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Mama-Auszeit in Berlin. Muss das sein?

Darf Frau auch einmal nur an sich denken, aus dem altbekannten Alltagstrott ausbrechen – und auch als Mama ganz alleine wegfahren?

Trotz dreier Kinder – und auch wenn es „eigentlich gar nicht sein müsste“?

„JA!“

Würde ich gerade jetzt, während ich diese Zeilen hier schreibe, vollster Inbrunst rufen!

Mama ist dann mal am Wochenende weg!

Während ich im hübschen Apartment mitten in Berlin sitze, auf mir eine von gleich zwei….

….weichen Fededecken – nur für mich – und im Rücken zwei von vier Kissen – ebenfalls nur für mich alleine.

Ich habe ein Glas Wein neben mir stehen, welches Beine wohlig schwer werden lässt – und Wangen glühen ob der heißen Dusche, die ich mir zuvor ausgiebig gönnte sowie des langen Spaziergangs in der warmen Spätsommer-Sonne.

„JA!“

Könnte ich gerade rufen, denn ich hatte einen wunderbaren Tag vollster intensiver Gespräche mit der lieben Freundin und einer weiteren netten Begegnung, zu der es ohne die kurze Freiheit nur für mich nie gekommen wäre.

Gemeinsam trafen wir uns mit der lieben Mama und Co. (Werbung durch Verlinkung) – unser ganz eigenes „Mini-Blogger-Treffen“, denn die Blogfamilia fiel dieses Jahr ja bekanntlich leider aus.
Und auch das war wirklich schön!

Ich durfte schlafen, so lange ich wollte  – und wachte dennoch nach nur sieben Stunden Schlaf auf – und konnte mein Essen genießen – so ausgiebig ich es auch auskosten mochte.

Endlich in Ruhe reden, essen & ICH sein!

Endlich drehte sich heute – und auch am Tag zuvor – einmal fast alles nur um mich und meine Begleitung – und ich konnten reden!

Nach Monaten „nur“ mit der Familie konnte ich einfach auch mal nur wieder „die Alex“ sein.

Nur eben dann doch wieder nicht ganz – doch dazu gleich.

Ich konnte durch die Großstadt flanieren, so wie ich es früher so gerne tat.

Ich durfte lernen, dass Frau auch noch mit 41 Jahren den ein oder anderen Gerüstbauer aus der Fassung bringen kann (got my mojo back!!! Danke Berlin dafür! 😉 ) – und auch dass Frau nie zu alt für stundenlange Mädels-Gespräche ist!

Und all‘ das ist wunderschön!

Ich freute mich so sehr auf diese „Basics“

Ja, es waren die Basics, auf die ich mich freute, als ich mich dazu entschied, ein Wochenende nach Berlin zu fahren.

Spazieren gehen, reden, im Cafe und Restaurant sitzen so lange wir es möchten, in Ruhe essen und Wein trinken.

Dabei Sorgen abschütteln und dieses unfassbar schöne Wetter genießen.

All das gelang mir, all‘ das funktionierte gut, die vergangenen zwei Tage.

In netter Begleitung

Wir verstehen uns gut, teilen ähnliche Vorlieben – nicht aber ein gemeinsames Zimmer.
Und auch das ist gut so und funktioneriert für uns prima!

Mit ü40 sind wir beide alt genug, um jeweils unsere Macken und ganz eigenen Bedürfnisse zu haben, so dass von vornherein – auch damals in London – klar war, dass wir zwar eine tolle Mama-Auszeit miteinander verbringen möchten, dies jedoch in getrennten Zimmern.
Damals sogar in unterschiedlichen Hotels.

Beide möchten wir uns in der Großstadt stets einfach treiben lassen (beide mögen wir kein Wellness 😉 ) – und viele Strecken zu Fuß zurück legen, jetzt in Corona-Zeiten einmal mehr.

Den ÖPNV haben wir in den vergangenen Tagen so gut es nur ging gemieden.

Und nur so lassen sich übrigens auch all die schönen versteckten Winkel und Ecken entdecken, die einer Stadt wie Berlin erst den echten Zauber verleihen!

Alles gut also!

JA ist die Antwort! Oder etwa nicht?

