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DOCH ein bisschen wie im Film: Hilfe! Ich bin eine Frau Mitte Vierzig!!!

Da sitze ich also am regnerischen Karfreitag, noch unangezogen, zausigen Haares und noch Winter-blaß auf der Couch.

Und befinde mich auf einmal in meiner Lebensmitte.

Diese Erkenntnis ist mir nicht erst seit heute früh bekannt – das könnt Ihr mir sehr wohl glauben!

Allein der gelegentliche Blick in den Spiegel verrät, dass hier gerade eine Frau in die Tasten haut, die bereits ein Stückchen Leben (und noch mehr Erfahrungen, Freude, Glück, Enttäuschungen) hinter sich hat.

Und wenngleich ich noch vor wenigen Tagen darüber philosophierte, wie gut es mir doch im Grunde gehen könnte und dass wir alle letzten Endes die Dinge – unser Leben – ein kleines bisserl selbst in der Hand halten – unser ganz eigener Regisseur sein können:

Ich kann es verstehen, warum so viele – satirisch-unterhaltsame – Filme von Leuten und Eltern in ihrer Lebensmitte handeln!

Es IST ein Stoff zum Bücher-schreiben und Filme-drehen! 😉

Denn-ich-stecke-gerade-genau-da-mitten-drin!

Und könnte manchmal hysterisch-gackernd laut auflachen und amüsant-verärgert in die Hände klatschen!
(Das tue ich auch hin und wieder!)

Denn vieles davon, was man über Menschen in ihrer Lebensmitte munkelt, ist wahr!

Frauen in der Lebens-Mitte

Also lasst mich doch ein bisschen aus dem ganz eigenen Nähkästchen, welches ich gar nicht
besitze (immerhin! ;), über das Leben als Frau und Gemahlin, Mutter und ab und an leider auch ein wenig frustrierte Person in ihren Mittvierzigern plaudern.

Nur so viel, wie es meine ganz eigene Privatsphäre und mein Familienleben erlauben – allein das aber wird sicherlich schon zur Unterhaltung beitragen.

Nun, was sind Frauen über vierzig?

Im (vielleicht – es ist bekanntlich Ansicht- und Auslegungssache) besten Fall stehen sie wieder mitten im Berufsleben, denn die Kinder sind ja aus dem Gröbsten raus!

Dann blühen sie trotz feinster Fältchen auf und sind sich ihrer Stärken (und “erotitzschen” Anziehungskraft) bewusst.

Sie führen im Idealfall eine harmonische Ehe, entdecken wieder gemeinsame Zeit zu zweit und erfreuen sich – sowie alle Angehörigen auch – noch bester Gesundheit.

Soweit so fein. Klingt prima!

DAS ist aber nicht der Stoff, aus dem Filme – aus dem DAS LEBEN – ist!

Midlife-Crisis – Mein ganz eigenes Schauspiel! 😉

Ich hingegen nämlich sehe mich gelegentlich schon als Teil einer klitzekleinen Seifenoper.

Und dass ich hier hin und wieder Momente der Verzweiflung GERADE in meiner Lebensmitte
(JA! VERDAMMT! ICH GLAUBE ICH BIN IN DER MIDLIFE CRISIS!!!) teile, ist auch kein Geheimnis mehr!

Ich bin die Frau, die weit mehr als ein Jahrzehnt im Berufsleben pausierte, um aus Überzeugung voll und ganz für die drei Kinder zu Hause da sein zu können!

Das war auch jahrelang eine sehr erfüllende und wunderschöne Aufgabe!

Und ich bereue kein Kinderjahr, in welchem ich meine Drei jeden Tag begleiten durfte und selbst für meine Kinder sorgen konnte!

Diese Care-Arbeit war mein Ding. Jahrelang. Von Herzen.

Und ich bin mir sicher, irgendetwas ist da auch in meinen Kindern hängen geblieben, hat gefruchtet.
Ohne meinen Weg als den einzig wahren darstellen zu wollen.

Denn das ist er gewiss nicht.

Jetzt muss ich mich erst wieder finden…

Denn ich bin auch die Frau, die sich in der Zeit veränderte, formte, neue Leidenschaften entdeckte – und letzten Endes entschied, nicht mehr in den alten Beruf zurückkehren zu wollen.

Weil der Schuh nicht mehr passt und im Grunde schon immer ein klein wenig zwickte!

Das klingt doch gut und nach einer befreienden Erkenntnis? Klar! Ist es!

Und es ist toll, die (finanzielle) Möglichkeit zu haben, hier frei entscheiden zu können!
Denn wir kommen klar und das ist ein Privileg.

