Es ist Sonntag-Abend, 21 Uhr und somit im Grunde fast schon zu spät, um dieses…
Ich hasse (heute) meine Küche – Gefangen auf wenigen Quadratmetern #carearbeit #haushalt #aufgabenverteilung
“Klarspüler auffüllen” ermahnt mich die Spülmaschine – und ich lasse einen entnervten Schrei los.
Denn zu diesem Zeitpunkt befinde ich mich – mit Unterbrechungen – seit nunmehr vier Stunden in meiner gottverflucht-verdammten Küche!
Meinem unfreiwilligen Arbeitsplatz an vielen, vielen Tagen der Woche – verteilt über viele Stunden.
Gewiss mit Unterbrechung – und dennoch.
Es ist mein verflixt-verdammtes “Cubicle” mit Ceranfeld und Dunstabzugshaube!
Mein “Workspace” mit Kühlfunktion und sortierungsbedürftigen Ablage- ähm Vorratsschränken.
Meine Theke, mein Tresen, “meine” Arbeitsfläche – mein scheiß-verdammter zugeteilter
“place to be”.
Andauernd!
Ja, wenn Ihr mich sucht, ich bin dieser Tage (im Winter und während der Krankheitswelle ganz besonders!) gefangen in einem engen Schlauch!
Eingesperrt auf wenigen Quadratmetern!
Und kann die ewige und selbe Aussicht nicht mehr ertragen.
Ehrlich! Ich könnte gerade kotzen!
Gerade in dieser Woche selbst an Corona erkrankt (interessiert wirklich kei’ Sau mehr, I know), und mit weiteren angeschlagenen Familienmitgliedern, die aber nicht alle positiv sind (wir hätten einfach nicht testen sollen – verflixte Neugierde aber auch!), komme ich aus der Küche gefühlt einfach nicht heraus!
(Welcome back to 2020!)
Was selbsterklärend ist, hängen fünf (der Gatte verweilt dieser Tage ebenfalls noch post-krankheitsbedingt im Homeoffice) Familienmitglieder bis auf ein paar Schulunterbrechungen die gesamte-fucking-Zeit daheim rum.
Nun, der mir – teils von mir selbst – erklärte Einsatz- und Arbeitsbereich ist sehr offenbar die Küche.
Und-ich-habe-gerade-so-keinen-Bock-mehr!
Denn es verhält sich im Grunde schon den ganzen Tag so!
Ich komme – um zu bleiben.
Aus “nur kurz” werden Stunden!
Mag nur ein paar Handgriffe ausführen, um mich dann endlich, endlich viel wichtigeren Dingen zuwenden zu können – und falle einer Aneinanderreihung an Notwendigkeiten, einer Kettenreaktion zwischen Fett und Bio-Müllbeutel zum Opfer.
So heute morgen erst!
Ein angeschlagenes Kind galt es abermals von der Schule abzuholen, daher hielt ich es für eine äußerst kluge und clevere Idee, die Taxi-Fahrt doch mit dem Einkauf zu verbinden.
Schließlich wollten zu Mittag ja wieder fünf hungrige Münder befriedigt werden.
Und ebenfalls schließlich ist der Einkauf ja dann schnell erledigt – und ich kann mich wichtigeren Dingen widmen.
Dingen, mit ein bisserl mehr Anspruch und Futter für’s Hirn beispielsweise!
Nun, lasst Euch sagen, ich fürchte gerade einen enormen, irreparablen Schwund…
Ich bin offensichtlich verblödet, davon zeugt allein dieser Artikel schon. 😉
Ein Aschenblödel eben.
Wieder einmal.
Denn dazu, mich ordentlich um diese Seite hier zu kümmern bin ich nicht gekommen!
Auch nicht dazu, mich um neue Marketingaufträge zu bemühen – oder endlich in Sachen Brainstorming meine ganz eigene Zukunft betreffend voranzukommen.
Es tanzt ein unüberblickbares Kuddelmuddel an nicht weiter verfolgten und vertieften Ideen im Hirn!
Denn:
Ich hatte keine Zeit. Ich stand ja die ganze Zeit in der Küche!
Doch ich schweife ab.
(Matsche in der Birne, sag ich doch!)
Den Einkauf wollte ich noch fix wegräumen und mich dann an den PC setzen.
