(*Werbung & ein paar Sentimentalitäten) Gerade werden wir beschenkt. Wir kapieren es vielleicht noch nicht…
Was Frauen sollen – was Frauen unter PM(D)S aber einfach NICHT sind! #thestruggleisreal #esgehtvorbei #wib
(Weil wir darüber reden sollten. Weil zyklusbedingte Stimmungsschwankungen und Depressionen KEIN Tabu sein sollten! Und weil es hilft und aufklärt!)
Frauen sollen lustig und gelöst sein, selbstbewusst und Dinge locker nehmen.
Frauen sollen lachen, auch wenn sie geärgert werden und spontan sein.
Sie sollen zum Pferde-stehlen und beste Freundin sein!
Sie sollen sich nicht anstellen und lässig und cool kleiden und nicht so viel Gedöns im Bad veranstalten.
Gepflegt sollten sie aber schon sein, mit hübschen Haaren und natürlicher Ausstrahlung und sich gerne auch hübsch und sexy anziehen. Nicht zu sexy und aufzreizend versteht sich, aber gehen-lassen und Joggingbuxe sind auch keine Option.
Sie sollen zuhören und bloß keine Probleme machen, nicht zu viel sein.
Sie sollen nicht zu sehr lieben und nicht ständig die kalte Schulter zeigen, sie sollen Lust haben aber nicht zu versaut sein.
Frauen sollen schlau sein, intelligent und vielleicht sogar in einer leitenden Position mit Titel stecken, denn das ist wahnsinnig faszinierend, cool und attraktiv.
Die “perfekte” Frau
Und sie sollen aber auch Kinder gebären, ernähren und mit Zeit und Liebe groß ziehen und dabei dennoch die alte Gefährtin von damals bleiben.
Sie dürfen nicht zu Hause verkümmern und sollten immer etwas aus sich machen, ihre Talente fördern – aber bitte nicht zu viel eigene Wege gehen.
Frauen sollten froh sein, einen Mann zu haben und sich nicht immer über den beschweren und Frauen sollten tunlichst nicht immer über ihr Leid oder gar Frauenprobleme klagen.
Das ist peinlich und zum Fremdschämen.
Das will niemand – kein Mann – hören.
Sie sollen bitte leise leiden, so dass es niemand zu spüren bekommt. Frauen sollen wie Männer und beste Kumpels sein, dann aber doch wieder aufreizend, der Vamp in dunkler Spitze und mit verruchtem Blick.
Frauen sollen in Form bleiben und Selbstfürsorge leben, aber nicht zu sehr, denn sie müssen ja auch noch Zeit für den Partner und die Kinder haben.
Und Frauen sollen geduldig sein, tiefen-entspannt und bloß nicht zu viele Probleme bereiten und zu anstrengend werden.
Sie sollen loben, aufblicken und Interessen teilen und jedem Tag mit einem geduldigen Lächeln begegnen.
Sie sollen der Part sein, der gut tut und die Seele (das Ego 😉 ) streichelt!
Und sie sollen mutig sein und sich in den Free-fall-Turm setzen und die Achterbahn fahren.
Denn nur so sind sie cool und trauen sich was und “machen mal was Neues”.
Frauen sollen lieb und sanft sein und bloß nicht zu viel meckern, kein Störfaktor und Systemsprenger sein.
Sie müssen sich ständig beweisen, sollen für sich selbst einstehen und stark sein, aber dennoch Beschützenswert und klein.
Sie sollen die schicken Stiefel mit Absatz tragen aber bloß nicht über den Kopf hinaus wachsen, liebevolle Gesten erbringen – und sie sollen barfuß im Regen tanzen (fällt mir grad so ein, weil’s cool klingt.).
PM(D)S – Die “andere” Frau
All das sind Frauen unter PM(D)S aber NICHT.
All’ das sind Aussagen und Sichtweisen, die mir von den unterschiedlichsten Menschen und Quellen begegnet sind!
Und die folgenden auch.
Frauen unter Pm(d)s sind nicht zu ertragen und mit denen kann man nicht reden.
(Was ja auch stimmt – doch dazu gleich)
Sie sind zum-das-Haus-verlassen und können keine Entscheidungen treffen, nicht logisch, rational und normal denken.
Sie sind Furie und aggressiv, widersprüchlich und impulsiv. Sie weinen und sind anstrengend und bekommen alles in den falschen Hals.
Nichts kann man(n) Frauen unter PM(D)S Recht machen, keinen normalen Satz miteinander wechseln.
Es bleibt nur sich aus dem Weg zu gehen.
(Und das stimmt auch)
Frauen unter PM(D)S sind wie ausgewechselt, sie sind nicht das, was man geheiratet hat, was man liebt.
Sie sind unberechenbar und die Denkweise nicht nachvollziehbar, eine Andere muss zu Hause eingezogen sein.
Sie sind all’ das, was man(n) sich nicht wünscht – und noch viel mehr.
(Und möchten bei alledem dennoch in den Arm genommen und lieb gehabt werden!!!)
Ein wechselhaftes Wochenende
Ich war an diesem Wochenende eine Frau unter PMS vielleicht sogar mit einem “D” dazwischen.
Es ist von Zyklus zu Zyklus unterschiedlich und ich kann mich verdammt nochmal nicht selbst diagnostizieren.
Das können selbst Mediziner*innen noch immer nicht!