Wir schwelgen auf diese Weise zwar nicht im Luxus, können nicht jede Ferien verreisen – aber ich habe die Freiheit, mich umzuorientieren!

Nur muss ich mich nach all den vielen Jahren dazu erst wieder FINDEN!

Denn ebenfalls in der Lebensmitte, wachen wir Frauen manchmal aus einer Ära auf – und haben uns dabei selbst ein klein wenig vergessen und verloren!

Wenn wir nicht zuvor gut auf uns aufgepasst haben!

Mein Mann stürzt sich mit fast fünfzig in Arbeit, treibt die Karriere voran und kämpft sich – teils kaum ansprechbar – von einem wichtigen Projekt zum nächsten, so wie es in diesem Alter üblich ist.

Und ich muss sehen wo ich (beruflich) bleibe.

Ja, ich werde von meinen Kindern nicht mehr intensiv gebraucht und habe neue Freiräume, die ich nun füllen sollte und könnte!

Nur ganz unbedeutend ist meine Mutterrolle noch immer nicht, das spüre ich!

Auf Warteposition – Aber hoffentlich nicht am Abstellgleis!

Es ist, als verharre ich in einer Warteposition.

Warte darauf, in meinem Leben wieder durchstarten zu können – ohne überhaupt zu wissen, was ich will und wie das aussehen soll.

Noch stehe ich gefühlt am leeren Bahnsteig.

Die Sonne scheint zwar, es geht mir gut, ich habe eine tolle Familie!

Aber jedes dieser Mitglieder hat einen Fahrplan! 

Steigt in für sie vorgesehene Züge für die nächsten Jahre ein!

Nur ich nicht!

Ich stehe am Gleis und warte.
Kann noch nicht einsteigen.

Denn ich werde noch gebraucht – und dann aber doch irgendwie nicht mehr so ganz.

Es liegt nun an mir, mir einen Plan zurecht zu legen, die Richtung zu bestimmen, den Fahrplan zu sichten – und zu überlegen wohin die Reise geht!

Und wie viel “Aufenthalt” noch dazwischen liegen soll.

Das ist nicht einfach – muss Frau sich in der Lebensmitte FINDEN.

Mutter von zwei Teenies & einem Nesthäkchen

Ich habe mittlerweile Teenies, die – wie im Film – Socken, Hosen und Klamotten auf dem Boden verstreuen und mit dem Handy im Bett fläzen.
(Wenn eines nicht am Reiterhof ist – und DAS finde ich in der Tat toll und vorbildlich und bin sehr stolz!!!)

Oder die hungrig und dabei zutiefst gelangweilt in den Kühlschrank starren.
(Eine kleine “Lebensmitte(l)-Krise” 😉 )

Schon lange baue ich keine Duplo-Städte mehr (Oh das war immer so schön!!!) – heute bin ich verantwortlich für die stete Nahrungsmittelbeschaffung, gewaschenen Lieblings-Hoodies, unzählig viele Fahrdienste!

Und darf mit Glück und in guten Momenten hier und da in Lebensfragen zuhören und helfen! 🙂

Oder hin und wieder noch gemeinsam für Klassenarbeiten lernen.

Nicht selten aber auch werde ich angekeift, vollgeheult und angezürnt (Kleinste) –  oder mit Schweigen gestraft.

Und dennoch muss ich hier noch da sein, helfen, zuhören und leiten – das merke ich!

Und dann ist da noch das “Nesthäkchen“, welches ich so froh bin zu haben!

Welches ich mehr betüddele, als ihm lieb ist!
Mein Halt, meine Legitimation zur Vollblut-Mutterschaft!

Nur weiß ich – als  Frau Mitte Vierzig – bereits, wie schnell kostbare Kinderjahre verfliegen.

Eheleben in der Lebensmitte

Ich bin Ehefrau, schon eine so lange Zeit schon.

 

Und wenngleich es nicht wie im Film ist, so dass der Mann und ich uns nichts mehr zu sagen hätten (Oh! DAS haben wir sehr wohl. Manchmal wird es dabei aber auch ganz schön laut!!! 😉 ) – so muss ich niemandem erzählen, was 23 Jahre Paar-Zeit ebenfalls bedeuten.

Beziehung ist Arbeit und funktioniert nicht ohne die Bereitschaft, miteinander zu reden!
(Und streiten! 😉 )

Verbunden mit der Einsicht, dass im Alltag eben “ein Feuer der Gewohnheit weicht(ich finde diese Textstelle aus einem Song ganz schön und passend) – und die Macken des/der Anderen manchmal nur schwer zu ertragen sind.

