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Ich bin eine Zauberkünstlerin! #carearbeit #haushalt #mentalload #aufgabenabgeben #lebenmitteenagern

Ich muss eine Zauberkünstlerin sein.

Ja, wirklich, anders kann ich es mir nicht erklären.

Nur ICH scheine außergewöhnliche Fähigkeiten zu besitzen – und so manche schier undurchschaubare Wissenschaft zu durchblicken.

Dabei sind sicherlich mein Scharfsinn und meine Auffassungsgabe und auch mein Blick für’s Detail von Vorteil!

Sonst würde man nicht einzig und allein MIR diese vielen, kleinen und wichtigen Aufgaben überlassen.

ICH muss dafür prädestiniert sein – vielleicht bekomme ich sogar bald eine Auszeichnung? Oder vielleicht wenigstens ein Dankeschön?
Oder ein freiwilliges “Lass mal, ich mach das schon!“.

Vielleicht aber auch sollte ich mir selbst auf die Schulter klopfen, ob der vielen – hochkomplexen – Aufgaben, die nur ich zu bewältigen in der Lage scheine.

Alles (nur) meine Aufgaben?

Ich meine, es muss schwer sein – äußerst kompliziert! – eine blattlose, gräuliche, nackte und verwaiste Klopapierrolle zu sichten – und vor allem auch den weiten Weg über den Flur zur Abstellkammer zu beschreiten.

Vielleicht sollte ich demnächst einen Lageplan zur Auffindung unseres Toilettenpapier-Vorrates im Badezimmer aushängen?

Denn aktuell? Sehe nur ich mich in der Lage, andere Familienmitglieder vor einem ärgerlichen Malheur, welches dem letzten Teilnehmer wichtiger Sitzungen offenbar gleich und egal war, bewahren zu können.

Auch nur ich scheine im übrigen in der Lage zu sein, mittels Fingerspitzentechnik weiße, verschmutzte Socken vom Fussboden und aus Sofa-Ritzen, von Kommoden und aus Vasen (WHAAAAT!!!?) zu zupfen und – Achtung, jetzt wird es höchst wissenschaftlich – in das dafür vorgesehene Weißwäsche-Fach im Wäsche-Sortierer zu befördern!

Nur ICH bin die talentierte Fee, welche Dinge, die auf der Treppe liegen, mittels Kraft und Balance in das Obergeschoss tragen – und sogar dem jeweiligen Bestimmungsort zuordnen kann!

Nur ich besitze die außergewöhnliche Fähigkeit, Müllbeutel zuzuknoten und gleich drei auf einmal durch Nieselregen und Starkwind zu gleich vier unterschiedlichen Mülltonnen zu transportieren, den richtigen auszuwählen UND den Deckel anzuheben.

Ich bin sogar Jäger- und Sammlerin und teils auch Kriegerin!

Denn nur meinem Scharfsinn ist es zu verdanken, dass viele (so unfassbar viele!!!) leere Plastikflaschen und Dosen mit einst fancy Inhalt ebenfalls von Couchflächen und Bettritzen und Kommoden (LEUTE!!!!) aufgesammelt werden.

Nur ICH scheine den dafür vorgesehenen Sammelbehälter in dem Raum mit dem fremd-klingenden Namen (“Hauswirtschaftsraum“) zu kennen!

Und nur mir mag es gelingen, im wilden, zähnefletschenden Kampf mit dem Leergutautomaten zu entsorgen!

Das-kann-offenbar-einzig-und-allein-ich.
(Auch, den Automaten zornig anschreien – aber vielleicht gehört das jetzt nicht hierhin.)

Der liebe Haushalt

Nur ICH weiß, wie man Spülmaschinen ein- und ausräumt oder gar wie man Pfannen spült!
Die einst handgeschriebene Tafel mit den kleinen Haushaltsaufgaben scheint undefinierbare Schriftzeichen aufzuweisen.

Ich bin es, die weiß, wie ein Glasreiniger funktioniert und Leute, was bin ich geschickt im Umgang mit der Toilettenbürste!

Eine wahre Heldin unserer Zeit.

Ich besitze das beneidenswerte Geschick, mittels Daumen und Zeigefinger Haare und Schmodder aus Abflüssen zu fischen und Zahnpasta von Schränken zu kratzen – oder frische Handtücher auf wundersame Weise in die Kommode zu befördern.

