Freitag, 06.12.2024. Es hätte viele Gründe geben können, um zu verhindern, dass ich am frühen…
“Alles hat seine Zeit” – Und vielleicht ist sie nicht jetzt. #lebensmitte #sinnsuche #midlifecrisis #jobsuche
“Alles hat seine Zeit.”
Vor fünf Jahren stand ich zitternd, fassungslos und mit Tränen in den Augen an einem tristen Dezember-Tag an einem Ort, welchen man an Tagen wie diesen nicht allzu gerne besucht.
Zarte, erste Schneeflocken fielen vom Himmel, vor mir ein Blumenmeer, inmitten eben jenem die kleine, zierliche Urne.
Ich musste mich an den Mann und das kleine Kind, welches uns gerne begleiten wollte, stützen – und verfluchte innerlich an jenem Tag (an dem doch vorweihnachtliche Stimmung und Wärme vorherrschen sollten!) die Ungerechtigkeit des Lebens.
“Alles hat seine Zeit.”
hörte und lernte ich da während der Trauerrede.
Und wenngleich ich damals noch nicht einsehen, noch nicht zuhören (!) wollte, so lerne ich jetzt, jene Worte anzunehmen und zu verinnerlichen.
Lerne, jede Zeit des Lebens zu akzeptieren.
“Alles hat seine Zeit”.
Wir können nicht immer Dinge lenken, steuern und beeinflussen – manchmal müssen wir uns einfach dem vorübergehenden Stillstand hingeben, können gerade nichts bewegen.
Aus den unterschiedlichsten Gründen.
“Alles hat seine Zeit.” – das betrifft auch die Winzigkeiten des Alltags
“Alles hat seine Zeit.”
Jene Wahrheit macht sich nicht nur in den großen Fragen des Lebens bemerkbar.
Es ist eine Tatsache, die uns selbst in den Winzigkeiten des Alltags einholt und immer wieder daran erinnern möchte, dass das Leben nicht planbar und stets vorausschaubar ist.
Im November 2019 war es für meine Patentante mit nur 56 Jahren die Zeit zu gehen.
Nach jahrelangem Kampf (#brustkrebskämpferin) vollster Höhen und Tiefen, schlechten aber auch “normalen” Tagen – bis zum Schluss.
Auch die Zeit des Stillstandes hat ihren Sinn
“Alles hat seine Zeit.”
Das durfte ich in der vergangenen Woche erkennen und spüren.
Und ich übe mich gerade in der Akzeptanz (nicht zu verwechseln mit Resignation!) darin, dass für einige Dinge und Vorhaben oder gar Träume und Sehnsüchte jetzt gerade “NICHT die Zeit ist”.
“Vielleicht ist jetzt einfach nicht die Zeit.”
so wurde es mir gleich zweimal in dieser Woche von lieben Menschen gesagt.
Als ich klagte und mich so orientierungslos, haltlos und ohne Ziel fühlte.
Weil ich gerade noch immer nicht weiß wohin, welcher Weg noch vor mir liegt, was ich gerne am Horizont sehen und erreichen möchte.
Weil mich das irgendwie gestresst und verzweifelt zurück lässt.
Aktuell ist für mich gerade die Zeit des (vorübergehenden!) Stillstands.
Ich stehe auf dem Weg und habe im Winter noch nicht mal mehr die Blümchen, welche es am Wegesrand zu betrachten gilt.
Ich weiß lediglich, dass es kein Zurück gibt, dass ich die Zeit nicht zurückdrehen kann.
Der Lauf des Lebens – Es gibt nur eine Richtung
Und gerne vergleiche ich den Lauf des Lebens mit dem flotten Lauf um den See.
Der mal weniger schwerfällt und hin und wieder sogar mit einer beflügelten, glückseligen Leichtigkeit zu bewältigen ist – während an anderen Tagen Beine so unfassbar schwer daher kommen und Wind harsch entgegenbläst.
Nicht jeder Tag im Leben ist gleich – nicht jeder Lauf ist gleich.
Wir dürfen stehen bleiben und uns ausruhen, müssen uns in der Akzeptanz üben, dass wir nicht immer gleich (schnell) funktionieren – und um vorwärts zu gelangen gilt es, Kräfte einzuteilen.
Dann gilt es, geduldig und nachsichtig mit sich selbst zu sein, daran zu glauben, dass ein Weg schon weitergehen wird.
