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Was wirklich geschieht, wenn ich abends sage, dass ich JETZT duschen gehe

Heute war einer dieser Tage.
(Ja, sie hat viele “diese Tage” in unterschiedlichsten Ausführungen)

Einer aus der Kategorie “Von dichtem Dunst umgeben”.

Später googelte ich im Zustand jener bleiernen Müdigkeit mein Missempfinden – und stieß tatsächlich auf den Begriff
brain fog”!

(Habe bereits zweimal “frog” statt “fog” geschrieben – wissta Bescheid, wie’s gerade um meine geistige Leistungsfähigkeit bestellt ist)

Also jenes Gefühl, nicht klar denken zu können – als stecke der Schädel in Watte! (Oder eben Nebel)

Er tut nicht weh, ist aber auch nicht so richtig da.
Nicht durchblutet.

Als hätte jemand (oder irgendwelche im Hause befindlichen Energiefresser 😉 ) sämtliche Lebensgeister aus dem Haupt gesogen – und übrig bleibt äußerlich nur fahle, müde Haut!

Und innerlich – nun, reden wir besser nicht darüber.

Ich sollte mal früher schlafen gehen

Es war jedenfalls einer dieser Tage, die nach einem FRÜHEN Ende schreien!

Nach einem zeitigen (!) Glas Wein auf dem Sofa und einem seichten, leichten, gut verdaulichen Film.

An dieser Stelle sei nun – wiederholt – angemerkt, ich habe drei nicht mehr ganz so kleine Kinder.
Allein diesen Wunsch hier auszuschreiben gleicht grenzenloser Ironie! 😉

Aber sich vornehmen, heute einmal VOR Mitternacht ins Bett zu gehen, um sich zu erholen und zur Lichtung des Nebels beizutragen, das ist durchaus legitim!

Stünde ich mir da nicht selbst im Wege.

(Der folgende Artikel fällt somit in die Kategorie “aus dem Leben”, gerne auch “absolut, never-ever, nicht und niemals lernfähig!”)

Freitag-Abend, 22.15 Uhr

“Ich geh’ dann jetzt mal duschen”

entgegne ich zum sich auf der Couch (Wo sonst!? Männer!) befindlichen Gatten, denn die Gelegenheit scheint gerade günstig.

Seit 90 Sekunden hat niemand nach mir gefragt, die Kinder feilschten noch ein wenig um “Aufbleib-Zeit” und haben sich klammheimlich mit dem Tablet ins Obergeschoss verzogen.

Ich könnte also loslegen.

Bisschen me-time, früh fertig werden, mich Richtung Feierabend-Wein vorarbeiten.

Nun sei an dieser Stelle ebenfalls angemerkt, ich bin ein Abend-Duscher (der Begriff “Abend” ist seeehr dehnbar, doch dazu gleich).
Ich mag es nicht, mich – habe ich zuvor trainiert – verschwitzt oder umgeben vom “Dreck des Tages” in den Laken zu wälzen.

Ich muss/will sauber ins Bett gehen. Immer.

“Ja, dann auf!”

sagt der Gatte – und ich fühle mich motiviert und voller Vorfreude auf warmes Nass und scharfe Klingen (Frau mit Nassrasur-Tick).

Während ich auf dem nicht-vorhandenen Absatz kehrt mache, fällt mir allerdings die dunkle Wäsche in der Waschmaschine ein.

Die muss dringendst noch aufgehängt werden – gerade die schwarze! – sonst müffelt’s und ich kann nochmal waschen.

Also schnell noch in den Hauswirtschaftsraum sprinten – ist ja wohl ein Klacks!

Während ich die eine Türe der Waschtrommel öffne, bemerke ich beim Öffnen der anderen Türe des Trockners, dass da leider noch “besetzt” ist.

Die Handtücher tummeln sich da alle noch drinnen.

Nicht nur das – dicke, fette Flusen tänzeln mir entgegen. Und lassen mich laut aufniesen!

Irgendetwas hat da aber gewaltig gefusselt!

Macht ja nix.
Nur noch kurz den Filter von Flusen befreien, hier und da schnell wegsaugen und die Handtücher entfernen.
Ist doch gelacht – und fällt sicher gar nicht auf, dass ich noch unten bin.

Schnell also die trockenen Handtücher im Wäschekorb parken und schwarze Wäsche nach “Aufhänge-Gedöns” und “Trockner-Tauglichem” sortieren.

