Die Macht der eigenen Gedanken und Gefühle - und was Träume uns über uns selbst…
In Quarantäne? Im Winter als Mama normal – Gedanken zu Corona
Ich wollte nichts dazu schreiben!!! Aaaargh!
Nicht ich auch noch.
Denn ganz ehrlich?
Aktuell möchte ich einfach nur den Kopf in den Sand stecken und verdrängen.
Solange, bis “Es” vorüber ist.
Dieses “Es” (ich bekomme das Wort weder über die Lippen, noch in die Tasten), welches mich und meine Familie gefälligst nicht tangieren soll!
Dieses “Es” welches wir jetzt einfach mal aussitzen.
Zwar mit vielleicht etwas gewascheneren Händen als sonst und wenigen, sinnvollen Vorsichtsmaßnahmen – aber dennoch zuversichtlich und positiv gestimmt.
Dieses “Es”, welches gefälligst nicht alles, aber auch alles, madig machen soll und jedem stinknormalen Tag einen faden Beigeschmack verleiht!
So war zumindest mein ganz eigener gedanklicher Plan.
Corona sollte mich so wenig wie möglich beeinflussen und drüber schreiben wollte ich auch nicht.
Tun ja eh gerade ALLE!
Doch kann ich mich der Auswirkungen – und all der damit verbundenen Gedanken – nicht entziehen.
So sehr ich es auch versuche.
Denn “Es” ist allein schon dafür verantwortlich, dass der Mann seit Tagen hier zu Hause auf der Couch hockt.
Zwar viele, viele Stunden des Tages zutiefst beschäftigt vorm Laptop oder in unzähligen Telefon-Konferenzen (deren Zeuge ich nunmehr unfreiwillig auch werde) – aber eben zu Hause.
Und um die Bedeutungsschwere hier nun noch einmal aufzuzeigen, nochmal ganz langsam:
Er-ist-seit-Tagen-hier-zu-Hause.
ANDAUERND! 😉
Und das wird die nächste Zeit wohl auch so bleiben.
Der Gatte hat zwecks Corona-Prävention Dienstreise-“Verbot”.
(Genau genommen handelt es sich um die Empfehlung, Dienstreisen auf ein Minimum zu reduzieren)
Doch Scherz beiseite:
Ich komme nicht umhin, auch mir Gedanken zu machen.
Und mir selbst Fragen zu stellen.
Gerne würde ich hier klar und nüchtern darüber berichten – doch ich traue auch mir gerade nicht zu, die aktuelle Lage richtig einzuschätzen.
Wer kann das schon?
Hier nur einige ganz persönliche Gedankenfetzen.
Denn langsam wird’s staubig hier im Sand.
Der Mund ist trocken und die Augen jucken und brennen so eklig! 😉
Rücksicht auf die ältere Generation durchaus sinnvoll!
Mein Mann und ich befürworten den gedanklichen Ansatz, die Kinder nicht unnötig zu Oma und Opa zu bringen.
Das machen wir bereits seit einiger Zeit ohnehin so, sind die Kinder beispielsweise stark erkältet und husten viel.
Denn gerade die Eltern des Gatten sind alt – genau genommen eine ganze Generation älter als die meinen Eltern – und definitiv vorbelastete Risikopatienten.
Darauf gilt es Rücksicht zu nehmen und das zu respektieren!
Wieder kann ich also dieser Tage von Glück sprechen, derzeit zu Hause zu sein, denn ich bin nicht auf die Unterstützung von Großeltern angewiesen.
Ich bin es gewohnt, mich ganz alleine um alles zu kümmern und vollständig für die Kinder da zu sein.
Auch komme ich somit keinem Arbeitgeber gegenüber in Erklärungsnöte – und leide höchstens in anderer Form unter eventuellen Schul- und Kita-Schließungen. 😉
Ich fürchte nicht das Virus, sondern die Menschen!
Ich fürchte nicht, todsterbenskrank zu werden.
Auch fürchte ich nicht, eines Tages nach verrichtetem Geschäft vor der leeren Klopapierrolle zu hocken!
Ich fürchte aber all’ diese Menschen da draußen.
Diese Unberechenheit, gelangen viele, viele Menschen in eine zuvor nicht da gewesene und unbekannte Situation.
