Skip to content

Mütter sind nicht unsichtbar 2.0 – Der Laden steht und fällt mit mir!!! Von Dienstreisen, Mental Load & Care-Arbeit

“Mit Dir steht und fällt der ganze Laden”

meinte neulich erst die liebe Schwägerin zu mir – und auch die Schwiegereltern, für die ich in der letzten Zeit eine helfende Stütze sein durfte und konnte.

Und wisst Ihr was? Die haben Recht!

Und daher lasst mich in diesen Zeilen ein bisschen erzählen.

Über eine normale und dennoch wieder herausfordernde Woche!

Wie es eben so ist, ist ein Partner sehr oft auf Dienstreise und daher nicht als helfende Hand verfügbar!

Mental Load – Eine Belastung, die keiner sieht

Lasst mich von “Mental Load” berichten und darüber, was das Ganze nochmal bedeutet! 

Jene “unsichtbare” Arbeit, die hauptsächlich wir Frauen leisten!!! 

Gerade dann, kann Frau die Ladung eben – mangels Verfügbarkeit anderer Personen – nicht abgeben!

Vielleicht schreibe ich diese Zeilen nur für mich – vielleicht aber auch als Zeichen der Wertschätzung Euch anderen Mamas da draußen gegenüber!

Mamas, die genau wie ich gerade so unfassbar viel leisten!

Und sich dennoch ganz klein fühlen und mal wieder am eigenen Wert zweifeln!

Vielleicht sind einige der folgenden Gedanken auch für diejenigen, die sich wundern, wo denn mein eigentlicher und “echter” Job ist.

Und wieso ich aktuell keiner geregelten Tätigkeit in einem Angestelltenverhältnis nachgehe.

Allein, allein…

Ja, der Gatte steckt aktuell in einem wichtigen Projekt, verbunden mit vielen, vielen Dienstreisen.

Wir wussten auch, dass es so kommt. Wir haben darüber gesprochen.

Und sind zur alten Normalität aus Zeiten vor der Pandemie zurückgekehrt.

Nur irgendwie kommt’s aktuell gefühlt noch härter und erschwerter, so scheint mir.

Wenngleich Kinder in der Zwischenzeit ein klitzekleines bisschen gewachsen und um einiges selbstständiger geworden sind, so hängt eben der ganze Laden, verbunden mit all dem Kopfwirrwarr, an das es zu denken gilt, oftmals einzig und allein an nur einer Person!

Und diese Person schläft daher auch ganz eventuell viel zu wenig, hat sich seit Tagen die Findernägel nicht mehr machen können (sieht eh’ immer aus, als wäre ein Kleinkind am Werk gewesen, also halb so wild! 😉 ) und sich schon einmal gar nicht mit Freundinnen treffen können!

(Obwohl sie es sich so sehr wünscht!!!)

Weil einfach keine Zeit vorhanden war.

Weil alles auf den Schultern ruht, lastet und drückt – und der Schädel ob der vielen ToDos und “Muss-ich-auch-noch-dran-denkens” brummt.

Denn ist ein Elternteil auf Dienstreise, dann ist auch abends niemand da zum übernehmen.
Auch nicht Nachts und auch nicht frühmorgens.

Und des Öfteren auch nicht am Telefon, weil selbst im Geiste ob der vielen eigenen Verpflichtungen und Verantwortungen irgendwie zu “occupied“. 😉

Mental Load aufteilen? Wenn es doch so einfach wäre!

Daher – nehmt es mir nicht übel – muss ich manchmal verächtlich schnauben, lese ich all’ diese Empfehlungen von selbsternannten Mental-Load-Helferleins und Expertinnen im Netz!

Die dazu auffordern, sich die Aufgaben doch einfach aufzuteilen.

Und geht dies aufgrund körperlicher Abwesenheit nicht, dann doch wenigstens die organisatorischen Aufgaben und Entscheidungen zu übertragen.
Und zwar zu gleichen Teilen.

Nein!
Das funktioniert im Alltag so nicht immer!

Das ist auch teils sogar mit logischem Denken zu erklären!
(nicht wirklich meine Stärke 😉 )

Es bleibt an uns Frauen hängen – es bleibt an mir hängen.

Punkt.

Steinigt mich nun für diese Aussage oder lasst es sein – aber ICH muss den Alltag mit drei Kindern bestreiten und dafür sorgen, dass Haus und Garten nicht allzu arg dem Untergang geweiht sind!

