(an alle Mamas, die das gerade brauchen) Hey Mama, ich weiß, dass der Blick nach…
Unser Wochenende in Leipzig – 05./06.10
Samstag
Den roten Ball soll ich finden – und den anderen auch.
Dabei rennen und einzeln die ebenfalls roten Plastik-Körbe treffen.
Im Anschluss Sack hüpfen, dabei mit meinem Jeans-Minirock möglichst eine gute Figur machen (na gut, das ist mein eigener an mich selbst gerichteter Anspruch) – und vor allem die andere Mutti rechts neben mir gnadenlos abhängen!
Und es gelingt mir!
Ich hüpfe im alten Kartoffelsack als Sieger über die Ziellinie. YES! Ernte anerkennende High Fives der eigenen Kinder und lobende Worte der – ich weiß gar nicht so Recht was für eine Frau hinterm Mikrofon das eigentlich ist! 😉
Genauso wenig, wie ich weiß, wie ich überhaupt in jene verwundernde, überaus eigenartige Situation geraten bin.
Hier im EInkaufszentrum – in der Filiale des Technik Giganten mit den roten Buchstaben.
Die restliche Familie wollte ich abholen. Das weiß ich noch.
Nachdem ich mit der kleinsten Tochter erfolgreich beim schwedischen Textilmogul eine neue Winterjacke erstanden hatte.
Es gäbe Popcorn und irgend eine Aktion hatte mir der Gatte noch am Handy mitgeteilt, als wir einen Treffpunkt vereinbarten.
Minuten später fand ich mich also bei der Tätigkeit wieder, die eigentlich die Kleinste gerne ausführen wollte, es aufgrund mangelnder Volljährigkeit jedoch nicht durfte.
Denn zu gewinnen gäbe es wohl ein Smartphone oder eine Watch – ich hörte gar nicht richtig zu.
Wohl aber weiß ich, wie warm mir nun ist, und welch gefeierte Heldin ich bei der Familie für den Rest des Tages bin.
Und die andere Mutter? Zog bereits beleidigt von dannen! 😉
Der dritte Tag in Leipzig
Es ist unser dritter Tag in Leipzig und nach einem hervorragenden Frühstück beim Bäcker, der sich selbst „Der Brotagonist“ (ich finds cool, also muss ich das an dieser Stelle wiedergeben) nennt, ist nun Shopping angesagt.
Nicht für mich versteht sich.
Denn offensichtlich bin ich für einige Läden schon zu alt und muss entsetzt feststellen, so manchen Hype nicht mehr ganz nachvollziehen zu können. (Aber Hey! Immerhin weiß ich jetzt was VSCO Girls sind! Ich hasse sie jetzt schon… 😉 )
Warum aber stürmen junge Menschen in Scharen Sneaker-Läden, wenn doch nun die kalte Jahreszeit naht und jetzt vielmehr nach wärmenden Boots Ausschau gehalten werden sollte?
Warum tragen noch immer junge Mädels im Winter überdimensionale Schals zu weißen Sneakern und Knöchel-kurzen Jeans?
Wenn es doch draußen kalt ist?!
Und vor allem wer behandelt im Anschluss die folgende Blasenentzündung?
Und jetzt kling ich tatsächlich wie meine eigene Mama und Oma! 😉
Klar habe auch ich eine Schwäche für stylische Sneaker, doch gönne ich mir diese alljährlich pünktlich zum Frühjahrsbeginn.
Nicht jetzt.
Überzeugt von meinen eigenen Ansichten finde ich mich deshalb Minuten später auf dem „Abholhocker“ im angesagten Laden wieder. Begeistert Suchen und Anprobieren – das machen an meiner statt der große Sohn und die mittlere Tochter.
Die Kleinste hingegen widmet sich der ehrenwerten Aufgabe des Sortierens diversester Caps! 😉
Nachdem alle Bedürfnisse der beiden großen Kinder befriedigt sind, schlendern wir noch ein wenig durch die Fußgängerzone, um im Anschluss hoch hinaus zu wollen!
Sehr hoch hinaus.
Wir wollen auf die Aussichtsplattform des Panorama Towers und bereuen diese Entscheidung in keinster Weise.
Denn Eines ist Leipzig definitiv:
Auch von oben schön!
Es windet – und fröstelnd ziehen wir den Reißverschluss der Winterjacke bis auf Anschlag, doch die Aussicht ist wirklich grandios!
Nur allzu lange können wir hier nicht verweilen, denn schließlich wartet noch ein weiteres Event auf uns.
Wir wollen ins Theater
Ein paar Straßenbahnstationen von unserem wunderhübschen Apartment in einem der vielen Jugendstil-Altbauten befindet sich das „Theater der jungen Welt“.
