Es ist Sonntag-Abend, 21 Uhr und somit im Grunde fast schon zu spät, um dieses…
Being married: Selbstfindung #22
An den Moment, in dem das Beitragsbild entstanden ist, erinnere ich mich noch sehr genau. Es war einer der schönsten Tage in meinem bisherigen Leben. Jedoch auch wahnsinnig anstrengend und Kräfte-zerrend zugleich. Eine unendlich drückende Schwüle lag in der brütend heißen Luft und rings um uns herum tobten heftigste Gewitter. Nur wir wurden verschont und was mich heute noch mit großer Dankbarkeit erfüllt, ließ mich damals für einen kurzen Augenblick erschöpft auf der Treppe zusammensacken.
Den Magen noch immer leer vor lauter Aufregung und Trubel eilten wir kurz zuvor zum Foto-Shooting solange “das Licht noch gut” war und der Himmel sich nicht allzu sehr verdunkelte.
Es dröhnte in den Ohren und flimmerte vor den Augen. Urplötzlich wollten die Beine der frisch vermählten Braut nicht länger standhalten und kalter Schweiß glitzerte auf der Stirn. Ich musste mich hinsetzen. Schnell! Nun, das Ergebnis ist auf diesem Bild zu sehen. Ich besitze durchaus schönere Hochzeitsfotos, doch verbinde ich mit diesem nun einmal die meisten Erinnerungen. Zu meiner linken der damals gute, kanadische Freund mit britischen Wurzeln. Zur rechten der kroatisch-kanadische Trauzeuge.
Nicht zu sehen: Der frisch angetraute Ehemann 😉
Ich bin also auch eine Ehefrau.
Und mittlerweile wage ich zu behaupten, eine starke, selbstbewusste noch dazu. Eine Ehefrau, die gelernt hat ihrem Mann den Rücken zu stärken und ihn in seinem beruflichen Weg zu unterstützen. Die dafür selbst auf den Pfad der klassischen Rollenverteilung abgebogen ist und nun den Alltag mit drei Kindern unter der Woche Tag und Nacht zum größten Teil alleine stemmt. Eine Ehefrau, die mit ihren Aufgaben, jedem zusätzlichem Kind und all den neuen Projekten gewachsen ist, aber auch gleichzeitig auf sich aufpassen muss und sich nicht übernehmen darf. Eine Frau, die die Wochenend-Ehe zwar niemals wollte, doch mit der aktuellen Lösung nunmehr versöhnt ist. All das bin ich auch.
Wozu also noch 1000 Fragen zur Suche nach dem ICH?
Wenn ich doch schon weiß, dass ich so vieles auf einmal bin, ist es denn dann noch einer Suche wert? Kenne ich nicht bereits all’ meine Macken, Ecken, Kanten und auch Stärken?
Ja, das tue ich und um ehrlich zu sein, nicht wirklich dank des Beantwortens der bisherigen 420 Fragen. Aber ich bin neugierig. Immer und immer wieder. Und da ich ohnehin einfach viel zu ehrgeizig bei so etwas bin und nach so vielen Wochen nun auch nicht mehr abspringen möchte, geht’s weiter mit der Selbstfindung!
Bis auf eine Änderung:
Ich werde nicht mehr jede Frage beantworten, wenn mir einfach nicht danach ist oder ich das Gefühl habe, die Frage nur in anderer Konstellation bereits mehrfach beantwortet zu haben!
Ab jetzt wird geschummelt und geschwänzt! 😉
Dies ist mittlerweile mein ganz eigenes Ding geworden und ich gehe den Weg in meinem Tempo. Ganz so wie ich es will. Mal hüpfend, schlendernd oder gerne auch mal zornig stampfend! 😉
Hier also eine Auswahl meiner Antworten auf die Fragen 421 bis 440:
422. Wie gefährlich ist Deine Arbeit?
Nun, ich laufe stets Gefahr, Rotze oder Popel irgendwo kleben zu haben. Mich bei den Besitzern der Rotznasen anzustecken oder Krankheiten und Ekligkeiten zu bekommen, von deren Existenz ich früher nicht die leiseste Ahnung hatte! Und da ich ja auch Kita-Kurse gebe, bin ich bei all diesen Punkten nicht nur der hauseigenen Gefahrenquelle ausgesetzt! Also ich finde, klingt schon ziemlich schön gefährlich! 😉
423. Welchen Kinofilm hast Du genossen?
Da gibt es viele. Den letzten “genussvollen” und erfüllenden Moment hatte ich im Winter, als ich mit der Kleinsten “Coco” sah und dabei ganz feste ihre Hand halten musste. Gleichzeitig war sie aber auch so fasziniert und angetan von diesem Film, dass sie trotz des leicht mulmigen Gefühls nicht abbrechen und den Kinosaal verlassen wollte.
