Dienstag, 24.12.2024 - Heiligabend. "Habe ich auch wirklich an alles gedacht? Nicht, dass doch noch…
Strohwitwe, Opel-Zoo & eine Autofahrt from Hell – Unser Wochenende in Bildern 02./03.10.
Samstag
Ich bin am diesem Wochenende Strohwitwe mit nur zwei Kindern.
Der Papa ist mit der zwölfjährigen Tochter auf Camper-Ausflug – endlich den schicken Kastenwagen des lieben Freundes ausprobieren, ein bisschen Camping-Platz-Luft und echtes Wohnmobil-Feeling schnuppern, so hat er sich das gewünscht und vorgestellt.
Dabei möchte er selbstverständlich auch Exklusiv-Zeit mit dem großen Mädel verbringen, einen netten See ankucken, viel chillen – und vermutlich noch mehr auf dem kleinen Herd kochen und essen! (Ich kenn’ doch meinen Mann 😉 )
Warum aber ICH aus der ganzen Camper-Nummer draußen bin, hatte ich bereits im Sommer verbloggt.
Ihr könnt gerne hier (einfach klicken!) nochmal nachlesen, warum meiner Vorstellung von Lagerfeuer-Romantik schnell Missmut und Trotz wichen – ich befürchte, man muss sowas halt einfach wollen.
Oder eben nicht.
Nun, ich wollte und will es nicht. (Fast sogar befürchte ich, ein klein wenig Platzangst zu haben!!!)
Und bin mit dem großen Sohn und der kleinsten Tochter zu Hause geblieben.
Das Gefährt bietet ohnehin nur Platz für zwei.
Da aber am Freitag-Nachmittag viele, viele Tränchen ob der Abfahrt der Schwester bei meiner Kleinsten flossen, war klar, dass wir an diesem Samstag ebenfalls nicht zu Hause sein möchten.
Das wollte ich ohnehin nicht, ein vorerst letztes Mal sind warme Temperaturen und Sonnenschein vorhergesagt – den Tag zu Hause in unserem kleinen (dezent öden) Nest verbringen mag ich nicht!
(Das möchte ich auf gar keinen Fall, um ehrlich zu sein!!!)
Ich will raus, etwas anderes sehen, Zeit mit beiden (!) Kindern verbringen und bloß keine Zeit zum Nachdenken haben.
Denn das tue ich die letzten Tage noch immer viel zu oft – und wische hin und wieder auch noch immer Tränchen aus den Augenwinkeln.
Doch das will ich für mich heute NICHT!
Das haben meine Kinder nicht verdient und das tut keinem gut!
Also müssen wir raus – und ich fasse einen Plan für den Nachmittag.
Bevor es zur Umsetzung dessen aber kommen kann, darf die Kleinste noch zum Reiterhof in die Nachbarstadt und ich habe eine Frühstücks-Verabredung! 🙂
Derweil das Kind Reitstunde hat, treffe ich mich mit der lieben Hürther Schwägerin auf einen Plausch und Kaffee – leider bin ich ein klein wenig unter Zeitdruck, denn schließlich ist so ein Reitunterricht nun einmal endlich.
Ich wünschte, wir hätten etwas mehr Zeit gehabt!
Wir fahren wieder nach Hause, ruhen kurz aus, essen eine Kleinigkeit zu Mittag – und dann packe ich den Ausflugs-Rucksack.
Wir wollen in den Zoo!
In den Opel-Zoo nach Kronberg im Taunus (alles selbst blutenden Herzens bezahlt!) möchte ich mit beiden Kindern gerne fahren.
Auch mit dem großen Sohn.
Und JA, ich weiß sehr wohl, dass Elefanten-Kacka und Streichelzoo für einen Teenager so semi spannend und wirklich nicht DER Burner sind!
Und NEIN, ich bin nicht bekloppt!
Vielleicht einfach ein bisschen naiv – und definitiv eine Glucke!
Aber ich möchte nun einmal gerne ZEIT mit meinem großen Kind verbringen!
Ich will ihn dabei haben, ganz gleich wo!