Aktuell halte ich dem Mann sehr stark den Rücken frei, das ist auch gerade ok so – aber gleichwohl fühle mich tageweise in der Tat nahezu allein erziehend.

Und das ist nicht immer leicht!

Insbesondere, geht es um Entscheidungen die Kinder betreffend – manchmal tue ich mir dann auch damit schwer!

Mama-Taxi…

Ich war es, die in den letzten Tagen umorganisieren und überlegen musste, denn das Mama-Taxi fährt künftig unter erschwerten Umständen!

Beziehungsweise teils morgens gar nicht mehr.

Ich hatte es immer gerne gemacht – und die Fahrt der beiden Teenies zum Gymnasium in der Nachbarstadt war mir eine willkommene Routine, um frühmorgens im Tag anzukommen.

Die Straße – die Hauptader in die Nachbarstadt – war mir ein vertrauter Weg.
Währenddessen machte sich das Grundschulkind eigenständig alleine fertig, im Anschluss fuhr ich auch dieses dann zur Schule.

Weil ich da bin, weil ich da sein muss, weil ich es kann!

Doch seit ein paar Tagen ist alles etwas anders.

Mehrere Monate wird ausgerechnet “meine” wichtigste Straße im Mama-Alltag nunmehr gesperrt sein – der Umweg ist mehr als mühsam durch Geräusch und über Dörfer.

Idyllisch” meint verträumt das jüngste Kind. (Ach! Lieb die so!)
A
m frühen Morgen fahrtechnisch nicht mehr für mich umsetzbar – sage ich.

An-alles-Denkerin…

Doch war auch ich es in den vergangenen Tagen, die um sechs Uhr in der Frühe verschlafene Teenies aus den Betten “folterte“.

Und die Brotdosen bestückte, Tee kochte und Schulzettel sowie Klassenarbeiten (meistens zwischen Butter und Stulle – ich hasse das! Die sollen mir die Klassenarbeiten rechtzeitig zeigen! 😉 ) unterschrieb.

Ich drängte, dass die Schüler das Haus rechtzeitig verlassen um den Schulbus (jetzt also wieder Schulbus!) zu erreichen – und ich schrieb die Entschuldigungen für Fehltage und den Sportunterricht.

Ich füllte den Wanderrucksack für das jüngste Kind für den Schulausflug, auf den sie sich so sehr freute, und trug den Sonnenhut hinterher.

Köchin & Putze…

Die warme Mittagsmahlzeit kam täglich von mir, so auch Abendessen und der volle Kühlschrank (NEIN! Es ist “nie etwas drin” 😉 ) ebenfalls.

Ich war es, die spätabends um 23 Uhr noch Küche und Untergeschoss aufräumte und Nachmittags Hausaufgaben kontrollierte oder über Umwege zum Reitunterricht chauffierte.

Und auch wenn man mich an einem Tag (öfter haben wir es tatsächlich nicht geschafft!) in der Woche sogar für zwei Stunden im Freibad antraf, damit “das Kind an die Luft kommt”, so war ich es ebenfalls, die im Anschluss die Nachtschicht einlegte!

Und Wäsche sortierte und Socken rollte.
Um Liegengebliebenes von diesem Nachmittag aufzuholen.

Und dennoch bleibt vieles eben liegen…

Ich habe keine Putzfrau.

Und auch niemanden, der sich um den Garten, Terrasse, Balkon & Co. kümmert.

Immerhin ist der Teenie jetzt groß und stark genug, um das Rasenmähen zu übernehmen, der liebe Roboter ist kaputt.

Defekte Dinge oder die nicht funktionierende Klospülung, weil die Zisterne leer ist?
Teils eine Herausforderung.

Gerade “ohne Mann im Haus”.
Sorry für diese steinzeitliche Formulierung.
Aber auch hier:
Es-ist-nun-einmal-so.

Ich bemühte mich um einen schnellstmöglichen Untersuchungstermin für das Kind mit Rücken und gab den Spielverderber als ich dem Kind eröffnete, was derzeit alles nicht geht.
(Oarrr was hätte ich diese Rolle gerne auf jemand anderen abgewälzt! Nur eben nicht da! 😉 )

Ich verzettelte mich in diesen Tagen – buchstäblich (Leute! Ihr müsstet meinen Schreibtisch sehen!) und versuchte parallel Kooperations-Aufträge für diese Seite hier fertig zu bekommen.

