Skip to content

Aufopferung dankt uns Müttern NIEMAND – Gelassenheit, Liebe & ein NEIN aber schon! #waytogo #mentalload

Achtung – hier wird gleich viel gewinselt und gejammert. Und geflucht.

Aber glaubt mir, Leute (Ihr wisst, es ist mir zuwider ein gesäuseltes, schleimiges “Ihr Lieben” zu schreiben) – ich brauche das gerade!!!

Denn vorhin wollte ich einfach nur noch weinen.

Oder laut schreien.

Und ganz vielleicht – wenn ich mich richtig entsinne – habe ich Letzteres auch getan.

Bis der Kragen platzt

Irgendwann mitten auf der Landstraße zwischen all’ den vielen noch zu erledigenden und längst nicht geschafften Dingen und zwischen Minuten und einem bedrohlich rasenden Sekundenzeiger.

Da habe ich vor lauter Verzweiflung einen großen lauten Plärrer losgelassen.

Weil mein Tag nun einmal auch nur vierundzwanzig Stunden hat – und ich gerne in diesen mir zur Verfügung stehenden Stunden wenigstens fünf bis sechs Stunden schlafen möchte. 

Weil sich auf der Rückbank ob eines im Wege stehenden Schulranzen gezankt wurde und – es hätte mich nicht gewundert, wenn es so gekommen wäre – sich zwei Mädels beinahe an den Haaren gezogen hätten.

Und weil im Kofferraum noch die Einkäufe waren, weil keine Zeit zum Nachhause-fahren und wegräumen blieb, weil noch längst kein Mittagessen gekocht war, weil das Mama-Taxi schon wieder ausrücken musste.

Weil morgen eine Kindergeburtstags-Feier ansteht – und gerade in den Tagen davor die mentale Last doppelt und dreifach reinknallt.

Oder auch weil die Woche gefühlt aus lauter “Das-habe-ich-nicht-geschafft’s” bestand.

Weil, weil, weil…

Verdammt. Verflucht und Zugenäht. Himmel, Arsch und Zwirn!

BÄM!

Und hinterm Steuer saß eine zähnefletschende Furie, die an ihren eigenen Ansprüchen scheiterte – und sich einmal mehr eingestehen musste, dass es im kompletten Alleingang einfach nicht geht!

Es geht NICHT im Alleingang!

Ich KANN nicht unsere fünfköpfige Familie mit Haus und Garten, Schule, Hausaufgaben, Klassenarbeiten, Elternabenden, Hobbys der Kinder, Haushalt, kochen, meiner Freiberuflichkeit (die wie immer in diesen Tagen viel zu kurz kommt und nur zwischen Tür und Angel stattfinden kann!) und allem Drum und Dran gänzlich alleine managen und organisieren!

Und auch kann ich nicht als einzelne Person alle, alle, alle Aufgaben ausführen!

Ich-schaffe-es-einfach-nicht.

Denn genau genommen wird von mir verlangt, dass ich Hauswirtschaftlerin und Putzfrau bin, Köchin und Einkäuferin, Gärtnerin und Nachhilfelehrerin, Spielgefährtin und Taxi-Fahrerin – ihr kennt diese Aneinanderreihung an Aufgaben, daher setzte ich sie hier und jetzt an dieser Stelle nicht fort.

Insbesondere, da die der geliebten und liebenden Ehefrau aktuell gefühlt gar nicht mehr stattfinden kann – und auch mag es mir in diesen Tagen nicht gelingen, Freundschaften zu pflegen.

Ich bin grad der Arsch, der sich nie meldet.

Es mag mir nur bei wenigen Herzensmenschen gerade gelingen. 

JA, ich scheitere.

Ich opfere mich auf und vergesse mich!

Denn – Überraschung! – das ist auch noch mit größeren Kindern möglich!
(Oder nur ICH bin so blöd, das hinzubekommen! 😉 )

Da muss ich zwar nicht mehr füttern und wickeln (Oh was gäbe ich jetzt drum! Glaubt mir, das war leichter!!!) aber immer noch gefühlt auf Abruf “da sein“!

Auch große Kinder brauchen noch Zeit und fordern!

Noch immer muss ich Dinge, die mir am Herzen liegen und wichtig sind und die ich gerne tun würde, unterbrechen.

Muss Feuerwehrjacken zur Änderungsschneiderei bringen und Hemden nunmehr aus Gründen für gleich zwei “Jungs” bügeln, darf vom Nachmittagsunterricht abholen und – wenn auch ab und an lässig zurückgelehnt als begleitende Fahrerin – zum Zahnspangen-justieren und Termin beim Lieblings-Doc düsen.

ICH muss an Termine erinnern und mich um den Praktikumsplatz für das andere Kind kümmern, muss und sollte Elternabende besuchen!
(Und auch das schaffe ich nicht immer, gerade wenn der Mann auf Dienstreise ist!)

Und da ist ja noch die kleinste Tochter! Das Nachzügler Kind! 

Hier sitze ich nun wieder daneben, bei den Hausaufgaben!

