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Raus aus dem Loch!!! About the last days….

Es war ruhig hier auf dem Blog die vergangene Woche.
Und obwohl es ursprünglicher Sinn und Zweck eines solchen Familien-Blogs ist, als öffentliches Tagebuch zu fungieren und mit teils heiteren, ernsteren oder gar nachdenklichen Erzählungen aus dem ganz normalen Mama-Alltag zu unterhalten, fühlte ich mich die vergangenen Tage nicht in der Lage, Eines zu tun:
Schreiben.

Nichts erschien mir eines Blog-Beitrages wert.

Einen erneuten, traurigen Text? Wollte ich nicht veröffentlichen.
Was würdet Ihr dann von mir denken? Welchen Mehrwert würde ich Euch damit bieten?

Warum sollte ich mich hier abermals verletzlich und schwach zeigen – und vor allem wer will das lesen und wen interessiert’s schon?

Und ich muss zugeben, genau in solchen Tagen verliere ich auch ein klein wenig den Glauben an diese Sache hier.
Und – vielmehr als das – den Glauben an mich selbst!
Ich stelle alles in Zweifel.

Die kürzlich erst zündende Buch-Idee, für die ich so brannte und welche ich so schnell wie möglich angehen wollte?
Es konnte mir nicht gelingen, aus Funken ein Feuer entfachen zu lassen.
Weil ich mich mit der Vision allein gelassen fühlte – nicht vom Mann, der hier noch immer hinter mir steht und drängt.
(Jahaaa!!! Ich fang’ ja bald an!! 😉 )

Dinge, die vermutlich nur in meinem Kopf stattfinden – warfen mich aus der Bahn.

Ich wollte Euch nicht zeigen…

…wie schlecht ich mich dieser Tage fühlte, fast schon ein wenig depressiv – und wie sehr ich Tag für Tag mit mir kämpfe, um nicht in Tristesse und Selbstmitleid zu versinken.

Aber geht’s mir nicht genau darum?

Um’s Ehrlich-sein und Authentisch-bleiben?
Habe ich mich nicht selbst inbrünstig dafür ausgesprochen, diese Seite niemals für langweilige Kochrezepte (und veröffentliche ich hin und wieder doch welche – dann eben auf meine Art! 😉 ) oder gar zuckersüße DIY-Basteleien zu missbrauchen?
Wollte ich nicht stets auch die andere Seite des Mutter-seins, des Frau-seins, aufzeigen?
Wenn sich sonst schon Keine traut?

Und deshalb tue ich es jetzt doch!

About the last days….

Ich muss zugeben, nach unserer Auszeit im Schnee, diesem ganz und gar bereichernden und wunderbaren Familien-Projekt (mehr will ich an dieser Stelle noch nicht verraten!), stolperte ich und plumpste!
Und hocke seitdem ein bisschen darin.
In meinem ganz eigenen Loch und Tief.

Nackig im Schlamm. Frierend mit den Armen die beiden Beine fest umschlungen.
Schutzlos, klein und hilflos. Armselig und Unfähig.
Mir könnten an dieser Stelle noch viele Adjektive einfallen, um das geistige Bild und die Dramatik nun zu verschärfen – doch ganz so schlimm ist’s nun auch wieder nicht! 😉

Aber ich fühlte eben diese Schwere, geht etwas ganz Besonderes zu Ende.

Ich traf in jenen Tagen ganz wunderbare Menschen, hatte prägende Begegnungen, die gewiss tief in der Erinnerung verankert bleiben.
Und musste wieder nach Hause reisen in das, was sich Alltag nennt.
In den erschwerten Alltag.

Diese verfluchte Schulter

Denn da war ja dann noch die Sache mit der Schulter.
Und ich verfluchte und hasste sie die letzten Tage.
Diese Schwachstelle des eigenen Körpers, die mich zur elendigen Langsamkeit zwingt (oder sollte ich mich einfach mal darauf besinnen und Dinge annehmen wie sie sind? 😉 ) und mir zeigen wollte, nicht überall mithalten zu können.

Der Frust, der sich einstellte, als selbst beim dritten Versuch der Gürtel nicht mit links durch die Lasche zu friemeln ging (ich hätte ihn ja eventuell auch vorher in die Jeans einfädeln können! 😉 ) und das kleine, hilflose Gefühl, als ich abermals den Sohn bat, mir Wäschekörbe  die Treppe hinauf zu tragen.
Wäsche, die ich in den ersten Tagen nicht einmal selbst zusammenlegen konnte.

Wenn Mama nicht so kann wie gewohnt

Und selbst, als ich nach dem Besuch beim Ortophäden endlich diese verflixte Schlinge los war und erste zaghafte Auto-Fahr-Versuche durchführen konnte – selbst dann fühlte ich mich noch immer nicht zufrieden und ein klein wenig unvollständig.
Trotz der frohen Kunde, nunmehr wieder gewisse Bewegungen ausführen zu dürfen und in einem gewissen Radius den rechten Arm einsetzen zu können, fühlte ich mich unfähig, unvollkommen und schlecht.

Denn ich wollte zu viel in so kurzer Zeit!

Es frustete mich, jetzt nicht das ganze Haus auf den Kopf stellen zu können, zu entrümpeln, Regale auszuwischen, Fenster zu putzen, Kinder-Kleider auszumisten – ach, was Frau immer dann einfällt, wenn es nun einmal gerade nicht geht. 😉
Ich wurde mürrisch und urteilend mit mir selbst.
Und ließ die Laune letzten Endes an den lieben Familien-Mitgliedern aus.
Denjenigen, die es am Wenigsten verdient hatten!

Und das alles eigentlich nur, weil mich mein Gewissen plagte!

