Samstag-Abend. Ein Hauch von Gras liegt überall in der Luft. Er begegnet uns immer wieder,…
Mama steht Kopf in der Talkshow?
Es ist einer meiner erfolgreichsten Beiträge auf Mama steht Kopf.
Bislang haben ihn über 6.000 Personen – die Meisten davon Mütter – gelesen.
Und definitiv ist es einer der ausgewählten Texte, welche mir sehr am Herzen liegen.
Noch heute muss ich darüber schmunzeln, dass ausgerechnet während eines EM-Deutschland-Spiels MEIN Text Deutschlands Frauen zum regen Diskutieren, Herzchen- und Likes-Teilen oder gar Kritisieren meiner ganz eigenen Ansicht zu einem doch so sensiblen Thema anregte! Noch immer bekomme ich Gänsehaut!
Denn ich konnte wirklich viele Mamas – Euch! – da draußen mit meiner Version der “Einsamkeit der Mütter” erreichen!
(Ihr könnt den Beitrag gerne hier noch einmal lesen)
Ich kitzelte nicht nur tief sitzende, verborgenen Gefühle aus mir selbst heraus, sondern auch aus der ein oder anderen Mama irgendwo da draußen.
Eine Mama, welche sich zeitweise genauso alleine und verloren fühlt, wie ich es einst tat und bis heute hin und wieder noch tue.
Mamas, welche genau wie ich ihre Kinder aus tiefstem Herzen lieben, größtes Glück erfahren dürfen – und dennoch in diese trist-traurige Einsamkeits-Falle rutschten.
Mütter und Menschen sind unterschiedlich – und manchmal einsam
Weil Menschen nicht alle gleich sind und schon einmal gar nicht Charaktere und Gemüter!
Weil es verdammt schwer ist mit Baby und Kleinkindern – und selbst mit den größeren Exemplaren! – Kontakte und Freundschaften zu pflegen und es gerade im Winter nicht immer gelingen mag, den eigenen vier Wänden zu entfliehen.
Weil es manchmal eine Entscheidung ist, ein Familien-Lebens-und Arbeitsmodell für welches wir uns zwar bewusst entschieden haben, das aber gleichzeitig das Alleine-sein, den fehlenden und doch so dringend benötigten Kontakt zur Außenwelt mit sich führt.
Weil Einige von uns jeden einzelnen Tag (oder in meinem Fall gerne auch über mehrere Tage hinweg) Partner in deren Arbeitswelt verabschieden – und selbst doch so sehr die Gespräche unter Erwachsenen vermissen.
Weil Mutterschaft eben auch Einsamkeit bedeuten kann, so widersprüchlich etwas so Wundervolles auch klingen mag.
Nicht für jede Frau, ganz gewiss nicht.
Und möglicherweise nicht mehr allzu oft in der heutigen Zeit.
Und das ist es wohl, was eben ein solches Thema immer wieder entfachen lässt und zu hitzigen Diskussionen anregt.
Ist nicht Jede ihres eigenen Glückes Schmiedin?
Was also soll das Gejammer?
Jede hat eine Wahl und kann etwas an der derzeitigen Situation ändern – oder sollten wir nicht vielmehr einander stützen und stärken, verstehen und trösten?
Weg vom ewigen Mütter-Bashing und hin zu mehr Mitgefühl, Verständnis und Einfühlungsvermögen!
Warum spreche ich aber so vielen Müttern aus der Seele – und vor allem was gibt es Schöneres, als eben jene dankbare Aussage, genau dies zu tun, von Euch da draußen zu erhalten?
Ein Thema für’s Fernsehen?
Und ich hätte sogar drüber reden und diskutieren können!
Nicht nur schreiben, sondern sprechen.
Genau genommen sogar heute.
Während es draußen in Strömen regnet und ich nach meinem üblichen Morgen-Marathon mit den Kindern bereits das erste Mal am Tag erschöpft die Einkäufe verräume, könnte ich genau jetzt genauso gut im ICE in Richtung Köln sitzen.
Und doch tue ich es nicht.
Weil sich einige Dinge anders fügten und ich letzten Endes auch anders entschieden habe!
