Samstag-Abend. Ein Hauch von Gras liegt überall in der Luft. Er begegnet uns immer wieder,…
A recipe of mine…
Ich sehe mich selbst nicht als die mega Vorbild-Köchin. Habe ich Euch zuvor ja schon hier einmal darüber berichtet. Auch nicht als eine von so vielen preisgekrönten Muttis was besonders gesunde, vollwertige und ausgewogene Ernährung betrifft. Ich glaube nicht, dass ich für meine herausragenden Kochkünste bekannt bin und mein Ideen-Reichtum in puncto Mittagessen lässt teilweise zu wünschen übrig. Zumindest sehe ich dies selbst so. Andere behaupten, ich könne mittlerweile ganz gut und vor allem frisch, abwechslungsreich und nährstoffreich kochen. Es würde sogar schmecken und wäre der Bezeichnung “gesund” durchaus würdig! Yeah!
Aber: Ich bin wirklich die Letzte, die glaubt hier irgendwelche Kochrezepte und Tipps in Sachen Nahrungsmittelzubereitung preisgeben zu müssen! Hey! Ich kann ja noch nicht mal Äpfelstückchen ordentlich schneiden! Nix da mit hübschen halbmondförmigen Schiffchen, den Krips akkurat mit dem Messerchen entfernt. ICH schneide Brocken. Meist ganze Quader. Hässlich und lieblos in die Brotdose geflammt. Kein Wunder, dass die alle wieder den Weg von Schule und Kindergarten nach Hause finden.
Und doch geb’ ich jetzt hier ein Rezept preis! Hah! Mutti wird ihren eigenen Prinzipien untreu!
Ich werde schwach! Denn dieses Rezept ist einfach unschlagbar und aus meinem Alltag schlichtweg nicht mehr wegzudenken!
Los geht’s:
Alles was Frau dazu benötigt, ist einen kochbegeisterten Gatten im Hause. Mit einem Hang zu außergewöhnlichem Küchenzubehör und Schnick-Schnack. Nee! Nix Thermomix, “Pampers Chef” und Tupperware! Nicht so was!
Aber mittlerweile sind wir in Besitz von Nudelmaschine, Vakuumierer, Nudel-Trockengestell, diversen Gemüseschälern und anderen Dingen, die ich irgendwo im Küchenschrank versteckt habe. In der Hoffnung niemals mehr gefunden zu werden.
Frau blicke also den Gatten vorwurfsvoll – extrem vorwurfsvoll- an, als dieser abermals ein undefinierbares Etwas aus dem Amazon-Kartönchen angelt. Immerhin Kartönchen! Denkt die argwöhnische Ehefrau sich bei der Gelegenheit. SO schlimm kann’s also jetzt nicht werden. Gedanklich wie immer einen Schritt voraus, sieht eben diese sich schon dabei, sämtliche Küchenschränke und Schubladen nach diesem nun benötigten Extra-Platz zu durchforsten. Extra-Platz für ein “Dingens”, das gewiss sehr schnell in Vergessenheit geraten wird und nie mehr das wohlig-helle Tageslicht erblicken darf. So wie eigentlich immer. Denn: “ICH werd’s auf jeden Fall nicht brauchen.”
So der überzeugte, vorsorglich auch schon einmal laut ausgesprochene, Gedanke des Weibes.
Doch solange der Gatte im Hause verweilt und sich nicht auf Dienstreise befindet, ist dieses Ding wohl oder übel erst einmal in der Küchenecke zu ertragen.
Skeptisch betrachte Frau in den folgenden Tagen die Nutzung des neuen Hand-Küchengerätes und schlucke heimlich die Enttäuschung herunter als der Nachwuchs sich ebenfalls begeistert zeigt!
Die fassungslose Empörung erreiche dann ihren Höhepunkt, als dank des neuen Haushaltshelfers der Nachwuchs plötzlich Nahrungsmittel verspeist, die er für gewöhnlich solange verschmäht, bis diese faltig, hässlich anzusehen und runzelig den Weg in die Bio-Tonne antreten.
Nun, diese Zeit scheint vorbei.
Selbstverständlich ist es jetzt ratsam, sich weitere Wochen trotzig zu zeigen und den Gebrauch des “Schleime-Strebers” entschlossen zu boykottieren.
Stellt Frau jedoch fest, dass in der Zwischenzeit selbst der kleinste Sprößling der Familie gelernt hat, eben dieses innovative Teil zu bedienen, dann ist es zwingend zu vermeiden sich als alleiniger Loser des Fünf-Personen-Haushaltes zu outen.
Klammheimlich übe man des Nächtens die Handhabung mit dem Feind.
Um sich nicht weniger verstohlen am Erfolg und der hübschen Optik, welche die Nutzung des Gerätes ebenfalls mit sich führt, zu erfreuen!
Sehen verdammt schön aus die geschälten Apfelringe!
Und irgendwie schmeckt’s auf einmal wirklich besser! Eigentlich mag ich keine Äpfel. Zu sauer, zu fad. Zu viel Arbeit sich wie der eigene Hamster durch das runde Obst zu nagen. Doch hübsch und nett in mundgerechten Ringen serviert? Scheiß Spruch aber auch mit dem “essenden Auge”! Der stimmt!
Es benötigt aber selbstverständlich weitere Tage, bis Frau Gemahlin ihre – völlig zu Unrecht ausgesprochenen- Vorverurteilungen kleinlaut revidiert.
Nachdem sich schließlich der kleine neue und eigentlich auch hübsche Küchen-Freund den Platz im mütterlichen Herzen erschlichen hat, wende man ihn nun tagtäglich mit geballt-fruchtig-frischer Begeisterung an.
Stellen Sie dann jedes einzelne Mal stolz und prahlend die hübschen Kreise, fein serviert im adretten Glas-Schälchen, auf den Esstisch und dann
Guten Appetit!
Heute schon Äpfel gegessen? 😉
Eure
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