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Care-Arbeit & Mental Load? – Bin ich wirklich nur dazu da, “das Leben der Anderen” zu organisieren?

Die ganze Woche saß ich nicht an jenem Laptop, an welchem ich nunmehr diese Zeilen hier tippe.

Dabei wäre es mir ein so großes Bedürfnis und auch eine wichtige Aufgabe gewesen!

Unausgepackt warten neben mir Produkte und innovative Dinge, die ich für Euch im Rahmen wunderbarer Kooperationen ausprobieren – und in meinen ganz eigenen Worten vorstellen darf.

Die Kommunikation diesbezüglich erfolgte in dieser Woche lediglich zwischen “Tür und Angel” via Handy – vielleicht sogar auch schnell von der Toilette aus! 😉

Rezensions-Exemplare – ganz tolle Bücher – zieren ungelesen den kleinen Schreibtisch.

Dabei freue ich mich darauf!
Dafür brenne ich und das mache ich von Herzen gerne!

Es ist meine “Arbeit” – mein Blog – etwas, das ich für mich (und auch ein kleines bisschen für Euch 😉 ) tue.

Nur zum Arbeiten und Schreiben? 
Bin ich dieser Tage einfach nicht gekommen!

Kuddelmuddel im Kopf

Ideen ploppten auf und Gedanken wollten formuliert und festgehalten werden!
So, so gerne!

Um nur Minuten später unterzugehen in einem verworrenen Gewusel aus

ToDos” – insbesondere den noch lange nicht erledigten – und unzählig vielen

“Mama hier” und “Mama das”!

Alles verschwand hinter

“Haste schon” und “Kannste ma” –  oder wurde unterdrückt und verdrängt von

Wo ist?

Ungeplante Ereignisse kamen dazwischen und Körbe-weise Sneaker-Socken, Hemdchen und Grasflecken-Jeans.

Matsche-Schuhe stapeln sich mittlerweile vor der Haustüre und der Kühlschrank ist – fragt man meine Kinder – chronisch leer!

Denn -wie so oft – war ich “falsch” einkaufen!

Ich kaufte in dieser Woche also ziemlich viel falsches Zeug ein, kochte die eigenartigsten – teils mittels verzerrtem Gesichtsausdruck heruntergezwungenen – Sachen.
Und das teilweise für bis zu sechs Personen.

Ich schlichtete Streit um mitgebrachte Keramik-Häschen (please fill in a Augenrollen) – und besorgte eiligst und hastig Wünsche von der Familien-internen Einkaufsliste.

Gnädiger-weise übernahm ich – Schaf! – des Mittags den Spülmaschinen-Dienst der Kinder – und suchte im weiten Amazonien neue Reiterhosen für die Mädels.

Reiterhosen, die nicht passen und welche ich – nebst so vielen anderen Retouren vollster Kinder-Notwendigkeiten – wieder an die hiesige Tankstelle bringen werde.

Sofern ich den vollgepackten Kofferraum nicht im Trubel des Alltags vergesse. 😉

Ich führte Telefonate und ermöglichte dem Kind den großen Traum vom Pflegepferd – und scheitere JETZT an der Frage, wie denn nunmehr Kind und Getier nahezu tagtäglich zusammen kommen sollen!?

Trennen die Beiden doch 11 Kilometer…

Ich ahne Fürchterliches und meine ganz eigene Liste im Hirn fügt nun eiligst die Stichpunkte

Fahrradweg” und “Busfahrplan” hinzu.
Mit vielen !!!

Ich bin die Frau für’s Drumherum-Gedöns

Ja, ich bin auch für das ganze Drumherum-Gedöns der Hobbies meiner Kinder verantwortlich!
Ich fühle mich dafür verantwortlich! 

Denn mit der Anmeldung und Mitgliedschaft ist es nun einmal noch lange nicht getan.

Ich sehe es in meiner eigenen Verantwortung, hier stets das notwendige Equipment und Schuhwerk zu besorgen – und den ewigen Fahrdienst zu übernehmen.
(Immerhin gab’s Dank Kackorona lange keinen Kuchen- und Verkaufsdienst, he he! 😉 )

Warum ich so denke?
Dazu komme ich gleich!

Ich diskutierte die vergangenen Tage über Sinn und Notwendigkeit geeigneter Schulrücksäcke – und kontrollierte Hausaufgaben.
Gab Hilfestellung und wusch “mal schnell” die mit Tinte bekleckerte Lieblings-Jacke.

Um überhaupt hier an diesen Schreibtisch in meinem winzigen Hauswirtschaftsräumchen (allein die Bezeichnung!
ICH-bin-hier-also-die-Hauswirtschaftlerin!!!) heran zu gelangen, musste ich erst vier Ladungen Wäsche bewältigen und Vorratsschränke räumen und umsortieren!

Ich musste erst wieder Platz schaffen, damit Papierkram einmal übersichtlich sortiert – aber noch lange nicht bearbeitet! – werden konnte!

Ich trocknete in dieser Woche Tränchen und cremte umgeknickte Knöchel, kämmte und zerrte an verknoteten Haaren – und kramte längst vergessene Brettspielchen heraus!

Damit Medienzeit begrenzt bleibt.

Schaffte ich es tatsächlich einmal an den See oder des Abends auf den Crosstrainer, so plagte mich unweigerlich und sofort mein schlechtes Gewissen!

Warum sehe ich das alles als meine alleinige Aufgabe!?

Ich sehe es also als meine – teils alleinige – Aufgabe, hier dafür zu sorgen, dass fünf Menschen mit Nahrung versorgt sind und frische Wäsche in den Schränken liegen haben.