Weil es sich nicht richtig anfühlte – wenngleich es mich nunmehr innerlich zerreißt, eventuell eine wichtige Chance verpasst zu haben – und vielleicht noch mehr Mamas da draußen helfen und ihnen zusprechen zu können.
Aber wer weiß sowas schon?
Soll ich’s wirklich machen – oder lass’ ich’s lieber sein?
Nun, als Blogger passieren einem ja die seltsamsten Dinge.
Im Laufe der Zeit lernt Frau dann, dass diese seltsamen Dinge gar nicht so unüblich sind – und es gilt, genau abzuwägen, was an eintrudelnden Anfragen und Kooperations-Vorschlägen überhaupt relevant und mit eigenen, persönlichen Belangen (und der immer zu schützenden Familie!) vertretbar wäre.
Erst in jüngster Zeit zum Beispiel entschieden wir uns gemeinsam als Familie für ein ganz tolles und spannendes Projekt auf dessen Umsetzung wir uns schon sehr freuen!
Auch ist es gar nicht so selten, dass die ein oder andere Anfrage irgendeines TV-Senders inmitten der Mails aufblitzt.
Ein kategorisches NoGo?
Nun, kommt darauf an!
Gewiss wird man “Mama steht Kopf” niemals Klobürsten-Schwingend in einer Frauen-Tausch-Wohnung irgendwo in Berlin-Marzahn vorfinden.
Auch nicht Kakerlaken-röstend im australischen Dschungel!
Und gewiss nicht mit bis zum Kinn-gepressten Möpsen (Sorry!!!) beim Daten irgendeines schmierigen Junggesellen.
(Ist doch so, oder? Schon Jahrzehnte nicht mehr gekuckt! 😉 )
Aber über ein wichtiges, mir sehr am Herzen liegendes Thema sprechen?
Würde ich schon.
Eigentlich.
Doch sagt man Bloggern zwar zuckend-nervöse Finger, welche wie wild in die Tasten hauen , nicht aber eine gewisse Redseligkeit nach! Hierzu bedarf es wiederum schon viel Überzeugungskraft.
Und ein gutes Bauchgefühl.
Eine verpasste Chance?
Nun, beides war auch dieses Mal nicht vorhanden.
Als die Anfrage für den TV-Sender mit den drei Buchstaben hereintrudelte.
Ein neues Format – einen Meinungs-Talk am Nachmittag solle es geben.
DIE Revolution der deutschen täglichen Talkshow!
Moderiert würde das Ganze künftig von Marco Schreyl (Werbung wegen Namensnennung).
Frau versuchte mich damit erst Recht zu überzeugen – ich musste den armen Kerl erst googeln! 😉
Klingt doch ganz gut, sagt Ihr jetzt?
Eine prima Chance, welche sich nicht allzu oft bietet?
Nun, eben jene Gedanken ereilten mich auch anfänglich.
Weshalb ich mich auf diverse E-Mails, ein Vorstellungs-Video meinerseits und Whatsapp-Chats mit “Hollyhürth” einließ.
Und letzten Endes doch mehr oder weniger absagte.
Denn irgendetwas in mir konnte mich nicht dazu bewegen, diesen Schritt zu gehen.
Heute in den ICE zu steigen.
Zweifel und Unsicherheiten taten sich auf.
Eine Sendung, die es noch nicht gibt?
Woher weiß ich denn dann, worauf ich mich einlasse?
Wer kann mir garantieren, dass ich wirklich meine Botschaft, meine Vorstellung zu einem solch sensiblen Thema vermitteln kann und darf?
Wer weiß schon, was letzen Endes aus der Aufzeichnung gebastelt und zurecht geschnitten wird?
Was ist mit meinen Kindern!?
Und DAS ist wirklich das wichtigste und ausschlaggebendste Kriterium!
Ich verrate Euch hier keine Namen und würde im Leben nicht Bilder meiner Familie in einer Talkshow präsentieren wollen.
Und selbst wenn es dazu niemals käme, würde man(n) nicht versuchen, mir das Wort im Munde zu verdrehen?
Mir eine knallharte Gegnerin mit konträrer Meinung gegenüber setzen, um einen handfesten Streit entfachen zu lassen!?
Alles für die Quote?
Gedanken wie diese schossen mir zunehmend durch den Kopf.