Ist ja schnell aufgehängt, das ganze BH- und Oberteil-Zeugs von mir (NEIN! Ist es NICHT!).

Fein, der Trockner läuft, die Wäsche hängt  – im Grunde kann ich jetzt nach oben duschen gehen.

Flüchtig streift mein Blick die Küche und ich halte inne.

Aber die Küche!?

Abends ist die Mittlere dran mit Spülmaschine-einräumen, aber SO kann ich das unmöglich für das Kind zurücklassen!

Ich MUSS hier was helfen und vorbereiten, mein (dämlich-beklopptes!) Mutter-Herz trieft und blutet.

Und was ist schon dabei?

Ich wische schnell Hähnchen-Schenkel von den Tellern in den Bio-Müll und schütte halbvolle (Hah! Nicht halbleer geschrieben!) Gläser aus.

Dann stell ich noch schnell alles Stapel-weise auf die Spüle, damit es das arme Kind später nicht so schwer hat.
(Blöd ich bin)

Oh!
Im Flur sind die Jacken nicht aufgehängt und alle Schuhe fliegen durcheinander!

Das kann ich auf dem Weg nach oben ja noch schnell beseitigen.

Merkt der Mann (noch immer auf der Couch befindlich) sicher nicht.
KEINER wird mich erwischen (sie kennen mich nämlich alle! 😉 ) und realisieren, dass das Wasser “da oben” noch immer nicht läuft!

Jetzt aber!
JETZT gehe ich hoch.

Gleich kann ich duschen! Bestimmt!

Oben blickt mir der Hamster aus dunklen Knopf-Äuglein entgegen.

Ich mein Leute!
Er-sitzt-auf-dem-Dach-seines-Häuschens-und-kuckt-mich-voll-lieb-und-treudoof-an!

Welcher Kerl macht das sonst!?

Ich MUSS einfach kurz anhalten und ein Pläuschchen mit dem herzallerliebsten Kerl halten!

Nun, er bettelt.

Wie-kann-ich-da-widerstehen!?
Ein paar Leckerlis sind doch schnell aus der Tüte gefischt und verfüttert!

Ich passiere auf dem Weg zum Badezimmer das Schlafgemach der Kleinsten.

Da liegen noch immer die Schulhefte vom Nachmittag (da, als ich – wir erinnern uns – hundemüde war und mir sehnlichst die Dusch-und Bettgeh-Zeit herbei wünschte!!!) auf dem Boden verteilt.

Weil das Kind sie wutentbrannt um sich warf.

Jetzt ist sie ja wieder lieb – also kann ich ja mal schnell…
Ihr wisst, was folgt.

Nun, der Schreibtisch ist aufgeräumt, JETZT kann ich endlich ins Bad gehen.

Hier fällt mir nunmehr wieder ein, wie müde ich eigentlich bin.

Puh! Kurze “Pause” vorm Duschen

Ganz kurz Rast auf dem Badezimmer-Teppich machen hat ja noch niemandem geschadet!

Und ich zücke, mittlerweile zumindest halb-nackt, das Handy.

Statt restliches Augen-Make-up zu entfernen und endlich das Wasser laufen zu lassen, scrolle ich gelangweilt durch Instagram.

Und entdecke Reels. (“Reelly!?” 😉 )

Und muss mir fast bedröppelt ein Tränchen aus den Augenwinkeln wischen.

Gepeinigt von einer Schreibblockade während der ganzen Woche, frage ich mich nunmehr, ob ich hier eventuell sogar vielleicht ein kleines bisschen der “Loser” bin.

Denn Reels!? Echt jetzt!?

Noch nie gedreht – und ehrlich gesagt auch gar keinen Bock darauf.

Ich will einfach nur schreiben.
Sofern es mir denn möglich ist.

Nun, so wie es aussieht ist es das wieder. 😉

Es ist 01.21 Uhr – geduscht bin ich übrigens aber erst seit ungefähr einer Stunde.

(Nachdem ich noch kurz selbstkritisch rote Punkte am eigenen Körper musterte, Augenbrauen checkte, die Shampoo-und Duschgel-Schublade sortierte – und Staub vom Badewannenrand entfernte…)

Und die bleierne Müdigkeit?
Ist JETZT – mitten in der Nacht – selbstverständlich Geschichte! 😉

Muddis, geht früher in’s Bett und vertrödelt Euch nicht!!

Eure 

Alex

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