Überraschenderweise muss ich gar nicht so viele Überredungskünste aufbringen, ich glaube, auch mein Sohn mag gerne mal andere Luft schnuppern und rauskommen!
Das freut mich von Herzen! 🙂
Gegen Mittag also fahren wir also los.
Eigentlich ist der Zoo auch nur etwas mehr als eine Stunde Fahrzeit von uns entfernt.
Doch meint mein Navi mich – entgegen meines eigentlichen Wunsches – doch durch Frankfurt zu schicken.
Ich wäre gerne anders gefahren, hab’s aber verpeilt.
Grmpf!
(Das soll noch harmlos sein im Gegensatz zu dem, was uns auf der Heimfahrt erwartet, doch weiß ich das zu diesem Zeitpunkt noch nicht!!!)
Wie’s im Zoo halt wirklich so ist…
Ich könnte Euch nun berichten, wie absolut harmonisch der Nachmittag verläuft und wie traumhaft herbstlich und mild das Wetter ist!
Letzteres stimmt sogar, aber Ersteres wäre nicht ehrlich und authentisch!!!
Und da ich nun schon ein paar Jährchen voller Zoo-Besuche hinter mir habe und ebenfalls in der Lage bin, andere Familien zu beobachten, behaupte ich, ein Zoo-Besuch verläuft selten völlig entspannt! 😉
Ganz gleich, wie alt die Kinder sind.
Und dennoch machen wir Menschen, wir Familien, es immer wieder! 🙂
Weil am Ende eben doch die schönen Momente und Eindrücke hängen und in Erinnerung bleiben.
Weil es sich Outdoor schöner prägen und gemeinsame Erlebnisse schaffen lässt, als immer nur im heimischen Wohnzimmer.
Wir nehmen Kinder-Geschrei und voll-beladene Bollerwagen (ich nicht mehr, auch diesem Alter sind “wir” entwachsen), Übermüdung und Schürfwunden und überteuerte Preise in Kauf – der Abwechslung und Gemeinsamkeit wegen!
Und das ist auch ok so!
In meinem Fall ist die Kleinste erst so aufgeregt ob der vielen Tiere, dass mein Kind im Schweinsgalopp durch den Zoo fegt, uns dabei entschlossen herumkommandiert – und der Sohn sich ob des Verhaltens der kleinen Schwester äußerst genervt zeigt.
Ich hingegen zeige mich dezent genervt in Anbetracht der zankenden Kinder und schlichte und vermittele.
Unentwegt.
Und dann laufen sie doch wieder Hand-in-Hand und beobachten einträchtig Hyänen und Kängurus – es sind eben die kleinen Momente! 🙂
Und trotzdem IST es schön!
Ich bin froh, den großen Sohn an meiner Seite zu haben – auch um nicht alleine auf dem Spielplatz warten zu müssen.
Lange werde ich wohl auch nicht mehr auf Spielplätzen verweilen – das wird mir bei dieser Gelegenheit auch wieder bewusst und lässt mich fast ein wenig Tränchen verdrücken.
Auch wenn ich dieses ganze Gedöns drumherum – die anderen Eltern mit ihren Dinkel-Stangen-Brotdöschen und die ganzen, typischen Spielplatz-Konversationen, dieses typischen Treiben, treffen viele, viele Familien aufeinander, irgendwie nicht wirklich vermissen werde! 😉
Nach drei Stunden allerdings wird der Sohn – verständlicherweise – doch arg ungeduldig.
Burger zu Dritt!
Ein trendiges und angesagtes Burger-Lokal in Bad Soden hat er für uns zum Abendessen rausgesucht.
Da wollen wir nun schnellstmöglich hin.
Satt und müde möchten wir im Anschluss die Heimreise antreten!
Dieses Mal aber will ich mein Navi überlisten und die gewünschte Route über’s Handy raussuchen.
Der Sohn soll mich dabei dirigieren!
Eine Horror-Heimfahrt!
Richtig wohl fühle ich mich nicht, denn um ehrlich zu sein, fahre ich nicht gerne längere Strecken bei Dunkelheit!
Und irgendwie klappt auch die Kommunikation zwischen mir und dem Vierzehnjährigen nicht allzu gut.
