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8 Dinge, die ich nach dem Lockdown vermissen werde – Corona-Tagebuch – Tag 52

Bevor heute wichtige Entscheidungen und bahnbrechende Änderungen verkündet werden, muss ich doch noch einmal ganz schnell mit einem Blogbeitrag dazwischen grätschen!

Weil’s mich einfach gerade zu sehr beschäftigt und ein klitzekleines bisschen das Herz schwer macht – und die Äuglein feucht werden lässt.

Denn nicht alles war schlecht die vergangenen Wochen!

Wir waren gesund und hatten uns – für mich zwei kostbare Tatsachen, die es einfach nicht auszublenden gilt!
Das hat diese besondere Zeit nicht verdient!

Aber es gibt noch so viel mehr Dinge, die ich in einem neuen, alten Alltag schmerzlichst vermissen werde.

Hier meine ganz persönlichen acht Dinge:

Die Streifzüge durch die Natur

Nachmittags sind drei von drei Kindern in einem gewöhnlichen Alltag durch.
Fertig mit der Welt.
Ist einfach so.

Jeder muss die Eindrücke des Vormittags verarbeiten, Hausaufgaben machen, für Klassenarbeiten lernen – und das viel zu frühe Aufstehen rächt sich spätestens nach einem gut sättigenden Mittagessen.

Das Tief übermannt uns alle – und ein WIR findet erst einmal nicht statt.

Denn dann warten ja wieder Termine und Büffeln für Klassenarbeiten.
(Zur Erinnerung: DAS beispielsweise fiel die letzten Wochen weg!!!)

An einem gewöhnlichen Nachmittag wird es mir mehr als schwer fallen, die Kinder zum gemeinsamen Spaziergang durch die Wiesen zu motivieren. 

Dabei war es so unfassbar schön! 

Zusammenhalt unter Geschwistern

Das will nun keiner hören und wahrhaben, aber sobald die Freunde von außen wieder zurückkehren, ist es vorbei mit dem Zusammenhalt unter Geschwistern.
Zumindest war es in der Vergangenheit bei uns so.

Was ja auch völlig klar und logisch ist, möchten sich Kinder ja gerne vorzugsweise mit Gleichaltrigen abgeben.
Was ihnen durchaus auch gegönnt sei!

Doch nicht immer haben dann alle gleichzeitig Besuch von Freunden – und Eifersucht und ein Gefühl des Allein-seins macht sich bei den anderen Geschwister-Kindern breit.

Gerade die Kleinste hat noch nicht einen allzu großen Freundeskreis und fühlt sich dann schnell ausgeschlossen.
Und ich muss es “ausbaden”.

Aktuell haben die Drei nur sich und verstehen sich besser als jemals zuvor!

Es ist eine Harmonie und ein Zusammenhalt entstanden, was ich beides früher so nie beobachten durfte! 

Später in den Tag zu starten! 

Keiner aus unserer Familie ist ein absoluter Frühaufsteher!
Zwar schlafen wir auch im aktuellen Alltag nicht bis in die Puppen, doch alleine mal bis acht statt kurz nach sechs schlafen zu können ist unendlich kostbar und entspannend!

Ich darf noch eine Weile das zarte Gesicht der Kleinsten neben mir im Bett betrachten, bevor ich mich aus der warmen Decke schälen muss.

Denn es wartet dieser Tage kein Schul-Gong.

Wie herrlich!

Ich kann mit einer Tasse Kaffee in den Tag starten, die beim Schlürfen sogar noch warm ist – und nicht zwischen Butterbrot-Dosen und Teekannen vergessen wird, weil gleich das Taxi wieder losdüsen muss. 

Keine negativen Einflüsse von außen

Immer Donnerstags und Freitags hole ich meinen Sohn mit dem Auto aus der Nachbarstadt ab!
Warum?

Weil an diesen Tagen ein Kind im Bus mitfährt, welches ihn übelst beleidigt, schimpft oder gar tritt.
Diesem Stress möchte ich mein eigenes Kind nicht aussetzen – und hole ihn lieber ab.
Auch wenn’s für mich so viel umständlicher ist.

Überhaupt hatte ich die letzten Wochen kein bedrücktes Kind am Esstisch sitzen, welchem Dinge in der Schule widerfahren sind, über die es nur schwerlich mit mir reden mag.
Dinge, die belasten – und auf die Stimmung schlagen.