Und sei sie nüchtern betrachtet noch so “harmlos”.
Was ich in den letzten Wochen lesen und beobachten durfte, macht mir schlichtweg Sorgen.
Denn es zeigt in gewissen Fällen einmal mehr, dass wir Menschen doch nichts anderes sind als Primaten.
Ich hab’ es ja schon immer behauptet, so viel besser als die Affen im Zoo sind Einige von uns einfach nicht.
Vielleicht auch ich selbst nicht, wer weiß das schon.
Doch das, was da draußen gerade geschieht, das zeugt für mich nicht für eine gewisse Intelligenz und besonnene Herangehensweise an eine Situation!
Ich befürworte es, alles Mögliche zu tun, um eine Ausbreitung des Virus hinaus zu zögern.
Somit ist es meiner Meinung nach in Ordnung, Großveranstaltungen abzusagen – und vielleicht während des Supermarkt-Einkaufs nicht direkt in der Nase zu popeln!
Es ist meinetwegen auch noch völlig in Ordnung, sich einen gewissen Vorrat anzuschaffen.
Nicht aber wegen der eigentlichen Erkrankung, welche in so vielen Fällen milde verläuft.
(Und weil Kinder meines Wissens selbst am wenigsten gefährdet sind)
Sondern weil einfach unklar ist, WIE wir Menschen weiterhin auf die Sache reagieren.
Was davon dann sinnvoll und durchdacht ist und was nicht!
Ich persönlich fürchte also nicht die Erkrankung an sich (et kütt wie et kütt), sondern die Menschen.
Die Panik und Hysterie, die verordnete Quarantäne oder gar ganze Schließungen von Discounter, Bäcker & Co..
Deshalb – und nur deshalb – sollte man vielleicht etwas mehr zu Hause haben.
Aber doch nicht Massen horten und damit Menschen, die wirklich auf Desinfektionsmittel oder Babynahrung angewiesen sind gefährden!
Ja geht’s denn noch!?
So vieles macht mich gerade traurig
Und es macht mich traurig, denn es zeigt, wie dumm wir doch sind!
Wie wenig in solchen Zeiten ein Miteinander funktioniert.
Und es gibt mir wenig Hoffnung, was Empathie und Hilfsbereitschaft in wirklich Krisen-schwangeren Zeiten betrifft!
Der Mensch denkt zum größten Teil nur an sich, ergötzt sich zudem auch noch an der Angst Anderer und scheint in schlechten Zeiten bar jeglicher Vernunft.
Ich finde viele der empfohlenen Vorsorgemaßnahmen sinnvoll!
Aber ist es wirklich so klug, täglich mit den neuesten Nachrichten aus den wirklich betroffenen Gebieten Mitmenschen zu ängstigen und weitere Panik zu verbreiten?
Aber was weiß ich schon!
Doch wisst Ihr was?
Ich weiß eigentlich nichts!
So wie im Grunde die Meisten von uns.
Um einmal ganz ehrlich zu sein.
Ich weiß nicht, wie hoch eine etwaige Dunkelziffer ist und wie sich eine Erkrankung bei mir oder gar den Kindern auswirken würde.
Das müsste ich wohl erst erfahren.
Ich weiß nicht, ob ich mich jetzt tatsächlich verängstigt zu Hause einschließen sollte – und den Kindern jeglichen Spaß verwehren muss.
Wegen einiger weniger Fälle, wenngleich Zahlen sicherlich noch in die Höhe schnellen werden.
Ich weiß nicht, wie ich eine banale Erkältung vom Virus unterscheiden sollte und wann der Zeitpunkt gegeben wäre zum Telefon zu greifen! Ich habe wirklich keinen blassen Schimmer und bin gerade mehr als froh, dass es aktuell bei keinem Familien-Mitglied auch nur den geringsten Ansatz zum Überlegen gibt!
Sollte ich Arztpraxen meiden? Termine nicht wahrnehmen? Aber wozu und warum? Wer wirklich Angst hat infiziert zu sein, darf sich da doch ohnehin nicht hinhocken!?
Allein diese Unwissenheit nervt mich!
Bitte so weit es geht Alltag!
