Es gibt Gedanken, die sind in den letzten Tagen dieses Jahres ganz, ganz fern. Und…
Der Stress, den ich mir (nicht mehr) mache! Denn mich gibt’s nur einmal. #mentalload #vorweihnachtszeit #rundergeburtstag
“Stress hat man nicht, Stress macht man sich”
entgegnet mir mein Mann zu nicht wenigen Gelegenheiten.
Und jedes Mal, wenn er das zu mir sagt, könnte ich ihn innerlich in der Luft zerfetzen!
(Zu Recht? Lest bis zum Schluss!)
Ja wirklich!
Vor meinem inneren Auge bäumt sich der fauchende, rote Drache zornesrot auf, speit Feuer, fliegt durch die Lüfte, fährt Krallen und Zähne aus – und zerfetzt in tausend Stücke!
Ein Spruch zum Ausflippen? Oder wahres dran?
Denn ich finde diesen Spruch ur-blöd!
Auch wenn er vielleicht ein klein wenig stimmen könnte – doch dazu gleich.
Es scheint für mich, als würde Man(n) mit nur einem einzigen Satz, einer banalen Floskel, einer altklugen Weisheit, einfach so das ganze Mental Load im Hirn einer Frau klein und weg reden!
(Es sind nun einmal noch immer wir Frauen, die erstens zu viel und zweitens an ALLES denken)
Als gäbe es das gar nicht, dieses #mentalload!
Als sei es nur ein Hashtag, ein Mythos – eine hausgemachte, eigens und selbst auferlegte Last, die Frau ebenso gut doch einfach abwerfen (oder geschickt delegieren) könnte!
Dieser Spruch wirkt auf mich (im ersten Moment!) fast genau so, als sage man einem an Depressionen erkrankten Menschen, ein bisschen frische Luft und einfach mal ein Lächeln auf den Lippen würden es schon richten!
Und ich finde es auch ein klein wenig unangebracht, einen derartigen Ratschlag zu erteilen, während in Zeiten der Dienstreisen zu Hause der ganze Laden läuft und Kinder behütet aufwachsen.
Kann ich wirklich steuern und lenken?
Bin ich also selbst schuld an meinem Magendrücken und dem nächtlichen Zähneknirschen?
Und auch daran, dass ich es seit Jahren nicht schaffe, unter der Woche Nachts sieben Stunden zu schlafen?
Ich könnte es also auch anders haben?
Zum Teil mag das auch stimmen.
Aber es ist nun einmal so, dass die meisten von uns Frauen noch immer jene Last im Köpfchen und auf den Schultern sitzen haben.
Und dass wir nun einmal vorausschauender denken und – leider Gottes manchmal! – alle Eventualitäten mit einplanen und diese im Voraus schon gelöst wissen wollen!
Zumindest ist es bei mir so.
Und die letzten Tagen waren und sind nun einmal anstrengend!
Mehr als nur Vorweihnachtlicher “Stress”
Denn während viele von Euch da draußen bereits mitten in der Weihnachtsvorbereitung stecken und sich eben im Vorweihnachts- und Advents-“Stress” (jetzt also in Gänsefüsschen) befinden, haben wir noch die Planung für einen runden Geburtstag in diese ohnehin schon vollgepackte Zeit gepackt.
On top zu alledem, was in den Wochen vor den Ferien ohnehin noch alles abzuarbeiten ist.
Es ist auch mit ein Grund, warum hier in den letzten Tagen keine neuen Zeilen auf den Screen wandern konnten – denn ich machte mir halt einfach viel zu viel ob anderen Dingen Stress.
Und so lasst mich gerne aufzählen, welchen Stress ich mir in den vergangenen Tagen selbst machte – und was ich dennoch alles noch immer nicht geschafft habe und auch nicht mehr packen werde.
Vom Stress, den ich mir machte
Ja, ich habe mir Stress gemacht, habe mir selbst zu viele Aufgaben aufgehalst und vorgenommen.
Denn ich habe nun einmal eine Fünftklässlerin, die noch Unterstützung beim Lernen für Klassenarbeiten braucht – und gerade in den Wochen vor Weihnachten Arbeiten gefühlt nur so durchgepeitscht werden.
Und da ich mich in den vergangenen Tagen eben wieder alleine organisieren musste und der Mann beruflich unterwegs und einspannt war, backte ich des Nachmittags Kuchen vor und fror ihn ein.
Für die große Party am Wochenende.
Ich organisierte Deko und Kerzen und kaufte Servietten ein und ging im Geiste die Liste der Notwendigkeiten durch.
Ich machte mir Sorgen um fehlendes Geschirr – vielleicht ein bisschen zu viele – und knurrende Mägen.
Auch hier zu Hause.
Ich kochte täglich warm, teils zweimal – doch immerhin war ich hier schlau genug, in dieser Woche auf aufwändige Rezepte zu verzichten!
Und sicherlich hätte ich auch Stress reduzieren können, hätte ich auf die ein oder andere Schul-Taxi-Fahrt verzichtet und Klos und Waschbecken verdreckt und verklebt gelassen – aber wer möchte das schon?!
Ich stopfte Ladungen an Wäsche in die Maschine.
(Und hätte hier beim anschließenden Socken-Rollen die Kinder einspannen können!)
Und ich beschmuste Bauchweh-Patienten und zog Betten ab.
Nicht weil sie etwa vollgekotzt wären (zum Glück wurde nix draus!), sondern weil ich wusste, zum Wochenende hin, keine Zeit mehr dafür zu haben.
