Die Macht der eigenen Gedanken und Gefühle - und was Träume uns über uns selbst…
Hey Mama! Auch der November geht vorüber! #ichfühledich #mamaleben #einsamkeit
(an alle Mamas, die das gerade brauchen)
Hey Mama,
ich weiß, dass der Blick nach draußen gerade öde und deprimierend ist und Du nur widerwillig schon wieder in Deiner Küche stehst.
Denn wo solltest Du sonst gerade sein?
Alle Farben sind verschwunden, kein kühles Nass lädt mehr zum Planschen ein, keine Blümchen leuchten, keine Wiese lockt und fordert zum Toben und Spielen auf.
Stattdessen weht der Wind harsch und Regen peitscht – es lässt Dich schon beim Anblick frösteln.
Die Dunkelheit raubt Energie und Mut – und nur mühsam kommst Du in Deinem eigenen Zuhause voran.
Ist das jetzt alles?
Wieder musst Du die Küchenfläche wischen, wieder hat ein Kind Hunger, ständig klebt es irgendwo, immer sind Pfannen verkrustet – jeden Tag die selbe Aussicht, blickst Du aus dem Fenster.
Und Du fragst Dich, ob das alles gewesen ist, ob das jetzt Dein Leben ist.
Dein Leben, welches sich auf nur so wenigen Quadratmetern abspielt.
Das Rad, welches sich zwar immer weiterdreht und fordert und Zeit und Raum in Anspruch nimmt – und dennoch kein Ziel, keine weitere Stufe – und manchmal gefühlt auch kein Entkommen – zeigt.
Ich weiß, wie alleine Du Dich manchmal fühlst, denkst Du an alte Zeiten zurück.
An den lustigen Plausch in der Teeküche unter Kollegen und Mittagspausen in angesagten Szene-Bistros.
An tristen November-Tagen wie diesen vermisst Du Weihnachtsfeiern und Essens-Einladungen, Glühwein-Stände und den fröhlich-beschwingten Nachhause-Weg zu Fuß.
Du vermisst es, gesehen zu werden und Dich nett anzuziehen und viele, viele Menschen beobachten zu können.
Zwar hast Du die für Dich liebsten und wertvollsten Menschen auf diesem Erdball um Dich herum, auch jetzt gerade!
Und Du liebst stärker als je zuvor!!!
Dennoch…
Das Gefühl der Einsamkeit und Isolation
Hey Mama, ich weiß, dass es manchmal sticht, irgendwo in der Brust, denkst Du an den Mann, der ein ganz anderes Leben führt als Deines.
Und der jenes einsame Gefühl nicht teilen, nicht verstehen kann – und Dich mit all’ Deinen inneren Kämpfen vielleicht auch gar nicht sieht und wahrnimmt.
Wie auch – liegen doch manchmal Welten dazwischen!
Ich weiß, wie tapfer Du manchmal sein musst, weißt Du um schicke Events, Kollegen und Kolleginnen, Eindrücke, Erlebnisse und fremde Städte, fachliche Gespräche und schlaue Menschen.
All das, während Du “nur” zu Hause bist.
Ich weiß, dass Wäscheberge keine spannenden Geschichten erzählen und Dir die Decke an manchen Tagen so sehr drückend auf den Kopf fällt!
Dass sie Dir hin und wieder die Luft zum Atmen – und den Geist zum Denken raubt.
Also ruf’ die Freundin oder Nachbarin an, trinkt endlich den Kaffee und gesteht einander, dass Ihr damit nicht alleine seid!
Ich weiß, es kostet Überwindung!
Denn in Deiner Welt – in der Du Dich gerade ein bisschen gefangen fühlst – haben alle Anderen Tage vollster interessanter Themen und Begegnungen!
Nur Du nicht.
Aber das ist nur ein Blickwinkel – vielleicht sogar der verkehrte!
Manchmal bist Du müde
Ich weiß, wie schwer es ist, jeden Nachmittag Dinge zu finden, die auf Phantasiereisen und zum Spielen einladen – und dass Dir hin und wieder einfach die Muse dazu fehlt.
Nicht immer magst Du Duplo-Häuser bauen oder mit Gummipferden über die Koppel hüpfen.
Es ist nicht immer geil und erfüllend, mit Fingerfarben zu klecksen und Kleber von der Basteldecke zu kratzen.
