Die Macht der eigenen Gedanken und Gefühle - und was Träume uns über uns selbst…
Scheiß auf Glücklich! Zufrieden ist auch geil! Ein Sommer-Feiertag.
Das Leben mit drei Kindern steckt oft schwer in den Knochen. Buchstäblich.
Manchmal sogar so sehr, dass ich – nach einem anstrengenden langen Tag und zusätzlichem Training auf dem Crosstrainer – am späten Abend nur noch auf allen Vieren die Treppe in’s Obergeschoss krieche und krabbele.
Ebenfalls buchstäblich – fragt Mann und Kinder! 😉
Sieht behämmert aus, führt zu Verwunderung, geht aber nicht anders.
(Manchmal ächze und stöhne ich dabei extra laut – der Theatralik wegen – gebe den Zombie, welchen zu spielen mir zu später Stunde ein leichtes ist!)
Weil jede noch so winzige Kraftreserve verpufft und das Red Bull vom Nachmittag längst abgebaut und beflügeltes Gefieder erschlafft ist.
(Auch Mütter trinken gerne eiskalte Energy Drinks in der Sommerhitze – nicht immer nur das schicke Käffchen. So jetzt isses raus! 😉 )
Dann knarzen die Knochen und Augen brennen ob so vieler Taxi-Fahrten in die Nachbarstadt – und Ohren dröhnen.
(“Wenn ich heute nur noch ein einziges Mama höre!”)
An Tagen wie dem Gestrigen schlafe ich erschöpft neben der Kleinsten beim gemeinsamen Kuscheln und Vorlesen ein – und schrecke sabbernd und gerädert wieder auf!
(Schlimmste! Ehrlich! Wieder-aufstehen-und-noch-duschen-müssen!!!)
Bis ich endlich irgendwann todmüde ins Bett fallen darf – und sehr zu meinem Erschrecken feststellen muss, dass der Handy-Wecker bereits in fünfeinhalb Stunden wieder klingelt.
Es sei denn, am nächsten Tag wartet ein Feiertag…
Und auf einmal ist alles anders
Heute war alles anders.
ICH war anders.
Nicht nur durfte ich ganze acht Stunden schlafen, sondern konnte ich auch den Kopf nach jenem außergewöhnlich langem Intermezzo mit den Federn nicht mehr drehen.
Fand mein Körper wohl irgendwie doof und fehl programmiert – so langes Ruhen in der Horizontalen.
Doch sei es drum.
Davon abgesehen aber fühlten sich eben jener Kopf und Geist heute eigenartig frei.
Eine wohlige Zufriedenheit, deren Ursprung ich mir gar nicht so richtig erklären konnte, überkam mich im Laufe der folgenden Stunden.
Und fast schien es mir, als habe der leichte, laue Sommerwind alle trübseligen und grämenden Gedanken davongeblasen.
Nur für einen Tag, so vermute ich, denn wir wollen ja hier nicht gleich übermütig werden!
Aber verdammte Hacke (ich fluchte heute im übrigen – fast – nicht! 😉 ) was fühlte sich dieser Tág heute leicht und einfach an!?
Was war es auf einmal leicht in mir selbst zu wohnen!
Ist also im Sommer wirklich alles beschwingter und einfacher?
Oder vermag der regenerierende Schlaf jenes Quäntchen Zufrieden- und Ausgeglichenheit in meinen ganz eigenen Sommer-Cocktail (mit Schirmchen!) dazu getan haben?
Ich weiß es nicht.
Wohl aber weiß ich, dass ich wünschte, jenen Zustand noch ein bisschen wahren und festklammern zu können!
Was wäre es schön, jene Seite von mir noch ein Weilchen – nur ein kleines bisschen noch – zu konservieren.
Sie ist aktuell viel zu selten da.
Für die ganz dunklen, dusteren und schlechten Tage.
(Und ihr wisst, davon gibt es auf der anderen Seite Einige!)
So will ich es für mich einfach in diesen Zeilen tun. 🙂
Ich spürte heute weder Schmerz noch Leid, noch tobten jene inneren Kämpfe, von denen ich hier schon das ein oder andere Mal schrieb.
Zweifel an meiner selbst schienen im kühlen Nass untergetaucht – und wichen jenem Gefühl der Ruhe und Zufriedenheit.
(NEIN! Kein Eso-Trip! 😉 )
Ja, heute waren sie mir egal und gleich.