Doch starrte mir ein übervoller Kühlschrank entgegen – gefüllt (viele kennen es!) mit längst vergessenen Essensresten der letzten Tage!
(Denn ich hatte ja – auf Ibuprofen – brav funktioniert und gekocht, Reste sorgsam eingepackt “für Abends” – und dann vergessen)
Ich musste also Platz machen und aussortieren, auf die Idee kommt außer mir kein Familienmitglied!
Nun aber stieß ich auf Krümel und Schmiere im Kühlschrank und fing an, mit den Hygiene-Tüchern zu wischen und alte Ketchup-Flaschen, die bei der Aufräum-Aktion ebenfalls in den Vordergrund traten, zu entsorgen.
Endlich fanden die Einkäufe Platz, nicht jedoch die alten Flaschen und Essensreste – der Müll musste noch schleunigst nach draußen befördert werden.
Und vage meine ich mich erinnern zu können, dass das unter anderem mal Aufgabe eines Kindes war und dass wir einst dafür sogar mal einen Haushaltsplan bastelten!
(Das Aschenblödel sollte sich öfter aus dem Staube erheben, selbstsicher in eben diesen stampfen und im grauen Jute-Gewand für seine Rechte kämpfen!!!)
Nun wäre ein geeigneter Zeitpunkt gewesen – nachdem Einkäufe verstaut, Müllbeutel aufgefüllt und der Kühlschrank sortiert war – um sich aus den unliebsamen Quadratmetern davon zu stehlen.
Doch erstickte der Blick auf die Uhr jede aufkeimende Hoffnung!!!
Statt mütterlichen Kampftiraden und Zukunftsvisionen sollte es alsbald Hähnchen an Paprika und Frühlingszwiebel geben.
Wäre nur die Spülmaschine nicht noch voll.
Und ich hasse es, ob mangelndem Platz nicht ungestört “arbeiten” zu können!
Da ich – gutmütiges Schaf – den Spülmaschinendienst lediglich am Abend auf die Teenager übertragen habe, schaffte ich mir auch hier noch den nötigen Freiraum – und konnte endlich schnippeln und scharf anbraten.
Nun, darauf folgende Arbeitsvorgänge muss ich hier wohl niemandem detailliert schildern.
Das Essen war schnell inhaliert.
Zurück blieb ich – den eigenen vollen Bauch streichelnd (wann pinselt endlich mal wer!?) – fassungslos und alleine (!) vor dem zugemüllten Esstisch.
Von der Küche ganz zu schweigen.
Es kostete mich weitere knappe dreißig Minuten (“die Pfannen müssen alle von Hand gespült werden, sonst verschwindet die Patina”), um den lang ersehnten Blitze-Blank-Zustand herbeigeführt zu haben.
DEN einzigen und kurzen (so unfassbar kurz!!!) Moment des Tages, an dem in der Küche ausnahmsweise mal alles fein und erledigt ist!
Endlich konnte ich ihn herbeizuzaubern!
(Der Mann ist der Meinung, bedient man sich dem Verb “zaubern” sieht die ganze Welt halb so schlimm aus – und Erfolg sei auch unter Mitmenschen garantiert.
Nun bald ist Weihnachten.
Das Aschenblödel hätte gerne Schmuck von Pandora herbeigezaubert!!!)
Wäre da nur nicht die Spülmaschine mit ihrem Klarspüler.
Und die bereits wieder hungrige Tochter.
(Schon mal beobachtet, wie sich Teenies selbst Snacks zubereiten!?)
Und die fertige Wäsche aus dem Trockner, die ich – wie soll es anders sein!? – auf der (jetzt wieder sauberen!) Küchenzeile zusammenlege.
Schöne räumlich – und aktuell gefühlt auch geistig – beschränkte Grüße aus meinem Verließ in Hochglanz!
P.S. Falls ein derzeit nicht komplett ausgebuchtes Sport- und Wellness-Hotel mit Rundum-Service und All-Inklusive-Verpflegung an einer Pressereise und Marketingkooperation interessiert wäre und dies hier liest: Ich wäre abholbereit!)
EureDer Text gefällt? Dann Daumen hoch für die Alex!
Dieser Beitrag hat 0 Kommentare