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Bin ich als Dreifachmama NIE gut genug?

Denke ich heute, am Mittwoch, an unsere zwei Tage Karlsruhe zurück, fühle ich mich irgendwie elend und niedergeschlagen.

Nicht etwa, weil ich schlichtweg ein unzufriedener und undankbarer Mensch bin – vielleicht bin ich das sogar!

Doch jetzt gerade begleitet mich eine gewisse Schwere und Trübseligkeit, reflektiere ich die vergangenen Tage.

Die Sache mit dem Gewissen

Es ist mein Gewissen, welches mich – insbesondere mit mir selbst – nun unzufrieden im Sessel sitzend zurück lässt.

Waren wir mal unterwegs und hatten eine Luftveränderung?
Einen Tapetenwechsel?
JA!

War es schön, im Vier-Sterne-Hotel zu nächtigen und frühstücken?
Ebenfalls JA!

Bin ich gerne unterwegs – und in Städten sowieso?
JA, JA, JA!

Und dennoch schleicht sich heute dieses Gefühl in mir ein.

Und das sogar…

…noch vor der zweiten Zyklushälfte!

Jenes Gefühl, nichts richtig gemacht zu haben und vor allem eines:

Als “gute” Mutter versagt zu haben!

Gedanken, die mich so sehr quälten, dass ich vorhin vorm Badezimmer-Spiegel stand – und ob sich bildender Flüssigkeit im Auge mich nicht weiterschminken konnte.

Gedanken, die mich innerlich zerreißen.

Ich hatte den Anspruch (ein stets viel zu hoher Anspruch an die Mutterrolle!), Tage voller Harmonie mit meinen Kindern alleine zu verbringen und glückliche Erinnerungen zu schaffen.

Und bin gefühlt gescheitert.

Hab ich alles verkehrt gemacht? Bin ich zu unentspannt?

Doppelt und dreifach verstärkt wird dieses Gefühl gerade auch noch durch die Tatsache, dass heute die mittlere Tochter mit unserer liebsten Nachbarin nach Frankfurt in den Palmengarten fährt.

Es war ein Geburtstagsgeschenk, welches sie heute – in den Herbstferien – einlöst.

Ein Tagesausflug mit ihrer lieben früheren Babysitterin und unser aller Freundin.
Heute “sittet” meine Tochter das Baby ihrer ehemaligen Aufpasserin.
Verrückt! 😉

Doch ich schweife ab.

Sie werden wohl eine schöne Zeit und einen tollen Tag miteinander verbringen – und trotz Baby, das ja nur eines ist und zumindest noch nicht verbal allzu viele Ansprüche äußern kann, wird meine Tochter im Mittelpunkt stehen.

Es ist ihr Tag, der ihr in netter Begleitung geschenkt wird – und ich bin ein bisschen eifersüchtig.

Denn nett?
War ICH die vergangenen Tage nicht wirklich die ganze Zeit!

Vielmehr zeigte ich mich gestresst und teils auch genervt, denn mit drei Kindern on tour zu sein ist nicht immer Harmonie pur und eitel Sonnenschein!

Ja, drei Kinder SIND anstrengend! Aber ich lieb die halt!

Im Grunde begleitet mich stets das Gefühl, keinem Kind so richtig, richtig gerecht werden zu können.

Auf all’ meinen Wegen!

IMMER kommt gefühlt ein Kind zu kurz, immer ist eines lauter und fordernder (in der Regel meist die Kleinste!) als die Anderen.

IMMER ist eines mit der aktuell vorherrschenden Situation nicht allzu glücklich.

NIE gelingt es mir, die absolute Ruhe zu waren!

IMMER” und “NIE” – Worte, die der Gatte mir des Öfteren versucht, zu untersagen.
Weil zu gefühlsstark.

