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Alles negativ – das Testergebnis – Corona-Tagebuch – Tag 30

Ich könnte hier an dieser Stelle natürlich den Spannungsbogen aufbauen und ganz weit ausholen.
Doch will ich das nicht.

Denn so sehr mich Eure Wünsche und Kommentare in der letzten Woche berührten (Ganz lieben Dank dafür!!!), so war ich gleichermaßen auf eine bedrückende Art und Weise erstaunt.

Erstaunt darüber, wie erst eine solche Situation, ein derartiges Thema, Zahlen auf meinem Blog in die Höhe sprießen lies.
Und der Statistik einen lang ausgebliebenen Boost verlieh.

Denn ich setze mich weder gerne in Szene noch in den Mittelpunkt.

Wenngleich ich in meinen Texten ganz offensichtlich hier und da gerne die Drama-Queen spiele. 
Worst-Case-Gedanken sind eine meiner Spezialitäten, nennt mich auch gerne wahre Meisterin darin. 😉

Doch schildere ich hier nun einmal stets offen und ehrlich meine ganz eigenen Gedanken und die gerade in jenem Moment vorherrschenden Gefühle.
Dass ich damit eine gewisse Sensations-Neugierde fütterte, erschrak mich ehrlich gesagt ein wenig.

Daher hier nun gleich zu Beginn:

Ich wurde negativ getestet!

Vorhin bekam ich endlich den lange ersehnten Anruf des Gesundheitsamtes.
Und synchron zu meinem Bauchgefühl fiel der Test auf Covid-19 negativ aus.
Vorerst.

Denn wie ich bereits schrieb:
Wer weiß, wie oft sich eine derartige Situation noch wiederholen wird!
Und vor allem jeden von uns treffen kann!
(zieht also bitte gerne den ausgestreckten Zeigefinger wieder ein! 😉 )

Wie fühle ich mich jetzt?

Und doch möchte ich hier nun noch einige Gedanken ergänzen.
Bin ich nun glücklich und froh?
JEIN.

Trotz des Anrufes befinde ich mich auch heute noch in einem Zustand, der mich aktuell Einiges leider negativ sehen lässt.
Erst gestern schrieb ich darüber.
Und auch eine Nacht erholsamen Schlafes (und der Anruf heute) können nicht wirklich etwas daran ändern.
Möglicherweise sind’s aber auch einfach ein klitzekleines bisschen die Hormone. 😉

Und gewiss werde ich mich wieder fangen!
Aber es ist nun einmal gerade so.

Das lief und läuft alles so unorganisiert!

Ich bin frustriert, weil man mich noch immer einsperrt!

Da Man(n) nicht genau weiß, wie in einem solchen Fall zu verfahren, bleibt meine Quarantäne trotz negativem Ergebnis bis einschließlich 20. April bestehen!
Und das, obwohl der Kontakt mit der positiv getesteten Person bereits am 02. April stattgefunden hatte.

Hätte ich also nicht meine Allergie-Symptome geschildert, welche am 06. April erstmals verstärkt auftraten (und mich nach dem ersten Anruf des Amtes stark verunsicherten), so würde meine häusliche Isolation bereits übermorgen enden!

Und ich könnte endlich wieder durch Wiesen, Wälder (und Supermärkte 😉 ) streifen!

Nun aber soll ich weiterhin zu Hause ausharren (ich verstehe es selbst nicht!) – und werde von Tag zu Tag übel-launiger!

Denn so ein Hausarrest, der noch ein wenig schärfer ausfällt als der von uns allen, kann schon einmal ordentlich auf die Stimmung schlagen! Isso.

(Doch sollte bereits am nächsten Tag alles anders aussehen – siehe hierzu Nachtrag am Ende des Textes!)

Aber auch hier:

Wer weiß, wie oft so etwas uns (oder mir) in Zukunft noch widerfahren wird.
Wir befinden uns nun einmal in anderen Zeiten.

Auch ärgere ich mich darüber, dass ich bis zum heutigen Tag die avisierte Post des Gesundheitsamtes niemals zugestellt bekam – und dass das negative Ergebnis bis nach den Feiertagen “Zeit”hatte! 