Und meine Antwort auf obige Frage würde definitiv

„JA“

lauten.

Soweit.

Wäre da nur nicht dieser klitzekleine Haken, der sich nun einmal Gewissen nennt.

Glucke? Immer dieses doofe Gewissen im Vorfeld!

Hätte Man(n) mich allerdings noch vor drei Tagen gefragt, ob die bewusste Auszeit auf Zeit eine so gute Idee sei, ich hätte mit mir gehadert – und nicht gewusst wie zu antworten.

Denn mein Gewissen, dieses furchtbar große, unüberwindbare, gluckenhafte Mutter-Gewissen, hätte mir einen gewaltigen Strich durch vollster Vorfreude monatelang gehegte Pläne gemacht.

Denn kurz vor der eigentlichen Abreise bekomme ich oft kalte Füße – und dieses schwer lastende Gewissen.

Das Gewissen, welches mir im Vorfeld einreden möchte, hier nun egoistisch zu handeln und eine unnötige Reise antreten zu wollen.

Das Gewissen, das mir weismachen möchte, der frei gewählte Abstand zur Familie und zum Alltag wäre unnötig und müsste nun wirklich nicht sein.

Das Gewissen, welches mich nur schweren Herzens Koffer packen und fahren lässt.

Und auch das Gewissen, welches mich den Anderen gegenüber signalisieren lässt, dass ich nicht leichtfertig fahre – und dafür sorgt, dass ich meine vier Herzensmenschen irgendwie doch die ganze Zeit mit durch die große Stadt schleppe.

Ein Grund womöglich, warum meine Handstasche heute so unfassbar schwer war! 😉

Wie oft sollte ich mit Zuhause telefonieren?

Und möglicherweise habe ich mit meinem wehmütigen Trübsal vor der Abreise (komischerweise legt es sich ziemlich schnell, sobald ich erstmal „raus“ und unterwegs bin) auch bewirkt, dass meine Familie ebenfalls für die letzten zwei Tage  nicht wirlklich„loslassen“ konnte.

Denn Fakt ist, die Kinder riefen oft an.

Ziemlich oft.

Was mich zum Einen freute und mir weiterhin Nähe zur daheim-gelassenen Familie ermöglichte, auf der anderen Seite aber auch verhinderte, gänzlich abschalten – und einfach mal nur ICH sein zu können.

Denn im Geiste waren Mann und Kinder immer präsent und dabei.

Und so sehr ich alle vier liebe, ich konnte dadurch nicht gänzlich diese große Fuhre mental load auch einfach mal abschütteln.
(Hinzu kommt, dass die mittlere Tochter auch noch über Ohrenschmerzen klagte – doch das nur am Rande vermerkt)

Den Kinder geht es auch beim Papa gut

Ich weiß, dass die Kinder eine tolle Zeit mit dem Papa hatten und dort bestens versorgt waren.

Auch dass Mann und Kinder durchaus ab und an eine Mama-Auszeit vertragen können – und die Wiedersehens-Freude danach umso größer ist.

Bin ich unterwegs, gibt es zu Hause immer ein Highlight und einen tollen Ausflug – auch das wissen die Kinder.
Und das weiß auch ich.

Und somit ist es ok, völlig in Ordnung, legitim und sogar empfehlenswert, sich hin und wieder eine Auszeit vom Mama-Alltag zu gönnen.

Denn wie ich schon so oft schrieb, jede Reise ist auch eine Reise zu sich selbst.

Ich habe viel reden können, während der letzten zwei Tage und mich auf mich, meine Freundin, das unglaublich leckere Essen und die Basics, auf die ich mich so freute, konzentrieren können.

Und JA!

Diese Auszeit habe ich mir mehr als verdient und die darf auch mal sein!

Nur das Gejammere im Vornherein und dieses doofe Gewissen – beides hätte ich mir sparen können.

Das nächste Mal mach ich das definitiv besser!

Aber Echt jetzt! 😉

Eure 

Alex

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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Jedem seien seine Auszeiten gegönnt. Ich treffe mich nächsten Samstag in Leipzig mit zwei Freundinnen und die Kinder dürfen die Papa-Zeit genießen oder Freunde treffen. Denen fällt auch genug ohne Mama ein 🙂

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