Hier möchten wir mit Emil und den Detektiven auf Abenteuerreise ins alte Berlin gehen – und amüsieren uns köstlich.
Gerade einmal vier Kerlen gelingt es, uns die bekannte Geschichte auf erfrischende Art und Weise darzustellen und die ganz eigenen Lachmuskeln durchaus überzustrapazieren!
Beschwingt und hungrig verlassen wir eineinhalb Stunden später das Theater, um gemeinsam Abend essen zu gehen.
Dem Gatten ist heute allerdings nach eigenen Angaben nicht nach einem der stylischen und angesagten Restaurants.
Ihm wäre viel lieber nach gut bürgerlich, urig und rustikal.
Und ich lasse ihn machen.
Denn aus der Vergangenheit weiß ich, dass er mit seiner Wahl und Entscheidung mehr als oft richtig lag.
Und wenig später hocken wir bei Kerzenschein am alten, hölzernen Tisch, verspeisen genüsslich Schnitzel und Steak, streicheln abwechselnd den zutraulichen Haushund – und halten einen lockeren Plausch mit der überaus gastfreundlichen Wirtin.
Den Nachhauseweg möchten wir nach so viel leckerem und stärkenden Essen zu Fuß bestreiten, und wir alle genießen die frische Luft und das abendliche Treiben in der Stadt.
Vorbei an alten Häuserfassaden und nunmehr dunklen Parks führt uns der Weg zurück in unser Zuhause auf Zeit, welches wir morgen leider schon wieder verlassen müssen.
Sonntag
Unser letzter Tag in Leipzig begrüßt uns mit strahlendem Sonnenschein.
Gegen elf Uhr müssen wir das Apartment verlassen – und wie immer in solchen Situationen herrscht geschäftiges Treiben und Gewusel. Jeder sucht irgendetwas, Kinder zanken und maulen ob der Tatsache jetzt schon tatsächlich aus dem Schlafanzug schlüpfen zu müssen und mindestens einer muss noch mal ganz dringend aufs Klo.
Ihr kennt das sicherlich. 😉
Heute allerdings dürfen die Kinder ein klein wenig das Programm bestimmen.
Seit Tagen wünschen sie, mit uns Erwachsenen in‘s Kino zu gehen. Sonnenschein und trockenes Wetter hin oder her – wir wollen dem Nachwuchs, der in den vergangen Tagen abermals hervorragend „mitgemacht“ hat und kilometerweit mit uns gelaufen ist, diese Freude gewähren.
Gegen Mittag hocken somit Fünf im abgedunkelten Kinosaal, neben jeder Menge Popcorn (wir müssen im Anschluss beschämt und inkognito den Saal verlassen, doch noch ahnt niemand etwas von der bevorstehenden Popcorn-Explosion) und erfreuen uns an einem wirklich gelungen Animationsfilm.
Jetzt weiß ich einmal mehr um die wichtige Bedeutung von Spielzeugen – und auch, dass diese im Zweifel noch nicht einmal viel kosten müssen.
Denn auch wenn es sich um selbstgebastelten „Müll“ handelt – wichtig ist die Rolle, welche sie im Leben der Kinder nun einmal spielen.
Doch mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. 😉
Vereint schlendern wir im Anschluss durch die Straßen und Gassen der sächsischen Metropole, und erinnern uns im Museum an der runden Ecke nicht ganz ohne Gänsehaut an zum Glück längst vergangene Zeiten.
Allmählich führt uns der Weg zurück in Richtung Hauptbahnhof, doch kehren wir zuvor noch hungrig beim Asiaten ein.
Kurz vor Fünf fährt unser ICE gen Heimat und lässt auf ein ganz wundervolles langes Wochenende mit viel Familienzeit und eindrucksvollen Erlebnissen zurückblicken!
Sicher, auch während der letzten Tage gab es hier und da Gezanke und ganz gewiss verließ auch der ein oder andere leise Fluch zischend die eigenen Lippen.
(Jaaa…es war auch einmal das f-Wort dabei 😉 )
Da kann und will ich hier nichts beschönigen.
Doch fällt es mir persönlich gerade unterwegs und im Urlaub leicht, über derartige Dinge – und genau genommen ja auch Kleinigkeiten – hinweg zu kucken und Negatives zu verdrängen (der Gatte wird an dieser Stelle selbstverständlich Anderes behaupten 😉 ).
Denn was in meiner Erinnerung und im eigenen Gedächtnis fest verankert bleibt, ist kostbare und prägende Zeit mit all‘ den Menschen, die mir die Liebsten auf Erden sind!
Mach‘s gut Leipzig! Du hast mich mehr als positiv überrascht
(fuhr mit wenig Erwartung und wurde über alle Maßen beeindruckt). Wir kommen wieder!
Kommt gut in die Woche!
Eure
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