Vieles ist jetzt dennoch besser!

Und doch kann ich nun ein wenig erleichtert aufatmen.

Denn ich muss nicht mehr so übervorsichtig sein!

Endlich wieder feste drücken! 🙂

Wie oft hatte ich mir in den vergangenen Tagen die Hände gewaschen!

Schlief im Bett der Kleinsten, stellte Gläser und Getränkeflaschen sicher, damit bloß kein anderes Familienmitglied daraus trinkt, zuckte ein jedes Mal zusammen, kam mir ein Kind gefährlich nahe.

Ich putzte der Kleinsten die Zähne mit Mundschutz und las ebenfalls mit diesem vor – und vermisste Umarmungen und Küsse schmerzlichst! Ja, mir fehlte der Körperkontakt zu meinen liebsten Menschen und ließ mich zusätzlich frustriert vor mich hin leiden.

(Man glaubt es kaum: Auch ich möchte hier und da gerne einmal in den Arm genommen werden! 😉 ) 

Und was für eine Mutter verwehrt schon ihren eigenen Kindern die körperliche Nähe?

Ich kam mir furchtbar und schrecklich vor.

Dieses blöde “Versteck-Spiel” hat nun ein Ende.
Und meinetwegen knutsche ich halt auch den Gatten wieder – so ein klitzekleines bisschen! 😉

Ich hielt mich nie konsequent und strikt an die telefonisch (weil ja kein Schreiben da ist!!!) empfohlenen Schutzmaßnahmen, weil ich das ehrlich gesagt als unmöglich durchsetzbar innerhalb eines Hauses und einer Familie empfinde.

Ja, teilweise verfluchte ich auch alles zornig – und tat es lautstark als völlig idiotischen Bullshit ab!

Ich bin also negativ. Wir sind negativ.

Und schieben den Berg einfach noch ein bisschen weiter vor uns her.

Können uns (leider) nicht in der Gewissheit zurücklehnen, mit dem Scheiß bereits durch zu sein und müssen “da draußen” weiter vorsichtig sein und auf uns aufpassen.
Wann und wie es uns dann einmal tatsächlich erwischt – ob und wo – das steht wohl in den Sternen.
Für so viele von uns.
Wie es in den nächsten Wochen weiter geht auch.

Auf eine baldige Schul-Öffnung freue ich mich persönlich nicht!

Auch das schrieb ich bereits gestern.

Doch möchte ich auf der anderen Seite nicht ständig ängstlich durch’s Leben ziehen!
Kein Bock drauf! 

Dieses Mal ging der Kelch an mir vorüber.

Was auf der anderen Seite aber auch zeigt, dass man sich nicht immer zwingend anstecken muss!

Vielleicht schützt ein Mundschutz ja doch? (Die infizierte Person trug einen)
Und vielleicht sind nicht alle Berührungen so ober-mega-end-gefährlich?

Und jetzt habe ich noch Einiges zu tun.

Das Bett der Kleinsten will ich frisch beziehen und aus dem rosa Zimmer wieder ausziehen.
Zurück ins Eltern-Bett.

Und hoffentlich ganz bald auch wieder zurück in ein zuversichtlich gestimmtes Leben – und zu einer positiven Sichtweise.

Ich bin sicher, es wird mir schon sehr bald wieder gelingen. 🙂

Eure 

Alex

Nachtrag 15.04.2020:

Ein weitere telefonische Nachfrage – dieses Mal direkt bei der für mich zuständigen Dame des Gesundheitsamtes – brachte endlich Klarheit.
(Danke! Lieber Gatte dafür!)

Ich bin frei!!! 

Ab Freitag darf man mir offiziell wieder auf’m Acker oder beim Discounter (mehr geht ja nicht! 😉 ) begegnen!
Wer Kinder und Mann hat weiß, wie kostbar und wertvoll und wichtig diese vier Tage sein können!

Werde jetzt mal Fahrräder putzen gehen…. 😉

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