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Lasse ich beim dritten Kind zu viel durchgehen?

Ihr wisst, dies ist kein “Ich-mach-alles-richtig-und-bin-so-geil” Mama-Blog!

Dieses Getue ist mir zuwider.

Ich muss Euch nicht weismachen, dass ich von meinem Handeln und Tun stets überzeugt bin, nur so vor Selbstwertgefühl strotze und geradlinig eigene Prinzipien verfolge – und auch mit Erfolg durchsetze!

Ich scheitere. Sehr oft.
An mir selbst. An meinen Kindern.

Denn ich bin ein Mensch und KEINE Mutter, deren Ziel es ist, sich auf ihrer Website zu zelebrieren – und die sich als besonders gekonnt, kreativ, gebildet, toll-anzusehen, fürsorglich oder kulinarisch-begabt präsentieren muss.

Oft verarbeite ich hier auf dieser Seite offen und ehrlich Gefühle und Dinge, die mich genau im Moment beschäftigen!

Und mache mich damit teils selbst klein – und vor allem auch sehr, sehr angreifbar.
So auch schon geschehen.

Meine Linie ist eben zackig, wackelig und manchmal auch unterbrochen!

Und dennoch – vielleicht ist ja genau DAS meine krakelige, wackelige und zackige Linie, die hin und wieder hakt, der ich aber treu bleiben möchte!

Gerade seit ein paar Tagen umtreiben mich Gedanken, die ich gerne hier mit Euch teilen möchte.

Denn seit geraumer Zeit überkommt mich das Gefühl, ich lasse bei meinem dritten Kind – ganz Klischee? – viel zu viel durchgehen.

Bin ich beim dritten Kind zu nachlässig geworden?

Ich bin gefühlt nachlässiger geworden, lax in der Erziehung, halte des Öfteren einfach bewusst die Augen zu und bekleckere mich wahrlich nicht mit Ruhm, was die vorbildliche Begleitung jenes Menschenkindes –  welches ich aus tiefstem Herzen so sehr liebe – auf dem Weg zum Erwachsen-werden betrifft!

Gleichzeitig aber schreibe ich hier in der Tat von einem Kind, welches ich als mein größtes Geschenk bezeichne und so, so unfassbar liebe!

So sehr, dass ich niemals wollte, auch nur irgendwer, irgendjemand – ein anderes Kind – könne ihr auch nur ein Haar krümmen!
Auch dies ist aber leider so bereits schon geschehen.

Doch warum ist das so, dass ich ausgerechnet hier gefühlt (!) ein klein wenig versage und so nachlässig (und teils auf einmal wieder etwas unfähig!?) geworden bin?

Trotzdem (oder genau deswegen?) aber ein Kind beobachte, so unfassbar glücklich und resilient, so vollster Selbstvertrauen und Zuversicht?

So wild, besonnen (einmal DAS Wort der letzten zwei Jahre einfügen 😉 ) und frei?

Lasst mich einfach einige Beispiele nennen, die mich ein klein wenig an mir selbst zweifeln lassen.

Was beim dritten Kind anders ist

Habe ich bei beiden vorherigen Kindern strikt auf gesunde Ernährung geachtet, schaue ich jetzt nicht mehr allzu genau hin.

Was zum Einen auch daran liegen mag, dass meine achtjährige Tochter nun einmal zwei Geschwister im Teenie und Fast-Teenie-Alter besitzt.

Die kaufen Chips vom Taschengeld und dürfen beim Mittagessen eben auch mal die Spezi (ansonsten aber tatsächlich nur Wasser!) schlurfen.

Und die Kleinste?
Darf’s halt eben auch.

Es war nie meine Art, meinen Kindern Zucker und Süßes zu verbieten und untersagen, das halte ich sogar für kontraproduktiv.

Aber ich setzte stets auf den Ausgleich darin, dass mein frisch gekochtes Mittagessen im Gegenzug ebenso verzehrt wird und auch frisches Obst zwischendurch den Schlund meines Nachwuchses hinunterflutscht.

Sofern das gegeben war, war ich auch mit Schoki & Co. absolut fein!

Nun aber, habe ich das Gefühl, bin ich zu sehr “fein”.

Drücke mehr Augen zu als vorhanden – und gerade mein drittes Kind durfte bislang nach Herzenslust zugreifen.
Das gebe ich hier offen und ehrlich zu – und muss nun wieder gegensteuern, gerade-biegen, unauffällig Einhalt gewähren.

Was nunmehr an diesem Punkt so viel schwerer ist, als hätte ich mich ähnlich diszipliniert verhalten, wie ich es einst beim Erstgeborenen tat!