Weil ich fürchtete, die Kinder würden es mir übel nehmen, dass der Papa morgens die Fahrten zu Kita und Schule unternimmt.
Dass auch er es ist, der abends das Vorlese-Buch schnappt (Danke dafür!) wenn ich mal wieder zu viel auf einmal versuchte – und Kopf, Schulter und Nacken arg schmerzten und spannten.

Ich hatte Angst, meine eigenen Kinder könnten urteilen und es mir später vorwerfen.

Fürchtete, sie könnten enttäuscht sein, dass während der letzten Tage Mama nicht ganz so funktionierte wie gewöhnlich – oder gar darüber traurig sein.

Denn heißt es nicht immer, Mama’s werden nie krank?

Gewiss, in Sachen Abwehrkräfte scheint die mütterliche Polizei stets auf Hochtouren zu laufen (ich hab’s halt dafür nicht so mit mechanischen Dingen 😉 ).

Und ich bin selbst noch immer der Überzeugung, dass in meinem Fall Corona (Mein persönliches Un-Wort des Jahres!!) nach wie vor höchstens in kühler, flüssiger Form den eigenen Schlund hinunter flutscht, statt infektiös und kratzend kriecht.

Aber eine ausgekugelte Schulter?
Auch nicht geil als Mama von drei Kindern, sag’ ich Euch!

Gewiss, es könnte immer schlimmer sein! Und ich denke hier aus tiefstem Herzen an all’ die Mamas, die vom Krebs gebeutelt noch so viel weniger für ihre Kinder da sein können, als ich es die letzten Tage war!

Aber wisst Ihr, was immer gleich bleibt – egal was ist und ganz gleich wie angeschlagen wir Mamas wirklich sind?

Die Kinder verzeihen! Immer und immer wieder!

Es spielt sich nämlich nur in unserem Kopf ab, dass die Kinder auch nur irgendeinen Schaden nehmen, wenn Mama mal ausfällt und nicht so kann wie gewohnt!

Keines meiner Kinder zeigte sich traurig oder gar vorwurfsvoll.

Selbst der während der letzten Tage vorherrschende Hang zum Depressiven (Oh, wie war ich nur drauf!?) – es nahm mir kein Kind übel.
Stattdessen bekam ich aufmunternde Bilder, Liebesgeständnisse, Handtücher zusammengelegt – und bereitwillig den Tisch abgeräumt.

“Ist nicht schlimm, Mama”

so stets die Aussage der Kleinsten, als ich beteuerte, etwas mal wieder nicht tun zu können.

Ich begegnete Fürsorge und Verständnis, Zuspruch und zuversichtlichen Worten aus dem Munde der Kinder!

Und deshalb ist es meine verdammte Pflicht, nunmehr endlich wieder den Hintern (wenn schon nicht den rechten Arm) hoch zu bekommen!

Aus meinem Loch zu krabbeln (hab jetzt lange genug in der Matsche gehockt) und das “Tal des Jammerns” endlich wieder zu verlassen!

Ich möchte mich nunmehr wieder über jeden Tag freuen können, den wir Fünf zusammen miteinander verbringen können, denn das ist verflucht nochmal nicht selbstverständlich!
Ich will mich über jeden Fortschritt freuen können – und über jeden Schritt im Leben meiner Kinder, den ich begleiten darf!

Heute habe ich Geburtstag

Ursprünglich hatte ich geplant, mich noch ein wenig in meiner tristen Pfütze zu suhlen.
Weil’s so schön einfach ist!

Ich wollte meinen alten, nunmehr 41-jährigen Hintern darin wälzen und die Seele noch ein bisschen mit schwarzem Elend bepinseln.

Ich wollte nicht feiern, denn heute ist nicht für alle ein so sehr glücklicher Tag.

Der Gatte kann heute nicht hier bei mir sein, denn er begleitet seine liebe Kollegin auf ihrem letzten Weg.
Sie wird niemals einen 41-jährigen Geburtstag feiern können und ich hätte diesen lebensfrohen Menschen so gerne einmal selbst kennengelernt und in die Arme geschlossen!

Und ist es deswegen nicht sogar anmaßend, hier den Miesepeter raushängen zu lassen?

Ich wurde im Leben schon mehr beschenkt, als ich es mir je erträumt hätte – und daher:
Scheiß drauf!!! Raus aus dem Loch!

Traditionell wie jedes Jahr stammt der erste Blumenstrauß des Tages nicht vom Gatten, aber von einem ganz besonders lieben Freund! 🙂 Danke K.!

Mit diesen wundervollen Menschen, diesen größten Geschenken meines ganz eigenen Lebens wird selbstverständlich heute dick und fett Kuchen gegessen!
Denn das haben sie verdient!!!
Und ich auch! 😉

P.S. An dieser Stelle Danke, liebe “Schwiemu”, für das Angebot, den Kaffee und Kuchen bei Euch zu vertilgen!
Ich und meine Schulter danken es Euch sehr!
Ich hab’ sogar noch einen tief-gefrorenen, selbst-gebackenen Marmorkuchen (WTF!? 😉 ) gefunden, den bring’ ich nachher gerne mit!

P.P.S. Danke, liebe eigene Eltern,  für den Überraschungs-Besuch am Morgen! Und jetzt geb’ ich’s zu – ich hab’ mich wie Bolle gefreut! 🙂

Kommt alle gut ins Wochenende!

Eure 

Alex

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Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Happy Birthday liebe Alex. Werd schnell wieder gesund und lass dich von deinen Liebsten verwöhnen!

  2. Auch von mir – unbekannterweise – herzliche Glückwünsche zum Geburtstag. Hab einen schönen Tag mit deinen Lieben. Viele Grüße aus FD ?

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