Kurzum:
Wir zanken uns, ich kapier’ nicht, was mein Beifahrer-Navi von mir will – und wir verfranzen uns total!
So sehr, dass wir unfreiwillig in der Frankfurter-Innenstadt landen und das, wo ich Großstadt-Verkehr mit all’ den Straßenbahnen, Baustellen, Dunkelheit (!), verpeilten anderen Autofahrern etc. pp hasse!
Ja, wirklich – so etwas ist für mich eine absolute (ungewohnte) Stress-Situation – weit entfernt von der persönlichen comfort zone!
Irgendwie schaffen wir es dann aber doch aus dem Großstadt-Dschungel zurück auf die Autobahn – und für einen kurzen Moment wähne ich mich entspannt und in Sicherheit!
Die Wogen zwischen mir und dem Sohn sind geglättet, die Kleinste glaubt auch wieder daran, jemals nach Hause zu kommen – als es urplötzlich anfängt, lautstark von außen zu scheppern!
Mitten auf der Autobahn.
Fragend blicken der Sohn und ich uns an, schließlich ist das Radio ausgeschaltet und der Lärm kommt irgendwie von uns!
Da mein Bord-Computer allerdings keine Fehlermeldung anzeigt, fürchte ich aber nicht, innerhalb von Sekunden in Flammen aufzugehen (Die kleinste Tochter aber schon und steckt mich mit ihrer Panik an!!!) und ich möchte auch NICHT mit Kindern im Auto im Dunkeln auf dem Standstreifen halten.
Ich quäle, schepper und bibbere mich bis zur nächsten Autobahn-Ausfahrt vor, um irgendwo safe und in Ruhe halten und nachgucken zu können.
Als ich schließlich zum Stehen komme, bestätigt sich meine Vermutung – glücklichweise hat sich das Auspuff-Gedöns (Endtopf?) entschieden, erst beim Haltevorgang und NICHT auf der Autobahn abzufallen!
Es ist also zum Glück alles halb so wild!
Nicht aber zu trocknen sind die Tränchen der Kleinsten, die völlig aufgeregt und aufgelöst neben mir steht und weint.
Das Teil ist schnell abgekühlt und in den Kofferraum verfrachtet, weit haben wir es nicht mehr bis nach Hause!
Doch schreit DER Abend nach Eis und Chips als Seelentröster – lange dauert es, bis ich die Kleinste zum Schlafen bekomme.
Der Auspuff beschäftigt sehr und ist DAS Thema des Abends!
Vergessen der schöne Tag im Zoo… 😉
Sonntag
Ich plane einen Gammel-Tag nach gestern und möchte vor allem endlich Eines:
Ausschlafen!
Doch soll es sich dabei um eine Wunschvorstellung handeln, um 07.30 Uhr holen mich die “Auspuff-Probleme” in Form der neben mir quasselnden Kleinsten wieder ein.
Offenbar muss hier noch sehr viel verarbeitet werden.
Ich verbuche den gestrigen Tag dennoch als sehr, sehr schön – und bin einfach einmal mehr an ein paar Dingen und Erfahrungen gewachsen!
Darum geht es doch schließlich im Leben, oder? 😉
Der Sohn ist bereits im Gottesdienst, während ich diese Zeilen hier tippe, denn den muss er als Konfirmand mindestens einmal monatlich besuchen.
Wäre er nicht geimpft, könnte ich jene Präsenzpflicht zu Corona-Zeiten (die Pandemie ist noch immer da!) nicht nachvollziehen…
So kommt es aber, dass ich noch in T-Shirt und Unterhose da sitze, als er nach Hause kommt und mir berichtet, gleich zur Oma zum Äpfel-auflesen (der Garten ist riesig!) zu wollen.
Waaahhh!!!
Schnell muss ich mich nun zumindest Taxi-Fahr-tauglich machen und diesen Beitrag hier vorerst beenden.
Und noch immer hoffe ich auf einen gemütlichen Sonntag einfach nur zu Hause.
Ob es soweit kommt?
To be continued….
Eure
P.S. Noch mehr Familienwochenenden gibt’s bei grossekoepfe!
Der Text gefällt? Dann Daumen hoch für die Alex!
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