Die Macht der eigenen Gedanken und Gefühle - und was Träume uns über uns selbst…
London, Du warst gut zu uns!
Ich habe mich gerade wieder daran gewöhnt.
An die Großstadt.
Gerne betrachte ich die verschiedenen Menschen in der U-Bahn.
Male mir aus, welche Geschichte wohl jeder Einzelne zu erzählen hat und genieße gleichzeitig die eigene Anonymität.
Wieder nach Hause zu fahren, aufs winterlich triste Land?
Nun, die Vorstellung schmerzt gerade ein klein wenig.Allein der Gedanke mit diesen wundervollen (und gerade unglaublich lauten – sie gucken uns alle schmunzelnd an) Kindern, mit dem Mann an meiner Seite nach Hause zu reisen tröstet und verdrängt die Melancholie.
Sicher, das Leben auf dem Land, es ist frei und bewusst gewählt!
Für unsere Kinder gibt es keinen sichereren und gesünderen Ort zum Aufwachsen.
Nur außerhalb großer Städte lässt sich ein gewisser Lebens-Standard halten.
Dessen bin ich mir bewusst, dieses Leben wählten wir.
Das ist mein Alltag.
Ein Alltag als Mutter irgendwo im ländlichen Hessen.
Und dennoch fällt es mir aktuell so schwer in eben diesen zurückzukehren.
Ich habe Fernweh!
Immer und immer wieder!
Und nicht zu wissen, wann ich die nächste Reise, das nächste Abenteuer mit der Familie antreten darf, wann ich wieder zu mir und verborgenen Seiten meiner selbst finden darf, das stimmt mich ein wenig traurig.
Klingt vielleicht übertrieben, fühlt sich aber gerade genau so an! 😉
Doch ich werde aus meinen sentimentalen Gedanken gerissen.
Die Kinder möchten wissen, an welcher Station wir aussteigen müssen und ich bin ganz froh, nun nicht weiter denken zu können!
Denn das tue ich für gewöhnlich ohnehin zu viel! 😉
Wir sind auf dem Weg zur HMS Belfast.
Es ist ein großer Wunsch des Sohnes dieses historische Kriegs-Schiff zu besichtigen.
Kurze Zeit später staune ich begeistert.
Ich erwartete nicht viel und darf fasziniert feststellen, dass ein Besuch mehr als lohnenswert ist!
Wie ein großes Abenteuer, so mag es sich wohl gerade für die Kleinste anfühlen!
Und so kann ich sie auch kaum halten und bremsen, während sie Treppe für Treppe bis in den Maschinen Raum hinab steigt.
Es sind steile Treppen, nur wie eine Leiter zu erklimmen.
Hin und wieder müssen wir Erwachsenen darauf achten, uns bloß nicht den Kopf zu stoßen oder gar zu stolpern.
Und wir sehen alles!
Von der Brücke bis zur Vorratskammer. Hängematten und Schlafgemächer, die schiffseigene Bäckerei und Krankenstation und noch so viel mehr!
Ab und an verlaufen wir uns sogar auf dem großen Kriegsschiff.
Das Schiff, welches einst als Kulisse für den Videodreh zu
“People are People” von Depeche Mode (für diejenigen unter uns, die mindestens genauso “alt” sind wie ich 😉 ) herhalten durfte.
An Deck genießen wir den atemberaubenden Blick auf die Tower Bridge, den Tower of London und Londons Skyline und erfreuen uns am sonnigen Wetter!
Viel zu schnell geht er vorüber, unser letzter Nachmittag in der lieb gewonnenen Metropole.
Wir hatten unseren Koffer sowie ein Teil des Handgepäcks an der Liverpool Street Station (Achtung! Sehr teuer!) abgegeben und mussten nunmehr dorthin zurück.
Ein letztes mal Tube fahren, ein letztes Mal lange Rolltreppe für die Kleinste.
Alle fünfzehn Minuten fährt der Stanstead Express zum Flughafen und führt uns im Abschluss aus der Stadt.
Vor uns liegt nur noch der Nachhauseweg.
Und während ich einige Zeit später in den Flieger nach Nürnberg steige, bleibt ein Teil von mir da. Ein Ich.
Wartet, um eines Tages wieder besucht zu werden. Und ganz gewiss geht es allen anderen Familien Mitgliedern auch so! 😉
An dieser Stelle muss ich einfach noch einmal sagen, wie toll die Kinder mitgemacht haben!
Und mir somit einmal mehr bewiesen, wie viel doch in ihnen steckt und was wir diesen kleinen und jungen Menschen tatsächlich zutrauen können! Und auch sollten!
Einzig und allein beim U-Bahn-fahren wurde es ab und an anstrengend und brenzlig mit der Kleinsten.
Das machte sich immer dann besonders bemerkbar, war sie nach einer langen Tour müde.
Doch auch wenn wir in diesen Situationen gelegentlich vor lauter Aufpassen, Kinder zusammen (und an der Hand) halten oder auch mal ermahnen in’s Schwitzen kamen:
Auch das war machbar und macht nur härter! 😉
Sicher, die Kinder haben auch in London gezankt.
Da möchte ich hier niemandem etwas vormachen oder Euch gar das Blaue vom Himmel flunkern!
Doch das machen sie im heimischen Wohnzimmer gleichermaßen.
Auch sollte man von vornherein mit der Erwartungshaltung in die Metropole reisen, dass das Programm mit Kindern ein etwas Anderes ist.
Umso positiver wurden wir dann überrascht, als eben doch so vieles selbst mit drei Kindern in Begleitung möglich war!
Wie sonst auch im Leben, zählt eine positive Einstellung gegenüber der Sache und etwas Zuversicht!
Und ganz gewiss auch eine kleine Portion Glück! 😉
Und diese hatten wir!
Danke London, für die schöne Zeit!
Eure
Der Text gefällt? Dann Daumen hoch für die Alex! 😉
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