Freitag, 06.12.2024. Es hätte viele Gründe geben können, um zu verhindern, dass ich am frühen…
Der Wert eines Menschen – Was unsere Träume über uns verraten #selbstwertgefühl #glaubenssätze
Die Macht der eigenen Gedanken und Gefühle – und was Träume uns über uns selbst verraten…
Vor zwei Nächten hatte ich einen Traum, der mir seitdem nicht mehr aus dem Kopf geht.
Und der mich auch ein wenig traurig und depressiv stimmt.
Weil ich leider nur allzu genau weiß, was ich da in diesem Traum verarbeitete, wie es in mir drinnen aussieht und was in mir -gerade in dieser Phase des Lebens – vorgeht!
Jener Traum war das bildlich gewordene Spiegelbild meiner traurigen Glaubenssätze und Prägungen – er fühlte sich an, wie ein kleiner, schmerzender Tritt in die Magengrube.
Und ich wachte davon auf.
Ein Traum, der auf den Magen schlägt?
Und da das Leben ja immer mit einem bisserl Ironie und uns Streiche spielt, scheinen mir die eigenen, inneren Sorgen auch tatsächlich auf den Magen geschlagen zu haben.
Plagte ich mich die gesamte vergangene Woche mit drückenden Magenschmerzen, ging gestern Abend – am Freitag – gar nichts mehr.
Ich hatte so unfassbar dolle Bauchschmerzen und fühlte eine auslaugende Erschöpfung, so dass ich nur noch liegen und schlafen konnte.
Nichts ging mehr.
Auch Mütter werden hin und wieder vom eigenen Körper ausgebremst.
Oder von der Psyche – und dem Zusammenspiel von Körper und Geist.
Auch wenn wir das oftmals übergehen und nicht wahrhaben wollen.
Was war “passiert”?
Worum aber nun ging es in dem Traum? Und warum hat “er” mir so weh getan?
Warum habe ICH mir so weh getan?
Nun, in diesem Traum fand ein Event in unserem Ort statt – ich fuhr im Auto daran vorbei.
Viele Menschen mit Sektflöte in der Hand, nett angezogen und eindeutig in gehobener Stellung, standen unter dem weißen Zelt – schließlich war es Sommer (warum!? 😉 ) – und alle unterhielten sich angeregt-fröhlich in kleineren Grüppchen.
Vielleicht war es einer dieser wichtigen Vereine, in die man nur ab eines gewissen Status oder einer Gehaltsklasse hineingelangt.
Für die man notwendige Titel braucht.
(Und auch hier hänge ich schon wieder in Glaubenssätzen fest – suche den Fehler!)
Ich weiß es nicht.
Es waren bekannte Persönlichkeiten aus dem Ort und Nachbarort unter der Gesellschaft – und mittendrin auch ein paar liebgewonnene Menschen, die ich persönlich kenne und mit welchen mich teils sogar schöne Freundschaften verbinden.
Ich aber durfte nur von außen beobachten, gehörte nicht dazu, wurde nicht gesehen.
Ich war nicht eingeladen, ich wusste noch nicht einmal von der Veranstaltung – sah sie durch Zufall im Vorbeifahren.
Warum ich da erst im Auto, dann aber auf dem Drahtesel saß, weiß ich allerdings auch nicht.
Träume arbeiten nun einmal nicht mit Logik – wohl aber mit Nachrichten an unser Innerstes.
Denn ich kam mit dem Auto an, fuhr ungesehen und unbemerkt mit dem Drahtesel wieder nach Hause.
Vielleicht um meine gefühlte Winzigkeit zu unterstreichen.
Die lieben Menschen bemerkten mich nicht, nicht einmal meine Freunde, ich fiel gar nicht auf.
Befand ich mich doch nur am Rande.
Der Kummer darüber – ich spürte ihn, während ich ungegrüßt auf dem Fahrrad den Berg hinauf radelte.
Nach Hause. Alleine.
Meine Kinder – eine bessere Version
Doch kommt es noch dicker.
Irgendwann zwischen jenen Ereignissen, saß mein Sohn neben mir im Auto.
Ihn durfte ich dort bei der Veranstaltung (also bevor ich mich wundersamerweise auf dem Fahrrad wiederfand) absetzen, denn er hatte es geschafft!
Er gehörte dazu!
Denn auch im echten Leben beobachte ich gerade, wie meine Kinder in großen Schritten heranwachsen, eigene Erfolge erzielen, sich weiterentwickeln und ihren ganz eigenen Platz in der Gesellschaft festigen.
All das erfüllt mich so voller Stolz!
Und es ist nicht zuletzt sicherlich auch ein klein wenig mein Verdienst.
Weil ich da war, weil ich Werte vermitteln konnte, weil ich liebte und begleitete.
Doch ich selbst sehe mich seit ein paar Monaten schon verzweifelt auf der Stelle.
Ich spüre keinen Fortschritt mehr, sehe mich nicht in der Zukunft, habe wenig Mut – und das ist nicht gut!
(Und muss sich ändern und reimt sich zudem 😉 )
“Ein paar Stunden später” passierte ich wieder jene schicke Gesellschaft, dieses Mal zu Fuß.
An meiner Seite der eigene Mann – und wir gestikulierten und diskutierten wild, wir stritten.
Über eine Nichtigkeit.
Und ich fühlte mich bewertet, kritisiert und klein – nicht gut genug.
Wollte keinen Erwachsenen-Streit aushalten müssen – und ich wachte auf.
Zurück blieb jenes traurige Gefühl, das mich noch lange begleiten sollte.
Warum kann ich mich nicht befreien?
Denn was hat dieser Traum mir bitte alles über mich verraten?
Über das, was ich denke und was mir in der Kindheit anerzogen wurde?
