln diversester Fenster-Dekorationen freuen – und den Zauber der kommenden Zeit noch wahrnehmen und erleben wollen.
Und wenngleich für mich nun die Besinnlichkeit die nächsten Wochen im Vordergrund stehen wird, so will ich – wie jedes Jahr – um jeden Preis meinen Kindern all’ dies ermöglichen!
Während der Papa mit den Kindern also beim Reiten ist, treffe ich die letzten Advents-Vorbereitungen und kümmere mich um überdimensionale Wäscheberge.
Lustigerweise kommt mir hier die Geschichte vom süßen Brei in den Sinn, sehe ich überquellende Körbe voller durcheinandergemischter Socken und karierten Hemden.
Das wird niemals aufhören! 😉
Dafür bekomme ich später eine der schönsten Überraschungen der Welt, als der Gatte mit den Mädels vom Reiten zurück kommt. 🙂
Am nächsten Tag soll es selbstgemachte Spaghetti Bolognese geben – und vermutlich die nächsten Monate auch.
Denn hin und wieder überkommt’s den Gatten – und er kocht die Sauce in gigantischen Mengen zum Einfrieren vor.
Für ihn willkommene Ablenkung zum stressigen Arbeitsalltag – für uns alle leicht lustig und verwunderlich, aber gleichermaßen ein künftiges, leckeres Mittagessen, wenn’s mal schnell gehen muss.
Selbstverständlich bekomme ich während des Kochvorgangs Instruktionen, wie das Auftauen und Verdünnen der leckeren Soße in Zukunft von statten zu gehen hat!
Raus in den Garten!
Nun packt mich ebenfalls der Tatendrang und ich möchte endlich das Trampolin abgebaut wissen!
Und da gerade die Sonne scheint und es nach dem Mittagessen (die Soße muss angeblich noch acht Stunden brodeln – es gab also Schnitzel) für gefühlte zehn Minuten noch hell ist (ich hasse die frühe Dunkelheit!), möchte ich raus in den Garten!
Am frühen Abend habe ich Gelegenheit auf dem Crosstrainer zu trainieren – während die versammelte Mannschaft sich im Extrem-Gammeling auf der Wohnzimmer-Couch übt.
Damit die Fernseh-Glotzerei aber auch mal ein Ende hat, setze ich kurzerhand nach dem Abendessen einen gemeinsamen Familien-Spiele-Abend an.
Und muss mich kurze Zeit später beim Twister auf der bunten Plane verrenken! 😉
Sonntag
Ich will raus und muss es auch!
Den Kopf durchpusten lassen, auf andere Gedanken kommen.
Mich ablenken.
Günstigerweise steht heute der Advents-Ritt der Mädels an – und so entschließen der Gatte und ich die Kinder auf ihrem vormittäglichen Streifzug durch Wald und Wiesen zu begleiten.
Wie gut die frische Luft tut – und wie hübsch die vom Raureif überzogenen Bäume aussehen!
Leider halten Entspannung und innere Ruhe nur für einen kurzen Bruchteil des Sonntags an.
Die nächsten Klassenarbeiten stehen an – und es muss noch viel gelernt werden.
Ich verbringe den Sonntag-Nachmittag damit, mit dem Pubertier um die Wette zu diktieren und gleichermaßen zu diskutieren, ranzige Teller von Spaghetti-Resten zu befreien und Tränen eines übermüdeten sechsjährigen Kindes zu trocknen.
Das Leben IST einfach
Denn so ist nun einmal das wahre Leben!
Es fragt nicht danach, ob gerade der erste Advent ist und nun schleunigst eine hübsche Kerze auf dem Esstisch flackern muss (sie tut es noch immer nicht! 🙂 ).
Auch nicht danach, ob wir alle artig besinnlich auf der Couch kuscheln, Zimt-überzogene Kekse futtern und uns alle lieb haben!
Das Leben fragt nicht, wann es uns genehm ist, dass Menschen gehen und was in unseren Augen fair oder unfair ist.
Das Leben IST einfach.
Mal laut und mal leise.
Mal schön und mal weniger, ganz gleich welches Datum gerade auf dem Kalender steht.
Doch in Anbetracht der Tatsache, dass nunmehr bereits Dezember ist, wäre ich jetzt (genau jetzt!!!) für einen dicken, fetten Glühwein!
Am Besten literweise! 😉
Kommt alle gut in die neue Woche!
Eure
P.S. Noch mehr Wochenenden in Bildern gibt’s wie immer bei grossekoepfe! (Werbung durch Verlinkung)
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