(an alle Mamas, die das gerade brauchen) Hey Mama, ich weiß, dass der Blick nach…
Ich war beschäftigt – Vom Alltag, der doch keiner ist
Mittwoch.
“473 Personen, denen “Mama steht Kopf” gefällt, haben seit einiger Zeit nix von Dir gehört. Poste einen Beitrag.”
Genau so mahnt mich Facebook.
Heute! Ausgerechnet heute!
Es ist also heute so, dass nicht nur drei verquere und zu einem Drittel äußerst lädierte und kranke Menschen-Kindlein mich brauchen, sondern hunderte von Menschen!
(Natürlich weiß ich, dass es nicht wirklich so ist)
Und so gerne hätte ich hier die letzten Tage mal wieder meinen ganz eigenen Senf in die Tastatur gekloppt, denn das ist eigentlich das, wofür ich brenne und was ich von Herzen unendlich gern tue!
Ich möchte, will und muss teilweise sogar schreiben!
Für mich, für Euch, für den Weltfrieden (Na gut vielleicht nicht unbedingt das) – aber definitiv für mein Seelenheil!
Genau so wie ich eigentlich tagtäglich für den eigenen Seelenfrieden den Crosstrainer besteigen müsste (wer denkt jetzt “den Mann?” 😉 ) oder um den See hecheln sollte (und für die strammen Schenkel – ich tu’s schon wieder – vielleicht auch!)
Doch wisst Ihr was?
Ich kam nicht dazu, die Dinge zu tun, die mir gut tun!
Mit fatalen Folgen – doch dazu gleich.
Denn ich war die letzten Tage einfach zu beschäftigt!
Ich war beschäftigt mit dem, was sich Alltag nennt – und dann doch wieder nicht!
Weil man mit Kindern nie planen kann und alles anders kommt als Frau noch am letzten Ferien-Sonntag denkt.
Alles hatte ich perfekt vorbereitet!
Die Kita-Tasche stand bereit, Schulranzen ließ ich strengen, fordernden Blickes packen – und alle Kinder fanden weit vor Mitternacht (Ja! DAS ist ein Erfolg!) den Weg in’s Bett.
Dem ersten Schultag – und dem berühmt-berüchtigten mütterlichen Luftsprung anlässlich des Starts in den geregelten Alltag – stand nix mehr im Wege!
Einzig und allein das nächtliche Poltern und Durch’s-Haus-Geistern des Sohnes wirkte ein wenig befremdlich.
Da ich mich für gewöhnlich jedoch in der Zeit zwischen Ein Uhr morgens und Sechs Uhr im vorübergehenden Koma befinde, schenkte ich der außerplanmäßigen nächtlichen Streifzüge keine sonderliche Beachtung.
Wohl aber musste ich der nicht voraussehbaren Situation am sehr frühen Montag-Morgen in’s blutunterlaufene Auge schauen.
Dann nämlich, als das größte Kind zitternden Beines und mit sonderbar geröteten Wangen versuchte, Hose und Socken überzustreifen.
Das Alltags-Programm versuchte er abzuspulen, denn gleich würde der Bus von der Bushaltestelle abfahren.
Ich wäre jedoch nicht die Mutter meines Sohnes, hätte ich den Ernst der Lage nicht sofort erkannt und stattdessen das Fieber-Thermometer gezückt.
(Der Mann begegnete des Nächtens dem Sohn, merkte aber nix – Ätsch!!)
Schnell stand fest, dass heute kein Junge auf großem Fuß die Wiese zum Bus hinunterstapfen wird.
Und das sollte auch die darauffolgenden Tage so bleiben.
Ihn hat’s echt erwischt.
Und mir tut das so weh!
Ich war also damit beschäftigt, mich um die Gesundheit meines Kindes zu kümmern
Die letzten Tage fuhr ich nicht nur mit dem Kind zum Arzt.
Ich vertrieb meine Zeit damit, Fieber zu messen und zu senken, Hühnerbrühe zu kochen und den Kopf des glühenden Kindes zu kraulen.