Über das, von dem ich mich seit Jahren versuche endlich zu befreien!
Leider nicht immer mit Erfolg.
Dieser Traum sagte mir – fälschlicherweise! – dass ich in gewisse Klassen und Gruppen nicht hinein gehöre und das auch niemals tun werde.
Dieser Traum vermittelte mir, dass es eben “Klassen” gibt und dass es ebenfalls Grenzen gibt, die niemals überschritten werden können. (Völliger Blödsinn!!!)
Er stach mir ins Mark und sagte mir, dass ich “einfach nicht dazu gehöre”.
Dass ich nie gut genug bin.
Und dass ich nicht ausreiche und liebenswert genug bin.
Der Traum sagte mir, dass ich das Gefühl habe, meine Kinder ziehen an mir vorbei – so ist es ja auch und so darf es doch auch sein!
Der Traum vermittelte mir – mit dem alten, rostigen Fahrrad – dass ich wohl niemals mehr eigenes Geld verdienen würde und nunmehr für immer klein und unsichtbar bleiben soll.
Zumindest scheine ich davor große Angst zu haben.
Jener Traum zeigte und verdeutlichte mir noch so viel mehr andere Dinge, auf die ich hier aber nicht näher eingehen mag.
Aber ICH (es war ja ICH selbst!!!) habe mir mit meinem eigenen Traum, mit festsitzenden, inneren und heimlichen Gedanken, die mir im Alltag gar nicht so auffallen, ganz schön weh getan!
Wie konnte ich nur!?
Das zumindest weiß ich.
Und auch weiß ich, dass wohl noch eine Menge Arbeit vor mir liegt, um vielleicht auch mal wieder schön und erfolgreich träumen zu können.
Warum hatte ich nicht geträumt, dass man mich freundlich gegrüßt und mir gewunken hat?
Warum fühlte ich mich ungesehen?
Wieso hat mich mein Traum nicht herbeirufen lassen – mittenrein in die feine Gesellschaft?
Warum verflucht nochmal hat mir der Traum KEINE Sektflöte in die Hand gedrückt!?
Wir sind alle einfach nur Menschen
Wieso hat mich mein Traum nicht gelehrt, dass wir alle Menschen sind?
Das, was ich im wachen Zustand doch eigentlich weiß?!
Menschen mit Fehlern und ganz eigenen Prägungen und Glaubenssätzen, mit Hemmungen und Ängsten und Unsicherheiten.
Und zwar jeder Einzelne von uns!
Warum hat mich der Traum nicht sehen lassen, wie gut es liebgewonnene Menschen mit mir meinen?
Was mir schon alles Gutes widerfahren ist und wie oft ich positiv überrascht wurde?
Warum lässt mich der Traum nur ein NEIN spüren, Zurückweisung statt offene Arme, in die ich doch genauso gut gelangen könnte?
Warum hat mir der Traum nicht vermittelt, dass sich auch andere Menschen manchmal in Grenzen gefangen fühlen – und vielleicht einfach nur alles richtig machen möchten und gut meinen?
ICH-BIN-GENUG
Wieso um alles in der Welt habe ICH mich so klein gemacht und nicht gesehen, was ich schon alles erreicht habe!?
Ich bin ICH!
Und dieses Ich kann mittendrin sein, statt nur als Schatten am Rand zu stehen!
Dieses ICH hat schon so viel Gutes erreicht und sich selbst immer wieder erstaunt – und dieses ICH hat sich doch im Grunde schon längst von anerzogenen Denkweisen befreit!
Dieses ICH sieht doch im echten Leben den Menschen hinter dem jeweiligen Titel!
Es sieht Kummer und erkennt das Dahinter, es versteht, weiß und fühlt mit.
Dieses ICH ist soviel mehr, als das ausgeschlossene, nicht dazu-gehörige, kleine Mädchen im Traum.
Es ist doch mittlerweile gewachsen und groß geworden.
#waytogo um das wohl endlich, endlich auch verinnerlichen zu können.
P.S. Eines der Fotos aus dem Beitragsbild stammt von einer lieben Bekannten, die leider nicht mehr ist. Sie deckte durch diese Fotos schöne Seiten an mir auf, die ich vorher nicht sehen konnte. Nur sich selbst retten konnte sie leider nicht. Vielleicht hatte sie ihren Wert nicht mehr erkennen können. Und niemand sah hin und hörte zu…
P.P.S. An dieser Stelle von Herzen lieben Dank an die besonderen Menschen, die meinen Wert und das, was mich ausmacht, sehen! DANKE dafür!
Zeit, es endlich selbst zu tun – und veraltete Glaubenssätze hinter mir zu lassen!
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Liebe Alex,
du hast sehr schön geschrieben! Der Traum beinhaltet Wahrheiten. Selbstverständlich gibt es gesellschaftliche Grenzen, die nicht überwunden werden können. Das kann man im Alltag täglich spüren. Ich finde es viel wichtiger, sich davon nicht abhängig zu machen und den Selbstwert nicht darüber zu definieren. Schon Kinder gehen an ihre Grenzen und wollen unbedingt zu einer bestimmten Gruppe gehören und schaffen es vielleicht nicht. Ich spreche hier von vielen Kindern, die vielleicht das Gymnasium besuchen, dazugehören wollen und einfach nur überfordert sind. So entstehen auch Gefühle wie- ich bin nicht gut.
Um diese Gefühle im Keim zu erdrücken, ist es vielleicht wichtig in sich hinein zu hören und sich die Frage zu stellen: was macht mir Spaß? Die Sachen, die uns Freude machen, können wir auch meistens gut.
Dir und deiner Familie wünsche ich einen schönen Sonntag.
Sarah aus BaWü