424. Welches Brettspiel magst Du am liebsten?
Call me Spielverderber, aber gar keines.
425. Wem hast Du zuletzt eine Postkarte geschickt?
Bei uns läuft das immer gleich ab: Die Kinder möchten gerne aus dem Urlaub eine ganz klassische Postkarte an Oma und Opa schicken. Voller Eifer stellen wir alles fertig, um im Anschluss dann das Besorgen der Briefmarke zu vergessen. Und am nächsten Tag. Und am übernächsten… Letztendlich schleppen wir die Karten wieder mit nach Hause und überreichen sie einfach so! 😉
426. Wie eng ist Deine Beziehung zu Deinen Verwandten?
Nicht so eng, wie es eigentlich sein sollte und wünschenswert wäre. Längst nicht vergleichbar mit den Verwandtschafts-Beziehungen unserer kroatischen Freunde beispielsweise. Deutsche halt! 😉
429. Was sind die drei schönsten Erlebnisse des heutigen Tages?
(der Blog-Post entstand bereits Samstag Nacht 😉 )
Meine Mittlere ist zum Bäcker gegangen und hat uns die Frühstücks-Brötchen gekauft! Und das im Anschluss stattfindende späte Samstags-Familien-Frühstück.
Der gemeinsame Lauf um den See mit dem Gatten.
Die Freude und der Jubel der Kinder als Deutschland das Spiel gegen Schweden letztendlich doch noch in der Nachspielzeit gewonnen hat. Mir war’s wurscht 😉
430. Machst Du manchmal einen Mittagsschlaf?
Wenn es der Terminplan erlaubt, dann stelle ich mir tatsächlich neuerdings manchmal den Handy-Wecker auf 15 Minuten. Mehr nicht. Aber das allein hilft schon ungemein und rettet den restlichen Tag. Power-Napping – eine Kunst, die ich auch erst erlernen musste! 😉
431. Findest Du es wichtig, dass Deine eigene Meinung gehört wird?
Nicht nur das, ich möchte jedem, aber auch jedem (!) meine Meinung aufdrücken! 😉 😉
Ich würde nicht bloggen, fände ich es nicht wichtig.
434. Kannst Du Dinge leicht von Dir abschütteln?
Nein, das kann ich leider ganz und gar nicht. Und ich wünschte mir manchmal so sehr, es wäre anders! Es hätte mir die ein oder anderen Bauchschmerzen und Tränen in der Vergangenheit sicherlich erspart!
435. Wie voll ist Dein Bücherregal?
Nicht sehr voll. Es wundert mich sowieso, dass in Zeiten von Kindle & Co. überhaupt noch Billy-Bücherregale existieren! Wobei ich es manchmal aber auch einfach nett finde, ein echtes Buch in den Händen halten zu können und nicht nur irgendwo vom Display abzulesen. Da kann man so schlecht mit dem Textmarker drauf rum schmieren! 😉
437. Können Deine Hände machen was Dein Kopf will?
Bekloppte Frage! Aber manchmal gehören sie mir tatsächlich nicht, meine Hände. Dann sind sie tatterig und lassen Dinge fallen, schmeißen Zeugs um oder reißen im Eifer des Gefechts Trockner-Griffe und so ab. Also vielleicht doch nicht so dumm diese Frage 😉
439. Klagst Du schnell über körperliche Beschwerden?
Nah! Bin doch kein Weichei! Das darf ich mir nach drei Geburten auch gar nicht mehr erlauben, finde ich! 😉
440. Lass ich auch weg!
Wow! Acht Fragen habe ich tatsächlich ausgelassen. So viel Mut zur Lücke darf sein, finde ich! Dafür spare ich mir jetzt heute das Gemecker über die beantworteten Fragen. Manchmal sind sie sehr gut und laden in der Tat zum Sinnieren ein, manchmal eben weniger.
Meine Lieblings-Frage heute war die 429!
Diese Frage sollte Frau sich eigentlich nach jedem einzelnen Tag stellen!
Mit der Herausforderung immer drei Dinge zu finden! Und ich wage zu behaupten, DAS gelingt auch, wenn man nur will.
Und wenn’ s einfach nur ein altes, bedeutsames Hochzeits-Foto ist. Allein das Betrachten und Hervorrufen einer solchen schönen Erinnerung kann schon zu einem besonderen Erlebnis werden!
Also kramt die alten Fotos hervor und dann viel Spaß beim In-Erinnerungen-schwelgen!
Eure
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