Es geht – beim Laufen und im Leben – darum, Vertrauen in sich selbst und die eigenen Kräfte zu haben und manchmal auch einfach nur darum, nicht (wehleidig) zurückzublicken oder gar rückwärts zu gehen.
Das wäre bei einem Rundlauf ja auch irgendwann blödsinnig! 😉
Wir dürfen uns kurz hinhocken, müssen nicht immer aktiv in Bewegung sein, denn vielleicht ist es einfach gerade nicht die Zeit.
Nur sollten wir dabei dennoch irgendwie nach vorne schauen.
Vielleicht braucht es manchmal Ruhe und Besinnung im Leben
“Alles hat seine Zeit.”
Und vielleicht ist “meine” Zeit einfach gerade immer noch nicht gekommen.
Vielleicht soll es in diesem tristen November nicht sein.
Glaubte ich noch im Frühjahr – getrieben von Zuversicht, Mut und Aktionismus – eine große Veränderung für mich in greifbarer Nähe (das war sie auch), haben mich in diesen Tagen irgendwie Kraft und Mut verlassen.
Es formt sich gerade kein Bild von mir in der Zukunft.
Ideen ploppen auf – leider nur ganz schemenhaft und verschwommen – ich will daran festhalten, doch fühle ich all’ dies nicht wirklich.
Es ist vielleicht einfach gerade nicht die Zeit.
Vielleicht braucht es gerade noch eine Phase der Besinnung und des Kraft-Schöpfens.
Vielleicht hat das einfach gerade alles einen Sinn, den ich nur noch nicht ganz begriffen habe. 🙂
Meine Zeit ist noch immer BEI den Kindern!
“Alles hat seine Zeit.”
Und meine Zeit ist noch immer bei meinen Kindern.
Auch das habe ich in der vergangenen Woche gemerkt.
Sie brauchen mich längst nicht mehr in jenem Umfang, als es noch vor ein paar Jahren der Fall war!
Und die Zeit der neuen Freiräume sorgt eben dafür, dass ich mich innerlich stresse und Leerräume so schnell wie nur möglich mit Sinnvollem füllen möchte.
Doch werde ich auf der anderen Seite noch immer gebraucht!
Da waren die vielen Fahrten zusammen mit dem Sohn zur Kieferorthopädin und anderen Terminen in den vergangenen Wochen.
Und auch ist meine Zeit noch immer abends am Abendbrottisch, zusammen mit den drei Kindern.
Dann, wenn alle gleichzeitig erzählen und plappern möchten!
Oder zu später Stunde, wenn der Sohn mir seine Welt erklärt und hitzige Diskussionen über Politik startet (Oh! Ich muss mich mehr interessieren und informieren, um hier Stand halten zu können! 😉 ) – oder einfach aus seinem Leben mit Schule, Feuerwehr und Minijob berichtet.
Meine Zeit ist noch an der Seite der mittleren Tochter, welche mir an Tagen gefühlt entgleitet und ich sie schmerzlich vermisse – an anderen wiederum so sehr meine Gesellschaft im Stall wünscht und mir Dinge und Sorgen anvertraut.
Das Leben “nach” den Kindern? Kann noch warten!
Ja,
“Alles hat seine Zeit.”
Auch die Zeit der sich-abnabelnden Kinder ist jetzt gerade!
Und ich muss loslassen und hinnehmen – und dennoch wieder als begleitender, vertrauter Mensch, als Mama, da sein.
“Alles hat seine Zeit.”
Es ist für mich noch nicht die Zeit, an ein Leben “nach” den Kindern zu denken und dies vollständig durch und durch zu planen.
Denn ein Kind ist noch an der Hand.
(noch buchstäblich und von Herzen gerne und das ist ein so schönes Gefühl!)
Ein Kind kuschelt noch in meinem Bett und plappert und erzählt unentwegt, mag noch mit mir spielen und braucht Hilfe und Unterstützung bei den Hausaufgaben und beim Lernen für Klassenarbeiten.
Und auch wenn dieses Mädchen körperlich immer mehr einer jungen Teenagerin ähnelt, so steckt darin auch noch ganz viel Kind.
Und ich hoffe, dass dieses liebreizende Kind, dieser wundervolle Mensch, noch eine ganze Weile darin wohnen bleibt!
