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Ein Jahr Gymnasium: Puh!

Die lieben Blogger-Kolleginnen von “Stadt-Land-Mama” zogen kürzlich Bilanz nach einem Jahr weiterführende Schule – und ich möchte dies als Anlass nehmen, genau das einmal selbst zu tun.
Denn während des Lesens eben jenes Artikels fiel mir auf, dass ich nunmehr – nach einem Jahr Gymnasium – auch auf einige neue Erkenntnisse und Erfahrungen zurückblicken kann.
Einsichten, welche ich gerne hier mit Euch teilen möchte.

Und da gerade Abi-Streiche, Matinees & Co. stattfinden – und zwei Wochen vor Ferienbeginn ohnehin auf dem Gymnasium des Nachbarstädtchens “nicht mehr viel läuft”, kann wohl auch ich bereits jetzt schon Bilanz ziehen.

Doch zuvor lasst mich bitte einmal tief durchatmen. Denn

Puh! Ich bin erledigt!

Das letzte Jahr hat mich fertig gemacht!
Ganz, ganz ehrlich!
Nicht den eigenen Sohn, von einigen zu privaten Zwischenfällen einmal abgesehen, sondern MICH!
Ich kann nicht mehr! Ich brauche Ferien!
Umgehend. Sofort.

Frühes Aufstehen & Bus-fahren

Hinter mir liegt ein Jahr mit einer durchschnittlichen, werktäglichen Schlafdauer von 5 Stunden und 20 Minuten.
Obwohl ich nicht früh morgens irgendwo zur Arbeit erscheinen muss!
Und doch muss ich aufstehen. Zusammen mit dem großen Sohn.

Und dies viel, viel früher als zu Grundschulzeiten!
Dummerweise bekennende Nachteule finde ich allerdings niemals vor Mitternacht in den Schlaf, was mir die letzten zwölf Monate arg zum Verhängnis werden sollte.
So auch dem Sohn, ebenfalls Verächter des early bird! 😉

Warum so früh aufstehen?

Nun, auf dem Gymnasium, welches bereits der Papa und dessen Papa besuchten, fängt der Unterricht um 07.30 Uhr morgens an!
Das IST viel zu früh und hart!
Wenn ihr mich fragt, stelle ich es doch arg in Frage, dass sich Kinder überhaupt so früh morgens bereits gut konzentrieren können.
Nicht umsonst wird seit Jahren überlegt, Unterrichtsbeginne zeitlich nach hinten zu verlagern.

Und doch hat sich überhaupt am ganzen Schulsystem noch nix geändert – doch dies nur am Rande bemerkt!
Nun, hier auf dem Land wird es wohl noch Jahrzehnte dauern, bis ein Unterrichtsbeginn um 08.30 Uhr denkbar wäre!
Da ich den Sohn nicht mit dem Auto in die Schule fahren kann, denn schließlich gilt es früh morgens noch zwei weitere Geschwister zu versorgen, muss mein Junge bereits um 06.40 Uhr Bus fahren.

Noch immer schaue ich Morgen für Morgen aus dem Wohnzimmer-Fenster einmal über die große Wiese, ob der Nachwuchs auch tatsächlich den Linienbus erreicht hat! 😉

Das Bus fahren

Zwar klappte die Sache mit dem Bus von Anfang an ganz gut, doch auch hier gibt es für mein Kind nicht immer was zu Lachen.
Überfüllte Busse, die teilweise Kinder gar nicht mehr mitnehmen, Gedrängel, gefährliches Geschubse an der Bushaltestelle oder gar handgreifliche Übergriffe – mein Sohn musste ALLES bereits durchmachen.
Und musste so gezwungenermaßen stark am dicken Fell arbeiten und schneller groß werden, als uns allen lieb und recht ist!

Lernen und Hausaufgaben-machen

Auf dem Gymnasium geht es knallhart zu!
Und zwar Schlag auf Schlag.
Von Beginn an wird eine gewisse Selbstständigkeit von den Kindern erwartet und es wird ein Tempo vorgegeben, welches die Kinder aus alten Grundschulzeiten keineswegs gewohnt sind!
Auch nicht wir Eltern!

Ich hatte früher einen Einser-Schüler.
Damals, in der Grundschule.
Der volle Bonus beim hiesigen Möbelhändler für das Einser Zeugnis war uns stets garantiert.
Hausaufgaben musste ich nur überfliegen und bei der Vorbereitung auf Klassenarbeiten kaum Hilfestellung geben.
Was war ich doch verwöhnt!

Die Umstellung war hart und die Noten fielen…tief.
Nicht in’s Bodenlose, Gott bewahre!
Doch die unendlich vielen, gewohnten Einser im Zeugnis?
Wir werden sie wohl in vierzehn Tagen wehleidig suchen!

Aber das ist auch in Ordnung so!
Darauf hatte man uns bereits vorbereitet.
Nur glauben wollten wir es seinerzeit noch nicht.

Mein Sohn hat das alles dennoch ganz gut gemacht, denn Eines hat er im letzten Jahr nicht wirklich getan:
Sich ein Bein ausgerissen 😉
Denn auch hieran müssen wir noch gemeinsam arbeiten!
Noch immer fehlt ein wenig die Einsicht und Bereitschaft zum eigenständigen Lernen und Organisieren!
Ich habe die letzten Monate damit verbracht, mein Kind an eigenständiges Lernen heranzuführen – oder es zumindest versucht.
Meist hockte ich dann eben doch wieder daneben – stundenlang.
Fragte täglich Vokabeln ab  – und erinnerte strengen Blickes an das Lernen derer.