Und JA!
Aktuell bleibt verdammt viel liegen!

Autos sind staubig (und haben immer noch keine Sommerreifen – weil auch aktuell MEIN Mental Load), Fenster blind und das Beet – nun nennen wir es “verwunschen“.

Ich habe seit Monaten keine Ablage (wisst schon, lästiger Papierkram) mehr gemacht und “interior(wat fürn Ding!?) und “schöner wohnen” müssen leider auch warten.

Ich habe es mittlerweile aufgegeben, Kissen nett zu drapieren und Krusch der Kinder ständig wegzusortieren.

Und ebenfalls JA!
Ich weiß, dass all’ diese Dinge Ihr da draußen auch macht – zumindest zum größten Teil!

Aber es ist – und das darf ich ruhig so schreiben! – nochmal eine ganz andere Nummer, befindet sich ein Part stetig auf Dienstreise!
Und ist als anpackende Hand und zweiter erzieherischer Teil nicht verfügbar!

Aber es geht – WEIL ich da bin!

Und nochmals JA!
Ich habe Glück, denn ich muss gerade keinen Arbeitgeber zufrieden stellen (nur Kunden 😉 )  – und kann mir als Freiberufler (auf kleinem Niveau!) meine Zeit frei einteilen!

Und habe aktuell den Luxus, das zu tun, was mich erfüllt.

Doch auch ich wünsche mir hin und wieder eine Veränderung (ist ja nicht so, dass das Aschenblödel nicht hin und wieder AUCH zusätzlich noch gerne Karrierefrau wäre!)  und möchte mich neu orientieren!

Auch ich wünsche mir einen geebneten Weg ohne große Stolpersteine und vielleicht sogar mit ein paar hübschen Blümchen am Wegesrand (ich drifte ab!). Und Zukunfts-Aussichten.

Doch wieder einmal ist jetzt nicht die Zeit dazu!

Und es ist ok! Es ist Sommer!

Ich kann schreiben und für meine Kinder da sein! 🙂

Aber ganz nebenbei bemerkt – was viele nicht realisieren – der Gatte kann auch daher nur so oft auf Dienstreise sein und aktuell sich vollends in seine Arbeit vertiefen, weil ich selbst keiner Halbtags- und Vollzeittätigkeit im Angestelltenverhältnis nachgehe!

Würde ich es tun (wollen), dann müssten sich unser Alltag und Arbeits- und Familienmodell grundlegend ändern!

Das wird vielleicht auch irgendwann so sein.

Doch aktuell?
Liegt die Alltagsorganisation zum großen Teil in meinen Händen.

Nur leider sind Care-Arbeit und das damit verbundene Mental Load,  diese gewaltige Ladung an Dingen, die oftmals einzig und allein an mir hängen, leider nicht immer so sichtbar wie ein hübscher Gehaltszettel und fein gestrichener Anzug.

Liebe Mamas und Frauen:

Vergesst nie, wie viel Ihr wert seid!

Eure 

Alex

Der Text gefällt? Dann Daumen hoch für die Alex!
Teilt den Beitrag gerne auch über Facebook. Dazu einfach auf den Button klicken.  😉

Keinen Beitrag mehr verpassen?

Dann mach es wie viele Andere und folge mir! Gib dazu einfach Deine Email-Adresse ein und klicke auf 'MamaStehtKopf folgen'. Dann wirst Du über neue Artikel von mir persönlich informiert. So einfach kann's sein... 🙂 Beachte auch meine Datenschutzhinweise.

Comments (6)

  1. Liebe Alex,
    nach gefühlt 20 Jahren war ich 3 Tage unter der Woche außer Haus. Mein Mann durfte trotz Selbstständigkeit die komplette Familienorganisation alleine übernehmen. Wie glücklich war er doch, als ich nach Hause kam und er die doch oft „ unsichtbare Arbeit“ wieder an mich übergeben durfte. Leider wird care Arbeit unterschätzt und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern.
    Dennoch tut es gut, auch mal an den Mann abzugeben…

    1. Liebe Sarah,
      einmal im Jahr mache ich das auch für zwei oder drei Nächte! 🙂 Und JA! Die schaffen das zwar alles. Irgendwie und auf ihre Art 😉 – aber ich glaube, ein jeder ist dann auch froh, wenn ich wieder zu Hause bin… 😉 Habt ein tolles Wochenende!

