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Nur zu Hause sein (& arbeiten) macht mich nicht mehr glücklich! #laufderzeit #veränderung

Die letzten Wochen habe ich hier auf dem Blog ziemlich viel um den Brei herum philosophiert und auch ein wenig in Rätseln geschrieben.

Das muss ich auch zum Teil noch immer, denn wenngleich ich hier offenherzig und ehrlich meine Gedanken teile, so gehört einfach nicht alles und jeder Aspekt meines Privat-und Familienlebens an die Öffentlichkeit.

Vieles würde ich mir gerne von der Seele schreiben (Oh Leute! Da geht noch so viel mehr!!! 😉 ) – denn das Schreiben hilft.

Doch gilt es immer auch Rücksicht auf liebe andere Familienmitglieder und Mitmenschen zu nehmen.

Aber ich kann von MIR schreiben – nur so viel, wie es mir gut tut und wie ich es zulassen mag.

Nun, heute mag ich ein bisschen mehr zulassen und ein wenig aufklären. 🙂

Ich schrieb von Schritten und Veränderung, von Mut und gleichzeitig der großen Angst, mir (erneut) selbst im Wege zu stehen – und letzten Endes mich wieder dem Gefühl des Stillstandes ausgesetzt zu sehen.

Doch glaube ich, dafür habe ich bereits gedanklich zu viele Hebelchen in Bewegung gesetzt.

Und wenngleich vielleicht auch im Äußeren sich vorerst nichts verändern sollte, so trippele ich im Inneren nicht mehr ganz so zäh auf der Stelle.

Vom Wunsch nach Veränderung

Denn ich weiß jetzt, dass ich längerfristig eine Veränderung in meinem Alltag wünsche.

Das tue ich nicht erst seit gestern, es ist vielmehr ein Prozess und sich formender Wunsch, der bereits seit über einem Jahr in mir reift.

Wer hier regelmäßig mitliest, konnte es vielleicht schon erahnen.

Doch ebenfalls habe ich gerade vor nichts mehr Respekt und Angst, als vor einer anstehenden Veränderung!

Oder davor, mir selbst Stolpersteine in den Weg zu legen – oder gar kalten Fußes doch nicht mehr weiterzugehen.

Ja, jahrelang war ich aus vollster Überzeugung rund um die Uhr zu Hause für meine Kinder da.

Ich war (und bin es derzeit noch immer) eine “stay-at-home-mom” und arbeitete nur von zu Hause aus an meinem kleinen Business, dieser Seite hier.

Ich wollte es genau so, habe es mir so ausgesucht und zum Anderen war es schlichtweg kaum anders möglich.

Wie auch, mit einem Mann auf Dienstreisen und keiner Unterstützung von Großeltern in der Form, wie sie andere “workingmums” genießen dürfen.

Wir kamen und kommen klar, der Mann verdiente ausreichend – wenn auch nie so, dass wir in Luxus schwelgen konnten.
Das war uns klar, Einschränkungen nahmen wir in Kauf.

Wertvolle Jahre, die ich nicht bereue!

Ich durfte meine drei Kinder durch unfassbar viele Kindheitstage begleiten und immer an deren Seite sein und möchte diese Zeit niemals missen.

Niemals hätte ich anders entscheiden wollen!

Es war eine schöne Zeit und meine Kinder danken mir das sogar heute, wie rührend ist das bitte, so etwas vom eigenen Nachwuchs gesagt zu bekommen?

Doch musste ich mir auch viele böse Kommentare, wenn nicht gar Beleidigungen – gerade in den sozialen Netzwerken – anhören und tapfer dagegen halten.

Das war nicht immer leicht, ließ viele Tränen laufen – und am eigenen Selbstwert zweifeln.

Wenngleich das nie sein sollte!
Denn Care-Arbeit ist mitunter die härteste aller Tätigkeiten!!!

Ja, jahrelang ging ich auf in meiner Mutterrolle und der der Familienmanagerin.