Dass ihr Heim sauber und einigermaßen aufgeräumt ist – und Hobbies ausgelebt werden können.

Ich sorge dafür, dass sie Zugang zu Bildung haben und sich entfalten können – und unterstütze Träume und Vorhaben.
Ich halte Rücken frei und Küchenflächen sauber und organisiere Termine (die ich hin und wieder auch mal vergesse!).

Zwischen all’ den Dingen und Aufgaben, die ich bereitwillig auf mich nehme – die ich an mich reiße! – versuche ich, zumindest auf 6 Stunden Schlaf innerhalb der 24 Stunden eines Tages zu gelangen.

Was mir noch nicht einmal immer gelingen mag!

Ich spüle Ibuprofen mit doppeltem Espresso herunter – und selbstverständlich sollte zwischen alledem noch ein wenig Selfcare in Form von rasierten Beinen und gewaschenen Haaren gelebt werden!

Denn das ist MEIN ganz eigener Anspruch an mich selbst! 😉

Noch immer glaube ich, selbst “keinen Job” zu haben!

Und ich gebe an dieser Stelle zu, ich habe noch immer ein Problem damit, dass ich aktuell keinen eigenen “richtigen” und offiziellen Job neben alledem hier ausführe!

Weil ich noch immer zu Erziehungszwecken langzeit-beurlaubt bin.
Weil es bislang einfach nicht anders ging.

Diese Tatsache aber, dieses Fehldenken in meinem Kopf, zwingt mich dazu, alle Aufgaben alleine schultern zu wollen!
Alle, alle, alle…

Weil ich mir einrede, nicht die Legitimation zum Abgeben und Aufteilen jenes unfassbar großen Berges an Care Arbeit und Mental Load zu besitzen.

Denn ich verdiene ja nicht das Geld hier in der Familie…

ICH habe keinen festen Job zu festen Uhrzeiten!

Dann sollte ich doch – ganz dem veralteten, klassischen Rollenmodell entsprechend – die Familienarbeit zum aller-größten Teil übernehmen!

Oder etwa nicht?

Care-Arbeit IST Arbeit!!!

“Lass Dir von mir helfen”

sagt der Mann nicht selten!

Ich aber kann es meistens nicht!

Ich sehe mich dazu verpflichtet.

Denn

“Ich-habe-ja-aktuell-keinen-Job”

Dass ich somit in der Summe aber längst mehr als von “nine till five” schufte und maloche, dass ich so viel mehr stemme und teils bis Mitternacht jenen vielen kleinen

Ich mach nur noch schnells

nachgehe – dass ich seit Monaten KEIN verdammtes Buch mehr lesen konnte (!!!) – DAS vergesse ich dabei hin und wieder!

Ich vergesse, WAS ich eigentlich alles leiste!

Selbst in Wochen wie dieser, die sich nach “Nix erreicht” anfühlen!

“Du bist so eine starke Frau”

sagte erst vor wenigen Tagen eine liebe Bekannte zu mir, die ich in der Drogerie traf.

Als ich dabei war, die Krankenhaustasche für ein liebes Familienmitglied zu bestücken – und mich ausgerechnet an diesem Tag so nutzlos und uneffektiv fühlte!

Ja, vielleicht vergessen wir Frauen manchmal, WIE stark wir eigentlich sind und WAS wir alles leisten!

Ein Teufelskreis, den es zu durchbrechen gilt!

Und vielleicht befinde gerade ich mich auch in einem klitzekleinen Teufelskreis!

Denn fällt es mir schwer, Aufgaben zu delegieren und abzugeben, so komme ich auch niemals (!) dazu, irgendwann wieder einer eigenen – wenigstens halbtäglichen – Erwerbsarbeit nachzugehen!
Isso.

Oder endlich mal MEIN Buch zu schreiben!

Und ich komme auch nicht zu dieser Herzens-Sache hier, die mir immerhin hin und wieder das ein oder andere (selbstverständlich zu versteuernde und reumütig vor der “Frau Familien-Krankenkasse” erklärte) Taschengeld verschafft!

Aktuell  jedoch fühlt es sich so an, als sei meine alleinige Daseinsberechtigung die, das Leben der Anderen zu planen, organisieren – und auch zu ermöglichen!

Ich bin da, um Wege für meine Kinder zu ebnen – was ich auch von Herzen gerne tue!!

Nur trete ich gefühlt gerade auf der Stelle!

Vielleicht also sollte ich etwas umdenken und schon einmal Schuhe mutig und tapfer wieder schnüren!

Auszeiten – um mich selbst wieder zu finden

Und dennoch waren mir in dieser Woche auch kurze Auszeiten vergönnt.

Ich traf mich mit einer lieben Freundin zum Frühstück und schaffte eben doch die Runde um den See.

Und das ist auch verdammt nochmal wichtig und gut so!

Morgen kann ich mich endlich wieder etwas intensiver um diese Seite hier kümmern und Nützliches mit sehr Angenehmen verbinden! 🙂

Ich treffe eine ganz liebe Blogger-Kollegin!

Mehr dazu wird es in naher Zukunft geben!

Im April sogar verreise ich!

Nur ich und meine allerliebste Freundin!

Denn auch dazu lebe ich!

Nicht nur FÜR die Anderen –  sondern auch für mich!

Um mich selbst wieder zu finden und Träume entstehen zu lassen – und vielleicht auch irgendwann wieder MIT meiner Familie meinen ganz eigenen Weg zu gehen!

Vergesst Euch selber nicht! 

Eure 

Alex

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