(Text ist ein bisschen durcheinander - so wie ich eben auch ;) ) Hielt ich…
Manchmal kann die Welt warten. #mamaleben #selbstfindung #alltag #ichwillkuchen
Manchmal möchte ich nichts wissen vom tristen Grau und der Welt da draußen.
Wozu stürmen und präsent sein, wenn all’ die leuchtenden Farben schwinden, Bäume ihre kahlen Umrisse – von kühlem Nass überzogen – vor Dunst und Dunkelheit erheben?
Warum die Eile, wenn doch gerade gar nichts wartet?
Manchmal möchte ich nicht reden und antworten, mag niemandem zurückschreiben, mich nicht melden oder gar mich bemühen.
Dann möchte ich nicht kämpfen, um Freundschaften und Kontakte, um Sympathie und Anerkennung, um das Dazu-gehören.
Dann ist mir nach Stille, Ruhe und Schweigen – dann fehlt gerade die Kraft zum Austausch und zu Kommunikation.
Manchmal genügt es mir, dem quirligen Kind im Auto den Vorrang zu lassen und daneben einfach still zu lauschen.
Dann erfüllen mich die Berichte und begeisterten Erzählungen des Kindes – wie ein Wasserfall, ohne Punkt und Komma 😉 – und ich freue mich für dieses liebste Wesen da neben mir.
An manchen Tagen reicht das Leben meiner Kinder
An manchen Tagen, brauche ich kein “eigenes Leben”, wenn ich doch ohnehin gerade suche und nicht weiß wo beruflich hin.
Dann bereichert mich das Leben der Kinder, dann bin ich da und höre zu.
Dann ruhe ich mich in unserer gemeinsamen Blase aus. Nur wir vier, der Mann auf Dienstreise.
Und dann besteht die größte Freude des Tages am gemeinsamen Abendessen, zu dem Stimmen durcheinander krakeelen, streiten, diskutieren – und Kinder sich necken und lachen.
Dann brauche ich nicht mehr, dann genügen mir jene Momente.
Lass’ die Welt da draußen doch einfach!
An manchen Tagen soll sich die Welt doch einfach ohne uns weiterdrehen, das macht sie doch sowieso – ich muss nicht noch schubsen und drängen.
Dann möchte ich kochen und Seelen von innen wärmen und mich über halbwegs leere Teller freuen.
Dann mag ich Tee und Kuschelsocken und ab und an sogar die Jeans gegen die weiche Leggings – die “Jogginghose” – austauschen.
Ja, dann erlaube ich es mir, “die Kontrolle über mein Leben zu verlieren“!
Dann möchte ich nicht kontrollieren, sondern einfach los und (mich) gehen lassen.
(Wenngleich jene Worte des lieben Karl sicherlich von abgehobener Arroganz zeugten, ein Funken Wahrheit steckt schon drin!)
Nur für eine Weile, zum Kraft-schöpfen und “Nicht-hübsch-sein-müssen”.
Manchmal besteht das größte Glück in der weichen Couch-Decke und neuen Batterien für die LED-Kerze – und Kuchen oder dem Duft von Spekulatius.
Manchmal döse ich dann ein, neben den Mädels auf der Couch, im Hintergrund Pferde-Wiehern, direkt neben mir Käsefüße, auf dem Fußboden weiße, abgestreifte Sportsocken.
Sie stören mich dann nicht an Tagen wie diesen.
Vielmehr halte ich die Hand und schnuppere an Haut und Haar, verteile Bussis – gebeten oder gar ungebeten – und fühle einfach nur Dankbarkeit für diese wundervollen drei großen und mittelgroßen Menschen.
Dann zählt der Rest der Welt nicht für mich, dann will ich es genau so haben.
Manchmal will ich mich auf Basics und Kleinigkeiten konzentrieren
An dusteren November-Tagen ohne Plan und Ziel möchte ich einfach nur am beleuchteten Esstisch sitzen und dem Kind bei den Hausaufgaben helfen, mit viel Zeit und Geduld!
Niemand fragt gerade nach mir, ich habe aktuell kein “wohin“.