Solange jedoch das WIR immer wieder zu spüren ist, Zeit für Gespräche und ein gemeinsames Lachen bleibt (den Rest führe ich hier nicht aus – ich bin alt und reif geworden), solange ist alles gut!

Wir sind also Eltern, die – wie viele in den Mittvierzigern – ein Häuslein abbezahlen, die Kinder aus dem Gröbsten heraus haben, diese jetzt durch viele Schul- und Teenie-Jahre begleiten (und aushalten 😉 ) – aber eben auch noch Angehörige besitzen.

Und auch hier stimmt es, was man so raunen hört:

Die Kinder sind keine Babies und Kleinkinder mehr – aber nun brauchen Andere unsere Hilfe und Unterstützung!

Ohne hier genauer ins Detail gehen zu wollen.

Bin ich hier nur noch die Haushälterin?

Und – gerade in einem Haus mit Mann und drei großen und mittelgroßen Kids – fühle ich mich hier nicht allzu selten als Haushälterin, Putzfrau, (altes) Mädchen für alles und jeden!

Tja Leute – an mir ist diese ganze Feminismus und Emanzipations-Kiste leider vorüber gezogen.
Bin nicht reingehüpft – ich habe (teils bewusst) gepennt!

ICH bin hier für einen ganz großen Teil der Care-Arbeit, die sich zwar gewandelt hat aber eben noch immer besteht, zuständig!

Ich!

Ich kaufe ein, koche, räume die Küche auf (wenn ich vergesse, die Teenies mit einzuspannen), wasche Wäsche, bügele, verräume in Schränke, organisiere die Termine aller Mitglieder, leiste Fahrdienste (so, so viele!), warte zwischen Fahrdiensten, wische, putze, mache, plane, besorge.

Wäre da nicht mein ganz eigenes kleines Business – dieser Blog hier, den ich für ein “Taschengeld” als Freiberufler führe:

You could call me “Aschenblödel” ! 

HEY!!! Ich bin auch noch FRAU!!!

Ach ja – und ganz nebenbei bin ich eigentlich auch noch FRAU.

Sieht nur keiner mehr!

Dann fühle ich mich wirklich – ganz wie im Film – übersehen und unsichtbar.
Ignoriert und als attraktives Wesen nicht wahrgenommen!

Dabei möchte ich das so gerne ganz anders haben!

Ich möchte mich gerne nett anziehen und noch immer auf meine Linie achten!

Mag so, so gerne begehrt werden.
(Vom Gatten wäre jetzt nach so vielen Jahren ein utopischer Anspruch! 😉 )

Nicht aber nervig angebaggert!
(Echt jetzt! Seid Ihr bescheuert!!??)

Ich bin keine “Milf” und definitiv keine “Cougar
(mit jüngeren Männern kann ich nix anfangen! 😉 ) – sondern treue Gemahlin.

Aber auch mit Mitte 40 noch eine FRAU! Verdammt!

Ich bin ein Individuum!

Und ich habe Träume und Wünsche, Phantasien – und vielleicht sogar ganz eigene Geheimnisse und versteckte Sehnsüchte! 😉

Ich möchte ausgehen und feiern, fröhlich sein und werde auch mit achtzig (sofern ich das erlebe) noch Bikini tragen! 

Sofern ich das erlebe?

Ach ja, hatte ich erwähnt, dass man sich mit Mitte Vierzig auch mit ganz anderen Dingen auseinander setzen muss?

Plötzlich spielt die eigene Gesundheit eine Rolle

Ganz plötzlich spielt Deine ganz eigene Gesundheit eine Rolle.

Hattest Du jahrelang – auch hier – Dich selbst vergessen und Dich hingebungsvoll um das Wohl und die Gesundheit des Nachwuchses gekümmert, holen Dich nun Dinge ein, die hoffentlich teils nur im Geiste existieren.

Aber auf einmal findest Du Dich – neben der Lesebrille auf der Nase – in einer Situation wieder, in welcher Arzt-Termine für DICH wieder relevant und von Interesse wären.

(Und Windex längst nicht mehr das Mittel der Wahl ist – lg 😉 )

Das ist nicht sexy.

Ich. Frau in der Lebensmitte-Krise. Eine Zusammenfassung.

Fassen wir einmal zusammen – damit ich hier zu einem Ende komme!

Es ist Karfreitag und ich muss bald sechs hungrige Mäuler stopfen, mich zuvor noch anziehen und dafür kochen.