War damit beschäftigt bayerische Spezi zu kaufen (Flüssigkeit einflößen!!!) und Temperatur-Protokoll zu führen.
Und setze diese Tätigkeiten leider noch immer fort! 🙁
Ferner war ich damit beschäftigt, mich um meine eigene Gesundheit zu kümmern
Montag früh stand gleich die Krebsvorsorge beim Gynäkologen an.
Und ich hatte so viel vor!
Einen richtigen Aufstand wollte ich zelebrieren, zornig mit der Faust auf den Schreibtisch des armen, guten Mannes kloppen und vehement auf die Entfernung des Ursprungs allen Übels bestehen!
Denn noch immer weiß ich nicht, ob ausgerechnet die Hormonspirale für mich das bestmöglichste Verhütungsmittel ist (ich schrieb bereits sehr oft darüber).
Verlassen hatte ich die Praxis im Anschluss nach freundlicher Rücksprache (Blogger-Syndrom – zornig in die Tasten hauen können – die Klappe ist im Zweifel aber ganz klein! 😉 ) mit einer Packung Vitamin D-Tabletten (“Lass die Sonne in Dein Herz!”) und “Schleime-Schlamm-und-Käsefuss-Früchten” (oder so was ähnliches Pflanzliches) für die weibliche Psyche an den Tagen vor den Tagen.
Öhm…Wir alle werden sehen! 😉
Ich war damit beschäftigt, mich um das Wohl diversester potentieller Kooperationspartner zu kümmern
Ihr wisst schon:
Die vielen zurückgestellten Mails von denen ich kürzlich schrieb.
Sicher kann ich hier von Glück reden überhaupt Mails zum Beantworten zu haben, doch handelt es sich um echte Arbeit!
Ich verbrachte also meine Zeit damit, Produkte und Webseiten zu sichten, abzuwägen, was zu mir (und Euch!) passen könnte, Verhandlungen zu führen (und sich in der Mitte zu treffen), Angebote einzusehen oder gar einige Dinge sofort zu verwerfen.
Doch das alles hält auf, lange bevor die eigentliche Kooperation überhaupt zustande gekommen ist!
Ich war damit beschäftigt, Scheiße aus dem Auto zu wischen!!!
Leute!
Den eigenen Hund frisch mittig auf den Gehweg scheißen zu lassen und zwar direkt vor mein eigenes Auto (da wo die Kinder einsteigen) ist nicht geil! Wirklich nicht!
Genau genommen ist’s sogar ein bisschen Assi und sowas gehört sofort entfernt!
Nun, entfernen durfte ich – und das nicht zu knapp.
Und so desinfizierte ich die Fussmatte des Autos, überschüttete jene mit heißem Wasser, ebenso wie kleine Kita-Kind Schuhe und die Eigenen (schließlich musste ich ja beim Anschnallen helfen – und ebenfalls mitten in die Scheiße treten).
Hatte ich schon erwähnt, dass ich eine Hundescheiße-und Hundescheiße-Geruch-Phobie habe!?
Geht gar nicht!
Ich war damit beschäftigt, die Kleinste zu bespaßen
“Mir ist laaangweilig!!!”
Gestern fand bei uns bereits bastel-technisch Fasching statt, morgen gehen wir dann wohl zum Oster-Schmuck über! 😉
Ich war damit beschäftigt, mit Lehrern zu kommunizieren
Ihr ahnt es:
Ich musste Hausaufgaben besorgen und nach fehlendem, aufzuarbeitenden Unterrichtsstoff für den Sohn fragen.
Das war zwar sogar ganz nett – aber wie ein fieberndes Kind Gymi-Stoff nachholen soll, weiß ich ehrlich gesagt nicht wirklich!
Auch war ich damit beschäftigt, ein spannendes Projekt vorzubereiten
Das wird, glaube ich, ganz toll.
Doch auch hier:
Mails schreiben.
Ich war (leider) damit beschäftigt, meine Kinder anzuschreien und Spielzeug durchs Zimmer zu schleudern
Ja, auch damit war ich beschäftigt!
