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Handy aus! Gedanken off(line)? – Wenn’s so einfach wäre!

Düdüt…” es ist keine fünf Minuten her, dass jenes Geräusch – welches mich sonst hastig zusammenzucken und nach Power-Akku oder Ladekabel suchen lässt – ertönte.

Jetzt gerade aber seufze ich laut auf.

So laut, dass das Kind auf der Couch verwundert aufblickt.

Es ist eine Last, die da gerade von mir fällt und mit jenem “Düdüt…” ins Nirgendwo verschwinden soll.

Ich werde heute das Problem nicht mehr beheben – und fast schon fühle ich mich ob jenes Gedanken befreit.
Insbesondere von mir selbst!

Ich brauche Zeit & Ruhe! Vor allem vor mir selbst 😉

Doch geht es nicht meistens ganz genau darum?

Müssen wir uns nicht erst von uns selbst und dem eigenen Schmerz befreien, um beispielsweise Anderen verzeihen zu können?
Um die ganze Welt ertragen zu können?
(Keine leichte Aufgabe dieser Tage zugegebenermaßen)

Heute erzwinge und verschaffe ich mir dazu Zeit – und katapultiere mich bewusst ein kleines bisschen ins Off.

Ohne mein Handy.

Welches nach einer unruhigen Nacht im Bett der Kleinsten (ohne das Kind in selbigem – ich wich aus, weil mein Schlafplatz nicht vorhanden war. Mütter werden hier nun verstehen….) nicht am gewohnten Nachttisch-Ladeplatz Kraft tanken konnte.

Ich-mache-es-heute-Nachmittag-einfach-nicht-mehr-an.

Lade nicht. 

Bin ich ein Sklave meines Mobiltelefons?

Fast schon muss ich lächeln.

Ich verschaffe mir Zeit zum Heilen und Aufschub, gewinne an Stärke dadurch, einfach einmal selbst NICHT verfügbar zu sein.

Ich mache Pause vom scrollen, Nachrichten-checken, Whatsapp-schreiben und Statistiken kucken.

Bin heute auf social media nicht mehr unterwegs und präsent.

Denn nur wer hin und wieder solche Entscheidungen trifft, kann wachsen – oder sich schützen.
Und genau das muss ich heute tun.

Ich muss mich schützen, ich kann – was einen gewissen Punkt betrifft – gerade nicht mehr!

Ich möchte Gedanken sortieren und einige heute einfach auch gar nicht mehr weiterdenken (müssen).

Wohlwissend, dass hier jenes befreiende “Düdüt….” nicht so einfach und fix herbeizuführen ist wie im Falle eines leeren Handy-Akkus.

Aber es hilft, belastende Faktoren (das Handy!) beiseite zu legen!!!

Für mich und vor allem für meine Kinder!

Ach könnte ich nur Kind sein!

Erwachsen-sein ist verdammt hart und tut an manchen Tagen auch weh.

Dann nämlich, grämen uns Sorgen fern jeder Vorstellungskraft eines kleinen Kindes – und entgegen aller Erwartungen schreibe ich hier nicht vom grausamen Krieg und all’ dem Leid in der Ukraine.

Denn ich bin hin und wieder mit meinem ganz eigenen, kleinen Leid beschäftigt.

Auch ich muss heilen und durchatmen dürfen.

Ohne Handy, ohne Nachrichten, ohne die Hoffnung auf Antworten – und auch und insbesondere OHNE social media.
Denn dieser ganze Ballast macht mich manchmal gefühlt kirre!

(Überlegt nun ernsthaft, einmal eine Handy-freie Woche durchzuziehen und daraus ein ganzes Experiment/Tagebuch hier auf dem Blog zu veranstalten.
Verschluckt sich bei dem absurden – oder doch nicht? – Gedanken fast am Kaffee) 

Wir Erwachsenen werden geflutet von so viel negativer Energie (jetzt muss ich noch mehr lachen – das klingt sooo esoterisch und  lächerlich! 😉 ), bis der Kopf raucht und die Seele brennt.

Das will ich heute – insbesondere an diesem wunderschön sonnigen Tag – für meine Kinder nicht!