Und sicherlich! DAS hätte ich auch einfach noch eine Woche sein lassen können – und habe mir hier Stress selbst gemacht!
(Hat aber zum Schlafen-gehen schön gerochen und sich gut angefühlt 🙂 )
Ich habe den Boden gewischt, weil mich Käsefuß-Abdrücke auf dunklem Laminat nach einer Weile stören. Und weil nun einmal ein Geburtstag anstand.
Und JA!
Auch hier hätte ich ausblenden können und den Glasreiniger für den Wohnzimmertisch und Badezimmerspiegel hätte ich durchaus einem Kind in die Hand drücken können!
(Und darin ist der Mann wirklich besser als ich!)
So vieles habe ich trotzdem nicht geschafft!
Ich schaffte es in dieser Woche nicht, aufgelistete Arzttermine und Vorsorgetermine zu vereinbaren, weil ich so viel herum wuselte und mit Haushalt beschäftigt war.
Und jene Liste ist mittlerweile ganz schön gewachsen, denn manchmal fällt es zwischen all’ dem (selbstgemachten) Stress und der mentalen Last an To-Dos im Hirn schwer, Prioritäten zu setzen.
Gerade die meine Liste ist lange geworden – im Grunde gehe ich NIE selbst zu einem Arzt oder einer Ärztin, selbst die Brustkrebsvorsorge vernachlässigte ich in diesem Jahr leider.
(Und das ist nicht gut und erschrickt mich, dass ich mir selbst so unwichtig geworden bin!!!)
Ich habe es noch nicht geschafft, auch nur ein einziges Weihnachtsgeschenk für die Kinder zu besorgen, diese Planung kann erst ab Montag starten!
(Und wie schalte ich bitte ab, dass mich diese Tatsache zusätzlich stresst? Jetzt mal ganz ehrlich: WER besorgt bei Euch die Weihnachtsgeschenke!? Richtig! Wir Mamas….)
Auch wird es wohl in diesem Jahr wieder kein fertiges Fotobuch zu Heiligabend geben.
Weil ich nicht weiß, wo ich diese Zeit gerade noch abknapsen soll, wenn nicht noch mehr an Schlaf zu sparen!
Ich muss mich in Akzeptanz üben! So sehr!
Was ich aber ebenfalls in dieser Woche geübt habe, ist auch die Akzeptanz und Einsicht, so vieles eben NICHT mehr geschafft zu haben.
(Und ganz eventuell ist auch sowas mit diesem Ratschlag gemeint 😉 )
Das ist auch notwendig, damit es einmal weniger im Magen petzt und zwickt.
Und JA!
Vielleicht ist das mit dem selbstgemachten Stress gemeint, vielleicht muss ich mich noch so viel mehr von Vorstellungen in meinem Kopfe und Vorhaben befreien – und viel öfter einfach laufen lassen.
Vielleicht sollte ich genau diesen Ratschlag berücksichtigen, geschickt Aufgaben verteilen und Dinge auf mich zukommen lassen.
Das mag in einigen Belangen sogar funktionieren und ist eines Versuches wert, meist hilft es ja schon, eine Liste anzulegen und sich den Überblick zu verschaffen.
Und dann Aufgaben zu verteilen.
Und so will ich versuchen auszublenden und nicht bereits JETZT schon an das viele zu spülende Geschirr am Wochenende denken.
(Der Mann freut sich aufs Selbst-kochen und Schnippeln für die Party, ich sehe unsere viel zu kleine Küche und die Unmengen an großen Töpfen und Behältnissen.)
Vielleicht sollte ich Andere einfach mal machen lassen – und kucken was so alles passiert? 😉
Ich brauch’ auch Pausen für mich!
Und mit eben jenem Hintergedanken – und um des Mannes Ratschlag zu beherzigen – lasse ich hier zu Hause jetzt alles stehen und liegen und lasse mir die Nägel nett machen!
Später werde ich zwischen all’ dem Haushalt und den Taxi-Fahrten auch Pausen einlegen und Sport treiben – und vielleicht tatsächlich meinen eigenen Stress ein wenig versuchen zu steuern und zu lenken.
Denn ebenfalls muss ich auf mich aufpassen und ich KANN einfach nicht alles alleine stemmen und organisieren!
Egal in welchen Bereichen nun.
Und so möchte ich diesen Beitrag mit einer weiteren banalen und oft einfach so daher gesagten (und dennoch wahren!) Floskel abschließen:
Mich gibt’s nur einmal!
Und jede andere Mutter auch!
#passtaufeuchauf#inahle#exhale
Nachtrag:
Beim Nägel machen komme ich mit den zwei lieben Damen zu meiner Rechten und Linken ins Gespräch – und nach viel Lachen und Aha-Momenten sind wir uns alle einig:
JA! Vorzugsweise wir Frauen machen uns zu viel Stress!
Weil wir uns von diesen Perfektionismus-Gedanken im Hirn nicht trennen können – und an eigenen Ansprüchen scheitern.
Wir sollten viel mehr einfach laufen lassen und Dinge locker und entspannter sehen!
Denn erstens SIEHT im Zweifel niemand den Stress, den wir uns machten – und gedankt bekommen wir es auch nicht! IM GEGENTEIL.
Schön, dass ich – geschwätzig wie ich neuerdings bin – dieses lustige Gespräch angezettelt habe und erkennen durfte (@Ehemann!!!!):
Ich bin mit alledem NICHT alleine!
Nur – und jetzt beziehe ich mich auf einen Lieblingspodcast von mir – “normalgestört!”
EureDer Text gefällt? Dann Daumen hoch für die Alex!
Comments (0)