Als Folge des vernachlässigten eigenen Wohles war es heute Nachmittag schließlich so weit.
Nachdem die beiden Mädels erst den Wunsch äußerten, am Nachmittag mit mir zusammen “Cake-Pops” machen zu wollen, sich aber wenig kooperativ zeigten, was das Besorgen der Zutaten betraf.
Meiner Bitte diese doch schnell beim Supermarkt um die Ecke zu besorgen, kam die mittlere Tochter maulend NICHT nach.
Nun, eine zielorientierte und konsequente Mutter hätte nun angedroht, dann eben nicht mehr in der Schüssel knatschen zu wollen (das tat ich auch!) und wäre auch dabei geblieben (das tat ich nicht!).
Ich war damit beschäftigt, beinahe das Haus abzufackeln
Stattdessen verbrachte ich meine Zeit damit, ein stinkig-verschmolzenes Gemisch aus weißer Schoko-Glasur samt verkokeltem Plastik-Schälchen aus der Mikrowelle zu fischen.
Ich glaube, der Kopf rauchte einfach noch genau so dolle, wie plötzlich die Mikrowelle.
Aufgrund der vorherigen Geschehnisse! 😉
Letzen Endes machten wir aber dann doch die begehrten Pops.
Noch viel mehr als das!
Ich Schaf fuhr zuvor auch noch in den Supermarkt und besorgte selbst die Zutaten!
Ich war damit beschäftigt zu telefonieren
Vorzugsweise mit dem auf Dienstreise befindlichen Ehemann.
(Ich hasse es an Tagen wie diesem)
Und damit, ihm zu vergewissern dass ich die Lage zu Hause selbstverständlich vollends im Griff habe – und ganz gewiss bis heute die Kinder noch NICHT EIN EINZIGES MAL angeschrien habe!
Ich war damit beschäftigt, die Küche aufzuräumen
…..und die Küche aufzuräumen, die Küche aufzuräumen, die Küche aufzuräumen…..
Mit vielem anderen Kleinkram war ich auch beschäftigt
Beispielsweise damit, das dicke, fette “LOL” von der Terrassentür zu wischen.
Scheiß Sonne heute!
Oder damit, die verkleben Böden zu säubern – und damit das fiebernde Kind auf der Couch einzuwischen.
Oder gar damit, verschlafen durch den Supermarkt zu schlurfen – und mangels Kaffee-Entzug diverseste Leute nicht zu erkennen.
Sorry dafür!
Auch musste ich Termine ganz absagen.
Denn die wirbeln kranke Kinder gerne auch einmal über den Haufen.
Da dies jedoch gleichermaßen weniger Mama-Taxi-Fahrten bedeutet, bin ich hier noch nicht einmal böse drum.
Auch verbrachte ich Zeit damit, mir den Kopf zu zerbrechen was ich diese Woche in meiner Nachmittagsbetreuung in der Schule anbieten soll.
Ich habe noch nichts vorbereitet!
Ich dachte da vielleicht an selbst hergestellte Cake-Pops?
Mit-ohne Mikrowelle vielleicht? 😉
Und sollten all’ diese Punkte noch nicht ausreichen, so werde ich mit Sicherheit heute noch Gelegenheit finden, Alexa anzuschreien und mit übelsten Schimpfwörtern, welche ich hier nun nur mit ***** und ******** wiedergeben kann, zu beleidigen.
Oder eben auch Facebook!
Für die äußerst nette und aufmerksame Erinnerung der mir obliegenden Pflichten!
Geht gleich wieder! 😉
Love ‘n’ Peace!
Eure
Update Donnerstag:
Mittlerweile fiebert auch die Kleinste hoch.
Wir waren also wieder beim Doc.
Ich schreibe nunmehr zweimal Temperatur-Protokoll (don’t call me Nerd!), warte auf Ausbruch bei der mittleren Tochter (Nein! Gott-bewahre-NICHT-bei-mir!!!) – und kann ob einer mittelschweren Schnittverletzung am Zeigefinger (Blut! So viel Blut!!) nicht ordentlich in die Tasten hauen!
Läuft bei uns….. 😉
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