Wir zankten und zeterten gestern Nachmittag, weil die Kleinste zu fordernd und unruhig war.
Weil jeder von uns Vieren andere Vorstellungen von einem Besuch im Einkaufszentrum hatte.
Und weil jeder (auch ich 😉 ) das Gefühl hatte, zu kurz zu kommen und “nix zu bekommen”.

Gestern und vorgestern kam definitiv der Sohn zu kurz und das tut mir leid!

In den Zoo wollte er uns Montag nicht begleiten – seine Schuld könne man nun sagen.

Doch wisst Ihr selbst – wissen die meisten Mütter – dass das so in unseren Hirnen und zumindest in meiner Gefühlswelt nicht funktioniert!

Also suchte ich gedanklich bereits während des Zoo-Besuches mit den Mädels (den ich eigentlich genießen wollte und sollte!) nach Kompensationen, um auch mein drittes Kind glücklich zu machen.

Es wurde letzten Endes ein kleiner Spaziergang zu Zweit und eine Tüte vom KFC – auf die ich nicht wirklich stolz bin. 😉

Auch während unserer Shopping-Tour hatte der Sohn keine Gelegenheit, selbst in Ruhe nach Teilen zu schauen.

Zwar bot ich ihm an, alleine loszuziehen, doch lehnte er dies ab.

Wieder selbst schuld?
Tja – wenn es doch so einfach wäre!

Wenn meine Gedankenwelt doch so einfach gestrickt wäre!

Und ebenfalls zwar hatte ich im Vorfeld erklärt, dass mein mittleres Kind aktuell über einen sehr gering bestückten Kleiderschrank verfügt und somit neu ausgestattet werden muss – und DOCH fühlte ich mich scheiße!

Weil eben in jenem Moment nicht JEDES meiner Kinder super-happy war!

Später dann hatte das Kind mit den vielen neuen Hoodies Kopfschmerzen – weil die Kleinste so laut sei, behauptete sie.

Dummerweise funktioniert jenes Knöpfe-drücken bei mir immer – und ich fühlte mich schlecht.

Weil in jenem Moment nicht JEDES meiner Kinder super-happy war!

In vielen kleinen, weiteren Situationen setzte sich dieses Muster fort – zurück blieb immer der Gedanke, nicht gut genug für gleich drei Kinder zu sein!

Aber vielleicht ist es ja so!?

Vielleicht kann Frau als Mehrfachmutter einfach nicht die super-perfekte und allseits entspannte Mami sein!

Vielleicht geht es gerade DARUM – und vielleicht sogar profitieren Geschwisterkinder auch davon, nicht immer die erste und einzig verwöhnte Geige spielen zu dürfen.

Ich weiß es nicht, schön aber wäre es.

Zumindest kann ich behaupten, dass alle Drei sehr soziale und emphatische Wesen sind – zumindest ein bisschen scheine ich ja letzten Endes doch richtig zu machen! 😉

Vielleicht ist das alles ok so wie es ist!

Auch die Tatsache, dass die vergangenen Tage im Endergebnis halt für jeden von uns nur “okay” und nicht supi-supi-geil waren!

Und vielleicht sollte ich aufhören, heute neidisch zu sein!

Und mich mit dem Gefühl, als Dreifachmutter NIE gut genug sein zu können, versöhnen!

Bald plane ich wieder “Mama-Tage” – Tage, die jeweils nur einem Kind alleine gehören.

Dem Gewissen wegen – und weil’s einfach voll schön ist!

Liebe Mamas, Ihr seid gut genug – einfach weil es Euch gibt!

Eure 

Alex

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Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Wir sitzen im selben Boot, ich hätte den Text (wahrscheinlich nicht so gut) auch schreiben können. Haben auch drei herzallerliebste Kinder, die mir aber auch oft die letzte Energie und Geduld als auch Nerv rauben können. Vorallem wenn wie auch bei dir die andere Hälfte, sehr oft dienstlich unterwegs ist und schlussendlich alles an MAMAAAAAAAAAA hängt.

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