Freitag, 06.12.2024. Es hätte viele Gründe geben können, um zu verhindern, dass ich am frühen…
Hirn zu verkaufen.
“….die Gedanken renn’n
Durch den Schädel, immer im Kreis
Alle Drähte laufen heiß
Es riecht nach hirnverbranntem Fleisch
Ich stecke meinen Kopf ins Eis
Ich denk’, denk’ zu viel
Es wär gut, wenn mein Hirn aus dem Fenster fiel
Druck im Kopf, es gibt kein Ventil….”
(Peter Fox – “Kopf verloren”)
Hirn zu verkaufen
Es ist dem Eigentümer zu mühsam, lästig und schwer geworden.
Es besitzt die außerordentliche – in höchstem Maße ausgeprägte – Fähigkeit, sich über Dinge Gedanken zu machen, die (noch) gar nicht da sind!
Sieht die Probleme und Sorgen von morgen – und versucht verzweifelt schon heute zu lösen!
Wenngleich (noch) gar keine Notwendigkeit dazu besteht.
Es trübt Himmel und lässt Wolken aufziehen, wirft ungebeten Lasten auf schmale Schultern – und löst Vorgänge aus, die dem Haus, in dem es wohnt, ziemlich weh tun.
Brauch’ ich nicht mehr – kann weg!
Es hat es sich zum Hobby und zur Aufgabe gemacht, falsche, trügerische Gedanken zu pflanzen!
Gedanken, die den Träger in regelmäßigen Abständen in eigenes Unglück und Verderben stürzen!
Rebellisch tritt es die Wände des einzigen Hauses, in dem es wohnen darf, ein und keift und flüstert gemeine Dinge.
Dinge wie
“Du bist nie genug.”
“Du bist nicht wertvoll und interessant genug- bist es nicht wert.”
“Nie wirst Du dazu gehören!”
“Man will Dich nicht haben und weicht Dir aus.”
“Du bist nicht willkommen und wirst vergessen.”
oder gar
“Du bist der Fehler, Du hast etwas falsch und kaputt gemacht.”
“Dich lieben nur die wenigsten.”
Viel zu selten geht es pfleglich mit dem eigenen Gemäuer um und nimmt versöhnend und tröstend in den Arm.
Vor schlechten Eigenschaften sei gewarnt!
Viel zu oft geht es einen, zwei (!) Schritte zu weit, versetzt in stete Alarmbereitschaft!
Anstatt an die Hand zu nehmen und sanft zu zeigen, dass im Hier und Jetzt doch alles in Ordnung ist!!!
Es baut vor dem inneren Auge Situationen in ferner Zukunft – und lähmt zeitgleich das Handeln im Jetzt. Bremst unweigerlich aus.
Auf gemeinste und hämische Weise ruft es (Glaubens-) Sätze und Worte in Erinnerung, immer und immer wieder.
Es sind nur leider die falschen.
Die guten und eben jene, die doch das Herz so sehr berührten und zum Hüpfen brachten, lässt es dahinter machtlos verblassen. Warum nur?
Auf kreativste Weise baut es Ängste auf – große, sich aufbäumende Ungeheuer mit scharfen Krallen und funkelnden Augen – die schreien und zum Rückzug auffordern.
Zum Verstecken und Unter-die-Decke-verkriechen.
Um im eigenen Loch zu kauern – und sich ängstlich vor vermeintlichen Verletzungen und Rückschlägen schützen zu wollen.
Es entwirft Feindbilder und Geister und versetzt immer und immer wieder in jenen Flucht- und Überlebensmodus.
Lädt zum Angriff ein, wenngleich ein Gegner gar nicht vorhanden ist.
Jenes Hirn manipuliert und zündet fehl, lässt glauben ein klein wenig irre und nicht liebenswert zu sein – und ungelegte Eier sind im übrigen seine Spezialität!
Es verbaut Chancen und nimmt Möglichkeiten, stellt getroffene Entscheidungen in Frage.
Immer und immer wieder.
Rastlos rennt es im Kreis – atemlos – unfähig, Pause zu machen und einfach mal innezuhalten, abzuschalten.
Renovierungs- und Ausbauarbeiten notwendig
Viel zu selten denkt es
“Es wird schon werden”
oder gar
“Lass’ einfach laufen und vertraue darauf, dass am Ende alles gut wird”
Öfter vergisst es zu atmen, ein Aussitzen und Abwarten muss mühsam in kleinster Feinarbeit an es heran getragen werden.
Es tut sich schwer in Sachen Selbstregulation und löst diese vielen, vielen komischen Empfindungen aus, die sich “Gefühle” nennen.
Zur Impulsivität möchte es verleiten, Worte und Schmerz wollen hinausgeschrien
(oder geschrieben 😉 ) werden. Gleich. Umgehend. Sofort.
Es reagiert friedfertig auf regelmäßige Dopamin-Zufuhr durch befreiende Läufe an der frischen Luft – strahlt und lacht, sobald Schweiß tropft und jene monotone Wärme den Körper flutet.
Dann kann es wieder zuversichtlich nach vorne schauen – für eine kurze Zeit – und milde das nunmehr müde Haus streicheln.
Es hat noch nicht gelernt – immer noch nicht! – dass ohnehin alles letzten Endes anders kommt als gedacht!
So oft hat es dies erfahren dürfen – nie als Wahrscheinlichkeit angenommen.
Immer wieder zeigt es sich verblüfft ob dem Lauf der Dinge und auch der Tatsache, dass es sich im Vorfeld viel zu sehr quält und strapaziert.
An den neuen Besitzer
Der neue Besitzer behandele es bitte nachsichtig und mit dem nötigen Quäntchen Geduld.
Vielleicht schenkt er ihm auch einfach ein bisschen Liebe und eine dicke, fette Umarmung.
Er sorge bitte für die notwendige Verbindung zwischen Herz, Bauch und Verstand und unterbinde den steten Kampf zwischen den Vieren.
Vielleicht lehrt er das Hirn auch endlich mal zu gendern… 😉
Und sollte es sich als unverkäuflich erweisen, so halte es bitte ab und an – wenigstens für ein paar Kraft-schöpfende Minuten! – die nervtötende Klappe!
#hirnaus #overandout
EureDer Text gefällt? Dann Daumen hoch für die Alex!
Genau deshalb lohnt sich die Arbeit mit dem Inneren Kind, den Glaubenssätzen und einfach die Beschäftigung mit den eigenen Themen. Dein Kopf würde Dir alles erzählen, und wenn es noch so falsch ist, so lange es zu Deiner Geschichte und Deiner Sichtweise auf die Dinge passt, die Du durch Deine Prägung und Konditionierung hast.