All diese (teils vergeblichen und gar schon schädigenden ) Bemühungen und Versuche, verzweifelte und ausweglose Gedanken und niemals geklärte Fragen.
All’ das wurde milde lächelnd untergetunkt!
Heute wollte ich weder Kämpfe austragen, die ich ohnehin nicht gewinnen kann, noch stetig und rastlos suchen – und schon einmal gar nicht (hinter-) fragen.
Wollte mich ausnahmsweise einmal nicht als der Fehler in Person sehen.
Aufatmen und Zufrieden-sein – das bessere Glück?
Wie schön es war, einen Tag lang einfach mal aufzuatmen!
Vor wenigen Tagen noch fragte ich mich, was denn eigentlich das persönliche Glück definiert und wie das überhaupt aussehen soll?
Dieses so richtig, richtig glücklich sein.
(Das, wonach sich ein jeder sehnt – und kaum jemand erreicht)
Zumindest heute weiß ich:
Einfach nur mal zufrieden-sein ist auch geil! 🙂
Dann pupst man zwar keinen Konfetti-Regen und hat die Rosa-schimmernde-Brille noch nicht wieder vom zähen Sonnencreme-Film befreit – aber behaupten zu können “zufrieden” zu sein?
Ist doch irgendwie auch unglaublich chillig!!!
Nicht einmal übermäßig aufgedreht fühlte ich mich heute.
Auch schreibe ich hier nun eben bewusst nicht von einem “glücklichen” Tag.
Der war eigentlich ganz normal sogar!
Und nach übertrieben Endorphin-geladenen Höhentrips kommt doch ohnehin nicht selten der freie Fall.
Nein, ich war ruhig und fein mit mir und allem was ich habe!
Irgendwie beschaulich.
Weise. (Alt… 😉 )
Was ich eigentlich alles habe…(und auch niemals verlieren möchte!)
Plötzlich war ich in der Lage mich ob der wunderschönen Blütenpracht im Garten zu erfreuen und kurz innezuhalten, um das Kind (welches aktuell mit Vorliebe mit Karabinerhaken spielt und bastelt – What!?!) beim Spiel zu beobachten.
Nicht mal der Gatte nebst brummendem und spritzenden Kärcher und die im Anschluss vollgespritzten Fenster nervten mich.
Groll und Zorn wurden offenbar mittels jener Seifenlauge davongespült !;)
Und ich konnte mich stattdessen an dem erfreuen, was ich eigentlich alles habe!
(Nope! Nicht auf Droge! 😉 )
Würde mir das nur öfter gelingen – denn das ist verdammt nochmal (ups – geflucht! 😉 ) ganz schön viel!
Das sind gesunde, aufgeweckte und überhaupt ganz und gar wunderbare Kinder!
Kinder, die in einem wohligen und liebevoll eingerichteten (ha ha netter Versuch, das musste ich jetzt einfach schreiben – sie-zerstören-ALLES!!!) Heim und Garten aufwachsen und nach und nach immer eigenständiger ihren Weg gehen.
Da ist der Mann an meiner Seite, mein Freund, Begleiter und Nervtöter 😉 seit nunmehr 22 Jahren.
Und da bin ich.
Dreifachmama und meines Wissens nach aktuell gesund und heute vor allem Eines:
AUSGESCHLAFEN!!!
(MIT Schiefhals – aber Scheiß drauf!)
Es ist Sommer, Leute!
Und Sommer hilft. Immer.
Heute war ein zufriedener Tag.
EureDer Text gefällt? Dann Daumen hoch für die Alex!
Liebe Alex,
dein Text gefällt mir gut. Auch ich bin inzwischen über 40, habe zwei gesunde Kinder einen tollen Ehemann und ein schönes Haus. Die Glücksgefühle von früher wollen nicht mehr ohne Weiteres eintreten. Das Leben ist so unaufgeregt geworden. Das Zufriedensein in unserer Lebensphase löst die Glücksgefühle vorheriger Jahre ab. Auch ich hadere manchmal mit diesem „ Zufriedensein“ und wünsche mir das spannende Leben von früher zurück- damals als Studentin oder das Leben mit kleinen Kindern..
Aktuell habe ich mir beim Familienausflug das Handgelenk gebrochen und übe mich wieder darin zufrieden zu sein und den tollen Sommer in all seiner Pracht trotzdem zu genießen.
Sei gegrüßt
Sarah