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Stolze und starke Frau und Mutter? Oder noch immer (inneres) Kind? #aboutlastweek

 Jedes Mal wenn sich ein Tunnel näherte, hielt sich das kleine Kind ängstlich die Ohren zu.

Denn es würde bedeuten, dass die Lokomotive gleich wieder pfeifen würde.

Laut und stechend bis ins Mark.
Bedrohlich und erschütternd.

So sehr, dass der ganze Körper zusammenzuckte und eine Welle der rohen Angst und Panik eben jenen durchflutete.
(Nein, die Angst und Panik waren vorher schon da) 

Denn das kleine Mädchen von damals konnte sie nicht ertragen. Die lauten Töne.

Jene, die plötzlich und ohne Steigerung oder gar Vorwarnung heimsuchten.

Schrilles Pfeifen, ein Knall, ein lautes und energisches Türöffnen, Trommelschläge, Peitschenhiebe.

Geräusche, die andere Menschen vielleicht als unangenehm empfinden – wenn überhaupt- bedeuteten Bedrohung und Gefahr.

Und das Mädchen fühlte sich verloren und sonderbar damit.

So wie in vielen anderen Belangen auch.

Schüchtern und unscheinbar, gefühlt immer nur am Rande des Geschehens, nie dazugehörig.
Von allem immer nur ein bisschen – aber nie gut genug.

Ein bisschen im Kreis von Freunden, doch nie im Mittelpunkt und gefragt.
Nu ein bisschen hübsch – aber nie im Gedächtnis haftend, eine Augenweide.
Ein bisschen schlau und intelligent und dennoch nur im Mittelfeld gehalten.
Ein wenig mutig – und dennoch ausgeschlossen und gehänselt.

Kein Überflieger, kein Gewinner – das waren die anderen.

Schon früh wurde dem Mädchen ein gewisses Klassen- und Schubladen-Denken vorgelebt und anerzogen – eine Denkweise, aus der es sich jahrelang gilt wieder heraus zu kämpfen und sich davon zu befreien!

Denn im Grunde sind Menschen alle gleich! ALLE!!!

Und auch, wird man in gewisse “Kreise” und vielleicht auch “Schichten” hineingeboren, so heißt dies nicht zwingend, dass man sich auch nur dort zu bewegen hat – und niemals selbst an seiner Zukunft etwas ändern kann!

Wir sind nicht dazu bestimmt, ein gewisses Leben zu führen – und auch muss niemand klein und bescheiden bleiben und sich selbst aller Träume, Wünsche, Vorhaben und Visionen berauben!

Das sollte man niemals tun.

Letzten Endes sind wir alle nur Menschen!

Menschen sind menschlich.

Und ganz gleich, welche Titel wir tragen – oder eben auch nicht – ein JEDER hat seine ganz eigenen inneren Kämpfe auszutragen, Wunden zu heilen und auf die Seele aufzupassen.

Menschen dürfen und können einander lieben und mögen – auch über “Klassen” und “Ligen” hinweg!

Sie dürfen befreundet sein und auf Augenhöhe (!!!) einander die Hand reichen, ganz gleich welcher Bildungsgrad oder akademische Titel hinter dem jeweiligen Gegenüber steckt!!!

Denn im Zweifel gilt immer das Hier und Jetzt!!!

Es zählt der Mensch, der wir im Hier und Jetzt sind.

Und es liegt in unserer eigenen Hand, ob dieser Mensch der Gegenwart ein anständiger ist, an sich glaubt, Werte lebt, auf Menschen zugeht und sie sieht (!) und seine Träume niemals aufgibt.

Doch all’ diese Erkenntnisse konnte das Mädchen damals im Zug noch nicht formen und begreifen.

Dazu musste sie erst hinter sich lassen, das Leben erfahren, Menschen begegnen, sich befreien und emanzipieren – und auch das innere Kind hinter sich lassen.

Nicht unbedingt vergessen!

Aber lernen , zu verstehen, zu versöhnen und das kleine Mädchen von damals zu trösten.

Ich bin nicht mehr das (innere) Kind von damals!

Ja, ich wage zu behaupten, ich bin heute ein etwas anderer Mensch als zu Kindheits- und Jugendzeiten.

Davon zeugen nicht nur die mittlerweile nicht mehr zu leugnenden Linien unter den Augen und auch nicht die grauen (in der Regel überfärbten! 😉 ) Härchen am Ansatz.

Auch nicht die Spuren dreier Schwangerschaften.

Sondern viele, viele Dinge, die ich erreicht und mir in den vergangenen Jahrzehnten erkämpft habe.

Doch dazu gleich.

Habe ich wirklich “versagt”?

Und dennoch – das innere (Schatten-) Kind von damals flüsterte mir in den vergangenen Tagen sehr oft ins Ohr.

Betrübt saß es auf der Schaukel und wollte mir einreden, versagt zu haben und nicht gut genug zu sein.

Mal wieder“.

Es steckte verschämt den Kopf zwischen die Knie, kauerte am Boden und sah sich darin bestätigt, der ewige Verlierer und Creep zu sein.

Dustere Glaubenssätze stieß es heraus.