Der Opa kommt zum Essen, weil die liebe Schwiegermama im Krankenhaus ist – mindestens ein Teenie-Kind benötigt gleich noch Fahrservice und die berühmt-berüchtigte Waschmaschinen-Minute bis sich die Türe öffnet ist auch längst vorüber.

Ich muss also schnell weiter funktionieren!

Also:

Ich bin die personifizierte etwas verzweifelte und verlorene Mittvierziger-Mutter und Ehefrau, die man nicht selten in Filmen bestaunen kann.

Nur, dass ICH eben nicht mit dem spanischen Piloten durchbrenne!!! 😉
(Ein Jammer im Grunde…)

Habt ein tolles Oster-Wochenende!

Eure 

Alex

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Dieser Beitrag hat 12 Kommentare

  1. Liebe Alex,
    der Artikel ist dir gut gelungen. Das Bild, mit dem Stehen am leeren Bahngleis, ohne Fahrplan, beschreibt die Situation gut und spricht vielen Mamas Mitte Vierzig aus der Seele. Du bist mit deinen Gedanken nicht allein.

    1. Ganz lieben Dank! Schade nur, dass viele Mütter so selten offen über derartige Gedanken sprechen können. Ganz liebe Grüße!!!

  2. Moin ?

    schöner Beitrag!

    Ich mag Dir erzählen, dass ich vor etwas mehr als 10 Jahren auf ungefähr dem gleichen Bahnsteig rumstand und doof aus der Wäsche schaute. Irgendwann kam mein Zug, ich wusste sofort dass das meiner ist und ich sprang fix auf. Die Fahrt war und ist holprig, aber heute mit Mitte 50 bin ich erfolgreich selbständig, in einem vollkommen neuen Bereich, mache nebenbei noch ein Fernstudium … und werde übrigens auch (wieder) begehrt – von meinem Mann, nach nun 36 Jahren Beziehung. Die Kinder sind mittlerweile ausgezogen und ich bin mehr als dankbar, dass ich wieder eigenes Leben (und Einkommen) habe. Will sagen: Auf dem Bahnsteig stehen und gucken kann ein guter erster Schritt sein.

    Wünsche Dir, dass Dein Zug kommt und dann eine gute Fahrt!

    Liebe Grüße
    Angela

  3. Moin ?

    schöner Beitrag!

    Ich mag Dir erzählen, dass ich vor etwas mehr als 10 Jahren auf ungefähr dem gleichen Bahnsteig rumstand und doof aus der Wäsche schaute. Irgendwann kam mein Zug, ich wusste sofort dass das meiner ist und ich sprang fix auf. Die Fahrt war und ist holprig, aber heute mit Mitte 50 bin ich erfolgreich selbständig, in einem vollkommen neuen Bereich, mache nebenbei noch ein Fernstudium … und werde übrigens auch (wieder) begehrt – von meinem Mann, nach nun 36 Jahren Beziehung. Die Kinder sind mittlerweile ausgezogen und ich bin mehr als dankbar, dass ich wieder eigenes Leben (und Einkommen) habe. Will sagen: Auf dem Bahnsteig stehen und gucken kann ein guter erster Schritt sein.

    Wünsche Dir, dass Dein Zug kommt und dann eine gute Fahrt!

    Liebe Grüße
    Angela

  4. Liebe Alex,

    das könnte ich geschrieben haben. Es stimmt wirklich alles. Von den Ansichten und Gefühlen, bis zu den 3 Kindern und 23 Jahren Beziehung… Der einzige unterschied ist das mein Mann nur noch alle 14 Tage zu uns kommt, da er seine Eltern pflegt. Und ich schon 50 Jahre alt bin. 
    Schön zu wissen, dass man nicht alleine ist. 

  5. Es ist nie zu spät einen neue Ausbildung oder Studium anzufangen! Wirklich nie! Werde dir darüber bewusst was dir Spaß macht und folge deinem Gefühl, etwas Neues auszuprobieren. Ich habe auch erst spät angefangen zu studieren und bin jetzt Ärztin! Also es ist nie zu spät etwas Neues anzufangen.

  6. Liebe Alex…DANKE…
    Toll geschrieben und leider so wahr. Das erste mal das ich mich in einem Text so wieder finden konnte. Gut zu wissen das ich nicht alleine bin…
    Wer weiß was die Zukunft noch so alles mit sich bringt…

    Simone ?

  7. Beim Lesen ein kleines Tränchen verdrückt, danke, du sprichst mir aus der Seele!
    Mal schauen, welcher Zug hier hält.
    Alles Liebe Heike

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