Donnerstag, 09.01.2025 - Tag 3 auf der Piste. Ich hatte heute zum ersten Mal in…
Weihnachten findet statt!
“Dicke rote Kerzen, Tannenzweigen Duft. Und ein Hauch von Heimlichkeiten liegt jetzt in der Luft”
Ich stehe zwischen Getränkekisten, dem noch vollen Wäscheständer und Kartons – und versuche, auf einem Bein balancierend das Geschenkpapier aus dem Schränkchen im Hauswirtschaftsraum zu fischen.
Und ertappe mich dabei, wie ich leise vor mich hinsinge.
Denn Weihnachten findet statt.
Der Rücken schmerzt ob des Großeinkaufes und den vielen, schweren Tüten.
Zu zweit mussten wir mit gleich zwei Einkaufswagen losziehen.
Morgen werden wir zu Neunt am festlich gedeckten Tisch sitzen – bis Mittwoch gilt es uns Fünf zu versorgen.
Neun Menschen – und ein liebstes Familienmitglied nunmehr im Herzen.
Doch wir wischen Tränchen weg in diesen Tagen. Immer wieder.
Denn Weihnachten findet statt.
Draußen peitscht der Regen, so sehr dass Wiesen überschwemmt sind und die Pumpe für die Toilettenspülung abermals den Geist aufgibt.
(shit happens 😉 )
Wir spülen teils mit Eimer, schalten FI-Schalter ein und aus, versuchen zu reparieren.
Zoffen uns entnervt – und vertragen wieder.
Denn Weihnachten findet statt.
Cousin und Cousine sitzen einträchtig zusammen auf der Couch – an diesem Samstag-Nachmittag – sie spielen Tablet zusammen.
Das dürfen sie auch, denn wir Erwachsenen sind zu sehr mit Vorbereitungen beschäftigt und gestern mussten selbst die Kinder einen schweren Weg gehen und Abschied nehmen.
Die vergangenen Tage waren trist und dunkel genug, die Gesichter benetzt mit Tränen, das Herz schwer.
Aber auch blitzen Augen ob der Vorfreude und dem Anblick des festlich geschmückten Baumes.
Denn Weihnachten findet statt.
Ich habe es nicht gefühlt, dieses anstehende Fest.
Dieses Jahr war alles anders, unwirklich.
Wir wollten die traurige Gewissheit nicht wahrhaben.
Und alles, was die freudige und besinnliche Zeit ankündigen sollte, ließ im Inneren unberührt.
Kein einziger Weihnachtsfilm flackerte bisher über den Bildschirm, Plätzchenduft durchströmte zwar das Haus, konnte aber nicht erwärmen.
Er war halt da.
Nicht aber da war die Adventszeit so wie wir sie kennen.
Denn dieses Jahr ließ auf andere Art und Weise innehalten und Besinnlichkeit spüren.
Nicht wie im Film, Radio oder auf Weihnachtsmärkten prophezeit.
Bis gestern war der Heiligabend nur ein Datum.
Aber ich fange an zu summen. Jetzt gerade!
Denn Weihnachten findet statt.
Ich möchte einpacken und basteln!
Mag Kindern einen warmen und wohligen Heiligabend schenken, an welchem sie Familie und Zusammenhalt leben können.
Niemand soll sich alleine und zurückgelassen fühlen.
Wir, die noch da sind, halten zusammen, spenden einander Trost, trinken, lachen und dürfen fröhlich sein!
Denn Weihnachten findet statt!!!
Ich habe geweint und mich zurückgelassen gefühlt in den letzten Wochen.
Nicht nur durch den Tod.
Alleine und ungesehen, traurig und ohne Zuversicht.
Doch heute scherze ich und lache breit, freue mich auf die nächsten Tage!
Mag Geselligkeit leben und gutes Essen kosten, ausschlafen – und jene besonderen Tagen zwischen den Jahren fühlen.
Diese stillen Tage, die weder verlangen noch fordern, die in welchen wir endlich einfach nur sein dürfen.
Denn Weihnachten findet statt.
Für einen Abend möchten wir schwere Zeiten ausblenden und laden die Trauer ein, sich zu uns an den Tisch zu gesellen.
Sie gehört dazu.
Jetzt und zu eines jeden Menschen Leben.
Und das ist ok.
Sie schmerzt und straft nicht nur, sie verbindet auch und richtet Blickwinkel.
Auf das, was wirklich zählt im Leben und kostbar ist.
Auf das WIR.
Denn Weihnachten findet statt.
Morgen sollen Kinder gelöst und zufrieden jenen Heiligabend leben, den sie so sehr schätzen, lieben und fordern.
Traditionen bleiben.
Ich habe wenig Ansprüche und Wünsche – dieses Weihnachtsfest wird vor allem für die Kinder gelebt.
Und so soll es gut und recht sein.
Denn Weihnachten findet statt.
Weihnachtswünsche von Mama steht Kopf
Euch allen da draußen ein besinnliches und vor allem harmonisches Weihnachtsfest.
Möget Ihr Euch nicht alleine und verlassen fühlen und von lieben Menschen aufgefangen werden.
Stresst Euch nicht ob des Essens – kauft Tiefkühl-Kuchen und putzt die Fenster nicht!
Ladet einfach zur Dämmerung ein! 😉
Vergesst sorgsam eingepackte Geschenke – die Kinder reißen’s eh im Nu auf!
Und bügelt die Tischdecke nicht – es merkt ohnehin kei’ Sau!
Hebt stattdessen das Weinglas, habt Euch lieb und lacht ausgelassen, esst bis das Bäuchlein spannt, umarmt und knutscht Eure Kinder fett!
Nur darum geht’s!
Und allen, die in diesem Jahr kein gewohntes Weihnachtsfest umsetzten können, weil das Leben nun einmal andere Tricks und Streiche parat hielt:
Denkt daran, es ist auch nur ein Datum und der Heiligabend auch nur ein Tag!
Lenkt Euch ab!
Lest Bücher, glotzt Filme, lauft stramm durch den Wald, stürzt Euch in Arbeit – oder zieht die Decke über den Kopf.
Nur bleibt vernünftig – es geht vorbei.
Wartet auf den Alltag, wenn jener weniger schmerzt.
Er kommt wieder.
Müsst nur ein wenig ausharren und ausblenden.
Denn Euer Leben findet statt!
Alles Liebe.
EureDer Text gefällt? Dann Daumen hoch für die Alex!
Danke für die schönen Wünsche! Dir und deiner Familie einen wunderbaren Abend und schöne Feiertage.