Wer sich für das Thema interessiert, versteht. Es ist in Deutschland noch nicht soweit.
Es ist auch nicht immer gleich schlimm – zumindest bei mir nicht! Ein Segen!
Es gibt durchaus Zyklen, in welchen das ganze Ding ganz gut mit Strategien und dem notwendigen Hintergrundwissen (“das-ist-jetzt-nicht-echt”, “das-bin-nicht-ich”) zu handeln ist.
Nicht aber, kommen verstärkende Faktoren ausgerechnet an den Tagen vor den Tagen hinzu.
(Etwas versetzt unsere Familie gerade in Sorge, doch das gehört jetzt nicht hier hin)
PM(D)S ist NICHT ausgedacht und keine Empfindsamkeit!
Und nochmal, das Ganze ist nicht ausgedacht!!!
Es ist nicht einfach nur Getue oder eine Empfindlichkeit und wir Frauen reden es uns auch nicht mit Blick auf den Kalender ein!
(Das hat mir sogar mal eine Frau “geraten”)
NEIN! Es ist echt, wenn auch eine falsche Realität.
Es gibt Auslöser, chemische Zusammenhänge, Reaktionen – Hormone.
Und es ist ein gewisser Leidensdruck!
Für die Frau selbst, aber auch für das Umfeld, wenn nicht sogar für die eigenen Kinder, denn die verstehen teils nicht, warum es der Mama jetzt so schlecht geht.
Strategien helfen!!!
Und dann gilt es immer wieder, selbst Strategien zu finden und in sich zu gehen und zu überlegen, was diese Situation, dieses Gefühl, gerade durchbricht und den Tag rettet!
Ich habe das mir glücklicherweise in den letzten Jahren ganz gut antrainieren können.
Leider aber reagiere ich immer erst zu einem recht späten Zeitpunkt und durchbreche, nachdem schon Tränen geflossen sind.
Vielleicht aber weil die verzerrte Wahrnehmung noch nicht früher die Kurve kratzen lässt.
Ist es mir aber gelungen, für den nötigen Cut zu sorgen, dann kann auch unter PM(D)S aus einem anfänglich verkorksten Tag noch ein Schöner werden!
Ein Tag mit Lachen und sonnigen Momenten, wertvoller Zeit mit den Kindern – und auch mit dem Glücksgefühl, welches wir Frauen in diesen Tagen für verloren glaubten. (So gestern geschehen 🙂 )
Es IST möglich und das beruhigt mich.
Es ist dadurch möglich, in dem man sich selbst studiert und in sich hineinhorcht – und auch mit einer gewissen Sensibilität des Themas und des eigenen Zyklus gegenüber.
(Das funktioniert bis zu Beginn der Wechseljahre und bei regelmäßigem Zyklus, dann braucht’s wohl wieder andere Lösungen. Na super.)
Auch wenn ich selbst gerne noch früher auf die Bremse treten würde.
Vor dem Ehekrach und vor den trotzigen Aussagen und vor den selbstzerstörerischen Gedanken und Tränchen.
Das wäre schön – daran gilt es noch immer zu arbeiten.
Können wir bitte endlich ein Tabu brechen!?
Warum ich das alles aber schreibe?
Weil wir Frauen SEHR WOHL darüber berichten dürfen. Auch hier. Auch öffentlich.
Weil dieses Tabu unbedingt gebrochen werden muss! Weil wir nicht leise heulen und leiden müssen!
Das müssen wir wirklich nicht!
Weil wir nicht alleine sind!
Weil vielleicht so unser Umfeld besser verstehen, reagieren, handeln und vor allem auch einordnen kann!
Ich erkläre selbst meinen Kindern, dass “die Mama morgen oder übermorgen ihre Tage bekommt und es ihr heute deshalb nicht so gut geht und sie so komisch ist.”.
Denn glaubt mir, es ändert vielleicht nicht jede Situation. Aber es hilft!!!
Und ich schreibe das auch, weil wir Frauen einfach MENSCHEN sind.
Und uns von Idealen im Kopf – sei es aus dem Munde anderer Männer oder aus den Medien – verabschieden müssen.
Wir müssen nicht funktionieren und auch nicht jeden Tag “gleich drauf” sein!
Wir sind nicht zu viel!!!
Stattdessen müssen wir aber auf uns selbst aufpassen und brauchen uns nicht zu verbiegen!
Und wir haben das Recht, so geliebt und angenommen zu werden, wie wir fucking-verdammt-nochmal (es schwingt noch etwas Aggressivität mit) sind!
Denn manchmal sind wir einfach nicht “wir selbst“.
Und es geht vorüber. Das tut es immer.
Keine Bilder vom #wib
Es gibt von diesem Wochenende nicht viele Bilder.
Es sind nur die zwei aus dem Beitragsbild.
Mir stand nicht der Sinn nach Alltagsdokumentation – ich konnte einfach nicht.
Denn es war insbesondere ein Wochenende, an dem sich zwei Seiten meines Inneren die Hand reichen und sich wieder miteinander versöhnen durften.
Das kostet Energie, das ist menschlich, das ist Frau-sein, das ist das Leben eben.
Kommt gut in die neue Woche!
(Sehr viel mehr Bilder vom Wochenende gibt’s wie immer drüben bei grossekoepfe!)
Eure
Der Text gefällt? Dann Daumen hoch für die Alex!
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