Manchmal vergessen wir, wie groß Ihr seid. #familienleben #ferientagebuch #familienausflüge

Ihr lieben Kinder, manchmal vergessen wir, wie groß Ihr geworden seid.

Dann sitzen wir da, an einem sonnigen Ferientag im Herbst, und suchen Ausflugsziele heraus.

“Ausflugsziele für Familien”

geben wir ein.

Denn in unseren Köpfen sind wir noch immer Fünf.

Ein Elternpaar und drei Kinder, die gerne gemeinsame, wertvolle Zeit miteinander verbringen möchten.

Wir blinzeln nach draußen und sehen schönsten Sonnenschein und diesen so blauen Himmel – und fangen an zu träumen.

Von bunt eingefärbten Blättern in den wärmsten Farben und Laubhaufen, in welche ihr vollster Freude hüpft und springt.

Wir googeln Zoos und Wildparks und sehen uns dort schlendern und entzückt Rehe füttern oder gar staunend Eulen und anderes Gefieder beobachten.

Denn so war es doch schon immer gewesen! So haben wir es doch viele, viele Jahre getan! 

Wir stoßen auf unserer Suche auf die schönsten Spielplätze und Märchenwälder – extra für Familien – und sehen uns zu Zweit auf einer Bank im Sonnenschein.

Während Ihr Drei waghalsige Abenteuer auf der Wackelbrücke meistert.

Wir rufen frühere Ausflugstage in Erinnerung – und spielen mit dem Gedanken, sie einmal zu wiederholen.

Es war doch damals so schön gewesen und hatte uns allen doch gefallen!

Auch die Zeit der Familienausflüge liegt hinter uns

Doch bei all diesen hübschen Vorstellungen in unserem Geiste vergessen wir dabei ein kleines bisschen, dass auch diese Zeit zum größten Teil schon hinter uns liegt.

Vorüber die Tage, an welchen Rucksäcke gefüllt werden wollten und Brotdosen zu bestücken galten.

An denen Ersatzkleider, Getränke und Snacks unbedingt mit ins Ausflugsgepäck wandern mussten und abends drei glückliche Kinder sich Jeans vollster Sand und Grasflecken abstreifen konnten.

All die hübschen Ausflugsziele für Familien mit Kindern, welche uns bei der Suche entgegenhüpfen – wir sind ihnen bereits entwachsen.

Passen da irgendwie nicht mehr rein.

Wahrhaben möchten wir das aber noch nicht. Beide nicht.

Und fast schon habe ich das Gefühl, jene Erkenntnis, dass wir zwei – Eure Mama und Eurer Papa – gerade an etwas festhalten wollen, das schon eine Weile nicht mehr ist, trifft den Mann an diesem Tag noch ein kleines Stückchen härter.

Ich trauere schon eine Weile Kindertagen hinterher, das wisst ihr!

Doch reißt mich der Alltag gnadenlos mit – und ich muss tagtäglich beobachten, wie Zeit verrinnt und wie schnell Ihr wachst.

Ich selbst wachse mit jener Erkenntnis mit und muss die Veränderung annehmen – eine andere Wahl wird mir wohl kaum bleiben!

Wenngleich ich an Ferientagen wie diesem den kleinen Jungen mit den dunkelblonden Locken und das lispelnde Mädchen in strohblond so sehr vermisse.

Es war doch immer so gewesen! Warum ist auf einmal jetzt so vieles anders?

Warum sind Türen zu!?

Das waren doch WIR!

Irgendwann zu Fünft mit der kleinen Schwester im Buggy – auf deutschen Spielplätzen und vergnügt in Abenteuerparks!

Familien-Ausflugsziele? Gehören jetzt den Anderen.

Warum liegt das jetzt schon alles eine so verdammt lange Weile hinter uns?

Wir sind doch noch gar nicht “fertig“!?

Es gibt doch noch so viele schöne, unentdeckte Ziele für uns!

Ziele, die nun andere Familien mit kleineren Kindern anlaufen werden, mit ihren Bollerwägen (die mochte ich NIE!)  und Kinderwagen mit dem Nachwuchs in bunten (nachhaltigen 😉 ) Kleidungsstücken und lustigen Mützen.

Andere werden nun Trinkbecher auspacken und Apfelschnitzchen reichen und schlammige Hände mit Feuchties abwischen.

Wir gehören dort nicht mehr hin.

Suchen wir nach Themen- und Freizeitparks so sind wir auch hier als Familie längst dem ein oder anderen bunt und liebevoll verzierten Karussell entwachsen, es werden wohl nur noch die ganz großen punkten und Kinderherzen durch die Lüfte wirbeln (und schleudern 😉 ) können.

Heute packe ich teils nicht einmal mehr eine Handtasche, heute muss ich Türen einfach wieder schließen (und die Klappe halten 😉 ) – und für einen ausreichenden Vorrat an Tiefkühl-Piccolinis (oder Steak für die Pfanne) sorgen.

Jetzt muss ich zu Hause zurücklassen und darf keine allzu nervigen Fragen stellen.

Heute teilen wir nur noch selten Ferientage miteinander.

Ein Kind begleitet uns noch, hält unsere Hand

Und heute begleitet uns nur noch ein Kind, nur eines ist mir und Eurem Papa noch an der Hand geblieben.

Ein Kind, welches die meine Schuhgröße nunmehr ebenfalls überschritten hat, aber im Herzen gerne eben noch Eines so, so gerne bleiben möchte:

KIND.

Und dieses Kind klettert noch über Hängebrücken auf Spielplätzen, ganz gleich ob es da auch bereits mit seiner Größe und jenen elf Jahren aus der Reihe fällt.

Dieses Kind möchte noch auf Phantasiereisen gehen und entzückt Wölfe und Luchse beobachten.
(Und drölftausend Mal mit meinem Handy fotografieren)

Dieses letzte Kind greift noch nach unseren Händen und lacht vor Freude auf der Wippe, dieses Kind teilt wertvolle Ferientage noch mit seinen Eltern.

In den nächsten Jahren wird auch dieses dritte Kind wachsen und älter werden, jeden Tag heimlich ein bisschen mehr.

Und wir Eltern werden hin und wieder vergessen.

Weil wir nicht immer hinterherkommen.

Wir werden vergessen, dass wir nicht mehr dazu gehören.
Zu den Familien auf den Spielplätzen und in Streichelzoos.

Werden hin und wieder vergessen, dass wir nicht mehr planen und kümmern müssen und freie Zeit auf einmal wieder nur von Zweien gefüllt werden soll.

Vielleicht werden wir daher weiterhin googeln und Euch (völlig random 😉 ) Vorschläge machen, die in Euren Augen total lächerlich erscheinen mögen.

Alles wandelt sich – auch gemeinsame Unternehmungen

Und dann werden wir weiter versuchen, ab und an als Familie unterwegs zu sein!

Gemeinsam Ferien-Tage zu gestalten.

Nur eben irgendwie anders.

Cooler. Altersgerechter.

(Und im Grunde auch weniger umständlich und viel lässiger und entspannter – es hat ja schließlich alles und jede Zeit gewisse Vorteile 😉 )

Bitte seht uns daher den ein oder anderen Fehl-Vorschlag nach!

Wir müssen noch üben und wachsen – und haben Euch einfach nur lieb!

Eure Eltern &

Eure 



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