Denn – und das ist mein Anspruch – in der Anfangszeit auf dem Gymnasium möchte ich hilfestellend dabei sein!

Das ist sogar wichtig und hat sich bei beiden anderen Kindern bewährt!

Hier soll ich sogar noch immer auf dem Hosenboden rutschen und Gummipferd spielen, kuscheln und trösten.

Und das mache ich auch alles von Herzen gern!

Aber ich gebe alles, verbiege mich, halte dem vielbeschäftigen Mann den Rücken frei – und drehe in regelmäßigen Abständen durch.

Weil das nicht als Einzelkämpferin zu schultern ist!

Care Arbeit “Dankt” Dir niemand!

Und vor allem habe ich Eines in den letzten Wochen gelernt:

Es dankt Dir letzten Endes sowieso niemand! 

Glaubt nicht, dass der eigene Nachwuchs Jahre später Euch anerkennend auf die Schulter klopft und dafür dankt, dass Ihr durch die ersten Gymnasium-Jahre geschleust habt und vermutlich jede Klassenarbeit hättet selber schreiben können!

Und auch nicht, dass ganze Duplo-Schlösser in der Vergangenheit im Wohnzimmer gewachsen sind!

Jeden einzelnen Tag.

Es sind Dinge, die müsst Ihr Mamas schon selbst für Euch im Herzen und im Gedächtnis bewahren!

Denn – so grausam es auch klingt – die Kinder vergessen das.

Das Gesamte zählt – NICHT die kleinen Details!!!

Sie können sich an eine wohlbehütete und schöne Kindheit erinnern, in welcher sich die Mama viel Zeit für sie genommen hat.

Sie erinnern sich an alberne Momente voller Lachen und Liebe und Wärme –  und an gemeinsam verbrachte Sommerurlaube.

Sie werden sich an Quality Time und Mutter-Kind-Kurzurlaube erinnern! 

Aber doch nicht an einzelne, winzige Details!!!

Das ist ein Irrglaube!

Und wegen jener falschen Vorstellung und Illusion machen wir Mütter uns selbst das Leben schwer!

Bis zur Kurzatmigkeit, Erschöpfung – und eben zum großen Knall.

Die kleinsten Details, wegen denen wir uns den Kopf zerbrachen, sind den Kindern erstens schon damals gar nicht aufgefallen – und bleiben zweitens nicht im Gedächtnis hängen!

Wohl aber der zürnende Schrei im Auto…

Niemand wird Jahre später dankbar dafür sein, dass Klos geputzt waren und Einladungskarten für Geburtstage filigran selbst gefaltet wurden, niemand wird uns auf die Schulter klopfen, weil wir pünktlich zum Saisonwechsel die Blumenkübel bepflanzt und das Unkraut gerupft haben!

Niemand wird danken für organisieren und sortieren.

Solche Dinge werden in Vergessenheit geraten – nicht aber die ständig erschöpfte und überforderte Mutter.

Und am Ende bekommt Frau jene Aufopferung und Selbstaufgabe im Nachhinein – wenn es ganz doof läuft – sogar noch vorgeworfen!

Weil wir Frauen “immer so gestresst, traurig und genervt” waren.

Das sollte nicht sein!

Stopp!!! – Warum Hilfe einfordern auch mal gut ist!

Und daher habe ich in den vergangen Tagen einmal mehr für mich entschieden, dass das so nicht mehr geht!

Es wird mir später niemand danken, dass ich mich selbst kaputt mache und meine Träume, Pläne und Ziele im Zeichen der Aufopferung verwerfe!

Ich möchte nicht vor lauter Care Arbeit nie mehr wieder auswärts arbeiten gehen können!

Diese Möglichkeit will ich mir nicht verbauen – wenngleich diese Erkenntnis wahrlich spät kommt.

Ich möchte noch an Perspektiven für mich glauben können und ZEIT haben, mir etwas eigenes zusätzlich zum Blog und zur Freiberuflichkeit suchen zu können.

Aktuell – im Wahnsinn der letzten drei Wochen – wäre dies undenkbar gewesen.

Ich muss lernen, um Hilfe zu bitten und auch diese einzufordern – oder auch angebotene Unterstützung anzunehmen!
(Auch vom Mann)

Und ich muss Aufgaben verteilen!
(Auch und insbesondere auf die Kinder!)

Ich muss lernen, dass teilweise selbst fünfzig Prozent ausreichend sind, weil ich als einzelner Mensch hin und wieder nicht mehr schaffen KANN.

Es muss halt einfach reichen…

Morgen beispielsweise werden wir einen Kindergeburtstag feiern, an welchem die Autos staubig (sowohl im Inneren als auch von außen) sind und Unkraut auf dem Grundstück wuchert – überall!

Es wird keinen gekehrten Hof geben und auch keine geputzten Fenster.

Blumenkübel sind nicht mit schönsten Chrysanthemen bepflanzt und den Lavendel habe ich auch noch nicht fertig zu Ende schneiden können.