Ich möchte meinen Kindern einen normalen Alltag ermöglichen.
So lange zumindest, bis mir irgendjemand oder irgendetwas in diese Pläne dazwischen funkt!
Beide meine großen Kinder waren letzte Woche auf Geburtstagsparty.
An Orten, an welchen ohnehin stets eine erhöhte Ansteckungsgefahr besteht.
Ich ließ sie gehen.
Meine kleinste Tochter geht in die Kita, trotz der vielen bunten Zettel welche da im Winter stets an der Türe hängen.
(Und mit der eigentlichen Thematik jetzt rein gar nix zu tun haben – ich erwähne es an dieser Stelle dennoch 😉 ).
Das habe ich immer so gehandhabt, denn ich halte nichts von übertriebener Angst.
Will ich etwa künftig Geburtstags-Einladungen in die Trampolin-Halle und Hüpfburg-Hölle heimlich verschwinden lassen?
Schon irgendwie unfair, oder?
Muss ich mein Lenkrad jedes einzelne verdammte Mal nach dem Großeinkauf desinfizieren?
Ebenso die Hände?
Womit? Hab ja nichts in der Tasche, weil gibt ja nix mehr!
Sollte ich den Kanada-Urlaub im Sommer bereits jetzt gedanklich abschreiben, weil bald sowieso alle Flüge gestrichen werden?
Und auf Kino- und Restaurant-Besuche künftig verzichten?
Erscheint mir sinnvoll – aber wie lange soll das gehen?
Und vor allem was macht das mit uns?
Nur zu Hause? Was passiert da mit einem Menschen?
Als Mama, die zu Hause bei ihren Kindern ist, fühle ich mich gerade im Winter manchmal ohnehin wie in Quarantäne.
Eine verordnete Maßnahme würde mich persönlich also unter Umständen gar nicht so hart treffen.
Nur zu oft ist eines der Kinder im Winter eh gerade zu Hause – und ich gezwungenermaßen mit! 😉
Aber was passiert, hat ein Mensch letzten Endes gar keine sozialen Kontakte mehr?
Was, wenn so viel Lebensqualität wegbricht – und nur noch negativen Schlagzeilen, Angst, Panikmache und Sorge weicht?
Bei Menschen, welche ohnehin zart besaitet und labil sind?
Und gedanklich sehe ich schon einen Boom und das dicke Geschäft in Sachen Antidepressiva.
Mein Fazit:
Und aufrund all’ dieser sich kreisenden Gedanken, welche dieser Tage wohl viele von uns heimsuchen, bleibt mir nur ein einziger Entschluss.
Ich möchte dieser Sache so viel wie nötig und dennoch so wenig wie möglich Raum gewähren.
Anders funktioniert es – glaube ich – auch nicht.
Dinge kommen ohnehin nun einmal so, wie sie kommen werden.
Nicht alles liegt in unserer geschrubbten und desinfizierten Hand.
Nach wie vor, möchte ich einfach eine Mama sein, die aus tiefstem Herzen für ihre Kinder da ist und aus jeder Situation versucht, das Beste zu machen und diese zu meistern.
Alles Andere wird die Zeit zeigen.
Eure
Der Text gefällt? Dann Daumen hoch für die Alex!
Vernünftiger Text. Für meinen Geschmack würde ich nur nicht so deckungsgleich den scherzhaften Begriff der Quarantäne mit dem nunmehr ernsthaften Begriff der Quarantäne gleichsetzen. Beispiel, weswegen ich den Text vernünftig finde. Eine befreundete Apothekerin hat keinen Mundschutz mehr und kann deswegen nicht mehr die Dinge mischen, die ihre Onkologiepatienten brauchen. Ja, an Krebst sterben mehr Leute als an Corona. Aber noch mehr, wenn die Corona-Infizierten in Massen die Praxen stürmen. Insofern, schreib ruhig darüber, es beschäftigt ja alle zu Recht. Und viele Meinungen sind in der Tat noch recht strange…… (achja, und ich habe nur einen kleinen didaktischen Aspekt der Sache beleuchtet, falls Du Lust hast zu lesen: https://vaterdasein.wordpress.com/2020/03/09/corona-und-die-kids/)