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Die Phasen (m)eines Urlaubs…

Heute Morgen war es das allererste Mal soweit!

Endlich könnte man sagen.

Ich blickte auf’s Handy, um überhaupt feststellen zu können, welchen Wochentag wir eigentlich haben.

Ich wusste es tatsächlich nicht mehr – und fühlte mich leicht orientierungslos.

Oder endlich im Urlaub angekommen?
Möglicherweise.

Wenngleich es sich hier um meine ganz eigene Version von Urlaub handelt!

Denn nicht erst in diesen Tagen durfte ich lernen, dass bei fünf Familienmitgliedern nun einmal jeder auf seine Art und Weise urlaubt und wir zwar gemeinsam hier – und dennoch nicht ständig alle zusammen sind.

Und in reinster Harmonie und Eintracht schon einmal gar nicht.

Denn jedes Familienmitglied hat seine ganz eigenen Vorstellungen vom perfekten Urlaub und es ist ohnehin eine Lüge, dass…

…im Urlaub alle Sorgen, grämenden Gedanken, Trauer, Wut, Zorn, depressive Verstimmungen und Empfindlichkeiten verpuffen!

(Solche Dinge holen auch im Urlaub ein – ist aber als gegeben anzunehmen und vielleicht sogar ein Stück weit normal!)

Das würde vielleicht im All-Inclusive-Urlaub mit viiiielen (unverdünnten!) Cocktails über den Tag verteilt funktionieren! 😉

Nicht aber in der Form, wie wir nun einmal urlauben.

Ich kann nicht verdrängen und mein eigenes ICH ausschalten!

Und Reibungen entstehen manchmal sogar und gerade im Urlaub mehr denn je.

Und dennoch fühle ich mich gerade in einer Phase des Angekommen-seins!

Denn fast scheint es so, als habe auch jeder (!) Familienurlaub so seine ganz speziellen Phasen!

Hier die bislang von mir durchlebten:

Die Einlebungs-Phase

Von der häuslichen Einrichtungs- und besinnungslosen Kehr-, Einräum-und Putzphase schrieb ich bereits, daher widme ich dieser hier keine großen Zeilen mehr!

Insbesondere, da ich sie längst hinter mir gelassen habe – und sie einer gänzlichen Anderen gewichen ist.

Aber Fakt ist, die ersten zwei Tage kann man sich noch gar nicht heimisch fühlen und eingegroovt haben.
Zumindest ich nicht.

Die Mir-reicht’s-Phase

Und gestern Morgen war es bereits und sogar das allererste Mal soweit:

Noch nicht mal in der Hälfte unseres Urlaubes hier im wunderschönen Istrien angekommen, wollte ich für einen kurzen Moment NICHT mehr!

Ja, ich biss mir regelrecht auf die Lippen, um kein zorniges

“Dann fahr’n wir halt jetzt heim!”

hervorzustoßen.

Fakt war, ich war frustriert.

Der Mann musste selbst im Urlaub an wichtigen Video- und Telefonkonferenzen teilnehmen, da wir ursprünglich schon längst wieder aus dem Urlaub zurückgekehrt sein wollten.

Was aber – Reminder – wegen des kaputten Familienautos nicht möglich war.

Wir reisten trotzdem – später mittels Leihwagen – Termine gingen aber nicht absagen.

Ich kam also von meiner Runde schwimmen im Alleingang zurück und traf auf einen arbeitenden Gatten, ein schlafendes Pubertier und zwei meckernde Mädels, die mir Vorträge hielten, WIE absolut eklig das Meer – weil salzig – doch sei!

Seht Ihr alles nicht auf hübschen Urlaubs-Fotos, gell? 😉

 

Überhaupt durchlebte ich hier die letzten Tage auch durchaus Momente, in denen ich glaubte, hier im Grunde ALLEINE zu urlauben!

Die “Ja, mach ich hier ALLEINE Urlaub!?” – Phase

Ich war beleidigt und niedergeschlagen.

Neben uns im Mobilheim wohnt eine niederländische Familie mit drei süßen, kleinen Kindern.

Es wird zusammen Karten gespielt und riesen-große Lego-Duplo-Kunstwerke entstehen auf der Holzveranda.
Gefrühstückt wird um 08.30 Uhr, dann wenn ich meine Laufrunde im Alleingang starte.

Denn drei Kinder schnauben und schlummern bei uns zu diesem Zeitpunkt noch jenseits von Gut und Böse – Duplo baut hier schon lange keines mehr.

Und ein wenig traurig musste ich feststellen, dass ich nunmehr zwar wieder viel Zeit für mich alleine habe, sich unsere Form “zusammen” zu urlauben aber ein wenig verändert hat.

Wer mit Pubertieren reist, kennt das vielleicht:

Wir Eltern blechen und zahlen für den Urlaub, der Nachwuchs interessiert sich gefühlt nur für das gut flutschende WLAN (es wurden bereits zornig Fäuste auf den Tisch gehämmert, wenn’s mal wieder hängte) und das Verdunklungssystem im Schlafgemach.

Oder meckert weil das Meer zu salzig, zu nass, zu wellig und zu fischig ist…

Stundenweise urlaube ich hier Nachmittags nur mit meiner Kleinsten am Pool!

(Gott sei Dank habe ich dieses kleine, große Wesen wenigstens noch!!!)