Ich möchte zuhören können ohne dabei nachzudenken, wie ich Dinge (per Textnachricht oder whatsoever) wieder gerade rücken soll.

Ich will lachen, Ball spielen und stupide Äste draußen vom vergammelten Baum knipsen!
(aber selbst dazu wäre ein wenig Hirnmasse von Nutzen gewesen, soll ich im Nachhinein feststellen 😉 ) 

OHNE aber ständig das Mobiltelefon aus der Gesäßtasche zücken zu müssen, um Lösungen und Erkenntnisse zu suchen, die sich hier mir weder per Push-Nachricht darbieten werden – noch jemals mir gegenüber ausgesprochen werden sollen.

Mein Innerstes möchte schreien – die Hülle lächelt

Denn wir Erwachsenen müssen hinunter schlucken.

Immer und immer wieder.

So gerne würden wir  (zumindest ich) hin und wieder inbrünstig alles herausschreien was gerade
brennt, drückt, bohrt, schmerzt und so furchtbar grämt!
Was heimliche Tränchen hinter verschlossenen Türen fließen lässt.

Können wir aber nicht.

Denn uns Erwachsenen drohen ganz andere Konsequenzen, als die auferlegte Auszeit im Kinderzimmer.

(Im Englischen sagt man so schön “get your shit together” – “I am losing it” darf niemals vorkommen!)

Denn wir könnten Menschen, die wir im Grunde sehr, sehr lieb haben, durch offene Worte verlieren.

Wir Erwachsenen haben nicht mehr die Legitimation in die Welt zu schreien, was uns belastet – und müssen irgendwie damit klarkommen.

Nun, an manchen Tagen fürchte ich einfach, das rechteckige Ding in Hand oder Gesäßtasche macht jene Vorhaben nicht unbedingt leichter!

Die Macht der geschriebenen Worte

Wir Menschen zürnen und hetzen auf Twitter (not me liebe Leute! Ich nutze gar kein twitter) – oder bekämpfen uns gegenseitig auf Facebook!
Mittels dem doofen Ding in unserer Hand!
(Ein schweres Geschütz manchmal)

Weil offenbar Hemmschwellen sinken – und auch ich fürchte manchmal um die Macht meiner eigenen geschriebenen Worte.

Vielleicht ist selbst DAS ein Grund, das Handy heute nicht mehr zu laden.

Ich muss herunterkommen, brauche Zeit.
Aufschub.

Muss aufpassen, dass ich niemanden verletze und vor den Kopf stoße – und somit am Ende alles, was mir so am Herzen liegt, verliere.

Noch zittern meine Finger, die Stimme bebt als ich den Kindern antworte – doch ich merke, wie mich eine eigenartige Wärme flutet.

Weil ich spüre, dass ich das hier gerade nicht nur für mich tue, sondern für die wundervollsten Menschen in meinem Dasein!

DIE haben es heute verdient, dass ich mich von ALLEN äußeren Einflüssen abschotte und stattdessen in die aufrichtigsten und reinsten Gesichter schaue, welche ich mir nur vorstellen kann.

(Is ja gut! Die beiden Teenies können lügen bis die Balken bersten – und rein sind die Gesichter auch net mehr!
Aber jetzt lasst mich halt mal schwafeln!!!!)

Kurzum, das Handy bleibt für den Rest des Tages aus!
(Beim PC klappt’s leider so semi 😉 ) 

Ich fühle mich jetzt wie ein Held, passe somit irgendwie in irgendeiner Form auf mich auf – und geh’ einfach raus in den Garten!

Besinnungslos schnippeln – und mit den Kindern spielen!

Schon fünfundzwanzig Minuten geschafft! ;)))

(P.S. Der Beitrag ist von Donnerstag. Heute sieht meine eigene kleine Welt schon wieder ein bisschen anders aus 🙂 ) 

 

Eure 

Alex

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Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. So ein wichtiger Impuls! Ich habe letztens auch noch zu meinem Mann gesagt, dass wir ab jetzt im Spiel mit den Kindern, das Handy ganz weit weg legen wollen, damit wir auch nicht in Versuchung geraten, nur mal eben kurz aufs Handy zu gucken. Die Kinder danken es einem!

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