Ich kann mich dem dritten Kind gefühlt noch nicht einmal mehr so sehr “durchsetzen”, wie es mir bei den Geschwistern gelingen vermochte.

Wenngleich “Durchsetzen” ohnehin ein Begriff ist, der hier gar nicht hingehört!

Aber auch hier, ich gebe – nach meinem ganz eigenen Empfinden – zu schnell nach!
In den unterschiedlichsten Situationen.

Ich lasse zu viel durchgehen – oder gebe auch zu schnell auf.

Vielleicht aber auch aus dem Grund, dass ich im Laufe der Jahre für mich selbst erkannt habe, meine Kinder nicht auf Biegen und Brechen zu etwas zwingen zu müssen.

Dass dies nicht der Sinn von Erziehung ist!

Vielleicht sogar darf also hier mein drittes Kind einfach ein klein wenig freier und selbst-bestimmter groß werden! 🙂

Und nur ich ob meines Anspruches an mich und meine Mutterrolle wittere hier eine Schwachstelle.

Das dritte Kind darf mehr und früher!

Sie darf so viel mehr, als ihre beiden Geschwister seinerzeit!

Mein drittes Kind bleibt in ihrem Alter länger auf, als ich es den Geschwistern je eingestehen wollte und darf früher Filme (mit-) kucken oder aber auch schon mal eine Weile alleine mit dem großen Bruder zu Hause bleiben.

Ferner verbringt dieses Kind way to much Zeit am Tablet!
Und das ärgert mich in der Tat und muss wieder reduziert werden!!!

Um hier nur einige wenige Beispiele zu nennen.

Hat das vielleicht auch emotionale Gründe?

Sicher, ich schreibe hier von meinem aller-aller-letzten Baby.

Dem Nesthäkchen, der auf ewig Kleinsten.

Und vielleicht ist dies auch ein Grund, warum die Dinge hier nun einmal so sind, wie sie sind.

Vielleicht ist es nicht meine “Faulheit” oder verpuffter Enthusiasmus, oder gar Resignation!

Vielleicht brauche auch ICH einfach noch ein bisschen betüdeln!

Brauche noch ein Schmuse-Baby, das gerne schnell in den Arm genommen und getröstet – das liebkost – wird.

Möglicherweise “nutzt” mein Kind jene Position aus, aber möchte ich es denn wirklich anders haben?

Bei meinem letzten “Baby” for ever and ever and ever!?

Vielleicht ist es also auch der Halt, den ICH suche, der auf der anderen Seite Stränge und Richtlinien lockert?

Denn früher oder später flattern alle meine Kinder davon und entwachsen unserer Obhut.

Das sollen sie doch bitte auch frei, gestärkt und auch selbst-bestimmt dürfen!

Einige Prinzipien bleiben (zum Glück) aber schon!

Immerhin, bei den größeren Themen und Entscheidungen allerdings, darf und kann ich hier behaupten, dass wir – sowohl der Mann als auch ich – sehr wohl geradlinig bleiben!

So halten wir es bei allen drei Kindern gleich, was die Anschaffung von Smartphone oder gar Fernseher im eigenen Zimmer betrifft und auch ab wann gewisse Spiele auf der Playstation gespielt werden dürfen.

Hier gibt es bei uns in der Familie gewisse Richtwerte, die alle Familienmitglieder kennen und an welche wir uns halten.

Wir achten stets darauf, dass alle drei Kinder in Bezug auf (Geld-) Geschenke gleich behandelt werden und auch was größere Notwendigkeiten betrifft.

An Regeln hier im Hause hat sich jeder zu halten (auch wir Eltern!) und offene Ohren, ausgebreitete Arme und dicke, fette Knutscher seien allen Kindern stets versichert!

Will nur nicht mehr jeder haben – komisch. 😉

Es ist ok!

Und vielleicht ist es daher auch ok, beim dritten Kind nicht mehr allzu vorbildlich durch die Weltgeschichte zu erziehen!

Auch wenn unser Hirn uns weismachen möchte, dass wir es doch GERADE jetzt so viel besser und toller wissen und können müssten!

So als erfahrene Profis.

Bullshit!

Kinder sollten mit dem Herzen und nicht mit Erfahrung (wenngleich hin und wieder von großem Nutzen 😉 ) großgezogen werden!

Und eventuell ist es beim dritten (oder vierten, oder fünften) Kind auch einfach mal legitim, durchzuatmen und nicht allzu streng mit sich selbst – und der Rolle als Mutter – ins Gericht zu gehen!

Sonst wirste ja irgendwann kirre! 😉

Bleibt ma’ locker und chillt!
(Dies primär an mich selbst gerichtet! 😉 )

Eure 

Alex

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