"Ey, das ist so gemein!" "Mit Dir kann man einfach nicht reden!" "Hörst Du auf,…
Wenn Sechs (!) auf Reisen gehen – Von Königen, fremden Welten & virtuellen Wirklichkeiten in Hamburg
Bunte Kostüme und geschminkte Gesichter.
Phantasie-Gebilde, Farben, Klänge, visuelle Eindrücke, Musik und wilde Spektakel.
Spannung. Mitgefühl. Liebe.
Staunen und Bewunderung, Begeisterung und Tränchen der Demut.
Abenteuer und Nervenkitzel, Verwandlung und Orientierungslosigkeit.
Neue Welten. Andere Welten. Fremde Welten.
Warum besuchen Menschen Musicals oder gehen in’s Theater?
Weshalb setzen wir uns VR-Brillen auf und wandeln unbeholfen und vollster Adrenalin durch fremde, surreale Welten?
Weil Menschen hin und wieder der eigenen Realität entfliehen möchten!
Ein Ausbruch aus dem Alltag
Es ist ein Ausbruch aus dem Alltag, aus der Welt, wie wir sie kennen, aus gewohnten Routinen.
Denn all dies mag ein Mensch hin und wieder hinter sich lassen.
Und sei es für nur eine sehr kurze Zeit.
Wir möchten jemand Anderes sein – nur ein ganz klein wenig – vielleicht sogar mit den uns liebsten Menschen ganz nah an der Seite!
Und dennoch so fern vom alltäglichen ICH.
Menschen möchten Gedanken ausblenden und die Realität verschwimmen lassen!
Wollen eben jene kurz und kräftig beiseite stupsen – um sich wenigstens für einige Momente anderen, unwirklichen oder gar zauberhaften Welten hinzugeben.
Vielleicht, weil das eigene Leben gerade im Wandel ist und jener Umbruch zu sehr schmerzt.
Weil wir uns aufraffen müssen, immer und immer wieder – und der Blick nach vorne nicht immer ein leichter ist.
Weil der Weg steil und anstrengend ist und wir innehalten müssen, gerade wenn die Puste kurz ausgeht.
Und auch weil der Alltag – teils auch unser neuer Alltag – von uns verlangt, dass wir hinter uns lassen und Abschied nehmen.
Von Menschen und Gewohnheiten. Vom altbekannten Leben.
Von Dingen und Begegnungen, die Freude bereiteten und das Herz erwärmten – jedoch vergänglich und nunmehr nicht mehr möglich sind.
Weil Verbindungen sich lösen (müssen) und wir nicht wissen, wie es weitergeht.
JA, ein jeder Mensch hat Gründe, WARUM er dem ganz eigenen Alltag hin und wieder entfliehen mag!
Warum dies sogar essentiell ist und nur so für’s Weitermachen stärkt.
Neu geschaffene, schöne Erinnerungen wärmen und halten uns vor Augen, dass das Leben immer wieder besondere Momente und Erlebnisse bereit halten kann, wenn wir es nur zulassen und uns zutrauen!
Nicht jede Familie kann sich spontan eine Städtereise oder gar einen Musical-Besuch ermöglichen – auch hierfür gilt es dankbar zu sein und sich dieses Privilegs bewusst zu sein!
(Und auch wir mussten mit drei Kindern erst heftig schlucken und dann sparen…)
Doch liegt das klitzekleine “Glück” auch in winzigen Momenten!
In Eindrücken und Erlebnissen, die nicht mit Geld zu bezahlen sind – auch darüber schrieb ich bereits oft.
Einmal Hamburg und zurück für Oma und uns
Es sollte ursprünglich eine kleine Städtetour zu Fünft sein.
Noch nie waren wir mit den Kindern gemeinsam in einem Musical!
Und schon bald (nur noch eineinhalb Jahre!) wird mein erstes Kind volljährig sein – gemeinsame Zeit rinnt durch die Finger.
Und auch hier kann ich mich nur wiederholen:
Ich weiß nicht, wie lange wir noch zu Fünft auf Städtetouren und Kurzreisen, Sommerurlaube und neue Abenteuer-Ausflüge gehen werden!
Ab jetzt ist schon jede gemeinsame Aktion Geschenk und Bonus zugleich.
Wie sehr freuten wir uns, dass alle drei Kinder gerne mit nach Hamburg und in’s Musial “König der Löwen” fahren wollten!
Dass wir letzten Endes zu Sechst reisen würden, konnten wir seinerzeit noch nicht ahnen…
Sechs Menschen sind dieses Mal kurz auf Reisen gegangen.
Ein jeder hatte wohl seine ganz eigenen Gründe, sich anderen Welten hingeben zu wollen.
Ein trauriger vereint uns alle gemeinsam.
