Die Macht der eigenen Gedanken und Gefühle - und was Träume uns über uns selbst…
Von sexistischen “Aggressionsspinnern”, dummen Kühen – und einer ausweglosen Situation im Parkhaus!
Ich befinde mich in der Zwickmühle und stecke fest.
So richtig.
Mit schweißnassen, zittrigen Händen krame ich im Kleingeldbeutel, nachdem ich mittels akrobatisch verrenkten Armen nach meiner auf der Rücksitzbank befindlichen Handtasche gefischt habe.
Ich komm’ hier gerade nicht weiter – und das Herz schlägt mir ob der dezent aufkeimenden Panik bis zum Hals.
Hatte ich nicht genau diese Situation kommen sehen und mich daher beeilt?
Hatte ich nicht genau deshalb entnervt und vehement Minuten zuvor meine Beifahrer (sprich einen Teil meiner Kinder) angepflaumt und angekündigt, JETZT sofort abbrechen zu müssen?
Weil ich die Katastrophe schon fühlte und innerlich Worst-Case-Szenarien vor den eigenen Augen aufflackerten!?
Nun, es kommt gerade schlimmer als gedacht.
Eine ausweglose Situation?
“Behalte einfach die Nerven und lös’ die Sache so schnell wie möglich”
sagt mein Hirn
“Ich möchte, könnte und würde am liebsten im Strahl kotzen”
flüstert mir hingegen der sich krümmende und windende Bauch.
Und das eigene Nervenkostüm erst Recht.
Aus den Augenwinkeln sehe ich neben mir Fenster herunterfahren und Arme wild gestikulierend durch die Luft schwenken.
Noch höre ich die Stimme nicht, zu konzentriert bin ich auf der Suche nach Kleingeld.
Endlich.
Zwei Euro sind gefunden und hastig drücke ich sie dem Kind neben mir in die Hand.
Dem Kind, welches noch aus dem Fahrzeuginneren aussteigen kann.
Denn ich kann es nicht.
Die Türe ist zu nah am Schalter, vor mir die geschlossene Schranke, hinter mir mehrere Fahrzeuge mit gewiss ungeduldig wartenden Insassen.
“Spring schnell zur roten Türe” fordere ich das Kind auf
“und lös’ halt das Parkticket”
DAS Parkticket für einen Parkplatz, welchen ich NIE nutzte!!!
Denn-ich-will-einfach-nur-wieder-aus-diesem-gottverdammten-grottenelendigen-Parkhaus-raus.
Nun, kann ich aber nicht.
Ich habe NIE geparkt!
Aufgeregt sprintet mir mein Kind entgegen, der Automat hat die Annahme des Zwei-Euro-Stückes verweigert.
Jetzt höre ich die Stimme links neben mir. Leider.
Während Arme noch immer fuchteln, erscheint nunmehr die giftige, garstige Grimmasse eines betagten Herren.
Zähne fletschen sich und unsanfte Töne erklingen.
“Ich will hier rein fahren, Du blöde Kuh!”
schleudert “es” mir entgegen.
Denn unlogischerweise öffnet sich ebenfalls die Schranke der Parkhaus-Einfahrt nicht mehr. WTF!?
“Ich muss erst schnell zahlen, sonst komme ich hier nicht raus”
entgegne ich, um einen einigermaßen angemessenen Tonfall bemüht!
“Du blöde Kuh!!!
Sowas macht man BEVOR man das Parkhaus verlässt!!!”
“So verdammt blöd kann auch nur eine FRAU sein!!!”
peitschen Worte des garstig-teuflischen Herren – meine Kleinste würde wohl nunmehr “Aggressionsspinner” sagen (mir fällt später eine deutlich derbere Bezeichnung ein) – entgegen!
Nun, ich verwerfe den Gedanken, dem aufgebrachten – und offensichtlich bemitleidenswert Frauen-feindlichen – Herren zu erläutern, dass ich überhaupt GAR KEINEN Parkplatz in Anspruch genommen habe.
Und dass ich mir sehr wohl der Tatsache, wie unter NORMALEN Umständen mit einem Parkticket umzugehen sei, bewusst bin!!!
Ich-habe-aber-nie-geparkt!
Ich-habe-lediglich-gesucht!!!
Während weitere Beschimpfungen auf mich einprasseln, fische ich parallel einen Zehn-Euro-Schein (immerhin ausnahmsweise einmal in Besitz von echtem, richtigem Bargeld!) aus dem Portemonnaie, drücke sie dem Kind in die Hand, mit der erneuten Bitte, den Automaten aufzusuchen.
Und drücke des weiteren auf die “Klingel-Taste” vor der Schranke.
Denn eigentlich sehe ich hier keinen Grund, überhaupt zahlen zu müssen!
Ich-will-immer-noch-einfach-hier-raus-und-habe-NIE-geparkt!!!
Ich fühle mich eingeengt und gefangen, Platzangst überkommt mich und die schiere Panik, gleich eine ganze, lange, hupende Auto-Kolonne hinter mir zu wissen.
Scheppernd-laute Musik ertönt aus dem Lautsprecher, niemand meldet sich, das Kind kommt nicht mehr zurück.
Ich sitze weiterhin fest.
Neben mir wütet es und fuchtelt weiter aus dem Fenster.
Endlich erscheint die Stimme der freundlichen Dame. Nicht.
Es muss wohl etwas in der vorweihnachtlichen Luft liegen, denn ich treffe auf einen weiteren aggressions-geladenen Menschen.
Denn mit meiner Bitte, mich doch einfach hier heraus zu lassen, stoße ich auf absolutes Unverständnis.