Ich hatte meinen Blog und die Vorliebe zum Laufen entdeckt – beides Dinge, die nur mir gehören und für Ausgleich sorgen.

An die Sache mit der Selbstfürsorge konnte ich also auch einen Haken setzen.

Aber jetzt fehlt etwas…

Und dennoch wuchsen nicht nur meine Kinder so unfassbar schnell heran, sondern auch jene eigenartige, innere Leere. Als würde etwas fehlen.

Ich sah meine Kinder an mir vorbeiziehen, Teenager werden – jeder mit einem Plan für die nächsten Jahre.

Sah den Mann die Karriereleiter weiter hinaufsteigen und selbst die Kleinste (Oh! Was bin ich dankbar, hier noch ein KIND zu haben!!!) brauchte auf einmal weniger Fürsorge und Rund-um-die-Uhr-Aufmerksamkeit.

Und ich schätze, das nennt man wohl “Lauf der Zeit“. 😉

Immer öfter wurde mir das leere Haus am Vormittag zur Qual – Hausarbeit ödete mich in letzter Zeit an – und ich ließ liegen und schleifen, konnte mich einfach nicht dazu aufraffen.

Wollte mich nicht länger als Dienstmädchen und “Aschenblödel” meiner ganz eigenen Familie sehen.

Das bin ich aktuell auch immer noch – und in mir wächst ein wenig der Groll!

Denn wenn ich nicht aufpasse, so bin ich gut und gerne rund um die Uhr nicht nur mit jener gewaltigen Mental Load und Care-Arbeit beschäftigt, sondern auch damit, jedem Familienmitglied den Müll hinterher zu tragen und alle Annehmlichkeiten eines “Hotel Mama” zu ermöglichen.

Wirklich! Ich könnte 24/7 ohne Schlaf hier wischen, räumen, sortieren, organisieren und hätte nie Leerlauf!

Aber ich bin verdammt nochmal nicht nur für frische Handtücher und warme Mahlzeiten (und noch so viel mehr)  zuständig!
Und auch ist meine Funktion nicht die einer hirnlosen Taxi-Fahrerin!

Da MUSS sich etwas ändern! So oder so.

Ich habe mich weiterentwickelt!

Glücklicherweise habe ich mich in all’ der Zeit nicht selbst vergessen und auch nie gehen lassen – ich entwickelte mich trotz allem Daheim-seins weiter.

Mama steht Kopf wuchs organisch zu einem bekannten und gefragten Blog und viele, viele spannende Kooperationen und Pressereisen forderten mich und ließen quasi nie den Bezug zur Arbeitswelt gänzlich verlieren!

Auch darüber schrieb ich in den vergangenen Tagen.
(Jetzt wisst Ihr auch warum ich es so oft erwähnte – es war ein Aha Erlebnis!)

Bloggen IST Arbeit!

Gerade, wenn ein Gewerbe angemeldet ist und bezahlte Marketing-Aufträge darüber laufen.

Ich lernte zu kommunizieren und verhandeln, eigene Ideen einzubringen und meine Marke zu verkaufen und ernte so viel Dank, Lob und glückliche Kunden.
Und war mir damit mein eigener Chef und Lehrmeister!

Dass will ich auch weiterhin bleiben – nur eine Ergänzung dazu wäre eben nett!

Dass das Bloggen auf einen Wiedereinstieg in das Berufsleben sogar vorbereiten könnte, war mir gar nicht so bewusst – und doch ist es so!

Das durfte ich glücklicherweise in den vergangenen Tagen lernen! Doch dazu gleich.

JA! Ich fühle, dass ich in nicht allzu ferner Zukunft nicht mehr rund um die Uhr zu Hause sein möchte.
Ich bin es irgendwie leid – es hat einen faden Beigeschmack bekommen.

Jahrelang habe ich mich verteidigen müssen, wurde beschimpft und spöttisch ausgelacht – jetzt fühle ich in mir einen Wandel.

