Ich mache mir viel zu viele Gedanken über Dinge, die ich gar nicht in der…
Weil ich nicht immer “funktionieren” kann: Manchmal ist es OK, nicht OK zu sein! – #stimmungsschwankungen #pms
(Ich hatte gehofft, weniger “dieser” Texte schreiben zu müssen – und dann kam das Tief.
Wieder. Über Nacht.)
Es hätte ein ganz normaler Tag werden können.
Am Vormittag zuvor schrieb ich an einem Auftrag – es war eine erfüllende Aufgabe und ein spannendes Thema! (kommt bald 🙂 )
Es stellte mich zufrieden, endlich wieder bezahlt und beauftragt etwas schreiben zu dürfen – mich auch mal wieder “anders” gebraucht und von Nutzen fühlen zu können.
Den Haushalt ließ ich liegen und fokussierte mich voll und ganz auf die Zeit am Screen.
Liegengebliebenes nahm ich mir feste für den nächsten Vormittag vor – schließlich kann ich mir ja aktuell mehr Zeit frei einteilen, als mir hin und wieder lieb ist.
Ich hatte sogar richtig Bock drauf!
Endlich mal wieder wollte ich Donnerstag klar Schiff machen, das Haus sauber und frisch räumen, Duschen putzen, Abflüsse reinigen, Betten beziehen, heimlich ausmisten (Kommt schon! Das machen wir doch alle! 😉 ), Böden wischen – und Wäscheberge beseitigen.
Es sollte mein effektiver Vormittag werden!
Mit der Nacht kam die Veränderung
Und dann kam die Nacht. Und mit der Nacht die Veränderung.
Es ist, als hätte man an mir heimlich geschraubt.
Als wäre nicht nur ein Hebelchen umgelegt worden, sondern als wäre mir die Schale Stück für Stück abgezupft worden.
So sehr, dass ich am nächsten Morgen nicht nur völlig übermüdet, sondern auch roh und ungeschützt – und über alle Maßen verletzlich und dünnhäutig aufwachte.
Das Herz so unfassbar schwer.
Das mag ich stets im ersten Moment – so unfassbar gerädert und müde – noch gar nicht realisieren, aber der Gedanke, dass irgendetwas JETZT anders ist, der besteht ab dem ersten Augenaufschlag.
Vielleicht war ich einfach noch zu müde?
Denn an Tagen wie diesen mag ich am liebsten im dunklen Zimmer die Decke über den Kopf ziehen – und mich vor der Welt verstecken.
Das konnte ich aber nicht, schließlich warteten so viele Aufgaben auf mich, die ich alle erledigen wollte, bis das Haus wieder voll und trubelig ist!
Selbst vorgenommene Aufgaben! Ich hatte doch so einen schönen Plan!
Nun aber saß ich da.
Gelähmt und fröstelnd, erschöpft – und irgendwie so unfassbar bedrückt.
Sorgen um die Kinder und damit verbundene Probleme, die jetzt aber gerade nicht hierhin gehören, drückten umso mehr, schnürten die Kehle zu.
Und ließen mich mit einem Gefühl der Ratlosigkeit und Hilflosigkeit zurück.
“Unfähig!”, “inkonsequent!”, “falsch entschieden“, “zu weich!”, “zu dumm!”, “niemals gut genug!” – es ist nur ein Bruchteil der Gedankenfetzen und Wörter, die in meinem Kopf hämmerten und mich daran hinderten, was ich eigentlich tun wollte.
Ich fühlte mich auf einmal als Versagerin. Und so sehr traurig.
In a bad place…
Denn ich hatte mich verloren. Steckte fest, an diesem plötzlich so dunklen Ort – irgendwo tief in mir drinnen.
Und wenngleich ich wusste, dass “das” jetzt nicht echt ist und ich meinen Gedanken und jenem nicht einzuordnenden Schmerz keinen allzu großen Glauben schenken sollte, so fühlte ich.
Ich fühlte so sehr und so intensiv – dass ein dagegen halten trotz aller Erklärungen nahezu unmöglich war. So ist es immer.
Meine Gefühls- und Gedankenwelt war über Nacht wieder eine andere geworden.
Der Blick in den Kalender konnte zwar Erklärungen liefern – doch gegen jene (hormonellen, chemischen, whatever) Vorgänge in Hirn und Körper konnte ich nicht ankämpfen.
An Tagen wie diesem werde ich mitgerissen.
Von Gedanken, die immer wieder kreisen, von längst vergangenen Situationen, welche ich im Geiste wieder aufrufe – von Ängsten, die mir im Alltag sonst gar nicht so viel anhaben können.
