(*Werbung - von Herzen für eine tolle Initiative & Sache) "Die Hüschen müssen raus!" sagte…
Langeweile? Zum Glück (noch) nicht in Sicht! #familienleben #muttergefühle #wib 14./15.06.
Ich verrate Euch jetzt etwas. Als ich ein junges Mädchen war, fühlte ich mich sehr einsam.
Und wer hier schon länger mitliest, für den ist das jetzt keine große Neuigkeit.
Ja, ich war unglücklich und sehr alleine – nie im Mittelpunkt, nie mittendrin und immer dabei. Den großen Freundeskreis gab es nicht.
Ich war die schüchterne “Nebendarstellerin” und hatte oft Tage, die ich – teils auch meiner ganz eigenen Persönlichkeit geschuldet – oft mit mir alleine verbrachte.
Seinerzeit hatte ich einen Wunsch.
Ich erinnere mich noch ganz genau, ich saß spätabends im Sommer auf dem Balkon im Elternhaus, rauchte (ja, es gab einmal diese Phase…) und hatte nur einen einzigen Wunsch.
Genau genommen waren es zwei Wünsche.
Ich wünschte mir, nie wieder in meinem Leben solche Einsamkeit spüren zu müssen – und auch von fortan keine Langeweile mehr zu haben!
Langeweile & Einsamkeit? Auf einmal Geschichte!
Wenige Jahre später bin ich meinem jetzigen Mann begegnet.
Und – glaubt mir! – Langeweile war ab da Geschichte. Und Einsamkeit auch.
Aber vielleicht habe ich daher solche Angst vor jenem Gefühl. Weil es mich selbst heute (!) als Dreifachmama noch immer einholt! Weil es mir bekannt ist.
Mutterschaft lässt einsam fühlen – gerade in frühen Jahren.
Wenn die Routine wegbricht und keine Kollegen mehr warten, wenn Du auf einmal ganz alleine bist, mit einem winzig-kleinen Wesen, das dich so sehr braucht.
Oder später, an Tagen, an welchen vormittags alle außer Haus sind – und ich nur erahnen kann, was wiederum in ein paar wenigen Jahren auf mich warten könnte.
(Der Nachteil am freiberuflichen Schreiben? Es gibt kein Büro, keinen Tapetenwechsel und auch keine Kollegen! Alles passiert in den eigenen vier Wänden! Man muss schon seeehr introvertiert – was ich durchaus bin! – sein, um das IMMER zu mögen!)
Einsam hin und wieder – aber zum Glück nicht ALLEINE
Alleine bin ich nunmehr seit fünfundzwanzig Jahren nicht mehr!
Und ich hatte das Glück, mit so unfassbar viel Leben (und Trubel! UND DRECK!!! 😉 ) beschenkt zu werden!
Leben, welches das kleine Einfamilienhäuschen füllt und über Treppen poltert, Leben, das überall Socken (und Unterwäsche! Leute! Gross.) verteilt!
Und Leben, das lacht, ruft, zankt und in mir wieder so vielfältige Gefühle und Emotionen hervorruft, von all jenen ich seinerzeit auf dem Balkon auch keine Ahnung hatte.
Und ich liebe dieses Leben um mich herum und auch die Tatsache, dass ich eigentlich seit dem Jahr 2000 keine Langweile mehr verspürte!
Nie-mehr-wieder.
(Hatte ich jemals erwähnt, dass mein Mann ganz schön anstrengend sein kann? Nerd! Er wird an dieser Stelle Ähnliches über mich behaupten 😉 )
Wir reisten vor den Kindern um die Welt und ich hatte meinen Vollzeitjob – naja und ab dem Jahr 2007 stand meine Welt ja sowieso Kopf.
Und es macht mir einfach Angst, eines Tages wieder auf einem Balkon sitzen zu müssen, in einer Sommernacht, in den Sternenhimmel zu gucken – und zu wissen, dass das, was einen sehr, sehr großen Abschnitt meines ganz eigenen Lebens erfüllt und mit so viel Leben gefüllt hat, vorbei und ausgezogen ist.
