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Das zweite Gesicht – Wenn PM(D)S zum Zusammenbruch führt #wib 31.08./01.09.

(aus “Das zweite Gesicht” – Peter Fox)
“Die Stimme bebt und der Blick ist Eis
Gleich geht jemand hier zu weitDie Zunge ist geladen und bereitDie Wörter von der Leine zu lassen, sich Feinde zu machen.

Die Pfeilspitzen voller GiftDer Feind wackelt, wenn du triffstDu triumphierst, wenn er kipptDoch morgen um diese Zeit tut es dir leid.

Denn es steckt mit dir unter einer HautUnd du weißt, es will raus ans LichtDie Käfigtür geht langsam auf und da zeigt es sich:Das zweite Gesicht

Ein Biest lebt in deinem Haus
Du schließt es ein, es bricht ausDas gleiche Spiel jeden TagVom Laufstall bis ins Grab”

Samstag

Ablehnung.

Nicht viele Dinge schmerzen mehr, als jenes Gefühl der Ablehnung.

Nichts lässt uns selbst gemeiner werden und Andere mit spitzen Pfeilen verletzen.

Es ist das Gefühl, als Mensch – als Frau! – abgelehnt zu werden, nicht und nie gut genug zu sein, welches in uns selbst das zweite Gesicht – die hässliche Fratze – hervorruft. 

Es ist ein sehr präsentes Gefühl, welches mich an diesem Samstag begleitet und schmerzt. Irgendwo in der Brust.

Es zerreißt und tut so unfassbar weh und sorgt dafür, dass ich beginne, mich in diesen Minuten, in welchen es am Schlimmsten ist und aus mir herausbersten möchte, selbst zu verabscheuen und zu hassen.

Ich kämpfe mit dem Biest in mir und jenen falschen, trügerischen Gedanken, die aber gerade fest sitzen und mir weiß machen wollen, einzig und allein die wahren zu sein.

Es ist ein Teil meines Ichs, den ich nicht eingeladen habe.

Das tue ich nie – allmonatlich.

Nicht jeder Zyklus ist gleich!

In manchen Zyklen gelingt es mir, damit umzugehen, das verletzte und aggressive und zutiefst traurige Biest in mir zu zähmen und zu besänftigen.

Äußere Dinge können dabei helfen:

Der Sommerurlaub mit der Familie, Sonnenstrahlen auf der Nase, ausreichend Schlaf, Harmonie und tröstende, besänftigende Worte sich selbst gegenüber.
Nachsicht und das Wissen, dass das jetzt eine Phase ist.

Dann gelingt es sogar, jene kritischen Tage und Stunden ohne größere Vorfälle über die Bühne zu bringen.

Und ruhig und nachsichtig zum Tag X zu gleiten.

Und dann gibt es Tage wie heute.

Wenn ohnehin schon so vieles zusammenkommt, das belastet und drückt!!!

Wenn die äußeren Umstände gerade sowieso Veränderung und auch irgendwie “Ende” bedeuten!

Dann bricht das Tier in mir aus.

Und ich finde mich weinend auf dem Badezimmer-Fußboden wieder.
Dann breche ich zusammen.
Komme nicht dagegen an.

Ich sage verletzende Worte zu den Menschen, die mir die liebsten auf Erden sind, und winde mich in meiner eigenen Haut.

Möchte da gerade nicht drin stecken, mag nicht sein.

DAS ist das Gesicht von PM(D)S

DAS ist PMS. Vielleicht auch PMDS.

Jener Zustand, der belächelt wird und mit lächerlichen Floskeln abgetan wird, kann sich in manchen Frauen temporär nach einer der schlimmsten Erfahrungen der Welt anfühlen.

Und Gedanken auslösen, die falsch sind und niemals sein sollten.

Ich werde sie hier nicht ausschreiben, denn es sind die dunkelsten aller Gedanken, doch wage ich zu behaupten, dass gerade PMDS teils in kritische Momente münden kann!

Und es ist so unfassbar schwer, dagegen anzukommen und anzukämpfen.
(zum Glück bin ich zäh 🙂 ) 

Wie sehr wünscht man sich dann jenen alles erlösenden Tag herbei!!!

Hofft, bis dahin heil anzukommen – und nicht die ganz eigene Welt und alles um sich herum zu “zerstören”.

Das klingt überzogen und drastisch!?

Dann klingt Euch gerne hier genervt aus!

ES IST DIE WAHRHEIT.

Es ist meine Wahrheit – und diesen Monat ist es ganz besonders schlimm.

Ja, diesen Monat oder eben Zyklus stimmt das Äußere gerade nicht!

Der Sommerurlaub ist vorbei, die Ferien ebenfalls – der kommende Alltag ängstigt und überfordert mich gerade.

Und das führt dazu, dass unter PMS das Innere gerade brodelt und kocht – und leider auch explodiert und im Zusammenbruch endet.

Ich versuche mich gerade davon zu erholen, jetzt da ich diese Zeilen schreibe.