Nur ich weiß, wie man Lieblingshosen wäscht und bügelt und nur ICH bin daran schuld, wenn sie nicht auf Wunsch und Fingerschnipsen frisch gereinigt zur Verfügung stehen.

ICH bin für das Verschwinden von Lieblings-Hoodies verantwortlich und gleichzeitig “Findefix-Mama“!

Denn nur ICH werde gefragt, wird etwas dringlich gesucht und vermisst.
(Finde dann in der Regel aber auch wirklich am schnellsten!)

Ich weiß, wohin leere Joghurt-Becher gehören!

Das habe ich mir lange aneignen müssen, ich kann es verstehen, dass nicht jeder Zeit für so ein ausführliches Studium hat.

Und einzig und allein ich habe oft das ausreichende Vorstellungsvermögen für ein ausgewogenes und frisches Mittagsmahl. Und koche selbstverständlich immer pünktlich und vollster Freude.
(Nein, tue ich nicht immer. Beides nicht.)

Es sollte auch Andere etwas angehen!

Einzig und allein ICH weiß, wie man übervolle Badezimmer-Mülleimer entleert und wo die neuen Müllbeutel sind!
(Obwohl – das kann sogar sein.)

Verzweifelt müssen ahnungslose Familienmitglieder stopfen und knürren – oder gar leere Shampoo-Flaschen neben den Eimer stellen.

Ich bin Herrin über zahlreiche Wäschekörbe, übervoll mit frischen, mit Liebe und Fürsorge gefalteten Kleidungsstücken und ich kann  – mittels viel Magie – dafür sorgen, dass sie alle im jeweiligen Kleiderschrank landen.

Sie müssen irgendwie da rein schweben und sich eingliedern.
(Diesen Zauberstab sollte ich wirklich nicht schwingen! Wie blöd bin ich eigentlich, auch noch Wäsche in Teenie-Schränke zu räumen!?)

Ferner scheint es äußerste Fingerfertigkeit und Talent zu benötigen, niedergeworfene Jacken aufzulesen und diese im richtigen Winkel über Kleiderbügel zu legen und – jetzt kommt die größter Herausforderung! – auf die vorgesehene Garderoben-Stange im Hausflur zu hängen.
Vielleicht hängt sie zu hoch und macht diese Aufgabe schier unerreichbar.

nicht alles ist selbstverständlich!

Und vielleicht sollte ich meine Zauberkünste anderweitig anwenden – das wäre sogar gut und ratsam!

Denn zwischen Glitzer und Magie und Sternenstaub kamen mir die Tage auch durchaus ein paar nachdenkliche Gedanken.

Aus Gründen – und weil Frau nie weiß, wohin das Leben noch trägt.

Denn vielleicht bräuchte es hier und da ein leises Flüstern, welches erklärt und nahelegt, dass auf die Zauberin in mir nicht immer Verlass sein wird und kann.

Hinter all’ den Kleinigkeiten, die sich mit einer solchen Selbstverständlichkeit Tag für Tag für Tag “von selbst” erledigen – und die ein gemütliches Leben auf der Couch und hinter dem Screen ermöglichen, steckt noch immer ein Mensch.

Und Menschen können nicht immer funktionieren.

Auch Mütter sind nicht per se immer gesund!

Und vielleicht möchten DIESE Menschen ja AUCH gerne mal auf der Couch liegen und Serien gucken dürfen!!!

Auch die Zeit einer Mutter ist kostbar und wertvoll!

Sie ist nicht weniger wert, nur weil der Gehaltszettel keine fetten Zahlen schreibt.

Und auch andere Familienmitglieder und schon so große Kinder sollten (wieder – es lief eine Weile gut) lernen, den Kühlschrank und Mägen zu füllen, die Lieblingsteile zu waschen (an dieser Stelle: immerhin das macht der große Sohn teils selbst und ganz wunderbar!), die Handseife aufzufüllen und vielleicht, vielleicht sogar mal das eigene Zimmer zu saugen und zu entstauben!

Aber DAS – das ist wirklich eine Wissenschaft an sich. 😉

Zeit, das Lehrbuch heraus zu räumen! (Der Staubwedel tut’s vielleicht auch)

Eure 

Alex

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