Vielleicht habe ich zu verzweifelt in mir gesucht
“Alles hat seine Zeit.”
Ich wollte berufliche Ziele und schnelle Veränderung, einen “Teilzeit-Ausstieg” aus der Mutterrolle und meinem Alltag.
Das will ich auch immer noch!!!
Doch vielleicht gilt es ebenso hinzunehmen, dass jetzt – gegen Ende dieses Jahres – einfach nicht die Zeit ist.
Es ist gerade ein bisschen eine Zeit des Stillstandes – auch hier was diesen Blog betrifft.
Eine kleine “Saure-Gurken-Zeit”.
Eine Phase, aus der es gilt, Nützliches und Sinnvolles zu ziehen und nicht entmutigt “die Flinte ins Korn zu werfen”.
(Ich werde alt! Welche Floskeln verwende ich hier bitte sehr!?)
Dafür schreibe ich auch viel zu gerne! Das wird auch immer so bleiben.
Doch bleiben Aufträge gerade aus und selbst mein einziges, kleines Business ruht und schlummert somit.
Es ist in einen kleinen Winterschlaf gefallen, vielleicht zum Regenerieren, zum Kraft-schöpfen, zum Orientieren.
Vielleicht ist die Zeit der großen Blogs auch vorüber – ich sehe es selbst bei den ganz Großen.
Vielleicht ist es nicht mehr die Zeit der Blogs, sondern (bedauerlicherweise!!!) die der schnellen, hirnlosen Filmchen zum Berieseln.
Und vielleicht gilt es, dies so hinzunehmen und zu entscheiden.
Zwischen der eigenen Linie und darin, sich treu zu bleiben und weiterzumachen – oder der Masse zu folgen.
(Ihr ahnt, wie meine Entscheidung ausfallen wird)
Ich habe ZEIT – Und das ist ein Geschenk!
“Alles hat seine Zeit.”
Gerade fühlt sich diese Zeit für mich ein klein wenig perspektivlos und öde an.
Und gleichermaßen aber auch friedlich, wohlig-warm und besänftigend!
Ich habe ZEIT, für meine Kinder da zu sein. Immer noch!
Das ist doch im Grunde für alle ein kostbares und wertvolles Geschenk!
Ich kann zuhören und Taxi-fahren und in der Schule unterstützen!
Ich könnte sogar jetzt endlich Dinge für mich tun!
(Würde es mir nur nicht so schwer fallen, einfach auch mal abzuschalten und zu genießen)
Ich bin frei und habe im Grunde so viele Möglichkeiten offen!
Und ich kann mir Zeiten einteilen und ungebunden Verabredungen treffen, liebste Menschen sehen und Urlaubspläne schmieden.
“Alles hat seine Zeit.”
Ja, vielleicht ist für uns Fünf aufgrund der Gegebenheiten nicht die Zeit der finanziell großen Sprünge.
(Es ist auch ein Grund, warum ich mir eine Veränderung wünsche. Ich möchte etwas weniger abhängig sein und auch meinen Beitrag zum Familien-Einkommen leisten können.)
Aber es geht uns gut und wir kommen klar!
Es gibt noch Pläne – und ich nehme den eigenen Stillstand hin
“Alles hat seine Zeit.”
Und jetzt wartet die Zeit der Besinnlichkeit und auch die der Pläne unserer Familie im Gesamten.
Wir werden noch in diesem Jahr einen 50. Geburtstag feiern und bereits im Januar alle Fünf (JA! Auch ich 🙂 ) wieder auf die Bretter steigen.
Im Februar wartet selbst eine kleine Reisekooperation mit einem langjährigen Kunden von mir – darauf freue ich mich riesig!!!
Und der Sommerurlaub nochmals mit allen drei Kindern (und jetzt bekomme ich gleich Pipi in die Augen) ist ebenfalls fix und gebucht!
Damit wird mir ein seit Kinderjahren gehegter Wunsch erfüllt. 🙂
Und das alles einmal betrachtet, ist es vielleicht gar nicht so schlimm, den (gefühlten) eigenen Stillstand hinzunehmen.
Und darauf zu vertrauen, dass sich im Hintergrund Dinge fügen werden – und irgendwann (in naher Zukunft!) auch für mich die Zeit wieder passen und stimmen wird.
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