Heiligabend findet in diesem Jahr an einem Dienstag statt. Es ist somit kein Wochenende, welches…
Glitzer auf Scheiße & Dublin in Gefahr! Unser Wochenende in Bildern 04./05.01.
Samstag
Wir leben derzeit in einer anderen Zeitzone.
Eine bar jeglicher Vernunft und fern sonst üblicher Normen.
Es ist unsere ganz eigene Familien-Zeitzone, welche sich klammheimlich und hinterlistig irgendwann in den Tagen zwischen Weihnachten und dem noch jungfräulichen Neuen Jahr eingeschlichen hat.
Eine “Man-darf-es-echt-keinem-erzählen-Zeitzone”!
Verharmlost könne man hier nun schlichtweg vom “Ferien-Modus” sprechen, doch befürchte ich, haben wir auch jenen zeitlich angemessenen Rahmen mit lautem Schnarcher mehr als gesprengt!
Hilfe! Der Paket-Bote klingelt!
Und eine solch verquere Familien-Zeitzone kann Frau durchaus in Schwulitäten bringen!
Erwartet sie ein ober-wichtiges Paket beispielsweise.
Dann kann im Minuten vorher noch zutiefst schlummernden Häuschen, welches die Lider – ähm Jalousien – noch tief verschlossen hielt und sich friedlich seufzend drehte und wendete, welches genüsslich schmatze und am Hintern kratzte (das schreib ich jetzt nur weil es sich reimt und so schön klingt!) äußerste Panik ausbrechen.
Dann nämlich, klingelt um kurz vor 11 Uhr die Haustüre und es bleiben nur zwei Optionen:
Entweder dem kranken Frühaufsteher-Gatten die Jogginghose die Treppe herunter zu schmeißen (selbstverständlich ist Man(n) in unserer Zeitzone noch nicht angezogen), verbunden mit der eindringlichen Bitte an die Türe zu gehen – oder ein verzotteltes Kindchen in Unterhemd vorzuschicken.
Bleibt die Frage was peinlicher ist – und Mutter wohl am ehesten bloßstellen könnte.
Option Drei:
Nein! DIE ist wirklich undenkbar!
Ihr würdet ja auch nicht einem zerzausten Muttertier ohne BH in Unterhose und ausgewaschenem Top begegnen wollen.
Glitzer auf Scheiße streuen!
Dabei erwartet das Muttertier heute Großartiges! Jemand MUSS die Türe jetzt öffnen!
Denn manchmal braucht das Leben einfach ein bisschen extra Glitzer!
Dann, wenn draußen alles grau in grau scheint und die mütterliche Seele vor Tristesse zu verkümmern droht.
Wenn ein gemeiner Virus den Familien-Segen und emsig geschmiedete Reisepläne arg in’s Wanken bringt.
Dann muss etwas Außergewöhnliches her!
Und nur allzu oft drücke ich die eigene Gemütslage in der Wahl der ganz eigenen Schuhe aus – der treue Leser weiß dies bereits! 😉
Ja, ein Faible für die unterschiedlichsten Treter (viele davon brauche ich selbstverständlich nicht wirklich!) hatte ich schon immer.
Sorry, liebe Feministinnen – ich erfülle hier leider ein Klischee. Not Sorry.
Wer jetzt jedoch an sexy Heels in allen Varianten denkt, der mag hier nun enttäuscht werden.
Es sind ausgefallene Sneaker oder Boots, welche mich reizen, gerne kombiniert mit engen Jeans oder kurzen Röcken.
Und da liegen sie nun vor mir.
Schuhe, wie sie passender nicht sein könnten, weil sie alles wiederspiegeln was mir in der derzeitigen Gemütslage wichtig ist.
Sie sind derb – um Mut und Stärke zu zeigen und mich sicheren Schrittes durchs Leben zu tragen.
Zeugen von Selbstbewusstsein (ich brauche es gerade dringend!!!) und dem Willen “Gegen-den-Strom” zu schwimmen.
Und dennoch zeigen sie sich verspielt, nahezu Schutz-suchend und zeugen von dem kleinen Mädchen, welches da noch immer in mir wohnt.
Das Mädchen, das sich nicht entscheiden kann, zwischen auffallen oder dezent zurück halten, zwischen sassy oder classy.
Weil eben beide Herzen in der Brust schlagen.
Die Frau, die an einigen Tagen stolzen Ganges auffallen möchte und an Anderen wieder nicht.
Nun, auffallen werden die neuen Treter sicherlich, doch geben sie mir – eben weil es keine stacksigen Heels sind – auch eine gewisse Sicherheit.
Und wem das nun wie eine Kooperation klingt – dem kann ich’s nicht verübeln! 😉
Alles selbst blutenden Herzens bezahlt!
Dublin scheint in Gefahr!
Warum ich am Samstag so viel über Schuhe schreibe?
Weil es erstens an diesem Tag sonst nicht viel Spannendes zu berichten ist – und weil neue Schuhe auch ein Weiteres sind:
Seelentröster!
Der Gatte ist seit zwei Tagen krank und fiebert hoch!
Eine Ausnahme-Situation.
Insbesondere, da wir in weniger als zwei Tagen zu Fünft nach Dublin fliegen wollen.
Wir gehen von einem grippalen Infekt aus (das soll sich Abends dann auch bestätigen) und zittern nun, was den geplanten Reiseantritt betrifft. Denn bekannterweise sind wir nun einmal fünf (!) Familienmitglieder!