Denn das Leben ist nun einmal nicht planbar und nahm uns kurz vor Weihnachten bekanntlich ein liebes Familienmitglied.
Und so traurig und hart uns das (eigene) Leben hin und wieder auch erscheinen mag, so vielfältig kann es auch daher kommen!
Und ungeahnte Erlebnisse schenken und zeigen, was auch in dunklen Zeiten möglich und sogar richtig schön sein kann!
Kurzerhand haben wir die achtzigjährige Oma samt Rollator mit nach Hamburg genommen!
Ein Ausbruch aus einem neuen, noch so ungewissen Alltag – ein Geschenk im Grunde für die gesamte Familie.
Gerade unsere Kleinste hat es sichtlich genossen, zusammen mit der Oma auf Reisen zu sein – wir alle konnten erkennen, was alles umsetzbar ist, wenn man es sich nur feste genug vornimmt!
Und das Glück war einfach auf unserer Seite!
So reisten wir Sechs auch zu Zeiten des Lokführer-Streiks ohne Zwischenfälle und große Verspätungen mit dem ICE nach Hamburg und zurück.
Und dies teils in sehr, sehr leeren Zügen! 🙂
Es ist uns gelungen, die Oma nach Hamburg zu bringen und auch in’s Musical und sogar Miniatur-Wunderland!
Das erforderte ein wenig Orga (Nein, eher ein bisschen mehr – Danke Gatte dafür!), viele helfende Hände und Taxi-Fahrten – aber es war machbar!
Ich glaube, das ist eine wichtige und bereichernde Erkenntnis und schöne Erinnerung zugleich.
Alle meine Kinder an meiner Seite! 🙂
ICH habe es genossen, mit allen drei Kindern unterwegs zu sein!
Wie schön es war, die Hand der mittleren Tochter zu halten und zu erkennen, wie auch die Augen dieses schon so großen Kindes während der Musical-Vorstellung vor Begeisterung leuchteten.
(Ich hingegen fand es äußerst faszinierend, einfach mal eine Weile nur den Dirigenten zu beobachten. Fast erschien es mir spannender, als das eigentliche Geschehen auf der Bühne. Wir saßen ganz vorne und die versunkene Begeisterung, den Flow, in welchem sich ein Mensch nur befinden kann, brennt er für die Sache, die er tut – dies zu beobachten war sehr berührend!)
Ich habe mich einen Tag später aus meiner ganz eigenen comfort zone bewegt!
(der Gruppenzwang war einfach zu groß 😉 )
Und habe mich mittels VR-Brille in eine andere, virtuelle Realität gestürzt!
Nach anfänglichem Zetern und Motzen versteht sich! 😉
Doch im Nachhinein gesehen kann ich jedem (!), der das Miniatur-Wunderland in Hamburg besucht (wir waren schon mehrmals da und es gibt jedes Mal Neues zu entdecken!!!), die Virtual-Reality-Tour ans Herz legen!
Das macht wirklich Spaß!!!
Für uns Fünf (die Oma wartete derweil im Restaurant) war das eine coole und lustige, gemeinsame Sache, über die wir noch lange lachen und reden werden!
Fast schon wünsche ich mir jetzt JEDEN Tag eine solche, kleine Flucht in andere Realitäten!
(Ob es wohl auch eine ü16 Version gibt?? 😉 )
Unser Hotel – direkt in der HafenCity
Ich liebe es einfach jedes Mal auf’s Neue mit allen, allen, allen Kindern in einem Hotel zu sein!
Das können wir uns zum Einen für den Haupt-Sommerurlaub selten leisten und wer weiß eben schon, wie lange das wohl noch umsetzbar ist?
Unser Hotel lag direkt in der HafenCity, so war es auch einfacher, die Oma mittels kurzen Taxi-Wegen zu unseren Zielen zu transportieren.
(Auch wenn ich an dieser Stelle vielleicht nicht erwähnen sollte, dass das Riesen-Zimmer für uns Fünf nach nur einer Nacht aussah, als hätten ein paar wilde Musiker eine hemmungslose Orgie gefeiert. Reisen mit Teenies eben… 😉 )
Dankbar
Und so will ich heute dankbar sein.
Für ein neues, weiteres Abenteuer.
Eine Flucht aus der eigenen Realität für jeden einzelnen von uns Sechs.
Dafür, wie vielfältig das Leben sein kann!
Und für die Kinder, die noch immer an meiner Hand und Seite sind!
Und – ich muss das jetzt so schreiben, weil Hamburg und so – ich hoffe aus tiefstem Herzen, dass sie, ganz gleich wie schnell alle groß werden, immer wieder den Weg zurück in den ganz eigenen Hafen (und in meine Arme!!!) finden werden!
Denn ich werde da sein und warten.
Immer.
Eure
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