Und es ließ eine Seite von mir ans Tageslicht treten, mit der ich in den letzten Monaten oft in Kontakt getreten bin – eine Seite, welche es mir noch nicht gänzlich gelungen ist, zu besänftigen und nur noch selten zu Wort kommen zu lassen.

Vielleicht auch, weil ich bis heute noch nicht dieses eine – mir eigentlich so wichtige (!) – Buch zu Ende gelesen habe.
Ich hoffe auf ein paar freie Stunden in den Osterferien.

Nie gut genug!?

Schrieb ich Montag noch relativ unbefangen darüber, dass ich jene Stelle, die ich mir so sehr gewünscht hatte, nicht bekam – so hatte es mich in den darauffolgenden Tagen doch ganz schön mitgenommen.

Ich hatte gehofft, mit dem Text hinter mir lassen zu können, doch tauchte da schon das geknickte, verletzte und auch gekränkte Kind durch die Hintertüre auf.

Und es ließ mich glauben, so vielen Dingen eben nicht gewachsen zu sein.

Ausbildungsgänge, Studiengänge, berufliche Positionen, das Buch (!) und auch gewisse zwischenmenschliche Beziehungen – ich fühlte mich in allen Belangen bedeutungs- und wertlos.

Niemals gut genug – immer nur knapp vorm Ziel.

Ein bisschen liebenswert – aber nie so, dass Menschen auf mich zugehen und MIR die Hand reichen!

Immer nur “Mittelfeld“, einer gewissen Klasse und Schicht zugehörig.

Eine beschissene Denkweise!!!

Und dennoch konnte ich sie kaum abschütteln.

Alles ausgelöst durch eben jenen (eigentlich kleinen!!!) Rückschlag.

Mehr als das, projizierte ich jene verrückte Sichtweise auch auf meine Art und Weise hier auf dieser Seite zu schreiben.

Ein Todesstoß, denn ich sah mich nicht mehr in der Lage auch nur eine einzige Zeile zu verfassen.

Wie auch, als unsichtbarer, bedeutungsloser Mensch?
Wen sollte es interessieren, was ich zu erzählen und zu schreiben habe?
Wen juckt es, was ich fühle und was in mir als Mutter und Frau vorgeht?
Werden meine Zeilen überhaupt gelesen?

Ich fühlte mich gelähmt und keines einzigen Beitrages wert.

Und auf social media schon einmal gar nicht.

Wer würde mich schon sehen wollen?
Das kleine Mädchen am Rande.
Die belanglose Frau.

Ich stürzte mich in Hausarbeit und meine Mutterrolle, denn was blieb mir schon anderes übrig, ohne aktuell neue Perspektive und konkrete Pläne?

Den Blog – mein Business & Herzensprojekt! – vernachlässigte ich. 

So vieles hatte ich kurz vergessen

Ich vergaß, dass ich hier bereits in den letzten Jahren schon so viel erschaffen und erreicht habe.

Vergessen die Dankeskarte einer treuen, langjährigen Leserin, die ich erst wenige Tage zuvor per Post erhalten hatte!

Gedanklich verpufft all die wunderbaren Projekte und Kooperationen, Reisen und gar Video-Drehs, die ich bereits erleben durfte!!!

Ich war auf einmal wieder “nur eine Mutter“.
Nicht mehr.

Im Grunde hatte ich vorübergehend ALLES vergessen, was ich mir selbst erlernt und erkämpft hatte und vor allem WER ich heute bin!

Ich bin ICH – und ich bin stark!

Denn JA, das Mädchen von damals wird immer in meiner Erinnerung bleiben.

Aber das bin ich längst nicht mehr!

Nur offenbar ploppen negative Glaubenssätze – gerade wenn wir stolpern und fallen und uns Rückschlägen konfrontiert sehen – immer und immer wieder auf.
Ein Leben lang.

Und es ist so fucking hart dagegen anzukämpfen.

Und dennoch will ich es tun – ich weiß auch dass ich es KANN!

Es gilt, jenen dunklen Gedanken nicht allzu viel Macht einzuräumen, denn sie sind nicht echt.

Sie wollen uns eine niederschmetternde Realität vorgaukeln, die gar nicht existiert!

Denn sie verdrängen die starke Frau und Mutter in mir, die so wundervolle Kinder bis hierhin großgezogen hat!

Die sich von anerzogenen Denkweisen und einer gewissen Sozialisation befreit hat und ihren eigenen Weg gegangen ist.

Eine Frau, die durchaus mittlerweile offen auf Menschen zugehen kann und durch die vielen, vielen inneren Gespräche (don’t call me crazy 😉 ) gelernt hat zu verstehen!

Sich selbst, aber auch Andere!!!

Eine Frau, die ALLES bislang, was sie sich selbst vorgenommen hat, auch erreicht hat und ihren Kindern stets eine verdammt gute und fürsorgliche Mutter ist!

Und diese Frau saß zwar in der letzten Woche ein bisschen zu lange zusammen mit dem Kind von damals auf der Schaukel (oder im Zug 😉 ) –  aber jetzt haut die Frau einfach selbst auf die Pauke!

Mit lautem Karacho und Tamtam!

Ganz ohne zusammenzuzucken! 😉

Bin wieder da, mag an mich glauben – weiter geht’s.

Eure 

Alex

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