Doch an Tagen wie diesen – an den “Manchmal-Tagen“ – tut das dann nicht weh, dann möchte ich genau jene ganz klitzekleine Welt im heimischen Wohnzimmer.
Manchmal will ich mich nicht kümmern müssen, um Selbstfindung und Zukunftspläne, um Stellenangebote und Visionen, um “den Plan” für den Rest meines Lebens.
Denn dann geht mir während der ganzen Suche und den Zweifeln die Puste aus.
Dann möchte ich mich einhüllen – in weiche Kissen – und die Augen schließen, die Welt und all ihre und meine Sorgen ausschließen.
Manchmal mag ich einfach Taxi-fahren – hin und her – und dabei gar nicht allzu viel nachdenken-müssen.
Dann freue ich mich, wenn mir Dinge erzählt werden, welche in anderen Räumen verschwiegen bleiben!
Oder wenn zur Teenie-Playlist gesungen wird – und ich (versehentlich 😉 ) mit anstimme.
Manchmal möchte ich in andere Welten tauchen
Hin und wieder möchte ich einfach dem emsigen Treiben im Stall zusehen, auch wenn es genau genommen nicht mein Platz, sondern der meiner Töchter ist.
Dann beruhigt es mich selbst, über das Fell zu streichen und den warmen Körper darunter zu spüren, dem Schnauben zu lauschen – und in jenem Zufluchtsort zwischen Spinnweben, Heu und Kätzchen die reale Welt zu vergessen.
An manchen Tagen möchte ich keine Meldungen auf Instagram lesen und auch keine Nachrichten verfolgen und mir auch keine Meinung bilden.
Ich will es einfach nicht.
Und ich möchte auch kein entsetztes oder wütendes Statement abgeben, weil das nun meine Aufgabe ist und ich sichtbar sein muss. Das muss ich nicht.
Ich möchte manchmal einfach untertauchen und mich allem entziehen.
Es gibt Tage, da möchte ich nicht allzu sehr spüren.
Mag keinen Schmerz und auch keine Enttäuschung, mag mir selbst keine Fragen stellen oder gar Vorwürfe machen.
Dann möchte ich einfach sein. Monoton, langweilig, in meinem eigenen Trott, innerhalb der eigenen vier Wände.
Ich muss nicht immer funktionieren
Ich muss nicht immer funktionieren.
Manchmal reicht es, einfach nur da zu sein.
An so manchen dunklen Novembertagen ist mir der Haushalt egal und kein Boden muss frisch gewischt glänzen, keine neuen Pläne brauchen entstehen und auch Texte dürfen ruhen, warten und schlummern.
Dann möchte ich einfach nur mit dem Kind Winterlandschaften entstehen lassen und in Phantasie-Welten eintauchen.
Solange dieses letzte und jüngste Kind noch danach fragt.
Es wird mich nicht mehr lange in andere Welten entführen.
Manchmal möchte ich nicht erwachsen sein und mich zusammenreißen, manchmal mag ich mich, nachdem Kinder versorgt und zur Schule gebracht wurden, nochmal kurz hinlegen.
Weil der Abend mit all den Aufgaben ohne Partner zu Hause wieder zu lang und die Aufgaben zu noch später Stunde groß waren.
Weil die Nacht zu knapp ausfiel und noch jeder Knochen schmerzt.
Warum dann die Eile, wenn doch gerade nichts und niemand auf mich wartet und nach mir fragt?
Ja, manchmal möchte ich mich einigeln – ein bisschen ruhen und warten – bis zum nächsten Sommer.
Mag mich in meinem ganz eigenen klitzekleinen Universum einkuscheln und wünsche mir Geborgenheit.
Geborgenheit, die ich mir teils selbst geben muss, Liebe, die ich mir selbst zu schenken habe.
Denn auch das ist meine Aufgabe. Als Mutter. Als Mensch.
Manchmal muss die restliche Welt einfach ein Weilchen auf mich warten, denn auch ich muss geduldig mit mir sein und mir verzeihen, muss heilen.
Und vielleicht sind zutiefst graue und neblige November-Tage auch einfach dazu da.
EureDer Text gefällt? Dann Daumen hoch für die Alex!
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