(an alle Mamas, die das gerade brauchen) Hey Mama, ich weiß, dass der Blick nach…
Wenn Fünf eine Reise tun: Gefangen in mir selbst – Dublin hinter Gittern
Ich könnte Euch nun hier das wundervollste Reisetagebuch präsentieren!
Tolle Fotos habe ich schon einmal parat, keine Frage!
Von ganz wunderbaren Eindrücken und ganz viel Geschichte könnte ich Euch heute hier berichten und auch davon, wie supi-dupi-easy eine Städtetour mit drei Kindern doch sein kann.
Ich könnte davon berichten, dass wir bereits in wenigen Stunden abfliegen und noch immer keinen einzigen Regentropfen abbekommen haben (und das stimmt sogar!!!).
Auch davon, wie der ganz eigene Charme dieser Stadt mich in seinen Bann zieht und ich bereits jetzt die Wiederkehr plane.
Doch ist dies ein ehrlicher Familienblog.
Und genau das will ich jetzt mit Euch sein:
Ehrlich!
Ein Tag voller Höhen und Tiefen
Ja, wir hatten heute in der Summe, abschließend gesehen, noch einen ganz wundervollen, sehr eindrucksvollen Tag in der irischen Metropole – welche diesem Namen sympathischerweise nicht ganz gerecht wird – verbracht.
Doch heute passierte auch das Undenkbare!
Ich sprach diesen einen Satz aus.
Im Eifer des Gefechts, als Emotionen überkochten und Tränchen die Augen bewässerten.
Als ich mich frustriert und hilflos fühlte, übermannt von Fragen und schlechtem Gewissen.
Als die Kleinste abermals das Weiterlaufen verweigern wollte und nölte, jammerte und winselte.
Dann stieß ich den „verbotenen“ Satz aus.
Den, den ich nie, nie sagen wollte – weil ich ihn ganz gewiss nicht so meine! Gott bewahre!
„Ich will nie wieder mit Euch in den Urlaub fahren!“
Peng! Da war er.
Ein Satz voller Zorn und zweifelnden Fragen.
Ist eine Städtreise mit Kindern gar egoistisch von uns Erwachsenen? Was genau hat das sechsjährige Kind nun von der ganzen Aktion? Kann ich denn überhaupt alles wahrnehmen und genießen?
Wäre vielleicht doch das Spaßbad die bessere Wahl gewesen?
(Nein! NEIN! Und nochmals Neeeiiiin!)
Doch kann und muss ich Euch wahrheitsgetreu an dieser Stelle auch schon gleich wieder beruhigen!
Denn das, was sich in dem Moment wie der absolute „Super-Ich-will-unbedingt-in-eine-coole-Stadt-Gau“ anfühlte, war eben nur eine Momentaufnahme, die es einfach auszustehen galt!
Gerade jetzt, während ich diese Zeilen hier schreibe, fläzt das zerzauste Kind gemütlich auf dem Hotelteppich, verspeist friedlich die Reste des Burgers vom hippen Restaurant und summt vor sich hin.
Denn auch dieses Kind hatte heute durchaus schöne und prägende Momente, so wie jedes andere Familien-Mitglied auch.
Ein Tag zu Fünft in der Stadt besteht aus Höhen und Tiefen, Kompromissen und Gelächter, Abstrichen und Motzereien, vielen unterschiedlichen Bedürfnissen – aber auch ganz viel gemeinsamen aufregenden und schönen Momenten! Isso.
Den Kindern die Welt zeigen
Ich möchte meinen Kindern zeigen, wie vielfältig die Welt ist.
Denn ich bin noch immer der Meinung, Reisen prägt und lehrt für‘s Leben, macht selbstständig, erweitert den Horizont, lässt andere Menschen und Kulturen verstehen und bildet!
All‘ das sollen auch meine Kinder erfahren und davon profitieren.
Und somit ist und bleibt auch eine Städtereise für Kinder eine gute Wahl!
Und handelt es sich um eine Stadt wie Dublin ohnehin!
Wir starten gemächlich in den Tag
Doch da wir eben mit Kindern unterwegs sind, starteten wir unseren Tag auch heute erst nach ganz viel ausschlafen (alles Langschläfer! 😉 ), einem ausgedehnten Frühstück und weiterer Zeit des Chillens auf dem Hotelzimmer.