Zuversicht

Wird es besser? Ja, das glaube ich schon.
Es braucht wohl nur noch etwas Geduld und weitere Hartnäckigkeit meinerseits.
Denn ich bin davon überzeugt, wächst die Bereitschaft, sich ein klitzekleines bisschen mehr für das Gymnasium anzustrengen (und damit verbunden die Einsicht, dass die rosigen Grundschulzeiten nun einmal vorüber sind):
Mein Sohn ist durchaus in der Lage bessere Noten zu schreiben!

Ich musste Mathe lernen! Und noch so viel mehr!

Denn rückblickend hätte ich im vergangenen Jahr wohl jede Arbeit des Sohnes selbst auch schreiben können.
(Don’t call me Heli-Mom!! 😉 )
Und mit einem klitzekleinem bisschen Stolz (na gut, vielleicht sogar mit stolz geschwellter Mutter-Brust!) muss ich hier nun zugeben:
Ich hab’ sogar Mathe gerafft! Yeah!
Die fünfte Klasse Gymnasium hätte ich somit wohl erfolgreich gemeistert!
Auf die vielen Jahre, die da auf dem langen Weg zum Abi noch folgen werden!

Mehr Eigen-Organisation ist gefordert!

Und auch da hapert es noch ein klein wenig.
Das leicht Schusselige, Zerstreute hat der Sohn von mir.
Wir wissen somit nun beide, wo Fundsachen aus überfüllten Schüler-Bussen aufbewahrt werden (beim örtlichen Energie-Lieferanten – wer hätte das gedacht! 😉 ) und dass sich Stundenpläne innerhalb eines Schuljahres ungefähr fünf Mal ändern können!?

Was wir als Eltern dem Sprössling nun noch immer versuchen zu verdeutlichen, ist wie wichtig die ordnungsgemäße Führung des eigenen Hausaufgaben-Heftes ist!
Und dass Wochen-Aufgaben sinnvoll aufgeteilt werden sollten!
Das hätte uns in der Vergangenheit durchaus den ein oder anderen Panik-Anfall am späten Sonntag-Abend erspart (oder war das die mittlere Tochter? 😉 ).
Und auch den ein oder anderen gewaltigen Knatsch!

Es gab Konflikte!

Denn Krach gab es auch! Und zwar nicht zu knapp!
Doch zum Schutze des eigenen Kindes möchte ich hierauf nun nicht näher eingehen.
Lediglich die Erkenntnis, dass ich noch immer “Fortnite” abgrundtief hasse (ich werde einmal gesondert darüber schreiben) – und dass dies bei uns im Hause nur noch am Wochenende (dann wenn keinerlei Hausaufgaben, frühe Schulstunden oder gar Klassenarbeiten warten) gespielt werden darf, möchte ich hier erwähnen!
Am Liebsten würde ich es ganz abschaffen, doch sind Mutter und Sohn hier deutlich konträrer Meinung! 😉

Es gab Streit unter Schülern!

Ich beobachtete im letzten Jahr eine ganze Menge Jungs zu halbstarken pubertierenden Kerlen heranwachsen.
Jungs, die vor einigen Jahren noch verträumt während des eigentlichen Fussball-Spieles Gänse-Blümchen pflückten. 😉
Das ist nicht immer schön und meistens ist der Ärger auch vorprogrammiert!
Leute! In der fünften Klasse weht ein anderer Wind und Kinder scheinen plötzlich wie ausgewechselt!
Doch auch dieses Thema möchte ich lediglich ganz kurz streifen…

Eine Achterbahn-Fahrt!

Ja, das erste Jahr Gymnasium war ein verrückter “ride”!
Zwar nicht ganz so schlimm wie ich es mir vorstellt hatte, nicht ganz so hoch – und auch fielen wir nicht besorgniserregend tief.
Doch ein klitzekleines bisschen Bauchweh und Magen-Grummeln war schon dabei.

Aber wie es nun einmal so ist:
Etwas Adrenalin und Spannung gehören nun einmal dazu!
Und solange wir hinterher nicht kotzen, steigen wir doch alle gerne wieder ein! 😉

Auf zur nächsten Runde in der Achterbahn des Lebens – und insbesondere der Schulzeit!

Eure 

Alex

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Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

    1. Das Gute ist, man wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgaben! Wird schon!! ;)) Nächstes Jahr haben wir eine Grundschul- UND eine Gymnasium-Einschulung, beides gleiche Zeit, gleicher Tag! Dafür allerdings habe ich noch keine Lösung! Klonen?? ;))

  1. Ja, wir machen das Abi nochmal mit. 🙂
    Das die Noten mindestens um eine abrutschen, war uns klar. Das ist aber nicht schlimm, uns ist nur wichtig, daß er es schafft. Trotz seiner Probleme hat er es in die sechste Klasse geschafft und das ist schon bemerkenswert. Ansonsten ist das Gymnasium endlich das was ihn all die Jahre fehlte und er fühlt sich wohl.
    Das spannende zweite Jahr wird nun kommen. Ich drück die Daumen.
    Bei uns fängt der Unterricht übrigens verschieden an. Zwischen 8:10 und 9:50Uhr. Je nachdem. Mit Schlaf ist aber leider trotzdem nie was…schade
    LG das Schokodil

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