Der Käsekuchen wird etwas zu dunkel sein und die Schatzsuche ist – wie jedes Jahr – nicht selbst ausgearbeitet, sondern ausgedruckt.

Dieses Jahr hatte ich keine Zeit für selbst gebastelte Deko und auch nicht für absolute Ordnung im Untergeschoss.

Denn trotzt aller Selbstlosigkeit habe ich nicht alle – selbst(los) gesteckten – Ziele erreichen können.

Die Woche hatte einfach zu wenige Stunden.

Viel wichtiger ist es doch, dass mein Kind morgen NICHT auf ein absolutes Nervenbündel trifft, sondern eine gelassene und besonnene Mama! 🙂

Ich will keine Selbstlosigkeit mehr vorleben!

Ich möchte meinen Kindern aber auch nicht mehr diese Selbstlosigkeit vorleben!

Denn sie stößt mir übel auf und lässt mich letzten Endes geknickt und traurig zurück.

Sie kratzt sogar an meinem verdammten Selbstwertgefühl, denn wer bin ich schon, wenn ich nicht durchgreifen und auch mal MEINE Vorstellungen nennen kann!?

Ich möchte meinen Kindern verdeutlichen, dass ich nicht nur Dienstmädchen, Aschenblödel und Mutter bin, sondern auch noch eine FRAU!

Ein Mensch!

Mit Vorlieben, Hobbys, Träumereien, Zielen und Visionen, mit Dingen, die ich gut und weniger gut finde!

Und auch mit eigenen Freunden und Freundinnen!

Und für die will ich verflucht nochmal auch mal wieder Zeit und Kraft haben!

Ich möchte nicht beim Sport ständig auf die Uhr gucken müssen, um hochzurechnen, wann ich wieder eingefordert werde!

Ich möchte mich auch mal Nachmittags wieder in Ruhe treffen können oder Abends ausgehen!

Vielleicht sogar möchte ich auch Zeit mit meinem EHEMANN verbringen können! 😉

Und das Zauberwort zu alledem heißt schlicht und einfach hin und wieder auch mal

“NEIN”.

Daran will ich – als gute Mutter – arbeiten.

Eure 

Alex

Der Text gefällt? Dann Daumen hoch für die Alex!
Teilt den Beitrag gerne auch über Facebook. Dazu einfach auf den Button klicken.  😉

Keinen Beitrag mehr verpassen?

Dann mach es wie viele Andere und folge mir! Gib dazu einfach Deine Email-Adresse ein und klicke auf 'MamaStehtKopf folgen'. Dann wirst Du über neue Artikel von mir persönlich informiert. So einfach kann's sein... 🙂 Beachte auch meine Datenschutzhinweise.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Heute wieder sooo treffend aus der Seele geschrieben – nachdem ich hier die erste Schulwoche mit einem Kind in der 6. und zwei am Dienstag in die 5. eingeschulten Kindern verbracht habe, zwischen Schultüten und Einschulungsfeierlichkeiten, der jedes Schuljahr neuen Puzzlearbeit der Nachmittagsaktivitäten, der Frage nach der Besorgung von 2 Kontrabässen (auf der anderen Seite der Großstadt – und nachdem ich dort doch erst letzte Woche eine Geige zurückgebracht habe), eigenem – wenn auch nur 10 Wochenstunden – Arbeitsbeginn und neu gestartetem Semester, dem Mann, der eigene Zusatztermine einbringt und Freunden, die für Wochenendvesuche im Oktober/November anfragen, obwohl gefühlt alle Wochenenden bis in den Advent hinein schon „dicht“ sind – und das alles mit Blick auf den Zwillingsgeburtstag am Montag, der schnell „umorganisiert“ werden muss, weil der Große um 7 Uhr morgen am Hauptbahnhof sein soll, um ins Schullandheim aufzubrechen, und die Kurzen entsetzt über die anberaumte Mittagsschule sind… zu viel, zu viel, wenn dann Bilder von Schneelandschaften durch meinen Facebook-Account ziehen, ich an den Reifenwechsel denke, das Auto in 29 Tagen Service „ruft“ und die Werkstatt noch bis 22. Betriebsferien macht…

    ABER: heute haben die Kinder das Mittagessen gekocht, weil alle drei nach der 4. bzw 5. Stund Beach Hause kamen, während ich bis zur 6. arbeiten musste… und es war ein entspanntes Mittagessen!! Die Kinder hatten sich schon ohne mein Beisein gestritten und hatten sich wieder beruhigt und ich habe mich einfach an den gedeckten Tisch gesetzt und hatte so sogar Kapazitäten, allen dreien zuzuhören. Ich habe die Kinder um Hilfe gebeten, das Ergebnis war toll und ich nehme mir ganz feste vor, das nächste Woche gleich wieder hier und da zu machen!

    In diesem Sinne: einen guten und entspannten Kindergeburtstag und ein gutes Rest-Wochenende mit reinen Elternmomenten!

Kommentar verfassen

An den Anfang scrollen