Ist alles “zu Ende”?

Alles fühlte sich nach einem Ende an, in den vergangenen Tagen.

Schrieb ich noch von Freiheit und der ganz eigenen Entscheidung, fällt es mir heute schwer, Dinge ins richtige Licht zu drücken.

Ich schiebe aus Leibeskräften und arbeite dagegen an, doch aktuell mag es mir nicht gelingen.

Da ist der gemeinsame Urlaub mit der Tochter, der nunmehr schon über eine Woche zurückliegt.

Ich vermisse mein Kind!

Insbesondere vermisse ich dieses Kind, welches ich in jenen wunderschönen Tagen hatte.

Denn es ist grad nicht mehr da.
Es verschwindet wieder, packt die Tasche, übernachtet bei Freunden, schweigt mich an oder faucht leise Worte, die mir weh tun.

Und auch wenn ich weiß, dass es mein Kind einfach auch nicht immer leicht und seine ganz eigenen Themen hat, gerade in den Tagen vor den Tagen tut das mir weh.

Dann ist es nicht einfach, eine Mutter von Teenagern zu sein.

Und ich fühle mich abgelehnt. Als Mutter. Als Mensch.

Mir wurde neulich ein Versprechen gegeben, welches nunmehr im Nachhinein – unter den aktuellen Bedingungen – leider nur noch in meinen Augen eine Geste des Mitleids war.
Nie wirklich ernst gemeint.

Und ich fühle mich abgelehnt. Als Mensch. Als Frau.

Die Sommerferien sind verschwunden und somit die Leichtigkeit – und mir graut vorm nahenden Herbst mit all’ seinen Herausforderungen.

Mit den Fragen, welchen ich mich stellen muss und jenem getriebenen Gefühl, jetzt endlich etwas aus mir und meiner Zukunft machen zu müssen.

Denn ich fühle mich nicht gut genug.

Warum nur fühle ich gerade so?

Ablehnung.

Das Gefühl der Ablehnung tut so unfassbar weh, dass man kaum milde und nachsichtig mit sich selbst sein kann.

Und auch wenn es vielleicht gerade ein trügerisches Gefühl ist, so ist es sehr präsent.

So sehr, dass kleinste Worte Anderer – auch die der eigenen Tochter – mich aus der Fassung und zum Weinen bringen.

DAS sind Hormone. DAS ist PMS.

Es ist nichts, was belächelt werden oder abgetan werden sollte, es ist schrecklich und zum aus der Haut fahren – und teils auch echt zerstörerisch!

Meine Familie, mein Halt

Und ich danke hier an dieser Stelle dem Mann, der mich versteht, der mich kennt.

Der mich in den Arm genommen hat und mich zum Aushalten und Ausharren bewegte, der weiß, es kommen wieder andere Tage und Zeiten.

Der dem Kind, welches seine Mama so nicht sehen wollte, erklärte – ruhig und geduldig – was da gerade los ist und in und mit Mama vorgeht.

Und – jetzt laufen mir unentwegt Tränen über die Wange – der versucht, heute an diesem dunklen Tag, alle Fäden zusammen zu halten.

An meine Familie:

Ich liebe Euch. ALLE!

Und an alle anderen Mitmenschen in meinem Leben:

Es tut mir leid. Ich bin gerade nicht ich selbst und kann gerade nicht klar denken.

Und JA natürlich!

Unter PMS gibt es ganz bestimmte Trigger, die unfassbar weh tun und alte Wunden aufreißen!

Die mich nur noch das kleine, schüchterne Kind in mir sehen lassen, das gehänselt und eben ausgeschlossen – abgelehnt – wurde.

Nie gut genug, um dazu zu gehören…

Das Kind oder später die junge Frau, die schon oft erleben musste, dass sich Menschen abwenden und nie wieder zurück kommen.

Es sind alte Glaubenssätze und Prägungen, welche zu überwinden sehr schwer ist.

Es ist nicht Eure Schuld.

Nur an manchen Tagen ist es verdammt hart, ICH zu sein.

Anbei die Fotos vom Wochenende

Ich habe Samstag die für mich wohl beste Entscheidung getroffen und den Mann gebeten, mich zu Hause “rauszubringen”.

Raus an den See, zusammen mit dem Sohn, der kleinsten Tochter – und unserem SUP.

Denn Abwechslung hilft, genauso wie Wasser und Sonne!

Und diese wundervollen – vielleicht letzten – Sommertage wollen umarmt werden!

Ganz gleich, wie es in unserem Inneren ausschaut.

Und meistens heilt das an der frischen Luft und in Begleitung der Liebsten dann auch.
Ganz langsam – in kleinen Schritten. 

Sonntag darf ich endlich Zyklustag 1 schreiben. Was für ein Höllenritt….

Kommt gut in die neue Woche!

(mehr Bilder vom Wochenende gibt’s wie immer bei grossekoepfe)

Eure 

Alex

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