Es war immer richtig wie ich entschieden hatte!

Doch so wie sich nun meine Kinder weiter entwickeln, muss auch ICH (Um-) Wege gehen!

Im Januar schrieb ich daher meine erste Bewerbung seit 18 Jahren.

Auf eine Teilzeitstelle.

Eigentlich nur um zu probieren und meinen Marktwert einzuschätzen (sagt man das überhaupt so?), um wieder zu lernen, wie das geht, “sich bewerben”.

Um Chancen auszutesten.

Und JA! Ich musste erst wieder googeln!

Wie man einen Lebenslauf schreibt und ein Bewerbungsschreiben gestaltet.
Oder herausbekommen, wie den ganzen Käse online hochladen (zur Erinnerung: 18 Jahre!!!).

Offenbar jedoch punktete ich gleich beim allerersten Versuch – und wurde zum Vorstellungsgespräch eingeladen.
Denn – Überraschung – wer jahrelang einen eigenen Blog (auch als Unternehmen!) führt, der ist nicht eingerostet und durch die Kommunikation mit Unternehmen der verschiedensten Sparten verlernt Frau auch nicht sicheres und freundliches Auftreten.

Fast sogar empfand ich das Vorstellungsgespräch als angenehm, voll schön und nett.

Nun, meine Gegenüber wohl auch.
Mir wurde die Teilzeitstelle angeboten.

Und dennoch musste ich absagen.

Ich schrieb vor ein paar Tagen auf Instagram mit den folgenden Worten darüber:

Während auf dem Blog wieder alles rund läuft, zwei tolle Kooperationsaufträge und ein Herzensprojekt warten – habe ich gestern in einem anderen Bereich meines Lebens eine Entscheidung treffen müssen.
Und die ist mir wahrlich nicht leicht gefallen und alles fühlt sich heute noch ein bisschen komisch an.
Es ist, als hätte ich etwas in Bewegung gebracht, bin Schritte gegangen (viele bedeutsame und aufschlussreiche in mir drinnen!!!), um doch wieder innezuhalten.
Um alles auf nur eine Karte zu setzen.
Ja, fast fühlt es sich gerade an, als habe ich den Spatzen in der Hand mit Füßen getreten, derweil die Taube auf dem Dach bereits die Flügel ausbreitet. Aber manchmal braucht’s klare Linien und Entscheidungen.
(Im besten Fall ohne Grübelein im Nachhinein – also Hirn aus, Alex!!!)
Auch wenn das hart ist, im Zweifel alles schief geht und man leer ausgeht und doch wieder von vorne beginnt!
Und um Euch zu beruhigen: JA! Der Mann ist noch da! Gibt noch andere Entscheidungsfragen im Leben!

Ja, mir tat es leid, diese Chance in den Wind zu schießen.

Doch kam sie zu plötzlich – auch noch beim allerersten Versuch (!) und ich hätte es wohl familienorganisatorisch so schnell dann doch nicht hinbekommen.

Und ein wenig “fühlte” ich auch den Aufgabenbereich nicht.

Denn da ist noch eine weitere Chance, die derzeit noch offen steht.

Ich wollte sie nicht verspielen, hatte ich mich doch so sehr in jene Stellenanzeige verliebt – und wurde auch hier prompt zum Gespräch eingeladen.

Es wäre genau DAS, was ich mir schon immer als Job gewünscht habe, wie ich mir eine Wunsch-Teilzeitstelle im Geiste und ersten, zaghaften Träumen vorgestellt hatte.
Etwas, das zu mir passt und worin ich mich wiederfinden könnte.
Etwas, das ich quasi bereits schon mache! (Mehr verrate ich aber nicht!)

Nun, ob die Anzeige zu viel versprochen hat, werde ich noch sehen.
Auch wie sich hier Dinge weiter entwickeln – oder eben nicht.