 

Die Hurra-ich-habe-Zeit-für-mich-Phase!

Dennoch komme ich nicht umhin, hier zuzugeben, dass ich es durchaus auch genieße, alle Faulpelze und Meckerlieseln des Morgens hinter mir zu lassen, um ganz ALLEINE eine Runde schwimmen und laufen zu gehen.

Während also im Nachbarhaus bereits seit Stunden das Kinder-Entertainment-Programm läuft, zische ich mit einem leicht verschmitzten Lächeln im Sport-Outfit vorbei und freue mich ob wieder gewonnener Freiheiten!

Und kann bereits morgens um zehn schon behaupten, ein Stück Urlaubstag – nur für mich – erlebt zu haben!

Die Dann-ist’s-halt-so-Phase!

Hat Frau aber für sich endlich verarbeitet, dass es weder taugt, vier Familienmitglieder zu ihrem Urlaubs-Glück zu zwingen, noch die Zeit zurückzudrehen ist, dann klappt’s auch endlich mit dem Loslassen.

Oder ist es Resignation? 😉

Ich kann von den Teenies nicht erwarten, dass sie alles supi-geil finden, was MIR Freude bereitet.

In einigen Momenten habe ich sogar fast das Gefühl, ich bin das einzige Familienmitglied, welches das Meer so sehr liebt und zum Aufladen der eigenen Batterien benötigt!

Dann fühle ich mich egoistisch und schlecht, weil alle wegen MIR hier an der Adria-Küste sind!

Doch verwerfe ich solche Gedanken schnell wieder.

Ja, das hier ist MEIN Revier.

Ich mag das.

Ich liebe den Süden mit all’ seinen Geräuschen, Gerüchen und Farben.

ICH könnte stundenlang am Wasser sitzen, auf das Schimmern blicken, dem Plätschern lauschen, das Salz auf der Haut spüren – und mich von den schönsten Türkis-Tönen blenden lassen!

Der Rest der Familie eben nicht. Isso.

Aber sie sind FÜR mich hier und urlauben eben jeder auf seine Art hier an meiner Seite.

Dann ist es nur fair, wenn ich sie alle lasse und mich für mich alleine freue!

Denn beschweren tut sich niemand und jeder gibt an, sich hier wohlzufühlen!

Auch wenn sich die Vorstellungen von “wohlfühlen” eben nicht alle decken!

Die-Pfeif-auf-die-Etikette-Phase!

Ich muss mich hübsch anziehen für tolle Insta-Fotos?

Muttis tauchen nicht und machen die Haare nicht nass, weil danach seh’ ich aus wie Harry?

Irgendwann ist auch “Schön-machen” ermüdend und ein bisschen Spaß raubt es auch!

Klaro dusche ich noch immer ausgiebig und von Herzen gern in unserer eigenen (!) Dusche im Mobilheim (ich könnte dieses “echte” Campen noch immer nicht!) – aber ich habe keine Lust mehr, mich um Spaß zu bringen.
Der Eitelkeit wegen.

Ich trinke Bier aus der Dose – so wie alle hier – schlurfe in Birkenstock-Schlappen über den Platz und habe gestern Mann und Kinder mit erstaunlichen (naja 😉 ) Tauchkünsten beeindruckt!

Yeah! SO fühlt sich Urlaub an!

Die-Schlendrian-Phase!

Habe ich Anfangs noch jeden Tag die Betten aufgeschüttelt, Krümel aus den Laken gestrichen und eben jene glatt und vorbildlich drappiert, habe ich die letzten zwei Tage die Schlafstätten gar nicht mehr gemacht.
Keine Lust.

Denn ich will auch mal einen faulen Urlaub haben!

Irgendwann kommt nämlich doch der Punkt, an welchem Du feststellst, dass Urlaub vor lauter Kehren und Küchen-Zeile-wischen, vor lauter Betten-machen und Klamotten-sortieren nicht so wirklich stattfindet.

Und Du loslassen MUSST, um auch einmal Entspannung zu finden.

 

Nur Wäsche waschen wir hier tatsächlich!

Denn erstens möchte ich alle paar Tage saubere Handtücher haben (die bekommt man im Mobilheim nur einmal zur Verfügung gestellt) und das Gemeckere der großen Kinder ob fehlender Lieblings-Shirts und Socken (als hätte ich NICHT Tonne-weise Klamotten eingepackt) nervt.

Davon abgesehen muss ein bisschen Camper-Feeling ja sein – und mit der Wäsche-Tüte gemächlich über den Platz zu den Waschräumen zu schlurfen hat in der Tat auch etwas Chilliges! 😉

Die Verlust-von-Raum-und-Zeit-Gefühl-Phase

Und nun bin ich also hier angelangt.

Mittlerweile weiß ich, dass es Freitag ist und wir somit noch eine Woche hier verweilen werden.

Weiter interessieren soll mich diese Tatsache aber nicht.
So hoffe ich zumindest!

Denn fängt Frau an, die Tage bis zur Heimfahrt zu zählen, dann ist’s entweder schon wieder vorbei mit der ultimativen Entspannung, der Urlaub so semi-toll – oder vielleicht sogar richtig, richtig schön!
(Und man zählt der Wehmut wegen)

Und das für ALLE Familienmitglieder.
Auf unterschiedlichste Art und Weise.

Noch sieben Tage…..

Eure 

Alex

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