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Wir sind dann mal (ganz kurz) weg! 45 Stunden Wien – Teil 1

Samstag-Abend. Würde ich immer genau das tun, was gerade vernünftig ist, so säße ich jetzt nicht hier.

Ich würde nicht frisch geduscht und mit vollem Bäuchlein unter der schweren Hotelbettdecke liegen – und allmählich anfangen zu schwitzen.

Während ich beginne, diese Zeilen hier zu tippen.

Ich wäre vermutlich zu Hause, im eigenen Familienbett im ländlichen Hessen, bei den anderen drei Familienmitgliedern –  und auch um ein paar hundert Euro besser auf dem eigenen Konto bestellt.

Wenn ich mich gänzlich vernünftig verhalten hätte.

Ich hätte ausgemistet und aufgeräumt, wäre spazieren gegangen (wieder!?) und ein Buch gelesen – und mich einfach nur über einen klitzekleinen “Bonus-Tag” gefreut.

Hätte ich die Vernunft walten lassen, so wäre mir nicht in den Sinn gekommen, in jenes lange Fastnachts-Wochenende, das dieses Jahr gar nicht mal so lang ist, auch noch eine Städtereise zu quetschen!

Denn im Grunde lohnte es ja kaum!

Und die zur Verfügung stehende Zeit ist dieses Mal (Dienstag ist bereits wieder Schule!) ziemlich knapp bemessen.

So kurz – und doch so bereichernd!

Doch schenkt Vernunft nicht immer die schönsten Erinnerungen und bereichert auch nicht in jeder Situation das eigene Leben!

Vernunft lässt nicht ausbrechen – aus Gewohnheiten, Routinen und Verpflichtungen.

Vernunft schont vielleicht den Geldbeutel, raubt aber gleichermaßen Freiheiten – und verhindert prägende Erfahrungen und gemeinsame Zeit mit liebsten Menschen oder gar Familienmitgliedern.

Nun, ich habe mich an diesem Wochenende gegen die Vernunft – und für ein weiteres, kurzes Abenteuer entschieden.

Ein ziemlich kurzes Abenteuer zugegebenermaßen, denn dem Sohn und mir bleiben weniger als 45 Stunden Wien.
(Diese kurzen Wien-Aufenthalte werden langsam zur Gewohnheit! 😉 ) 

Und dennoch bereue ich jene fixe Idee, einfach mal schnell dem deutschen Faschingswochenende davon zu fliegen, nicht! (#faschingsmuffel) 

Denn ich wäre nicht ich, würde ich nicht jede Gelegenheit beim Schopfe packen, um nicht nur in ein Flugzeug zu steigen, sondern auch zumindest ein bisserl von der Welt zu entdecken, auf welcher wir leben.

Hin und wieder brauche ich einfach das Gefühl, unterzutauchen.

Mag mich treiben lassen, Menschen beobachten und das pulsierende Leben auf den Straßen genießen, möchte mir Großstadtluft ums Näschen wehen lassen und wertvolle Eindrücke sammeln, speichern und konservieren.

Für Zeiten, in welchen ich vielleicht nicht mehr frei, unabhängig und selbst bestimmt unterwegs sein kann.

Für die Zeit, in welcher mich meine größeren Kinder vielleicht nicht mehr zu solchen Kurzreisen begleiten möchten!

Und für alle dunklen und traurigen Momente, in welchen mich Kummer, Zweifel und Eintönigkeit überrollen.

Dann möchte ich mich zurück erinnern – und jene Bilder vor meinem inneren Auge abrufen können.

Dann möchte ich dankbar sein!

Für all’ jene besonderen Tage und Momente, die mir das Leben bis hierhin schenkte.
(Und das bin ich jetzt schon!).

Für mich ist das Unterwegs-sein, das Reisen – und ist es noch so kurz! – jeden mühsam zusammengesparten Cent wert!

Es ist eine Investition in mein liebstes ICH, in das eigene Seelenheil und auch ein JA! zum Leben!

Ja, ich hätte das Geld auch vernünftiger einsetzen oder auch einfach mal sparen können, statt mich in ein Flugzeug zu setzen, um letzten Endes nur einen vollen Tag in der österreichischen Hauptstadt zu verbringen.

Nicht aber wertvoller und sinnvoller!

Unterwegs mit dem großen Sohn

Und so bin ich froh, dass gerade der große Sohn in diesen Tagen an meiner Seite ist!

Ich bin dankbar, dass er mich noch immer gerne begleiten mag – und die Neugierde auf andere Städte und Länder, jene Freude am Unterwegs-sein mit mir teilt!

Und ganz davon abgesehen hab’ ich es jetzt verflixt nochmal auch mal wieder verdient, ganz dekadent (geht halt einfach für die kurze Zeit schneller als mit der Bahn)  in eine andere Stadt zu fliegen und eben NICHT gefühlt 24/7 in der Küche zu stehen und alle zu betüddeln und bedienen zu müssen! 😉

To be continued…

Eure 

Alex

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