Vielleicht gehe ich jetzt letzten Endes leer aus und in meinem Alltag – dem aktuellen Ablauf – ändert sich vorerst doch nichts.

Dann sei es drum!

Dann bin ich halt gescheitert – und irgendwie auch nicht!

Und dann dauert dieser Prozess eben so lange wie er dauert!

Wohl aber weiß ich, dass bei mir im Inneren gerade viel im Umbruch ist!

Und allein das erkenne ich als Fortschritt!

Es ist alles ein (Fort-) Schritt!

Ich weiß jetzt, dass ich selbst nach so vielen Jahren Chancen auf dem Arbeitsmarkt habe!
(Zweimal Volltreffer auf die ersten zwei Bewerbungen! Was will Frau mehr!?)

Und auch dass ich sehr wohl noch selbstbewusst und stark auftreten kann!
(Wenn ich es nur möchte;) )

Ich weiß, dass mein Blog als Referenz und Reputation dienen kann – es ist ein schönes Gefühl, das ganz alleine erreicht und erarbeitet zu haben!

Und vor allem weiß ich, dass ich jetzt nicht aufhöre!
Ich werde mich wohl – sollte das nicht klappen – weiter umsehen und neue Bewerbungen schreiben.
Ich glaube, ich hab’ Blut geleckt!

Und auch wenn sich in diesem Jahr gar nichts ändern sollte und ich noch immer “nur” die bloggende, freiberufliche Mama zu Hause bin, so ist all’ dies was hier gerade abläuft eine Entwicklung!

Ich will nicht mehr Dienstmagd hier zu Hause sein.

Die Kinder sollen lernen, sich zu organisieren und mit anzupacken ihren Beitrag zu leisten!

Ich möchte unseren Alltag herausfordern und gerne eine Teilzeitstelle reinquetschen!

Ich kann auch meine eigenen vier Wände nicht mehr sehen!
Ich-muss-hier-mal-raus!
(Und das von einer seinerzeit so überzeugten Vollzeitmami! 😉 )

Ich brauche Struktur und einen Plan!
Möchte Kolleg*innen, mich in ein Team einbringen!

Auch wenn ich aktuell gleichzeitig die aller, aller-größte Angst davor habe.

Doch ein bisschen Nervenkitzel hat wohl kaum jemandem geschadet, oder?

Eure 

Alex

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Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Hallo liebe Alex,
    Du sprichst mir aus dem Herzen.
    Leider habe ich mich zweimal von dem äußeren Druck ein “Workingmum” sein zu müssen anstecken lassen. Sprüche wie “Nur zuhause bleiben, das könnte ich nicht” oder “Hat dein Mann dich zuhause festgebunden?” und “Du musst deinen Kindern doch ein Vorbild sein” und vielen vielen mehr, habe mich dazu gebracht an mir und meiner Entscheidung zu Hause zu bleiben zu zweifeln und zweimal zurück ins Berufleben zu gehen.
    Doch der Spagat zwischen meinem Anspruch, meine Arbeit für mich zufriedenstellend zu erledigen und gleichzeitig, die Mutter zu sein, die ich möchte, hat mich zerrissen. Dazu muss ich sagen, dass auch ich einen Mann habe, der viel arbeitet und oft auf Dienstreisen ist und keine Großeltern in der Nähe leben, die mich im Alltag unterstützen.

    Jetzt bin ich seit etwas mehr als einem Jahr wieder zuhause und weiß, ich hätte mich nicht so beeinflussen lassen sollen, sondern auf mein Herz hören und zu meiner Entscheidung stehen. Es hat nur zu noch größeren Selbstzweifeln und Erschöpfungsdepressionen geführt.

    Jetzt werden meine beiden Kinder immer größer und nabeln sich immer mehr ab. Ich denke, vielleicht wäre bald ein guter Zeitpunkt es noch einmal zu probieren. Aber nur, wenn ich es will und nicht die anderen:)

    Liebe Grüße Rosa

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