Beziehungsweise nutzloses Verständnis.
“Ja, das sehe ich auch, dass sie hier stehen. Aber was glauben Sie, was ich jetzt für Sie tun kann”
entgegnet es mir aus der Box.
(MICH VERDAMMT NOCHMAL HIER RAUS LASSEN!? ICH HABE NIE GEPARKT!!! UNENTGELTLICHE KARENZZEIT!? )
“Ich war lediglich auf der Suche nach einem Parkplatz, habe aber keinen passenden gefunden und möchte JETZT gerne wieder das Parkhaus verlassen können”
erwidere ich mit bebender Stimme.
Zur Erläuterung:
Ich bin mit dem großen Familien-Van unterwegs.
“Frei” waren aber nur noch Behinderten-Parkplätze (welche ich anständigerweise nicht wählte) oder jene für extra-kleine Fahrzeuge (ausgewiesen mit Schild!) .
“Es sind aber noch Parkplätze frei”
werde ich belehrt.
“Ich habe aber keinen passenden gefunden”
Ich gebe auf – und stoße ohnehin nur auf Trotz.
Und Beschimpfungen neben mir.
Außer Atem kommt mein Kind zurück.
Es hat geklappt und ich kann die Schranke endlich öffnen.
Ohne die Assistenz der Dame, deren eigentliche Aufgabe es doch sein sollte, in derartigen Situationen Verständnis zu zeigen und zu helfen.
“Na endlich DU BLÖDE KUH, DU DOOFE FRAU!”
entgegnet es mir von nebenan.
Jetzt kann ich nicht mehr.
Auch mir platzt irgendwann der Kragen.
Ich mag keine besonders hartgesottene Feministin sein – aber nach dem x-ten “Blöde Kuh” und “typisch doofe Frau” gehen auch mit mir die Stuten durch:
“Und Tschüss Du sexistisches Arschloch!”
entfährt es mir laut, noch bevor ich die Schranke passiert habe – ich komme einfach nicht umhin.
(So what)
Und die Moral von der Geschicht?
In dieses Parkhaus fährt die Mutti nimmer-nicht!
Eure
Nachtrag:
Es ist eine Frechheit, wie Besucher jenes Parkhauses in eine schier ausweglose Situation gebracht werden!
Noch einmal:
Ich suchte lediglich einen Stellplatz, fand aber keinen geeigneten und entschied mich – ganz oben auf dem Parkdeck angekommen – das Parkhaus besser wieder zu verlassen, BEVOR mir irgendwelche Zeiten einen Strich durch die Rechnung machen und ich ein Ticket für einen nicht in Anspruch genommenen Parkplatz lösen muss.
Wer hätte gedacht, dass diese “Zeit” zum Suchen wohl maximal 10 Minuten beträgt und vor allem WIE hätte ich die Situation besser lösen sollen?
Viele Fahrzeuge waren an diesem Nachmittag auf der Suche.
Ich hatte also die Wahl, irgendwo mitten im Parkhaus anzuhalten – und dort alles zu blockieren – um einen Kassenautomaten aufzusuchen, für den Fall, dass “es schon zu spät” ist.
Oder aber ich konnte es riskieren – was ich ja demnach tat – um dann eingepfercht vor der Schranke zu stehen!
Doch Kulanz und Verständnis in diesem Fall!? Fehlanzeige!
Liebe “Frau Parkhaus”:
Ihr habt nun einen Euro an mir verdient.
Den letzten for ever and ever and ever!!!
Lieber sexistischer, alter Knochen:
Scher Dich zur Hölle!!!!!
Der Text gefällt? Dann Daumen hoch für die Alex!
Was ein Albtraum… ? war aber nicht das City Parkhaus in FD oder? … den Typ hätte man anzeigen müssen. So ein…?
Alles Gute… LG Dörte
Doch! War es! 😉 Und das mit dem Anzeigen hatte mein Mann auch gemeint! LG!!!
Kenne ich, erst vor Kurzem am Flughafen! Da sind 15 Minuten frei, es hat mich aber nicht rausgelassen. Also stand ich an der Schranke wie Du. Dort konnte man allerdings an einer weiteren Schranke rausfahren. Meine Karte ließ sich nicht bezahlen, weil ich es geschafft habe, meine Eltern innerhalb von 15 Minuten einzusammeln. Der Service war erst nach den 15 Minuten zu erreichen. Danke für nix, Geld war dann weg, umsonst meine Eltern vor mir her gejagt! Aber wenigstens keine Beleidigungen. Die bekam ich mal beim Gassigehen. Wollte ihn anzeigen, aber nachdem die Polizei mich und ihn zu sich einladen wollte, um sich zu „einigen“, hab ich zurückgezogen. Ich wollte dem nicht gegenüber sitzen, der „meine Fresse von seinem Hund zerbeißen lassen will“ und „ich es wohl mal richtig besorgt kriegen sollte, ich dumme Fot**“. Er hat trotzdem eine Verwarnung und Auflagen zwecks Hundehaltung bekommen.
Ohje… gibt schon A**********! Drücken wir uns mal virtuell – und hoffentlich in naher Zukunft in echt mal wieder! Ganz liebe Grüße!!
Ich wusste gar nicht und wäre auch nicht auf die Idee gekommen, dass man in ein Parkhaus einfahren kann und wenn man nicht geparkt hat, ohne zu bezahlen, wieder rauskann.
Üblicherweise gibt es eine Karenzzeit von 15 Minuten, ohne dass man zahlen muss. Darauf hatte ich mich verlassen, scheint aber von Parkhaus zu Parkhaus unterschiedlich… LG