Aber Du machst es dennoch, weil Du Deine Kinder liebst!
Auch an Tagen, an welchen draußen Sturm und Hagel toben und Du Dir einfach nur Ruhe und Netflix und die flauschige Decke über den Kopf wünscht.
Ich weiß, wie laut Geschwister-Stimmen im Streit krakeelen können und wie oft Du Dich dann mit geschlossenen Augen an andere Orte gewünscht hast.
Und ich weiß auch um Dein schlechtes Gewissen, wenn es einmal so war.
Das brauchst Du aber nicht zu haben!
Denn ich weiß auch um Deine Hingabe, mit welcher Du bei Hausaufgaben hilfst und Wünsche von den Augen abliest, von Deiner Geduld beim Zuhören und Tränchen-trocknen und Deiner schmerzenden Sorge, liegen glühende Kinder-Wangen unter Fieber auf der Couch.
Hey Mama, ich weiß, der November ist blöd und der nächste Sommer noch so unfassbar fern!
Selbst Weihnachten – es scheint Dir noch zu früh- und Du bist gerade zu müde und erschöpft zum Kramen und Suchen und Festlich-Dekorieren.
Noch magst Du nicht backen (und wieder und wieder wischen und aufräumen).
Du liebst und vermisst so sehr
Hey Du, ich weiß, wie weh es tut, werden Kinder größer und verschwinden hinter Zimmer-Türen – und lassen Dich plötzlich alleine mit Dir und Deinen Gedanken!
Es ist Zeit, die Du doch gar nicht einkalkuliert hast!?
Zeit, die so plötzlich und überfordernd kam!
So sehr, dass Kekse, Kaffee und Tee, für die Du doch jetzt endlich Zeit hast, gar nicht schmecken.
Ich weiß auch, wie schwierig es jetzt ist, den ganz eigenen Platz im Leben wieder zu entdecken und zu finden – und gleichermaßen zu erkennen, dass er noch immer direkt – ganz nah! – an Deinen Kindern ist.
Und hast Du noch so viel kleinere, dann weiß ich, wie sehr jenes “Mamaaa” am Abend in den Ohren dröhnt und an den Nerven kratzt.
Glaub’ mir, eines Tages sehnst Du Dich selbst nach Kleinkind-Nachmittagen- zäh wie Kaugummi – und langweilige Knetfiguren zurück. 😉
Ich weiß, wie sehr Erwachsenen-Gespräche fehlen – und auch Dir selbst manchmal die FRAU, die irgendwo da doch auch noch gesteckt hatte.
Die, die angesehen wurde und lachen konnte!
Die, die dreckige Witze reißen konnte – und feinste Kleider statt Sticker-Hefte und fancy Gel-Stifte kaufte.
Ich weiß, wie Du Dich fühlst!
Ja, Mama – irgendwo da draußen – ich weiß, wie Du Dich fühlst!
Gerade im dunklen November.
Und es ist okay.
Du darfst Dich hin und wieder kacke fühlen und keinen Bock mehr haben!
Und Du darfst weinen, so oft Du magst.
Vor Glückseligkeit und Rührung ob dieser wundervollen Kinder, die Dir geschenkt wurden!
Aber auch weil der Alltag manchmal mürbe stimmt und fordert und so unfassbar sehr auslaugt.
Du darfst gelangweilt sein, vom Spielen und der immer-wieder-kehrenden Endlosschleife – und Du darfst Dich auch nach einer neuen Herausforderung sehnen!
Es ist erlaubt, Dir die Änderung in vielen kleinen Schritten zu wünschen.
Du darfst Dich auf die Kinder freuen, wenn Du sie von der Schule abholst, auf die glänzenden Augen und die quirlige Stimme, die vielen Erzählungen und Kuscheleinheiten – aber auch auf Eis und Eierlikör zu später Stunde, wenn Stimmen längst verstummt sind.
Du darfst vorlesen und knuddeln und blödeln – solange Du magst!
Und Du darfst die Serie ab 16 gucken – und Dich endlich wieder als großer, erwachsener und verwegener Mensch fühlen.
All’ das darfst Du und alles ist ok!
Und vor allem bist Du nicht allein!
Auch wenn der Blick aus dem Fenster in dustere Ödnis genau das vermuten lässt.
Hey Mama, der November geht vorüber – und das Leben wartet!
Auch Deines 🙂
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