Boah! Ich hab solche fucking Angst davor!!!
Und ich kann nur hoffen, dass dann wenigstens der gebrechliche Alte noch neben mir und an meiner Seite ist!
(Er wird mich wahnsinnig machen. Scherz! Alles Gute nachträglich zum 25-jährigen Miteinanderaushalten!)
Es ist immer was los – wer drückt hier nur die Vorspul-taste?
Vor der Einsamkeit habe ich schreckliche Angst, die Langeweile wünsche ich mir hin und wieder.
Denn hier ist immer was los. In meinem Leben ist immer was los!
Zeit zum Durchatmen, Bücher-lesen, Alles-liegen-gebliebene-aufräumen oder gar zur Sinnsuche und Neu-Orientierung bleibt aktuell wenig.
Ich muss sie mir bewusst nehmen und stehlen – etwas, das mir zugegebenermaßen ganz schön schwer fällt!
Sie wird wohl auch wiederkommen. Eines Tages.
Wenn die Kinder aus dem Haus sind – und ich hoffe, dass ich bis dahin einen guten (strukturierten, haha) Plan habe!
(Mittlerweile diagnostiziere ich mir selbst hin und wieder ADHS – es wird immer schlimmer! Oder heißt das “altern”? 😉 )
Noch aber ist es zum Glück nicht so weit! Im Gegenteil!
Die letzten Tage fühlten sich irgendwie einmal wieder nach “Vorspul-Taste” an.
Das Leben und der Alltag rauschten nur so vorbei, so dass weder ich, noch die Dreckwäsche oder die staubigen Regale, das Unkraut und die nicht mehr ganz so frischen Klos hinterher kamen.
Alles ging schnell, alles musste schnell!
Schnell musste das Taxi düsen und bringen und holen und erledigen.
Ich machte Bilder, Momentaufnahmen aus schönen Tagen – und hatte keine Zeit, sie irgendwo zu teilen.
Die Muse (und Langeweile 😉 ) für Insta-Stories und Beiträge bliebt mir einfach nicht.
Ich arbeitete an Aufträgen für diesen Blog, doch blieb dafür wiederum wenig Zeit für “private” Zeilen und Bilder hier.
Das möchte ich heute – eigentlich müsste ich grad dringend Mittagessen für Fünf kochen – nachholen.
Alles was zählt
Ich trocknete Tränchen, denn auch war ich in den letzten Tagen als Mutter einmal mehr gebraucht und half ungewohnte Situationen mit einem tröstenden Lachen zu überstehen.
Ich traf Vorbereitungen und Besorgungen, denn schon bald steht für die mittlere Tochter ein großes Abenteuer an und die Jüngste geht auf Klassenfahrt.
Und ich durfte viel schmusen und zuhören – und zum Glück mich absolut nicht langweilen und einsam fühlen!
Und ich bin aktuell zufrieden in meiner ganz eigenen Familien-Blase – es ist im Grunde alles, was zählt. #familyfirst
Will da gar nicht raus, sie genügt mir, soll mich noch eine ganze, lange Weile (nicht zu verwechseln mit Langeweile 😉 ) wohlig einschließen und umhüllen!
Mehr brauche ich aktuell nicht, mehr will ich in diesen Wochen grad nicht.
Denn es ist Sommer! Einer der wenigen Sommer, die noch zusammen bleiben!
Und in welchen noch fünf Menschen zwar niemals zusammen auf dem Balkon sitzen (den hätten wir nicht bauen brauchen 😉 ) aber dafür noch unter einem Dach wuseln, sich auf der Terrasse treffen und hoffentlich noch einen Teil meines Lebens mit viel Unordnung, Chaos und Arbeit füllen.
Denn so wie damals möchte ich mich nie wieder fühlen!!!
Hier die Bilder vom Wochenende 🙂
Sonntag
Kommt gut in die neue Woche!
(wie immer – mehr #wibs gibt’s bei grossekoepfe)
Eure
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