Heutiges ausgewähltes Ziel:
Der Knast!
Das „Kilmainham Gaol“ genau genommen.
Im Gefängnis!
Dabei fühle ich mich bereits den ganzen Tag schon eingesperrt – mit all‘ den Zweifeln und Gefühlen bin ich heute einmal wieder eine Gefange meiner Selbst!
Und an Tagen wie diesem wünschte ich nur allzu sehr ab und an aus diesem eigenen verqueren Ich ausbrechen zu können.
Nicht mehr so viel nachdenken und über Menschen grübeln, sondern einfach sein.
Nun, ab und an gelingt mir das immerhin schon!
Ich schweife ab…. 😉
Das Kilmainham Gaol
Auch zu diesem Ziel gelangen wir mit den Öffis, dieses mal mit der Straßenbahn.
Eine knappe viertel Stunde Fussmarsch ist‘s ab da aber schon bis zum Museum, in unserem Fall die erste Hürde.
Die Kleinste fängt an zu meckern.
Hier sei noch zu erwähnen, dass das Gefängnis nur innerhalb einer Führung besichtigt werden kann, welche im Voraus gebucht werden sollte und leider nur auf Englisch ohne Audio-Kopfhörer-Dingens von Statten geht.
Blöd für unsere Kinder – und alle anderen Gäste – muss ich doch stets allen drei Kindern übersetzen und erklären.
Gerade die Kleinste langweilt sich hierbei sehr, da sie hinter all den vielen Menschen nicht viel sieht und auch nix verstehen kann.
Und so kommt es wie es kommen muss:
Während ich versuche der ergreifendsten Liebesgeschichte Dublins zu lauschen oder kurze Zeit drauf an dem Ort stehe, wo viele arme Iren ihr Leben lassen mussten, hat die Kleinste nur eine Sorge.
Eine unaufschiebbare, laut zu äußernde Sorge, welche dringendst beseitigt werden soll!
Sie möchte ein Leberwurstbrot! Sofort!
Da jedoch inmitten alten Gemäuern Irlands wohl kaum ein frisches Brot mit Metzger-Leberwurst aufzutreiben ist, vertrösten wir die Kleinste auf später – und finden kurze Zeit darauf eine angemessene Alternative! 😉
Ginge es nach den Kindern, so könnten wir nach getaner Knast-Besichtigung (welche aber in der Tat sehr beeindruckend ist!) zurück in‘s Hotel.
Doch zumindest der Sohn möchte noch einmal in die Innenstadt und ich möchte gerne das Dublin Castle zumindest einmal von außen sehen.
Wir fahren somit mit der Straßenbahn zurück in die City und schlendern durch Straßen und Gässchen bis wir letztendlich (nach viel Gezetere des jüngsten Kinders) das Castle erreichen.
Ein klein wenig enttäuscht zeige ich mich hier, sah es auf Fotos doch irgendwie beeindruckender aus.
Hineingehen möchten wir aber nicht mehr.
Das muss jetzt mit den Kindern nicht wirklich auch noch sein.
Zurück in der Stadt
Es ist etwas kühler als die letzten Tage heute und wir sind ziemlich durchgefroren – und gleichermaßen hungrig.
Zum Aufwärmen suchen wir das „Stephens Green Shopping Centre“ auf, welches nicht nur ziemlich eindrucksvoll und schillernd daher kommt, sondern auch endlich der mittleren Tochter die heißbegehrte neue Mütze schenkt – und für die daheimgebliebenen Oma und Opa ein paar Souvenirs.
Nahe der Grafton Street finden wir einen ziemlich hippen Burger-Laden und können uns endlich im Warmen auch niederlassen!
Lecker ist’s hier und ein gelungener Abschluss eines letzten Tages voller Höhen und Tiefen in einer doch so schönen Stadt!
Und auch wenn meine ganz eigene Place to be List noch ein bisschen größer war, so haben wir in den vergangenen drei Tagen Stadt und Land ein klein wenig kennen lernen und ein ganz großes Stück ins Herz schließen dürfen!
Dublin – es war schön mit Dir!
Und dies schreibe ich im Namen ALLER Familienmitglieder!
Eure
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