Und vor allem wurde ich mitgerissen von jenem unbeschreiblich frustrierenden Gefühl, als Mensch nicht ausreichend genug zu sein.
Nicht sichtbar, nicht liebenswert, nicht attraktiv, keine gute Mutter – und niemals intelligent und talentiert genug.
Ich fühlte all’ dies – verbunden mit noch anderen Emotionen und Gedanken – so sehr.
Tränen liefen – über eine so lange Zeit an diesem Vormittag.
Und ich wusste nur, dass es ab jetzt gilt, diesen Tag einfach anzunehmen.
Zu wissen, dass ich das gerade nicht bin, dass es nicht echt ist, dass mir hier Hormone einen Streich spielen.
Und dass es einfach gilt, mit jener Welle mitzuschwimmen, sie zu akzeptieren – und zu warten, bis der Sturm vorüber ist.
Es ist OK. Ich bin OK.
Denn all dies ist OK!
Ich bin OK und ich versage nicht!
Ich habe den Sturm nur zu oft schon wieder vorüber ziehen sehen!
Ich weiß, dass ich nur geduldig und versöhnend mit mir selbst sein kann und muss.
Dieser Tag, für den ich so viele andere Pläne hatte, war nun nicht mehr ein Tag voller Tatendrang!
Er war auch nicht einer der großen Worte und sozialen Kontakte – und mir war klar, dass nunmehr vieles würde liegen bleiben.
Weil ich es in solchen Situationen nicht “kann“. Weil ich es “nicht schaffe”.
Weil weinen so sehr erschöpft. als läge ein ganzer Marathon-Lauf hinter Dir!!!
Und weil es auch mal OK ist, nicht wie geplant “funktionieren” zu können.
Und es ist auch OK, Schwäche zu zeigen – auch hier in Wort und Schrift.
Ich weiß, so vielen Frauen (so vielen Menschen!) geht es hin und wieder ähnlich.
Und im Grunde weiß ich auch unter Tränen, dass meine Kinder mich lieben!
Auch wenn ich an solchen Tagen nur schmusen, nicht aber vollster Energie und Phantasie toben und spielen kann bzw. konnte (zwei sind ja schon groß).
Es ist OK, geht der Haushalt unter, denn ich weiß, die Zeit der Energie kommt zurück.
Und dann packe ich einfach doppelt an!
Und es ist auch einmal OK, einen Tag einfach nur irgendwie “überstehen” zu wollen.
JEDER Tag hat schöne Momente! Keiner ist “umsonst”
Und selbst an jenem Tag, welchen ich – nachdem Tränen getrocknet waren – einmal reflektierte, gab es schöne Momente und Lachen!
Und vor allem war da vieles, was ich dennoch irgendwie erledigen konnte!
Es war nicht alles schlecht – nur ein ruhiger und leiser Tag.
Ein Tag vor den Tagen.
Ich war einkaufen und habe ein frisches Mittagessen für die Familie gekocht, Kinder von der Schule abgeholt, die Küche war aufgeräumt und das Kind zum Reitunterricht begleitet (auch wenn sowas an solchen Tagen Überwindung kostet und ich mich doch gerne verstecken und keine Kontakte haben mag), wir lernten Englisch-Vokabeln und ich kontrollierte Hausaufgaben, zwei Waschmaschinen liefen und Wäsche ist aufgehängt, eine Kunden-Mail war verschickt, das Leergut entsorgt, Altpapier rausgestellt – und das jüngste Kind liebevoll ins Bett begleitet.
Und wisst Ihr was?
Und das sollte sich jede Mama mal vor Augen halten:
DAS IST OK GENUG!!
Es darf auch solche Tage geben!
Und dennoch sind wir Mamas ok und haben viel erreicht und geleistet.
Ich selbst beispielsweise bin so gut wie nie krank.
Einen Tag komplett im Bett oder auf der Couch gibt es für mich nicht.
Selbst an Tagen, an denen ich – so wie heute – aus meiner Sicht “nicht funktioniere”.
Wie oft haben wir uns früher an der Arbeit wegen Kinkerlitzchen krankschreiben lassen!?
Um dann Tage vor Netflix zu verbringen und zu chillen?
Das kommt als Mutter nicht mehr vor – bei mir seit nunmehr siebzehn Jahren nicht mehr.
Dann darf es auch Tage vollster Tränen geben und Stunden, in welchen Dinge liegen bleiben und wir “nicht gut genug” sind.
Denn dieses Gefühl ist nicht echt.
Und auch ich sollte jenen schmerzenden Empfindungen nicht zu viel Glauben schenken.
DAS sind Stimmungsschwankungen. Das ist PMS.
Und es geht vorbei. Das tut es immer.
EureDer Text gefällt? Dann Daumen hoch für die Alex!
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