Ich muss dieses worst-case-szenario nun an dieser Stelle sicherlich nicht weiter ausführen! 😉
Trotz alledem entscheide ich mich am Nachmittag – nach getaner Hausarbeit und vorgezogenem “Knut” – dann doch zum Packen.
Schließlich verfüge ich nunmehr über eine ausreichende Portion Glitter – und somit positiver Energie (ok…jetzt kling ich wirklich wie ‘ne schrullige, alte Drag-Queen)!
Eine Stunde später stöhne ich entnervt auf!
Ich hasse packen – und schwindelig wird mir ob der vielen abzuzählenden Kinder-Klamotten auch stets!
Hierbei begleitet mich ebenfalls stets ein fruchtbar schlechtes Gewissen, denn immer wenn ich so viel Zeit zum Packen aufzuwenden habe, muss insbesondere die Kleinste schwer zurückstecken und kann von mir in keinster Weise bespielt werden.
Doch ist dies wohl der Preis wenn Fünf eine Reise planen!
Bis spät in den Abend bin ich damit beschäftigt – und als der Gatte sich noch immer nicht auf dem Weg der Besserung befindet, schicke ich ihn kurzerhand zum ärztlichen Bereitschaftsdienst (er wird dies nun an dieser Stelle als seine alleinige Idee erklären! 😉 ).
Mit einem Haufen Medis kehrt er kurze Zeit später zurück und zumindest bei mir setzt unverzüglich der Placebo-Effekt ein!
Wie beruhigend so ‘ne Handvoll Antibiotikum (auch wenn nicht nachgewiesen bakteriell!) doch sein kann! 😉
Mit einem Stoßgebet gen Himmel, der Gatte möge doch schnell wieder gesunden – und KEIN weiteres Familien-Mitglied folgen, lege ich mich schließlich “abends” nach unserer derzeitigen Zeitrechnung (es ist also bereits 2 Uhr morgens!) in’s Bett.
Sonntag
Dem Mann geht es noch immer nicht besser – und gerade fühlt sich alles nur noch scheiße an.
Wenngleich Scheiße die verschiedensten Steigerungsformen besitzt und wir durchaus noch tiefer mitten drin hocken könnten.
Dem bin ich mir bewusst – und dennoch ist’s blöd!
So sehr hatte ich mich auf die Familien-Auszeit in Irland gefreut!
Nach allem, was in den letzten Wochen war!
Es sollte eine Flucht vom tristen Alltag sein, den Blickwinkel ändern und neue Seiten des Lebens erkennen.
Intensive Familien-Zeit leben und spüren, frischen Wind um die Nase, Felsen und Leuchttürme, heimelige Pubs, bunte Türen und herzensgute Menschen – all’ das hatte ich mir von den nächsten Tagen versprochen.
Und sehe gerade alles schwinden.
Sollte der Gatte nicht bis morgen wieder auf die Beine gelangen, blasen wir ab, so viel steht fest.
Und mich kotzen die hessischen Winterferien so an!
Ehrlich Leute!
Warum JETZT drei Wochen Ferien?
Ich kann das wirklich nicht mehr ertragen!
Drei Gestalten, welche in Unterhemd und Unterhose auf meiner Couch lümmeln.
Wahlweise dudelt der Fernseher (von “Fluttershy” bekomme ich mittlerweile Hautausschlag!!!) oder das IPad, wenn nicht sogar die Playstation. Manchmal glaube ich noch nicht einmal mehr die Kraft zu besitzen, den Stöpsel einfach zu ziehen und den darauf folgenden Protest stundenlang auszuhalten.
Und doch mache ich es!
Dann krabbel ich auf dem Fussboden herum und füttere Gummipferde oder krame sämtliche verfügbaren Brettspiele heraus, alles nur um mich und den Nachwuchs vorm Verblöden zu schützen!
Versteht Ihr was ich meine!?
Ich hasse, hasse, hasse lange Weihnachtsferien ohne Urlaub!
Ich kann mein Wohnzimmer und all’ den Knatsch, der sich da herum befindet nicht mehr sehen!
Lagerkoller hoch tausend!
Einer der Gründe, warum wir kurz vor Weihnachten die Billigflüge in’s irische Städtchen buchten.
Weg, einfach raus und weg!
Nun droht alles zu zerplatzen.
Für mich am Morgen zu viel.
Ich muss auf andere Gedanken kommen – und gehe laufen.
Als ich wieder komme finde ich alle vor, wie ich sie verlassen habe.
War ja klar.
Die Kinder in Unterwäsche auf der Wohnzimmercouch, der Mann schwach und krank im Bett!
Ich könnte heulen. 🙁
Und somit möchte ich bereits jetzt unser Wochenende in Bildern beenden.
Bunter und schillernder wird’s nicht mehr!
Nur ein kleines Fünkchen Hoffnung schimmert noch von den neuen Tretern zu mir herüber.
Vielleicht, wenn alle ganz dolle die Daumen drücken – und der blöde Virus keinen Bock hat seinen Wirt zu verlassen, stattdessen vielleicht sogar mal die Waffen streckt, dann könnte ja noch alles gut werden!
Ob wir in etwas mehr als vierundzwanzig Stunden in die Luft gehen?
Oder ob nur ich es – wenn auch in anderer Form – tue?
Wir alle werden es erfahren!
To be continued….
Eure
P.S. Noch mehr Wochenenden in Bildern gibt’s wie immer bei grossekoepfe! (Werbung durch Verlinkung)
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