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Wenn Fünf eine Reise tun: Die bitter-süße Wahrheit hinter der Postkarten-Idylle – denn DAS ist Familie, DAS ist das LEBEN!

Es war ein weiter Weg bis zu diesem idyllischen Bild, welches sich im Beitragsbild von seinen schönsten Herbst-Nuancen zeigt.

Holprig und steinig kam er daher, fast schon wollte ich aufgeben und umkehren.

Untermalt von Tränchen – so, so vielen Tränchen – und davor geprägt vom üblichen Gezeter, Gestichel und Gemotze.

Doch nicht etwa weil der Weg zu jener Bilderbuch-Ansicht so mühsam und beschwerlich war, denn das ist der Eibsee-Rundweg ganz und gar nicht!

Sondern weil uns das Leben – und insbesondere das, was man Familienleben nennt – eben einmal wieder vor Augen führte, dass es sie NICHT gibt:

Die reine Postkarten-Idylle!

Ein Tag – so viele Momente, so viele Emotionen

Es gäbe sie, würde ich hier nur dieses eine Bild ohne jegliche begleitende Worte posten!

Dann könnte ich all’ Euch anderen Familien in dem trügerischen Glauben lassen, dass es uns tatsächlich gelungen war, einen völlig entspannten, glücklichen und harmonischen Tag zu Fünft zu verbringen.

So, wie es eben jener eingefangene – wunderschöne! – Moment weismachen mag.

Ihr anderen Familien würdet Euch schlecht fühlen, weil es bei Euch vielleicht nicht ganz so gut läuft.

Auf “Wanderausflügen“.
(die im Grunde eher leichten Spaziergängen über Stock und Stein ähneln)

Und Ihr würdet Euch vielleicht fragen, WO bei Euch eigentlich der Fehler liegt.

Doch sei Euch versprochen:

Es gibt keinen Fehler!
Es gibt nur DAS LEBEN.

Und das ist nun einmal echt, vollster Höhen und Tiefen innerhalb nur eines einzigen (!) Nachmittages – und eben immer präsent!

Da kann der Herbst noch so schön schimmern.

Ja, wir hatten auch ganz einzigartige und wundervolle Momente mit den Kindern – im Grunde aber erst auf dem Rückweg zum Auto.

Bis dahin war es trotz aller Schönheit der Natur auch ein kleines bisschen hart.

Nicht etwa weil die Alm, auf der wir zuvor Mittagessen wollten, geschlossen hatte.

Auch nicht, weil der Pfad so “anstrengend” war – und selbst der Sturz der Kleinsten war nach anfänglicher großer Brüllerei schnell vergessen.
(Die Haken der Wanderschuhe wurden ihr zum Verhängnis und brachten sie ob verhedderter Schnürsenkel zum Fallen)

Ich schaffte es, das “Wie lange noch?” und “Müssen wir wirklich ganz um den See!?” zu ignorieren – nicht aber den Telefon-Anruf mitten im goldenen Herbstwald.

Mach’s gut, kleiner Freund!

Ich hatte es zu Beginn unserer Reise geahnt und mich mit der liebsten Nachbarin für den Fall der Fälle abgestimmt.

Nun war er tatsächlich eingetreten.

Am liebsten hätte ich nicht abgenommen, doch kann und sollte man Kindern Tatsachen nicht vorenthalten.

Auch dann nicht, wenn der Tag gerade (rein optisch!) noch so herrlich strahlend daher kommt!

Der betagte Hamster schaffte es heute nicht mehr aufzustehen und das Futterschälchen aufzusuchen – und auch die Trinkflasche nebst Gurkenstückchen (das sollte der Check sein! Wenn Gurke noch da, dann schauts schlecht aus!) sollten verwaist bleiben.

Friedlich eingekullert schlief er für immer ein.

Und während zwei Mädchens Tränen-überlaufen (die armen anderen Familien müssen sich sehr ob der Schwere des Rundweges gewundert haben! Sorry dafür! Sie weinten aus einem anderen Grund!!!) über buntes Herbstlaub liefen, wurde der Hamsti von der liebsten Nachbarin noch liebevoller beerdigt!

(Oh – sie hat was gut bei mir!!!)

Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr entmutigt ich mich fühlte und den Tag im Grunde schon als verloren abtun wollte.

Am Ende schön!!!

Doch wurde ich eines Besseren belehrt – denn “Familie” bedeutet auch, den folgenden Stunden – und auch den eigenen Kindern!!!!! – noch eine Chance zu geben!

Mit jedem Schritt, den wir gegangen sind wurde es leichter!

Denn spazieren, wandern und laufen heilt! Auch Kinderseelen!

Wir entdeckten Wurzeln und Spiegelungen im glasklaren Wasser, gingen auf Abenteuer-Pfade und hielten Füße in eiskaltes Wasser!

Wir hielten Näschen in die so unfassbar warme Spätoktober-Sonne und kraxelten Hügel und Steine hinauf, fernab vom eigentlichen Weg.

Getrocknet waren die Tränen und die Mädels hüpften durch den Wald, wie kleine, neugierige Berg-Gämsen – ihr könnt Euch meine Erleichterung gar nicht vorstellen!

“Oh mein Gott, ist das geil!”

vernahm ich aus dem Mund der kleinsten Tochter, welche Stunden zuvor noch bitterböse schluchzte!

Mein Kind hatte Spaß am Klettern im Wald!

Wie wundervoll!

Die große Tochter war uns immer viele, viele Meter voraus, stets am Klettern und rennen, als hätte sie niemals zuvor über einen Ausflug in die Natur gemault und gemeckert! 😉

 

Und somit lehrt mich dieser Tag Eines – es ist im Grunde etwas, das ich stets auch zur Kleinsten sage:

Kein Tag ist durchweg gut oder schlecht! Keiner!

Meistens besteht ein jeder Tag aus Höhen und Tiefen, Momenten des Ärgers und des Zorns – aber auch der puren Glückseligkeit (und sind es nur Sekunden!) oder einem fetten Lachen!

Man muss nur die schönen Seiten und Farben herausfiltern!

Und die Idylle im einzelnen Tag sehen! 🙂

Kommt gut in’s Wochenende!

Eure 

Alex

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