  2. Nun, du hast es ja erkannt, will man es anders, müssen sich einige Dinge ändern. Mein Mann und ich sind nun nach vielen Jahren bei unserer Lösung angekommen, er mit 30 Wochenstunden (plus viel Zeit für Hobby / Ehrenamt) und ich mit 35 Wochenstunden (plus wenig Zeit für Ehrenamt), wir teilen uns also die Erwerbsarbeit UND Carearbeit mit fest aufgeteilten Tagen und Aufgaben (und ja, nur so funktioniert echte Mental Load Entlastung).
    Am Wochenende besprechen wir im Familienrat die kommende Woche, Essensplan, Einkaufszettel, besondere Termine, … und prüfen ob jemand seine Aufgaben / Tage nicht wahrhaben kann eben aufgrund Dienstreise, privater Termine, …

    All das ist super, es profitieren alle davon, allerdings ist es VIEL mit Kommunikation verbunden, das hat vor allem die Pandemie gezeigt, als eben nicht einer sowieso zu Hause war, sondern wir wirklich jonglieren mussten, was zum Glück dank sehr guten Jobbedingungen möglich war.

    Was ich damit sagen will, es geht nunmal nicht alles. Man kann nicht mehrere Kinder, schickes Eigenheim, finanzielle Freiheiten, gerechte Aufteilung der Carearbeit usw. gleichzeitig haben.
    Eine Ehe auf Augenhöhe funktioniert nur, wenn sich ein Kompromiss findet aus eigenen Zielen und dem “Familienziel”.
    Und das im ca. jährlichen Austausch und dem Abwägen von neuen Möglichkeiten, da sich im Laufe der Zeit vieles ändert.

    Viele Grüße aus dem Landkreis Fulda (so bin ich mal auf die Seite gekommen :D)

  3. Liebe Alex,
    ich bin Mama von zwei kleinen Monstern… ähhh… Kleinkindern und ganz ehrlich: Ich lese deinen Blog mit einer solchen Bewunderung!!

    Ich bewundere wie du „den Laden schmeißt“: Du bist immer und zu jeder Tages- und/oder Nachtzeit an der richtigen Stelle – bei deinen Kindern (ob sie es wollen oder nicht ;)).
    Und was ich noch viel bemerkenswerter finde: Du schaffst währenddessen (!) noch das „bisschen Haushalt“.
    Und jetzt kommt noch das i-Tüpfelchen: Geht etwas schief, dann fluchst du vielleicht wie ein Rohrspatz, aber du gibst es offen und ehrlich zu!

    Ich bewundere das! Und ganz ehrlich: Vor einiger Zeit schrieb ich es schon einmal: Ich würde mir so, so, SO gerne eine Scheibe von dir abschneiden!

    Hier funktioniert der Laden nur, weil mein Mann und ich ein absolutes DreamTeam sind. Ist er auf Geschäftsreise, dann sind wir verloren 😀 Und nein, das schreibe ich nicht nur so, das IST leider die Realität (schon mehrmals erlebt).

    Deswegen ziehe ich meinen Hut vor dir und vor allen Mamis, die „den Laden weitestgehend alleine rocken (müssen).“

    Viele Grüße

    1. Awww! Danke, Danke, Danke!!!! Das tut gut auch wenn ich jetzt fast schon verlegen bin! Ich werde Deine Zeilen gleich mal meinem Mann unter die Nase halten, wenn Du nichts dagegen hast! Denn JA! Es ist verdammt viel und manchmal auch verdammt hart und nicht selten habe ich das Gefühl das alles kaum zu packen – und dann geht es irgendwie doch. Und ebenfalls JA! Fluchen und zetern kann ich sehr, sehr gut – das ist menschlich! 🙂 Habt ein ganz wunderbares Wochenende! Alex

    2. Also DreamTeam im Sinne von was ich nicht schaffe, das macht er und andersrum – ausnahmslos! (Ja, ich bin ein Glückspilz und ich wünschte, dass das in jeder Familie so möglich wäre…)
      Aber du kannst dir sicher auch vorstellen, was hier los ist, wenn einer von uns mal weg ist 😀

Kommentar verfassen

An den Anfang scrollen