Und wenngleich schöne, gemeinsame Zeiten mit Freunden durchaus überwiegen, so fiel so etwas die letzten Wochen einfach weg.

Und das tat gut und ließ uns alle durchatmen! 

Die ganz eigene Familien-Blase

In den vergangenen fünf Jahren war der Gatte noch nie so oft am Stück zu Hause, wie in der letzten Zeit!

Und auch das stellte sich als schöner heraus, als ich es mir anfangs ausmalen konnte!
Der gefürchtete Koller blieb nämlich erstaunlicherweise aus! 😉

Da war jemand, auf den ich zurückgreifen konnte, wurde es mit den Kindern doch einmal brenzlig und zu viel.
Wir konnten Arbeiten aufteilen – oder auch einmal Hand in Hand zusammen spazieren gehen.

Auch das werde ich sehr bald schon vermissen.

Denn bereits ab morgen beginnt für den Gatten wieder der Alltag mit einigen langen Dienstreisen. 

Das Bewusstsein für die Natur und die kleinen Freuden des Lebens

Es wird sich wohl wieder verlieren, dieses Bewusstsein für die ganz kleinen, schönen Dinge des Lebens.
Das Eis in der Sonne auf der eigenen Terrasse.
Die Ringelblumen im Garten, der tiefblaue Himmel, verwunschene Pfade und Hecken – oder der glitzernde Bach.

Wie sehr werde ich es vermissen, all dies mit anderen Augen zu sehen und wahrzunehmen!

Die Kinder beim Wachsen beobachten zu können

Die Kinder haben in den vergangenen Wochen so viel Neues gelernt, wie sonst nur während eines sehr langen Sommers!

Die Kleinste fährt nun begeistert Inliner!
Um nur ein Beispiel zu nennen.
Denn die Zeit zum Üben konnten wir uns getrost nehmen! 

Vorschul-Arbeit mit der Kleinsten

Sollte die Kita auch alsbald wieder starten werde ich sie ebenfalls vermissen:
Die selbst-ausgedachte Vorschul-Arbeit mit der Kleinsten.

Wir haben uns unsere eigenen Projekte gesucht, jeden Tag mindestens eine halbe Stunde.

Aktuell lesen wir “Räuber Hotzenplotz” (selbst gekauft!) – der hatte schon vor Jahren die Geschwister begeistert und ist nun fester Bestandteil des derzeitigen Alltags.

Wie sehr werde ich auch das vermissen und wehleidig die Vorschul-Arbeit wieder in andere Hände geben! 😉 

Was ich davon beibehalten möchte:

Am liebsten jeden einzelnen Punkt!!!

Doch das wird mir nicht gelingen.

Und genau das lässt mich nun ein wenig besorgt Entwicklungen und Entscheidungen verfolgen und abwarten.

Denn mit schnellen und vielen Lockerungen wird nicht auf einmal alles ober-mega-geil!

Das kann ich mir beim besten Willen für uns nicht vorstellen.

Selbstverständlich jedoch freue ich mich, sollte ich mich täuschen!

Doch ich bin mir sicher, spätestens in ein paar Wochen meckern doch die Ersten schon wieder (vielleicht auch ich 😉 ).

Über die Umständlichkeit des neuen, alten Alltags…

Bleibt zuversichtlich und bewahrt Euch die schönen Dinge im Herzen!

Eure 

Alex

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Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Ach liebe Alex, das sehe ich ganz genau so. Ich komme mir vor wie ein Alien, weil ich den Drang nach dem Alten nicht so verspüre wie andere, manchmal frage ich was läuft bei mir schief, aktuell gerade nicht viel und das ist der Punkt.
    Ich hoffe wir können so viel wie möglich gute Dinge für uns mitnehmen, für die Zeit nach Corona.

    1. So viele Alltagsprobleme fanden die letzten Wochen einfach gar nicht statt…und auch wenn dafür andere hinzu kamen, so war das auch mal schön!!! Passt auf Euch auf! LG!!! Alex

  2. Räuber Hotzenplotz steht hier auch hoch im Kurs. Ich war gestern zum ersten Mal seit 2 Monaten einen Tag auf Arbeit und habe mich gefühlt, als ob ich zum Mond fliege ?

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