Sicher, es liegt an mir und meinen Aussagen, in welche Richtung ein Gespräch gelenkt wird – und was ich von mir preis gebe!
WIE ich Euch erreiche!
Aber bin ich dazu auch vor laufender Kamera noch in der Lage?
Absolut!
Meint der Gatte.
Und wenngleich ich mich sehr geschmeichelt fühle, dass er mir die ganze Kiste zugetraut hätte (Hätte-Hätte-Fahrradkette! 😉 ) – es fühlte sich einfach nicht richtig an.
Kalte Füße und ein komisches Bauchgefühl
Etwas voreilig lehnte ich letzten Endes mit der nebenstehenden Textnachricht (man bevorzugte dies als Kommunikationsmittel, was auf mich nicht sonderlich professionell wirkt) ab.
Um Minuten später sogar noch einmal einzulenken und den Willen zu zeigen, am Telefon ganz in Ruhe und ausführlich alles durchzugehen und meine Zweifel und Bedenken offen anzusprechen.
Und wenn möglich sogar zu klären!
Doch der avisierte Anruf am Nachmittag blieb aus.
Ich wurde nicht mehr zurück gerufen – bis heute nicht.
Und das ist wieder ein Punkt, der mich das Ganze als nicht besonders vertrauenswürdig und professionell erscheinen lässt (Sorry!) – und mich nunmehr in meiner Entscheidung bestärkt.
“Mama steht Kopf” wird es also nicht in einer Talkshow, welche nach eigenen Aussagen (und der diversester Medien!) zwar von hochwertigen Themen und Prime-Time-Charakter gezeichnet sein soll, geben.
Vielleicht irgendwann irgendwo anders.
Ein Fehler?
Vielleicht habe ich mit meiner Entscheidung auch einen großen Fehler gemacht!
Vielleicht sogar beiß’ ich mich im Nachhinein bitterböse in den Allerwertesten!
(Ich werde mir die Talkshow nunmehr definitiv mindestens einmal anschauen MÜSSEN! 😉 )
Doch scheint jetzt einfach nicht der richtige Zeitpunkt zu sein.
Ich vertraue da ehrlich gesagt auch ganz darauf, dass sich Dinge immer so fügen, wie es nun einmal vorbestimmt ist und sein soll – so esoterisch das nun klingen mag.
Und auch auf meinen dummen Bauch! 😉
Erst gestern schrieb ich wieder unter Themenwunsch “Die Einsamkeit der Mütter”.
Als ich mich für die diesjährige Blogfamilia (Werbung für die wundervollste Blogger-Konferenz ever!) in Berlin anmeldete.
Denn in diesem Jahr neu ist, dass jeder Blogger auf Wunsch die Möglichkeit hat, ein ihm sehr am Herzen liegendes Thema vortragen zu können.
Und wer weiß, vielleicht spricht die Alex (jetzt redet sie als von sich in der dritten Person! 😉 ) ja dann doch laut, offen, ehrlich, deutlich und aus tiefster Seele über ein doch so wichtiges Thema!
Eure
Nachtrag:
In der Zwischenzeit bekam ich durch Zufall einen Trailer zur geplanten Talkshow zu sehen.
Und ich atme gerade so erleichtert auf!
Jenes Format ist für mich in der Tat ein absolutes NoGo – und ich bin froh, diesen Weg niemals weiter gegangen zu sein.
Das geht meiner Meinung nach gar nicht – und beweist mir einmal mehr, dass auf die eigenen Bedenken verbunden mit dem was sich Bauchgefühl nennt (plus vielleicht noch einem Quentchen Vernunft! 😉 ) immer Verlass ist!
Der Text gefällt? Dann Daumen hoch für die Alex!
Oh ja, Alex! Sprich auf der Blogfamilia! Ich freu mich so sehr auf Dich und unterstütze Dich! Denn: You‘ve got a friend in me! Und danach? Alex for President. Is ja wohl klar!
Liebe herzlichste Grüße, Bea.
Ich freu mich auch auf Dich!!! Und die election gewinne ich ja wohl, oder? Dann reiß ich alle Mauern ab, sorge für den Weltfrieden – und mit der passenden Frise wird’s auch noch klappen! Oder so ähnlich! ;)) LG an eine tolle Freundin!